東 吳 大 學 九 十 七 學 年 度 碩 士 班 研 究 生 招 生 考 試 試 題 第 1 頁, 共 7 頁



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SCU IfDSK 東 吳 大 學 九 十 七 學 年 度 碩 士 班 研 究 生 招 生 試 題 第 1 頁, 共 7 頁 Magisteraufnahmeprüfung 2008 Prüfungsteil: DaF Prüfungsaufgaben 試 題 Erläuterungen: Die Prüfung besteht aus 3 Teilen. Für die Bearbeitung haben Sie insgesamt 90 Minuten Zeit. Teil 1 Lückentext 30 Min. 30 Punkte Teil 2 Leseverstehen 1 20. Min. 30 Punkte Teil 3 Leseverstehen 2 40 Min. 40 Punkte Bearbeiten sie jeden Teil und übertragen Sie die Lösungen anschließend auf den Lösungsbogen. Achtung: Nur die Antworten auf dem Lösungsbogen werden gewertet! Teil 1 Lückentext 30 Min. Setzen Sie passende Wörter in die Leerstellen. SZ vom 15.04.2002 Frauen wirken anders. Kieler Forscherinnen untersuchen Vorurteile gegenüber Männern und (1) bei Bewerbungsgesprächen Auch wenn eine Frau und ein Mann im Vorstellungsgespräch Wort für (2) dasselbe sagen, hören die Leute verschiedene Aussagen heraus. Das zeigt eine Studie von Forscherinnen der Universität Kiel. Das Experiment: Einigen hundert Versuchspersonen (3) das schriftliche Protokoll eines Bewerbungsgesprächs vorgelegt. Bei der Hälfte der Fälle war von einem männlichen Kandidaten die Rede. Bei der anderen (4) bewarb sich eine Frau (5) die Stelle. Im Anschluss daran sollten die Testpersonen Qualitäten und Eignung der Bewerber beurteilen, (6) Projekt-Mitarbeiterin Anja Gottburgsen. Obwohl das schriftliche Material Wort für Wort übereinstimmte, wurden Männer von den Testpersonen im Nachhinein ganz (7) eingeschätzt als Frauen.

東 吳 大 學 九 十 七 學 年 度 碩 士 班 研 究 生 招 生 試 題 第 2 頁, 共 7 頁 Höflich statt aggressiv So erinnerten die Versuchspersonen (8) bei Bewerberinnen häufiger an Höflichkeitsfloskeln und kooperatives Gesprächsverhalten, sowie daran, (9) sie ihre eigenen Aussagen abschwächten und verschönerten. Männer dagegen sprachen in der Einschätzung der Testpersonen durchsetzungsfähiger (10) aggresiver. (11) die Testpersonen den zukünftigen Erfolg und das Jahreseinkommen der fiktiven Bewerber einschätzen (12), schnitten Männer weitaus besser ab, obwohl das zu Grunde liegende Testmaterial immer noch das gleiche war. Das ist ein Beleg (13), dass hier Klischees in den Köpfen der Testpersonen am Werke waren, sagte Gottburgsen. Man dürfe die Vorurteile (14) Kopf aber nicht durchgängig als schlecht ansehen, betont die Forscherin. Stereotype (15) nach ihrer Einschätzung das Leben auch leichter, (16) sie uns helfen, in komplexer Umwelt zurecht zu kommen. Um in einem Bewerbungsgespräch einen besseren Eindruck (17) hinterlassen, hat es nach ihrer Ansicht keinen Sinn, sich zu verstellen: Wenn sich eine Frau absichtlich aggressiver und durchsetzungsfähiger gibt, als (18) ist, kann das leicht nach hinten losgehen, schätzt Gottburgsen. Der Gesprächspartner sei über das männliche Verhalten der Bewerberin dann eher irritiert. Einzige Ausnahmen: Was das Gehalt angeht, (19) Frauen ruhig ein wenig härter verhandeln, rät sie. Denn Frauen verkaufen sich im (20) zu ihren Geschlechtsgenossen oft unter Wert. Teil 2 Leseverstehen 1 20 Min. Sie suchen für einige Bekannte ein passendes Buch. Schreiben Sie den Buchstaben für die passende Buchbeschreibung in das Kästchen rechts. Jedes Buch kann nur einmal gewählt werden. Es gibt nicht für jede Person ein geeignetes Buch. Gibt es für eine Person kein passendes Buch, dann schreiben Sie bitte den Buchstaben X. Das Buch im Beispiel 01 kann nicht mehr gewählt werden.

東 吳 大 學 九 十 七 學 年 度 碩 士 班 研 究 生 招 生 試 題 第 3 頁, 共 7 頁 Sie suchen ein Buch für 01 einen Bekannten, der sich für Rechtsphilosophie interessiert. B 01 02 einen Kommilitonen, der sein Studienfach wechseln will. X 02 1. eine Bekannte, die von den Bauwerken des Altertums und der Frühgeschichte fasziniert ist. 1. 2. eine Sinologin, die zwei Semester in China studieren möchte. 2. 3. eine Studentin der Wirtschaftswissenschaften, die im nächsten Sommer Examen macht. 4. einen Abiturienten, der sich über ein Architekturstudium informieren will. 5. einen Bekannten aus den USA, der beabsichtigt, in Deutschland zu studieren. 3. 4. 5. 6. einen Freund, der vor jeder Prüfung unter Stress leidet. 6. 7. einen Geologen, der für einige Semester in den USA studieren möchte. 7. 8. einen Juristen, der im Fach Verkehrsrecht üben möchte. 8. 9. einen Studenten aus Ägypten, der glaubt, dass er von der Polizei beobachtet und sein Telefon abgehört wird. 10. einen Studenten, dessen Hobby die frühe Entwicklungsgeschichte des Menschen ist. 9. 10.

東 吳 大 學 九 十 七 學 年 度 碩 士 班 研 究 生 招 生 試 題 第 4 頁, 共 7 頁 A Prüfungsvorbereitung BWL In programmierter Form (Lernmaterialien) Wer sich optimal auf eine Prüfung vorbereiten will, muss gezielt und systematisch vorgehen. Dieses Buch unterstützt angehende Kaufleute, Fachschüler, Sekretärinnen, aber auch Studenten, die sich auf die jeweiligen Zwischen- und Abschlussprüfungen für das Fach Betriebswirtschaftslehre vorbereiten. B Fast alles, was Recht ist. Jura für Nicht-Juristen Das Buch ist kein Ratgeber für das tägliche Leben. Eher ein auf hohem Niveau unterhaltendes Sachbuch, das erklärt, wie man juristische Texte und Argumentationen versteht. Aber auch die Theorie kommt nicht zu kurz: In einem spannenden Teil über Recht und Gerechtigkeit gibt das Buch einen Überblick über die wichtigsten Rechtsphilosophen der Geschichte. C Prüfungsangst Ein praktischer Ratgeber Der Autor beschreibt die Zusammenhänge von Angst und Leistung und gibt Hinweise zum Umgang mit Prüfungsangst. Neue Erkenntnisse aus der Lern- und Gedächtnispsychologie helfen dem Leser, seine Angst in den Griff zu bekommen und unterstützen ihn dabei, optimale Prüfungsergebnisse zu erzielen. D Erste Rechts-Hilfe für alle Ein praktischer Ratgeber für den Umgang mit Polizei und Justiz Wer es mit Polizei, Justiz oder Geheimdiensten zu tun bekommt, für den liefert dieser Ratgeber kompetente Erste-Rechts-Hilfe : von der Verkehrskontrolle bis zur Wohnungsdurchsuchung, von der Beschlagnahme bis zum Lauschangriff, von der Demonstration bis zum Gerichtsverfahren. Der Autor erläutert die Rechtslage und gibt praktische Rechts- und Verhaltenstipps. E Die Frühzeit des Menschen Der Weg zum Homo sapiens Paläoanthropologen gehen der Frage nach, wie der Mensch zum Menschen wurde. In mühevollen Untersuchungen ist es ihnen gelungen, die Entwicklungsgeschichte unserer Vorfahren zu rekonstruieren. Wie Urmenschen in den verschiedenen Teilen der Welt aussahen, wie und wovon sie lebten und welchen Gefahren sie ausgesetzt waren, wird in diesem Buch beschreiben und in Abbildungen dargestellt. F Handbuch Studium und Praktikum im Ausland Programme, Stipendien und Sprachkurse Das Handbuch zeigt Wege ins Ausland und stellt zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten vor. Es werden auch die Stipendien ausländischer Organisationen dargestellt. Zugleich informiert der Ratgeber über die Voraussetzungen für die Bewerbung. Das Buch wendet sich dabei an Studierende und Doktorand/inn/en aller Fachrichtungen. G Geniale Architekten am Nil Das Wunder der Pyramiden Die Erforschung der Pyramiden hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Bauwerke, jahrhundertelang im Wüstensand begraben, sind in jüngster Zeit entdeckt worden. Neue technische Hilfsmittel ermöglichen es den Ägyptologen, immer mehr Geheimnisse der Pharaonengräber zu entdecken. H Studieren im Land der (un)begrenzten Möglichkeiten Hochschulwahl, Bewerbung, Finanzierung In diesem Ratgeber finden Studierende aller Fachrichtungen umfassende Informationen und konkrete Tipps, wie sie ihr Auslandsstudium in den USA und Kanada planen, sich erfolgreich bewerben und ihren Aufenthalt finanzieren können. Der Ratgeber stellt dabei auch die Schattenseiten des american dream dar.

