Informationskompetenz in Deutschland

Ähnliche Dokumente
Tutorenbasierte Vermittlung von Informationskompetenz

Modularisierung und E-Learning: Das Projekt Informationskompetenz in Baden-Württemberg

Informationskompetenz(IK)-Kurse in den Fächern Biologie, Life Science und Chemie an der Universität Konstanz

Literaturverwaltung & Bibliotheken (und die Rolle der Fachreferenten) Fachreferententagung Soziologie 2010 Thomas Stöber, UB Augsburg

Teaching Library Bibliothek der Fachhochschule Frankfurt am Main. Teaching Library. Frankfurt am Main

Integrative Propädeutische Phase

Informationskompetenz an Schweizer Universitäten

Präsenzlehre und E-Learning: Zur Vermittlung von Informationskompetenz (IK) an der Universität Konstanz

Informationskompetenz - Was macht die Bibliothek der Universität Konstanz?

Kooperation der Hochschulbibliotheken in NRW bei der Vermittlung von Informationskompetenz. R. Vogt AG Informationskompetenz NRW

Das elearning-projekt Virtuelle Einführung in die Benutzung der Universitätsbibliothek Bodenkultur

Didaktische Form 85,0% 63,5% Prozent aller Veranstaltungen 0,2%

Modularisierung und E-Learning

Wie schreibt man eine Masterarbeit in drei Tagen?

Leichter schreiben mit der Bibliothek

Die Vermittlung von Informationskompetenz an deutschen Hochschulbibliotheken

Mobila Mobiles Lernen im Alter Fachtag Neue Medien und Mobiles Lernen am Vortrag: Markus Marquard und Linda Grieser

Weiterbildung. und Master-Absolventen

LOTSE PädagogikP. DIPF / VDB Fortbildungsveranstaltung für Fachreferent(inn)en der Erziehungswissenschaft / Pädagogik Frankfurt am Main,

elearning. 3. Generation Content-Entwicklung Beratung

Das Web 2.0 in der Sportwissenschaft

Die Vermittlung von Informationskompetenz an deutschen Hochschulbibliotheken

SERVICE FÜR LERNRÄUME PASSGENAUE ANGEBOTE FÜR SCHÜLER/INNEN UND LEHRKRÄFTE KOOPERATIONEN ZWISCHEN SCHULEN UND ÖFFENTLICHEN BIBLIOTHEKEN

Konzept für P-Seminare und Literaturverwaltung für Schüler

LOTSE. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Online- Vermittlung von Informationskompetenz. Nicole Krüger. Graz, den 19. September

Zentrum für Informations- und Mediendienste, Universitätsbibliothek (ZIM, UB, Universitätsarchiv) E-Competence Agentur

Teaching Library in Deutschland

E-Learning für Alle mit und ohne Behinderung

UB Würzburg Wissensspeicher und Informationszentrum

Empfehlungen für die bibliothekarische und informationswissenschaftliche Hochschulausbildung

Anbieter. Angebot. Job-ID: BO Online seit: Kategorie. Beamte(r) Titel

Zentrum für universitäre Weiterbildung

Ein-Blick in die Betriebswirtschaftslehre. Universität Liechtenstein April 2015

Kompetenzzentrum E-Learning. Lehren und Lernen mit Neuen Medien

Von Headsets, Chats und Abstimmungen Erfahrungen mit Webinaren an der TIB/UB Hannover

Informationskompetenz an Schweizer Hochschulen

Fortbildung in Spezialbibliotheken Eine empirische Studie zu Realität und Bedarf im Großraum München

Informationskompetenz: Marketing

Teilstudienordnung für das Fach Psychologie

Zentrum für Informations- und Mediendienste, Universitätsbibliothek (ZIM, UB, Universitätsarchiv)

Berufsbegleitend Studieren! Erfahrungen aus dem MALIS-Studiengang der FH Köln

Fit für die Herausforderungen von morgen

Zeitschriftenartikel in Datenbanken suchen und bestellen

Zentrum für Informations- und Mediendienste, Universitätsbibliothek (ZIM, UB, Universitätsarchiv) E-Competence Agentur

Fernleihe: Buchbestellung

Auswertung der ibbf-frühjahrs- Befragung 2015

Bachelorstudiengang Informationsmanagement als Personalentwicklungsmaßnahme für FaMIs

Innovationspreis 2010

Herausforderung: Schreiben wissenschaftlicher Texte im Studium

OSA. Vom Online Self Assessment zum Online Studienwahl Assistenten. Dr. Dennis Mocigemba & Laura Störk

Master of Science in Psychologie Universität Ulm

BENHU Workshop: Entrepreneurship in der Lehre

VON DER DIPLOM- BIBLIOTHEKARIN ZUM MA LIS

Wandel der Arbeitsgesellschaft: Unsichere Erwerbsbeteiligung und arbeitsmarktpolitische Instrumente

Online-Self-Assessment (OSA) an der Universität Wien. Team OSA: Gisela Kriegler-Kastelic, Reinhard Schott, Robin Gleeson

Die Arbeitsgemeinschaft der Medienzentren an Hochschulen

Ihre Personalberatung für den Mittelstand.

Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.v. Fünf-Punkte-Plan Lebenslanges Lernen Eine Initiative der Fachgruppe Aus- und Weiterbildung

in Kooperation mit: 04. Feber 2010 unterstützt von:

MODULE EIN KOOPERATIONS-ANGEBOT FÜR DIE FÄCHER ZUM ERWERB VON SCHLÜSSELKOMPETENZEN IM RAHMEN VON GESTUFTEN STUDIENGÄNGEN AN DER UNIVERSITÄT HEIDELBERG

E-Learning gewinnt gerade im Bereich der Hochschullehre zunehmend an

Vielfältige Herausforderungen und innovative Formate im Studieneingang: Assessment, Beratung, Propädeutik. Heike Alberts (Studienberatung)

Medizindidaktische Qualifizierung für Lehrende. Kurstermine 1. Halbjahr Workshops in Aachen. Kontakt

Informationskompetenz für Lehrerinnen und Lehrer

Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Georg-August-Universität Göttingen. der Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Mitteilungen der Justus-Liebig-Universität Gießen

Zentrum für Informations- und Mediendienste, Universitätsbibliothek (ZIM, UB, Universitätsarchiv) E-Competence Agentur

Strategien des Forschungsdatenmanagements an der Humboldt-Universität zu Berlin

Lernraum-Entwicklung am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Alemão sem fronteiras. 1. ABEG-Kongress São Paulo. Dr. Martina Schulze - Außenstelle Rio de Janeiro

Nationaler Kodex für das Ausländerstudium an deutschen Hochschulen

Fachbereich Maschinenbau

Informationskompetenz schulen das Beispiel Dortmund

1 Anwendbarkeit des Allgemeinen Teils der Prüfungsordnung

Organisatorische Maßnahmen und Instrumente zur nachhaltigen Verankerung von E-Learning. an einer Präsenzhochschule

Facheinführung Mathematik

Universitätsbibliothek Osnabrück. Eine Einführung

Ergebnisse einer Umfrage

Alexander Fortunato Dr. Willi Oberlander

Wichtige Themen für die Strategie der Fachverlage (n = 58; Mehrfachnennungen)

Die Lernumgebung des Projekts Informationskompetenz

Persönliches Kompetenz-Portfolio

Servicestelle HOCHSCHULEWIRTSCHAFT

E-Learning im Fach BwR an der Realschule

Fachhochschule Bielefeld University of Applied Sciences. Agenda

Doz. Dr.-Ing. Barbara Hauptenbuchner, TU Dresden. CeBit Hannover

An der Hochschule Ludwigshafen am Rhein. ist die Stelle

Bochum, den. geb. am: in Matr. Nr.:

Management von Unternehmen und Netzwerken

"Vermittlung von Informationskompetenz an fortgeschrittene Studierende, Promovierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler"

Praktikumsbetreuung im Bachelorstudiengang Psychologie

BEWERBUNGSBOGEN GESAMTSCHULE SEK. I GEMEINSCHAFTSSCHULE TECHNIK MATHEMATIK INFORMATIK NATURWISSENSCHAFTEN

WAS WIR VONEINANDER LERNEN KÖNNEN: Perspektiven der gemeinsamen Projekten und Programmen aus rechtlicher Sicht

Zertifikat Kompetenz für professionelle Hochschulehre mit dem Schwerpunkt wissenschaftliche Weiterbildung. Konzeption, Umsetzung, Weiterentwicklung

Bundesweiter Entrepreneur-Wettbewerb

INTERNATIONALISIERUNG BEI STUDIUMPLUS

Unser Weg zur. Prof. Dr. Peter Lorson LS URC. Referent. Prof. Dr. Peter Lorson Lehrstuhl für ABWL: Unternehmensrechnung und Controlling

Wege zur Patientensicherheit - Fragebogen zum Lernzielkatalog für Kompetenzen in der Patientensicherheit

Kriterien und Instrumente zur Evaluation von E-Learning Angeboten

Informationen zum Fernlehrgang

Transkript:

Benno Homann AGSB-Jahrestagung 2014 am ISSW in Heidelberg Informationskompetenz in Deutschland Benno Homann

Bibliotheksschulungen früher und heute Quelle: http://catalog.brooklynpubliclibrary.org/record=b11414927~s64 Quelle: http://elearn.hawk-hhg.de/blogs/bibliothek/wpcontent/uploads/sites/3/2013/10/studierende_in_b%c3%bccherei_22.jpg

Inhalte Herausforderungen und Erwartungen Schulungsaktivitäten in Deutschland in Zahlen Schulungsaktivitäten in Heidelberg Perspektiven

Herausforderung: Wandel der Informationsstrukturen Gesamtgesellschaft wachsende Informationsmenge Einfache Nutzung, Produktion und Kommunikation Dominante Google-Kultur (einfach, schnell) Wissenschaft höhere Anforderungen an Inhalt, Umfang und Eignung Steigende Datenbankangebote (DBIS 2004: 3853, 2013: 9891) Erweiterte Nutzungsoptionen (Info-Management, Forschungsdaten) Bibliothek Zunahme der E-Publikationen Rationalisierung der Medienbearbeitung (RDA) Aufgabe: professionelle Vermittlung von Informationskompetenz

Erwartungen Hochschulrektorenkonferenz (2012) fordert: Verankerung von Informationskompetenz (Standards) in den Curricula Sicherung der Informationskompetenz bei Lehrenden und Forschenden Einsatz von E-Learning und Social-Web Aufbau hochschulinterner Strukturen zur Informationskompetenz Verstärkung der bibliothekarischen Aus- und Fortbildung im Bereich der Informationskompetenzvermittlung Quelle/Details: http://www.hrk.de/mitglieder/service/empfehlunginformationskompetenz/

Schulungsaktivtäten in Deutschland in Zahlen

Schulungsaktivitäten 2010-13 30000 25000 24357 24674 26136 20000 20071 16404 16489 17620 15000 13292 10000 5000 2154 2633 2688 2868 0 2010 2011 2012 2013 Schulungsanzahl Schulungszeit in Stunden Schulungsteilnehmer in Hundert Die Zahl der Veranstaltungen, Schulungszeit und Teilnehmer stieg um ca. 30 Prozent Datengrundlage: www.informationskompetenz.de/veranstaltungsstatistik/

Zahl der Veranstaltungszahl nach Schulungsdauer 2013 in % (N=17820) Dominanz der ein bis zweistündigen 271 bis 1080 Schulungen Min 91 bis 270 Min; (2 SWS) 17% 1% bis 90 Min. 91 bis270 Min 270 bis 1080 Min (2 SWS) Bis 90 Min; 82% Die Zahl für Veranstaltungen von über 90 Min. beträgt 18 Prozent Datengrundlage: www.informationskompetenz.de/veranstaltungsstatistik/

Zahl der Veranstaltungen nach Zeitaufwand 2013 (geschätzt) 2000; 8% 9000; 36% 14000; 56% bis 90 Min. 91-270 Min. 271-1080 Min Der Zeitaufwand für Veranstaltungen von über 90 Min. liegt bei 42 Prozent Datengrundlage: www.informationskompetenz.de/veranstaltungsstatistik/

Veranstaltungsthemen 2013 in Prozent (N=39.800 ) Elektronisches Publizieren 1% Rechtsfragen 1% Informationsverarbeitung 6% Fernleihe 9% Sonstige 4% Informationskompetenz 4% Bibliotheksbenutzung 28% Internetrecherche 5% Kataloge und Datenbanken 24% Suchstrategien 18% Veranstaltungen mit komplexeren Inhalten steigen. Datengrundlage: www.informationskompetenz.de/veranstaltungsstatistik/

Veranstaltungen nach Lehrintegration Veranstaltungen nach Lehrintegration ; Wahlpflichteveranstaltung en; 550; 3% Veranstaltungen nach Lehrintegration ; Pflichtveranstaltungen; 3068; 17% Veranstaltungen nach Lehrintegration ; Freiwillige Verantaltungen; 14002; 80% Die Integration von Veranstaltungen in Curriula liegt bei 20 Prozent Datengrundlage: www.informationskompetenz.de/veranstaltungsstatistik/

Schulungen nach Studiengängen 12000 10000 9886 8474 8865 8000 7030 Bachelor 6000 Master 4000 2645 3074 Doktoranden 2000 0 1614 1758 944 1142 381 380 2010 2011 2012 2013 Die Veranstaltungen für Studiengängen mit höherem Niveau steigen Datengrundlage: www.informationskompetenz.de/veranstaltungsstatistik/

