Studierendenbericht eines Auslandsemesters an der DIT Dublin Institute of Technology, College: Arts and Tourism: Art, Design and Printing in Dublin, Republic of Ireland in meinem 7.Semester. Aufenthalt in Irland vom 29.08.11 bis 04.01.12
1. Bewerbung: Für ein Auslandssemester an einer Partnerhochschule in Europa habe ich mich bereits im 2. Semester informiert und auch beworben. Damals wurde mir gesagt, dass es Partnerhochschulen mit Vorlesungen in englischer Sprache in London, Dublin und Stockholm gibt. Doch stehen für unseren Studiengang Druck- und Medientechnik keine Plätze mehr an der Hochschule in London zur Verfügung, da es keine Studenten gibt, die von London an die Hochschule in München wollen (denn diese bietet kaum Vorlesungen in Englisch an). Daraufhin habe ich mich für Dublin beworben. Mir wurde dann leider mitgeteilt, dass es doch keine Plätze in Dublin gibt, da es den Studiengang, wie wir ihn in München haben, noch gar nicht gibt. Der wird erst neu eingeführt. Somit habe ich mich dann doch für Stockholm beworben, um überhaupt ins Ausland zu kommen. Anfangs hieß es noch, es gibt zwei Plätze (wir waren auch zwei Bewerber mittlerweile schon im 5. Semester). Nachdem das nächste Semester auch immer näher rückte, habe ich mich nochmal bei unserem zuständigen Professor gemeldet. Der sagte mir dann, dass die Hochschule in Stockholm niemanden für das Sommersemester annimmt. Nur für das Wintersemester. Und da auch nur einen Studenten, eventuell noch einen zweiten. Ich könnte die komplette Prozedur der Bewerbung noch viel ausführlicher und ausschweifender beschreiben. Aber um auf den Punkt zu kommen: Dublin hatte mittlerweile den passenden Studiengang und es gab zwei freie Plätze für uns. Somit habe ich mich, nur um auf Nummer sicher zu gehen, sowohl für Dublin als auch für Stockholm beworben, wobei Dublin meine erste Wahl war. Welche Formulare ich dafür genau ausfüllen musste, habe ich von unserem zuständigen Professor erfahren. Außerdem musste ich noch ein Motivationsschreiben verfassen, welches aber nur ein bis zwei Seiten umfassen sollte, da es nur drei Bewerber aus dem höheren Semester gab (und die höheren Semester Vorrang hatten). Letztendlich konnte ich dann auch mein mittlerweile 7. Semester in Dublin verbringen. Eigentlich hätte ich in diesem Semester schon meine Bachelorarbeit schreiben können, doch wollte ich noch unbedingt ins Ausland. Und das extra Semester war die Erfahrung im Ausland wirklich wert!!! 2. Kurswahl: Noch in Deutschland musste ich ein Formular ausfüllen, auf dem ich die Fächer auflistete, welche ich in Dublin belegen möchte. Allerdings hat sich dann wieder alles geändert, da die Fächer entweder in dem Semester nicht angeboten wurden, oder ich diese gar nicht belegen durfte (ich konnte auch nur Fächer aus dem 1. und 2. Semester meines Studiengangs in Dublin belegen). Meine Kurse habe ich dann erst endgültig in Dublin gewählt mit Hilfe meines zuständige Koordinators im College of Arts and Tourism. Am Tag der Begrüßung der Auslandsstudenten haben wir einen Englischtest machen dürfen anhand diesem wir dann später in verschiedene Kategorien für den Englischkurs eingeteilt wurden. Außerdem konnten wir uns auch gleich für den Kurs Irish Cultural Studies anmelden, in welchem wir alles über die Irische Kultur und Geschichte erfahren haben. Der Kurs war meiner Ansicht nach mit das Beste an dem Studium in Dublin durch den Professor Marc Gallagher. Er spricht viele verschiedene Sprachen hat ein wahnsinniges Wissen über Verschieden Kulturen.
Für Irish Cultural Studies und den Englischkurs gab es verschiedene Vorlesungszeiten und tage. Somit konnten diese Fächer wunderbar in den Stundenplan eingebaut werden. Ich habe allerdings nach etwa drei Besuchen meines Englischkurs diesen geschmissen, da ich bei dem Professor nichts lernen konnte und die Kurse zu einer anderen Zeit schon voll waren bzw. haben diese nicht in meinen Stundenplan gepasst. Ich hatte letztendlich nur einen Kurs direkt aus meinem Studiengang belegt was will ich da auch noch groß lernen, wenn ich bereits im 7. Semester bin, Fächer aber nur aus dem 1. und 2. Semester belegen darf und die restlichen Kurse waren aus anderen Fakultäten/Colleges. 3. Die ersten Tage in Dublin: Meinen Flug nach Dublin hatte ich mit einer Kommilitonin am 29.08.11 Abends. Wir sind mit Aer Lingus geflogen, da dies die günstigste Fluggesellschaft zwischen Dublin und München ist. Wohnt man allerdings in der Nähe des Flughafens in Memmingen, dann sollte man sich über Flüge von Ryanair erkundigen. Der Flug von München nach Dublin dauert etwa 2,5 Stunden. Zwischen Dublin Airport und City Centre gibt es gute Busverbindungen. So fahren zum Beispiel die Linienbusse 41 und 16a für 2,65, oder man nimmt den Aircoach oder Airlink für 6. Wir haben bereits in von Deutschland aus zwei Nächte im Hostel Abigails gebucht und uns auch gleich am Tag nach unserer Ankunft auf Wohnungssuche im Internet begeben. Das Hostel lag sehr zentral. Nah zu Temple Bar und zur O Connel Street. Die Wohnungssuche war sehr nervenaufreibend. Zunächst haben wir uns eine irische Mobilnummer geholt von O2. Danach haben wir auf sämtlichen Seiten wie Daft.ie, gumtree.ie und easyroommate.com nach einer relativ günstigen freien Wohnung gesucht. Eine wichtige Rolle spielte natürlich die Miete, Lage, Zustand und Zeitraum. Wir mussten noch zwei oder drei Nächte zusätzlich im Hostel buchen, da sich die Wohnungssuche so lang hingezogen hat. Aber wir wollten nicht die erstbesten Wohnungen nehmen, denn die waren teilweise einfach unbewohnbar. Vermeidet das Gebiet Dublin 3!!!! Der Süden Dublins ist auf jeden Fall die etwas bessere Gegend. Wir hatten dann mit unserer Wohnung super viel Glück. Wir konnten diese für 5 Monate mieten. Es gab Küche mit Waschmaschine, Bad, Wohnzimmer, ein Einbett-Zimmer, ein Doppelbett-Zimmer und einen Balkon. Wir waren zu zweit und haben insgesamt 850 Euro gezahlt, ohne Strom. Geheizt wurde mit Strom. Wasser musste damals noch nicht gezahlt werden, das hat sich aber seit 2012 geändert. Die Wasserqualität ist in Dublin total unterschiedlich. Aber meistens ist es recht chlorhaltig. Da ist die Anschaffung eines Wasserfilters sehr sinnvoll und kommt einen auf Dauer auch günstiger als ständig Wasserflaschen von Aldi oder Lidl zu holen. Nachdem wir die Wohnung erst mal ordentlich geputzt haben, haben wir uns mit einer Freundin ein Auto gemietet und sind durch Irland gefahren.
4. Dublin/Irland allgemein: Irland ist wirklich ein Traum. Jeder der die Möglichkeit hat, sollte sich wirklich ein Auto mieten und durch Irland fahren. Das mit dem links fahren hat man auch sehr schnell raus. Mit dem Auto ist man nicht Zeitgebunden und man kann selbst entscheiden, wo man als nächstes hinfahrt, wann Pause gemacht wird und wie lang man wo bleiben möchte. Es gibt auch so gut wie in jeder Ortschaft Hostels. Den Großteil Irlands schafft man auch in einer Woche (Irland ist kleiner als Bayern). Man ist von Dublin (Westküste) in Galway (Ostküste) in etwa zwei Stunden. Die Iren sind ein sehr nettes und geselliges Volk. Zwar haben die Clubs bis spätestens 2:30 Uhr früh auf, da die Lizenzen sehr teuer sind, doch ist die Pubszene wirklich einzigartig. Dort treffen sich jung und alt, halten Smalltalk und trinken ein paar Pints of Guinness zusammen. In den meisten Pubs gibt es auch Livemusik zum mitsingen typischer irischer Songs wie Wild Rover und Whiskey in the Jar. Die Preise für Getränke sind in den Pubs sehr unterschiedlich. Es kommt einfach darauf an, ob der Pub etwas außerhalb gelegen ist oder mitten im Stadtzentrum, im Touristengebiet wie Temple Bar. Da kostet zum Beispiel ein Pint of Guinness mindestens 5 Euro, wohingegen man weiter ländlich auch nur 4,20 Euro oder sogar nur 3,60 Euro bezahlt. 5. Freizeit: In der Freshers Week der DIT gab es Informationsveranstaltungen zu den verschiedensten Societies der Hochschule. Es gibt Societies für fast jedes Hobby wie Klettern, Frisbee, Theater oder einfach nur Feiern. Die Mitgliedschaft kostet um die 2 bis 3 Euro für das ganze
Semester. Es werden Ausflüge und Partys für Mitglieder veranstaltet und man lernt neue Leute kennen. Eine Mitgliedschaft ist wirklich nur empfehlenswert. Außerdem hat die DIT auch ein sehr großes Sportangebot. Es können zum Beispiel 10-Euro- Karten für fünf Besuche (im Fitnessstudio oder Sportkurse), oder eine Jahreskarte gekauft werden. Auf Facebook gibt es eine ERASMUS-Gruppe der DIT, welche günstige Ausflüge und Events veranstaltet. Es gab zum Beispiel Ausflüge nach Galway, Cork und Edinburgh. Doch auch ohne Societies und Gruppen kann man seinen Spaß in Dublin haben, denn es ist wirklich immer was los in Pubs. Empfehlen kann ich die Snails Bar, auch No name Bar genannt, das Sweeneys und das Wheelans. Möchte man mal raus aus Dublin und ein bisschen was von Irland sehen, ist das auch kein Problem. Die DART fährt zum Beispiel die Westküste entlang oder man fährt einfach mal mit dem Bus in eine andere Stadt. Man kann auch ohne Probleme nach Nordirland reisen. Eine Busverbindungen gibt es nach Belfast. Und von da aus kommt man mit Bussen weiter in den Norden zum Beispiel zu Giants Causeway und Bushmills. 6. Allgemeines Fazit: Ich könnte noch soooooo viel über mein Auslandssemester in Dublin berichten, doch irgendwann muss es ja mal ein Ende geben. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte im Ausland zu studieren, denn ich hab sehr viel gelernt. Ich wurde viel selbstständiger (erste eigene Wohnung), mein Englisch hat sich auf jeden Fall verbessert, ich traue mich mehr in Englisch zu reden und ich habe viele neue Leute aus verschiedensten Ländern kennengelernt. Meine Englisch wäre vermutlich noch um einiges besser, wenn ich mir die Wohnung nicht mit einer Kommilitonin aus München sondern mit Studenten aus anderen Ländern geteilt hätte. Doch ich bin froh, dass wir eine Wohnung direkt in Dublin gefunden haben, denn die Studentenwohnheime, zum Beispiel von Gateway, sind sehr außerhalb gelegen (wesentlich näher zum Flughafen als zum Stadtzentrum) und saubere Wohnungen im guten Zustand sind es wohl auch nicht mehr. Ich hab mir recht schwer getan, Iren kennenzulernen, was wohl daran lag, dass diese überwiegend unter sich blieben und ich auch nur eine Vorlesung mit Iren hatte. Somit habe ich hauptsächlich Studenten aus Deutschland, Frankreich, Italien, Taiwan und Kanada kennengelernt. Also passt auf, wenn ihr mal Abends in einem Pub seid und ihr über andere Leute auf Deutsch lästert. Die könnten euch verstehen! Es sind wirklich sehr viele Deutsche in Dublin. Ich sprech da aus Erfahrung... Wollt ihr euch zunächst einen groben Überblick über Dublin und die Geschichte verschaffen,
dann nimmt an der Free Tour teil. Diese startet immer um 11 Uhr und um 13 Uhr an der City Hall. Das Leben an sich ist in Dublin recht teuer. Die günstigsten Supermärkte sind Aldi und Lidl teurer ist Tesco und Center. In der preislichen Mitte liegt Dunnes Store. Wollt ihr Klamotten shoppen gehen, dann schaut zum Penneys. Wollt ihr aber kein Geld für derlei Sachen ausgeben, dann meidet Penneys!!! Er verführt zu schnell zum Einkaufen aufgrund der Preise. Wenn ihr mal Irish Stew probieren wollt, dann geht zu Arthurs in der Thomas Street im Süden. Sehr lecker und günstig. Achtung beim Kauf von Popcorn im Kino. Es gibt nur gesalzenes. Habt ihr einen Narren an Kirchen gefressen, dann willkommen im Schlaraffenland Dublin. So viele Kirchen habe ich wirklich in noch keiner Stadt gesehen. Nicht mal im Vatikanstaat! Erschrickt nicht, wenn ihr das erste mal Abends in Dublin ausgeht. Die Mode der Dubliner ist doch recht gewöhnungsbedürftig. Jungs tragen bevorzugt Jogginghosen und Mädels High- Heels (aber mit was für einen Absatz!) und Minikleid... oder nur Top. Daran habe ich mich wirklich bis zum Schluss nicht gewöhnen können. Trotz ein paar negativen Aspekten so gibt es zum Beispiel nur zwei Tramlinien in Dublin und die treffen sich noch nicht einmal an einer Station werde ich auf jeden Fall wieder nach Dublin reisen. Die Iren sind ein sehr nettes Volk und sehr gesellig. Außerdem ist die German efficiency herzlich willkommen in Irland. Irish Stew und ein Pint of Guinness