東 吳 大 學 九 十 七 學 年 度 碩 士 班 研 究 生 招 生 試 題 第 5 頁, 共 7 頁 Teil 3 Leseverstehen 2 40 Min. Zwei Drittel aller Sprachen könnten verschwinden Fast jede Woche stirbt eine Sprache Von Rudolf Grimm, dpa Die Zahl der Tierarten nimmt weltweit ab. Die Zahl der Sprachen ebenfalls. Beides ist ein direkt miteinander vergleichbarer Verlust an Lebensvielfalt. Bei einigen markanten Tierarten haben staatliche Schutzmaßnahmen den Trend umgekehrt. Bei den bedrohten Sprachen ist der Trend allerdings unumkehrbar. Von den mehreren 1.000 noch lebenden Sprachen werden nach Schätzung von Forschern auf lange Sicht nur einige 100 übrig bleiben. Mit jeder ausgestorbenen Sprache ist ein Stück Geist und Kultur unwiderruflich dahin, verschwinden auch Denkweisen und Erkenntnisfähigkeiten. Die Zeitschrift "Psychologie heute" berichtete vor kurzem über Versuche von Wissenschaftern, durch Dokumentation von Gesprächen, Erzählungen, Beschreibungen und auch Liedern einer sterbenden Sprache das Kulturgut zu erhalten. Viele der sterbenden Sprachen sind nicht schriftlich erhalten. Hauptbeispiel des Berichts ist die Sprache eines Tartarenvolks in Zentralsibirien. Sie ist eine der mehr als 40 bedrohten Sprachen, deren Dokumentation die Volkswagen-Stiftung (Hannover) finanziert. Sie hat für diese Arbeit in den vergangenen vier Jahren 9,25 Mio. Euro ausgegeben. Von den 400 Angehörigen des Jäger- und Rentierhirtenvolks 1 der Mittleren Chulym sprechen nur noch 40 ihre Muttersprache. Von den weltweit noch lebenden 5.000 bis 6.000 Sprachen werden im Laufe des 21. Jahrhunderts aller Voraussicht nach zwei Drittel aussterben - fast jede Woche eine. Bei diesen Zahlen ist zu bedenken, dass 5.000 Sprachen von weniger als 100.000 Menschen gesprochen werden. Vor 10.000 Jahren, als die Erde eine Bevölkerung von etwa einer Million hatte, gab es schätzungsweise 10.000 bis 15.000 Sprachen. Beschleunigter Sprachtod durch Globalisierung Sprachen sind schon zu allen Zeiten gestorben, aber noch nie so viele so schnell. Gründe sind der globale Trend zur Anpassung, die Massenmedien, die Feindschaft vieler Regierungen gegenüber Minderheitensprachen, bessere Möglichkeiten für den beruflichen und sozialen Aufstieg mit einer Sprache, die möglichst viele Menschen sprechen. Mit den Kenntnissen von Sprachen wie Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Französisch ist vielfach ein höherer Lebensstandard verbunden. In vielen Teilen der Welt gilt dasselbe für Russisch, Chinesisch und Arabisch. Die Betreuerin des Programms der VW-Stiftung, Vera Szöllösi- Brenig, wurde einmal gefragt, ob weniger Vielfalt nicht eher ein Vorteil sei, weil die Menschen so leichter kommunizieren könnten. Ihre Antwort: "Wir betrachten heute Diversität und überdies die ganze Geschichte der Menschheit als Reichtum. Die jeweilige Sprache ist Ausdruck der Kultur, letztlich eine Weltsicht." Unter den von der Stiftung finanziell unterstützten Forschern sind David Harrison vom Swarthmore College (USA) und sein Kollege Gregory Anderson vom Leipziger Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie. Seit 1995 fliegen sie fast jedes Jahr nach Sibirien, wo es ähnliche Beispiele wie jenes der Chulym gibt. Meist beherrschen nur noch die älteren Angehörigen einer Gemeinschaft solche Sprachen. Mit viel Geduld versuchen Harrison und sein Kollege, sie zum Reden und Erzählen zu bringen. Sie haben über die Chulym und das ähnliche Volk der Tofa ein Buch mit überlieferten Bildern und Geschichten produziert. Sie entdeckten dabei, dass die Tofa viele Bezeichnungen für Rentiere haben, die sie nach Geschlecht, Alter, Fruchtbarkeit, der Eignung zum Reiten und anderen Kriterien unterscheiden. Jüngere Tofa, die ihre Muttersprache nur noch bruchstückhaft lernen, haben vermutlich mit diesen Kennzeichnungen auch das Wissen darüber verloren, wie man mit den jeweiligen Tieren am besten umgeht. 1 das Rentier, -e: ein großes Tier, ähnlich wie ein Hirsch, das in den kalten Ländern des Nordens lebt