Informationskompetenz-Veranstaltungen in ausgewählten Fächern mit Sport 2010 Wirtschaftswissenschaften 5474 Philologien 116 Ingenieurwissenschaften 91 Medizin 168 Paedagogik 1032 Soziologie 104 Geschichte 498 Rechtswissenschaft 430 Psychologie 290 Biologie 142 Geographie 61 Sport 158 Informatik 144 2011 2012 2013 1.660 1423 1.417 1.229 1102 1.217 660 715 847 626 585 666 493 523 524 534 470 487 555 491 485 455 358 368 158 193 215 188 179 163 113 115 121 116 94 115 115 170 114 Das Fach Sport zählt zu den Fächern mit geringere Veranstaltungszahl Datengrundlage: www.informationskompetenz.de/veranstaltungsstatistik/

Schulungen für Multiplikatoren 800 700 699 600 576 584 500 507 Tutoren 400 339 Lehrende 300 290 275 Universitaetsmitarbeiter 200 185 100 77 102 105 119 0 2010 2011 2012 2013 Veranstaltungen für Multiplikatoren steigen besonders stark um ca. 40-66 Prozent Datengrundlage: www.informationskompetenz.de/veranstaltungsstatistik/

Folgerungen: Tendenzen Schulungsinhalte orientieren sich zunehmend IK-Standards Steigerung längerer Schulungen Steigerung der Schulungen mit höherem Niveau Steigerung der Schulungen für Multiplikatoren Zunahme von Online-Schulungen und Beratungen (Blended Library) Bibliothek als Lernraum (Beispiel UB Mannheim)

Schulungsaktivtäten in Heidelberg

Präsenzschulungsangebot der UB Heidelberg Präsenzveranstaltungen Grundlagen: Einführung in die Benutzung der UB (mit Aufgaben) Einführung in die Benutzung der Institutsbibliothek (Muster) Einführungen in Literaturverwaltungsprogramme (mit Aufgaben) Aufbau: Fachbezogene Informationsrecherche mit Schwerpunkt Datenbanken SocialWeb für das Studium Literaturverwaltung für Fortgeschrittene Fortgeschrittene und Doktoranden Publizieren und Open Access, Urheberrecht mit Plagiat Curriculare Wahlpflichtveranstaltungen (Bildungs-, Politik-, Sportwissenschaft) Online-Tutorials und Unterlagen (FIT-Tutorials, EndNote-Tutorials, Handouts)

Grundlage: Dynamisches Modell der Informationskompetenz (DYMIK) Homann@ub.uni-heidelberg.de

Schulungsseite der UB Heidelberg

Präsenzschulungen der UB Heidelberg mit IBs 9000 8633 8000 7129 7623 7326 7000 6000 5000 4000 Veranstaltungen Teilnehmer 3000 2000 1000 544 433 451 446 0 2010 2011 2012 2013 Leichter Rückgang der Präsenzschulungen

Nutzung von Online-Angeboten der UB Heidelberg 100000 90000 89459 80000 70000 60000 50000 40000 30000 34724 Kurzanleitungen zu Datenbanken und Katalogen Fach- und situationsbezogene Online- Tutorials Anleitungen Literaturverwaltung 20000 10000 19427 13501 14187 0 2012 2013 Starke Nutzung des Online-Lernangebots

FIT-Tutorials (fach- und situationsbezogen) http://fit-pp.uni-hd.de

23 Projekt: TUBLIK (TUtoren und Blended Learning basierte IK-Vermittlung) Fach / Dozenten stimmen ab Rahmenbedingungen: curriculare Lernziele, Zeit, Raum, Technik stimmen ab Fachreferenten erstellen leiten Vorlesung/Seminar ggf. Vortrag Tutoriumskonzept: Lernmaterialien, Aufgaben, Lösungen, E-Learning Modifikation Tutoren- Workshop nutzen nehmen teil Studierende nehmen teil und geben ggf. Feedback Tutorium leiten Tutoren evaluieren

Entwicklungsperspektiven Differenzierung des Lernangebots bezogen auf Adressaten, Inhalten, Niveau Ausbau von Blended-Learning und E-Learning Angeboten (reale und virtuelle Lernräume) Ergänzung des Lernangebots um weitere IK-Inhalte Kooperation mit anderen Schlüsselkompetenz-Einrichtungen Kooperation mit den Fächern Ausbau von Multiplikatorenfortbildungen z.b. Tutoren Entwicklung und Einsatz von Evaluationsmethoden Ergänzung von Beratungsangeboten (auch online) Aufbau von Expertenteams

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!