TAO Workshop Motivation und Bindung von Community- Mitgliedern Praxisorientierte Resultate und Handlungsempfehlungen Rüdiger Glott, UNU-MERIT Ulm, 15. Mai 2011 www.thirdageonline.eu
Quelle: Onlinezeitung der-postillon.com: http://www.der-postillon.com/2012/08/drogenbeauftragte-warnt-rund-20.html#more 2
Gliederung Allgemeine Prinzipien Web 2.0-Nutzung durch Senioren Ansatzpunkte und Beispiele für Aktivierungsstrategien Wirtschaftliche und institutionelle Aspekte Implikationen für Community- Plattformbetreiber 3
Allgemeine Prinzipien zur Aktivierung von Senioren in Online Communities 4
Aktivierungskontext Demografie Freizeit & Konsum Wirtschaft Gesellschaft Soziale Sicherheit Teilhabe
Communities erhalten / aktivieren... Wissen Interessen Erfahrung Fähigkeiten Neugier / Lernen Miteinander
Aktivierungsressourcen Kompetenzen Berufliche Kenntnisse Beratungskompetenz Trainingskompetenz Bewertungskompetenz Neue Bedürfnisse Körperliche Veränderungen Familiäre Veränderungen Veränderte Wertvorstellungen Veränderungen von Geschmack / modischen Vorstellungen
Kern-Aktivierungsziele Community Ehrenamt Marktförmige Aktivitäten Co-creation Gesellschaft Selbstverwirklichung Soziale Aufgaben Teilhabe Wirtschaft Berufliche Aktivitäten Tätigkeiten für Dritte
Web 2.0-Nutzung durch Senioren Ergebnisse unserer Umfragen 9
Umfrageergebnisse Zielgruppe 50+ D (40%) CH (30%) NL (30%) Computer-/Internetnutzer Demographie Durchschnittsalter: 69,1 Jahre 60% männlich, 40% weiblich Computer-Erfahrung: 13 Jahre (D:11, CH:13; NL:16) Internet-Erfahrung: 9 Jahre (D:9, CH:10; NL:10) Web 2.0-Nutzung: Wikipedia: 36% (D:46%, CH:42%; NL:12), 38 Personen (von 1006) liefern Inhalte, 30 Personen liefern Kommentare Youtube: 19% (D:14%, CH:25%; NL:25), 45 Personen (von 844) liefern Inhalte, 17 Personen liefern Kommentare Facebook: 19% (D:10%, CH:23%; NL:26), große Mehrheit nutzt FB passiv 10
Umfrageergebnisse Motive für Internetnutzung Um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben (77%) Informieren über Geschehnisse in Welt (69%) oder Region (59%) Um am sozialen Leben teilzunehmen (49%) Um am politischen Leben teilzunehmen (24%) Einfluss des Internets auf psycho-soziale Situation 5-Punkte-Likert-Skala über 18 Komponenten des psychosozialen Wohlbefindens (z.b. Gefühl der Isolation, Selbstwertgefühl, allgemeine Lebensqualität) Wert über alle Items kann zwischen 18 und 90 Punte annehmen Ergebnis: im Durchschnitt 62,6 Punkte, d.h. Einfluss des Internets auf Wohlbefinden wird positiv wahrgenommen, sollte aber nicht überbewertet werden Ergebnis der Zweitbefragung: Positive Effekte starker Web 2.0-Nutzung lassen sich nicht nachweisen (aber: methodische Einschränkungen) 11
Ansatzpunkte und Beispiele der Aktivierung von Senioren in Online Communities 12
Ansatzpunkte Technologie Allgemeine PC-Kenntnisse Internetnutzung Web 2.0 Face-to-face-Unterstützung Inhalte Erfahrungsschatz der Senioren Interessen / Hobbies / Bedürfnisse Existierende Gruppen Anregungen, auch von Drittanbietern Community Profiling (Erfahrungen, Kenntnisse, Interessen, Bedürfnisse; kein Plattform -Image) Face-to-face-Events Aktive Mitgestaltung, z. B. in Task Forces, Focus Groups Selbstorganisation als Konsumentenmacht Partnerschaften mit Drittanbietern (Unternehmen, Öffentliche Verwaltung) Community of Communities (intern: Differenzierung, extern: Netzwerke, Ecosystems)
Beispiele Technologie Monitoring (Nutzerfreundlichkeit, Nutzerverhalten) PC-Training / Internet-Training, z.b. Freie Fahrt in Internet (Seniorweb.ch) Wikipedia-Autoren-Kurse, z.b. Silberwissen (Wikimedia.de) Vor-Ort-Assistenz bei technischen Problemen, z. B. PC-Hulp (Seniorweb.nl) Inhalte Generationenübergreifende Service-Angebote (z. B. für junge Menschen in Ausbildung) Produkt-Tests zur Bewertung / Verbesserung von Angeboten für Senioren Erstellung eigener Produkte (Verbindung von Geschäftsideen oder sozialen Ideen und dem dafür nötigen Managementwissen / Social Entrepreneurship ) Community-Expertise bei öffentlichen Angelegenheiten, die ältere Menschen betreffen Entwicklung neuer flexibler Betreuungs- und Pflegekonzepte Community Verbesserung der Möglichkeiten zur Darstellung und Nutzung persönlicher Kenntnisse Etablierung von Kontakten zu Drittanbietern / Verwaltung Co-creation
Wirtschaftliche und institutionelle Aspekte der Aktivierung von Senioren in Online Communities 15
Kosten & Mehrwert Community und Plattform sind nicht nur Kostenfaktor, sondern auch Generatoren von Mehrwert Kosten sollten nicht nur unter dem Gesichtspunkt des Plattform-Managements betrachtet werden, sondern auch unter dem Gesichtspunkt brachliegender / vernachlässigter Fähigkeiten und Bedürfnisse der Community-Mitglieder Mehrwert sollte nach Möglichkeit auch für und durch die Community-Mitglieder geschaffen werden ( Lebensqualität) 16
Finanzierungsquellen Verkauf Nutzungsgebühren Abonnement Vermietung / Leasing Lizenzierung Service Werbung Spenden 17
Implikationen für Community- Plattformbetreiber 18
Voraussetzungen / Anforderungen Hohe Anforderungen an differenziertes Community-Management Strenge Schutzfunktion (Community-Werte, Privacy der Mitglieder, Fairness,...) Hohe Trainings- und Betreuungskompetenz Offenheit gegenüber Dritten (z.b. Unternehmen) Kooperationsbereitschaft Multiple und flexible Geschäftsmodelle Neue Lösungen zur Vereinbarung von ehrenamtlichen und kommerziellen Aktivitäten 19
Vielen Dank!