東 吳 大 學 九 十 七 學 年 度 碩 士 班 研 究 生 招 生 試 題 第 6 頁, 共 7 頁 Mit den Wörtern schwindet auch Wissen Indianersprachen nannte unlängst der niederländische Wissenschafter Frederik Kortlandt als besonders konkretes Beispiel dafür, wie mit einer Sprache nicht nur Worte verschwinden, sondern auch Wissen verloren geht. Der südamerikanische Regenwald und dessen Pflanzen seien ohne diese Sprachen nur schwer zu nutzen, schrieb er. "Die Kenntnis um die Wirkung von Pflanzen, Früchten und Wurzeln ist oft an die Sprache gebunden." Erschienen am: 11.03.2005 Fragen zum Text Fast jede Woche stirbt eine Sprache Was steht im Text? Markieren sie die richtige Antwort: a, b oder c. 0. Wie ist die zukünftige Tendenz bei den Tierarten? a. Die Zahl der Tierarten wird gleich bleiben. b. Es wird immer mehr Tierarten geben. c. Es wird immer weniger Tierarten geben. Antwort c ist richtig. 1. Wie ist die zukünftige Tendenz bei der Zahl der Sprachen? a. Die Zahl der Sprachen wird ungefähr gleich bleiben. b. Es wird immer mehr Sprachen geben. c. Es wird immer weniger Sprachen geben. 2. Wie viele Sprachen wird es in der ferneren Zukunft etwa geben? a. Etwa 1000 b. Mehrere 100 c. Mehrere 1000 3. Was wurde vor kurzem in der Zeitschrift Psychologie heute publiziert? a. Berichte über die Angehörigen des Volkes der Mittleren Chulym. b. Gespräche, Erzählungen und Lieder in einer Sprache, die bald ausstirbt. c. Wissenschaftliche Versuche, eine sterbende Sprache zu dokumentieren. 4. Welches besondere Problem gibt es bei vielen bedrohten Sprachen? a. Die Sprecher sind Jäger und Rentierhirten. b. Sie sind nicht schriftlich dokumentiert. c. Sie werden hauptsächlich in Sibirien gesprochen. 5. Wofür hat die Volkswagenstiftung 9,25 Millionen Euro ausgegeben? a. Für 400 Angehörige des Volks der mittleren Chulym. b. Für die Dokumentation von Gesprächen, Erzählungen und Liedern einer sterbenden Sprache. c. Für die Dokumentation von mehr als 40 bedrohten Sprachen.

東 吳 大 學 九 十 七 學 年 度 碩 士 班 研 究 生 招 生 試 題 第 7 頁, 共 7 頁 6. Wie viele Sprachen werden im 21. Jahrhundert wahrscheinlich aussterben? a. 10.000 bis 15.000 b. 1700 bis 200 c. 5000 bis 6000 7. Warum sterben die Sprachen heute so schnell? a. Die Massenmedien erscheinen nur in den weit verbreiteten Sprachen. b. Man kann sich sozial und beruflich verbessern, wenn man eine viel gesprochene Sprache spricht. c. Viele Regierungen beherrschen keine Minderheitensprache. 8. Was können viele Menschen erreichen, wenn sie Sprachen wie Englisch oder Spanisch sprechen? a. Sie können ein besseres Leben haben. b. Sie können leichter andere Fremdsprachen sprechen. c. Sie können leichter die Massenmedien verstehen. 9. Warum fliegen Forscher vom Max-Planck-Institut häufiger nach Sibirien? a. Sie wollen besser verstehen, wie man mit Rentieren umgeht. b. Sie wollen den Leuten dort Bücher mit Geschichten und Erzählungen geben. c. Sie wollen Sprache und Kultur von Völkern dokumentieren, die bedrohte Sprachen sprechen. 10. Wie verdeutlichte der Wissenschaftler Frederik Kortlandt vor kurzem die These, dass mit den Wörtern auch das Wissen verschwindet? a. Der südamerikanische Regenwald kann nicht mehr richtig genutzt werden. b. Die Indianer in Südamerika wissen nicht mehr viel über die Wirkung von Pflanzen, Früchten und Wurzeln. c. Wenn die Indianersprachen in Südamerika verschwinden, dann verschwindet auch Wissen über Pflanzen, Früchte und Wurzeln.