Fachtagung Otter & Fischerei in Mitwitz 25.6.09 Wildtier und Mensch im Dreiländereck Bayern-Tschechien-Österreich am Beispiel des Fischotters R. Schreiber, H. Bayerl, C. Ludt, M. Friedrich, N. Hahn Projektziele Entwicklung einer Methode für das molekulargenetische Monitoring (DNA-Analyse) Evaluierung der Habitate Erfassung von Fischotterschäden und Präventionsmaßnahmen Analyse des Nahrungsspektrums des Fischotter
Ottervorkommen Otternachweise in Mitteleuropa (Stand 2004) Unsere Untersuchungsgebiete Bereich Regen und Einzugsgebiet Michelbach
Was wird gesammelt? Probennahme Gebiet Regen (567 qkm) Rd. 700 Proben Gebiet Michelbach (180 qkm) Rd. 650 Proben
Identifizierte Individuen im Bereich Regen Lindbergmühle Identifizierte Individuen im Einzugsbereich Michelbach Fesl
Individuen im Zeitverlauf - Regen Identifizierte und wiedergefundene 14 Individuen im Bereich Regen Tier 1 Tier 2 Tier 3 Tier 4 Tier 5 Tier 6 Tier 7 Tier 8 Tier 9 Tier 10? Tier 11 Tier 12? Tier 13 Tier 14 6 / 6 Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2006 2007 Individuen im Zeitverlauf - Michelbach Identifizierte und wiedergefundene 11 Individuen im Bereich Michelbach Tier 1 Tier 2 Tier 3 Tier 4 Tier 5 Tier 6 Tier 7 Tier 8 Tier 9 Tier 10 Tier 11 8 / 3 Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2006 2007
Populationsstruktur Populationszugehörigkeit der identifizierten Individuen an Hand der Allelfrequenzen von zehn untersuchten Mikrosatelitten. FGG ist Probe des Tieres aus dem Freigehege des Nationalparks Bayerischer Wald, R = Tiere aus den Gebieten Regen und M = Michelbach Nahrungsanalyse Zusammensetzung der Otternahrung (84 Kotproben, 128 Beutetiere) % 40 individuals biomass 30 20 10 0 Cottus Cyprinidae Gymnocephalus Chondrostoma nasus Lota lota Salmonids Thymallus Astacus Insecta Anura Aves Serpentes (alka-wildlife)
Nahrungsanalyse % 70 Größe der Beutefische (84 Kotproben, 52 Beutefische) 60 50 40 30 20 10 0 0-5 cm 5-10 cm 10-15 cm 15-20 cm 20-25 cm 25-30 cm 30-35 cm Habitatevaluierung der Projektgebiete GIS-gestützte Habitatevaluierung im Bereich der Projektgebiete (nach Reuther 2004)
Habitatevaluierung für Bayern Umfrage Fragebogen - Umfrage bei Teichbesitzern des Fischerzeugerring Niederbayern Fischereivereinen Niederbayerns angeschrieben geantwortet Teichwirte 168 57 = 34% Fischereivereine 53 32 = 60% gesamt 221 89 = 40% Zusätzliche Befragung: Lehrbetrieb Lindbergmühle Fischzucht Fesl
Teiche Umfrage Wie hoch ist Ihr allgemeiner jährliche Schaden? Teichbesitzer Vereine < 100 ; 29% > 500 ; 21% > 500 ; 39% < 100 ; 58% 100-500 ; 21% 100-500 ; 33% (20-20000,- EUR, i.d.963,- EUR)
Umfrage Wie hoch ist Ihr, durch den Fischotter verursachte jährliche Schaden? Teichbesitzer Vereine > 500 ; 24% > 500 ; 31% < 100 ; 49% 100-500 ; 15% < 100 ; 61% 100-500 ; 20% Fischotter i.d.1335,- EUR Vgl. Graureiher i.d. 477,- EUR Lösungsvorschläge Dezimierung der Otteranzahl weiß nicht; 6% ungeeignet; 9% wenig geeignet; 6% Lebensraumverbesserung geeignet; 18% sehr geeignet; 60% weiß nicht; 31% sehr geeignet; 26% geeignet; 11% wenig geeignet; 6% ungeeignet; 26%
Zäunung Lösungsvorschläge Zäune weiß nicht; 5% sehr geeignet; 25% ungeeignet; 25% Elektrische Zäunung geeignet; 25% wenig geeignet; 21% weiß nicht; 8% sehr geeignet; 23% ungeeignet; 31% geeignet; 21% wenig geeignet; 18% Zäune
Andere Lösungsvorschläge Volle Bezuschussung Ablenkteiche weiß nicht; 16% sehr geeignet; 13% geeignet; 6% Finanzieller Ausgleich weiß nicht; 8% wenig geeignet; 24% ungeeignet; 41% ungeeignet; 15% sehr geeignet; 43% wenig geeignet; 22% geeignet; 12% Umfrage Wie beurteilen Sie das Verhältnis Wildtier Mensch? Teichbesitzer Vereine positiv; 13% negativ; 39% neutral; 28% negativ; 59% neutral; 58% positiv; 3%
Negative Äußerungen Der Fischotter richtet nur Schaden an, ist kein Nutztier. Es ist eine riesengroße Sauerei, dass der Nationalpark seine Tiere und Schädlinge aussetzt. Auch unsere Fische brauchen Schutz vor Räubern. Anderes Getier, wie Otter, Kormoran, die nicht mal heimisch in unserer Gegend sind, bekommen Schutz. Unsere Fische nicht! Sauerei! Natur sollte Natur bleiben. Man kann keine Tiere schützen die immensen Schaden anrichten, jedoch nicht unters Jagdgesetz fallen. Positive Äußerungen Verhältnis Mensch - Tier Leben und leben lassen! Die Fischereibetreiber sollten keinen zu großen Schaden haben Jedes Tier hat ein Recht auf ein Stück Lebensraum. Der Profit soll nicht immer an erster Stelle stehen! Die "Natur" fordert manchmal ihren Preis Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit