Gemeinsam erfolgreich Investitionsland Iran Februar 2016 1
Agenda 01 Iran allgemeine Informationen 02 Geschäftliche Rahmendaten 03 Ihre Ansprechpartner 2
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Allgemeine Informationen Bevölkerungsreicher und bedeutender Markt im Mittleren Osten! Wirtschaftsdaten im Vergleich zu Deutschland (2015): Teheran Iran Deutschland Fläche (km²) 1.648.195 357.340 Einwohner 78,6 Mio. 81,2 Mio. Bevölkerungswachstum 1,2% (jährlich) 0,4% (jährlich) Währung Iranischer Rial (lrr) 1 = 32,5 T. lrr (28.01.16) Euro ( ) Sprachen Farsi, Englisch Deutsch, Englisch BIP in Mrd. US-$ 396,9 3.374 BIP je Einwohner in US-$ 5.048 41.546 BIP-Entstehung Bergbau/Industrie 37,2% Hotel/Gaststätten/Hotels 11,6% Transport/Logistik/ Kommunikation 8,9% Land-/Forst-/ Fischwirtschaft 8,5% Bau 4,6% Anderes 29,3% Verarbeitendes Gewerbe 22,6% Handel, Gastgewerbe und Verkehr 15,5% Grundstücks- und Wohnungswesen 11,1% Unternehmensdienstleister 11,1% Information und Kommunikation 4,9% Anderes 34,8% Quelle: Deutsch-Iranische Industrie- und Handelskammer, GERMANY TRADE & INVEST November 2015 4
Wichtige Wirtschaftsbereiche Rohstoffe Erdöl: Das Land besitzt nach Saudi-Arabien die zweitgrößten Erdölreserven der Welt Die Erdölreserven werden auf 137 Mrd. Barrel geschätzt, das entspricht ca. 11 % der weltweiten Reserven Nach Saudi-Arabien der größte Produzent innerhalb der OPEC Erdgas: Der Iran besitzt nach Russland die zweitgrößten Erdgasreserven der Welt Europa könnte aus energiepolitischen Beweggründen den Iran in die Erdgasversorgung einbeziehen und somit die bestehende große Abhängigkeit gegenüber Russland vermindern Aber: Solche Überlegungen werden (noch) von bestehenden politischen Hindernissen überschattet Bodenschätze: Das Land verfügt über eine Reihe wertvoller Ressourcen Iran besitzt eine der größten Zinkreserven der Welt (11 % der weltweit festgestellten Reserven) Darüber hinaus gibt es große Kupferreserven, sowie Eisenerz, Blei, Uran und Kohle Bedeutende Wirtschaftszweige neben der Petrochemie Automobilindustrie: Der nach der Öl- und Gasindustrie zweitwichtigste Industriezweig Massive Nachfrage nach Automobilen/Automobil-Ersatzteilen in den vergangenen Jahren, was vor allem die einheimische Automobilproduktion in den vergangen Jahren beflügelte (siehe Abb. 1) Auch internationale Automobilkonzerne sind sich der Bedeutung des Marktes bewusst und auch weiterhin bereit, Handel mit dem Land zu betreiben (importierte Automobile sind die Hauptursache für den Rückgang der einheimischen Automobilproduktion 2012/2013) 1.600.000 1.200.000 800.000 400.000 0 Abb. 1: Automobilproduktion im Iran [Stückzahl] Bauindustrie: Wachstumstreiber sind der hohe Urbanisierungsgrad sowie die konstant hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien Insgesamt ist die iranische Wirtschaft sehr industriell geprägt! Quelle: Deutsch-Iranische Industrie- und Handelskammer 5
Bilateraler Handel mit Deutschland Der Iran verstärkt sein Interesse, ausländisches Know-how und Kapital in das Land zu holen! 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 Abb. 2: Deutsche Exporte in den Iran [in Mio. Euro] 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Maschinen 28,1% Abb. 3: Deutsche Exportgüter, 2014 [in %] Nahrungsmittel 26,5% Chemische Erzeugnisse Sonstiges 16,9% 19,7% Kfz und -Teile Elektrotechnik 4,8% 4,0% Beschreibung der deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen: Exporte von Deutschland nach Iran hatten 2005 ihren Höhepunkt (siehe Abb. 2) Der Rückgang ab 2006 ist vorrangig auf die seit Dezember 2006 geltenden Sanktionen der UN/EU zurückzuführen Der Gesamtumfang deutscher Exporte betrug 2014 2.392 Mio. Euro, darunter insbesondere: Maschinen (28,1%), Lebensmittel (26,5%), chemische Erzeugnisse (16,9%), Kfz und Kfz-Teile (4,8%), Elektrotechnik (4,0%), Sonstiges (19,7%) (siehe Abb. 3) Der Gesamtumfang deutscher Importe betrug 2014 295 Mio. Euro, darunter insbesondere: Teppiche, Rohmaterialien und landwirtschaftliche Erzeugnisse Ein Teil der Sanktionen ist seit Samstag 16.01.2016 mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Aufgrund des hohen Nachholbedarfs wird mit einer schnell steigenden Intensivierung der iranisch-deutschen Handelsbeziehungen gerechnet. Der Bundesverband Groß- und Außenhandel (BGA) rechnet mit einer Steigerung bis auf 10 Mrd. Euro innerhalb der nächsten 4-5 Jahre (zum Vergleich: 2015 waren es ca. 2 Mrd. Euro) Quelle: Deutsch-Iranische Industrie- und Handelskammer / Germany Trade & Invest 6
Aufhebung der Sanktionen Auch wenn viele Sanktionen aufgehoben wurden, bedürfen Iran-Investitionen weiterhin einer genauen Prüfung! Seit 2006 07/2015 Ab 01/2016 Sanktionen der int. Gemeinschaft Die EU, USA und UN verhängten seit 2006 mehrere Sanktionen gegen den Iran Ziel der internationalen Gemeinschaft ist es, das iranische Atomprogramm mit Sanktionen zu stoppen Zu den Sanktionen gehörten u.a.: Reiseverbote für iranische Atomwissenschaftler, Beschränkung des Handels mit Gütern, die sowohl zivil als auch militärisch verwendet werden können (Dual- Use-Güter), Einfrierung von Bankkonten, Unterbindung des internationalen Zahlungsverkehrs Wiener Vereinbarung Am 14.07.2015 geschlossener Plan, der eine schrittweise Aufhebung der nuklearbezogenen Sanktionen vorsieht Weichenstellung für die Rückkehr des Irans in den Weltmarkt; darüber hinaus sorgte die Vereinbarung für mehr Sicherheit und Stabilität in der ganzen Region Aufgehobene Sanktionen Am 16.01.2016 ( Implementation Day ) wurden die nuklearbezogenen Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen den Iran aufgehoben Darunter fallen v.a. Verbote in den Bereichen Rohöl und Erdölerzeugnisse, Erdgas und petrochemische Erzeugnisse Importe der oben aufgeführten Produkte in die EU sind wieder möglich Zudem sind bspw. Genehmigungs-/Meldepflichten für Geldtransfers aus dem bzw. in den Iran aufgehoben Weiterhin bestehende EU- Sanktionen Es verbleiben folgende Sanktionen: Personenlisten/Finanzsanktionen Bestimmte Metalle Div. Güter lt. Anhang II VO 2015/1861 Dual Use-Güter Militärgüterembargo Software für industrielle Prozesse Güter zur internen Repression Abhörausrüstung Die verbleibenden Sanktionen werden in einer 2. Phase (sog. Transition Day ), spätestens nach 8 Jahren, also im Oktober 2023, beendet Analog werden auch die USA ihr Sanktionsregime gegenüber dem Iran schrittweise aufheben. Quelle: FAZ, tagesschau, BMWi 7
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Hervorragende Chancen für deutsche Unternehmen Wesentliche Auswirkungen der Aufhebung der Sanktionen 1. Der Export von iranischem Öl und Gas in die EU ist wieder erlaubt. Damit wird schon bald noch mehr Öl auf den Weltmarkt fließen. Das rohstoffreiche Land kann nach dem Ende der Sanktionen mit Öl wohl nicht so viel einnehmen wie erhofft aber dennoch stehen Gelder für Investitionen zur Verfügung 2. Westliche Firmen dürfen, mit Ausnahme der Rüstungsindustrie und z.t. nur mit Genehmigung, wieder Ausrüstung für alle Wirtschaftszweige liefern. Generell sind Geschäfte mit dem iranischen Energiesektor erlaubt 3. Iranische Fluggesellschaften erhalten wieder Zugang zu Flughäfen in der EU 4. Internationale Finanztransaktionen sind wieder möglich. Die Geldinstitute des Landes sind bislang noch vom internationalen Zahlungsverkehrssystem Swift abgekoppelt ohne Swift, mit dem Banken grenzüberschreitende Überweisungen abwickeln, läuft aber nichts. Bis alle wichtigen Banken in das System integriert sind, wird wohl noch einige Zeit vergehen 5. Westliche Banken können Handelsgeschäfte mit dem Iran wieder mit Darlehen unterstützen 6. Der Iran erhält Zugang zu eingefrorenen Geldern in Höhe von mindestens 100 Mrd. Dollar 7. Direkte Sanktionen gegen Firmen und Hunderte von Einzelpersonen im Zusammenhang mit dem Atomprogramm werden aufgehoben 8. Die Lieferung von Flugzeugen und von Ersatzteilen für die iranischen Maschinen vom Typ Boeing und Airbus für ausschließlich zivile Zwecke ist wieder erlaubt. Iran hat bereits den Kauf von 114 Airbus-Flugzeugen angekündigt 9. Westliche Hersteller dürfen wieder Autos und LKW im Iran verkaufen. Volkswagen, Audi, Skoda, BMW und Daimler führten im Iran bereits Gespräche über entsprechende Abkommen 10. Staatliche Exportdeckungen ( Hermesdeckungen ) sind ebenfalls wieder zulässig. Die Übernahme von Deckungen sollten im Laufe des Februar 2016 möglich sein. Noch wird das durch die Rückführung iranischer Altverbindlichkeiten blockiert. Doch Anträge können jetzt schon gestellt werden Quelle: FAZ.NET, BMWi, eigene Recherche 9
Chancen vs. Risiken Chancen Risiken Starke Nachfrage nach westlichem/deutschem Know-how Investitionsstau Jahrzehntealte Geschäftsverbindung, Made in Germany ist sehr positiv besetzt Wettbewerbsvorteil vor anderen Staaten, insb. USA/GB Hohes Bildungsniveau Mentalität ist nicht arabisch, Zuverlässigkeit und klare Kommunikation werden bevorzugt Politische Stabilität noch nicht bewiesen, Gefahr des snap back Teilweise bestehen noch Sanktionen. Daher hoher Aufwand und Unsicherheit bei der Klärung der Vorschriften Große, europäische Privatbanken zögern aktiv zu werden die bezahlten hohen Geldbußen der USA lassen sie vorsichtig sein 10
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Ihre Ansprechpartner Bild Dr. José Campos Nave Geschäftsführender Partner Leiter Rechtsberatung Taunus Tower Mergenthalerallee 73-75 D - 65760 Eschborn Tel. +49 (6196) 76114-700 Fax +49 (6196) 76114-704 E-Mail: jose.campos-nave@roedl.com Bild Björn Stübiger Partner Leiter Bereich Corporate Finance, M&A Denninger Str. 84 D - 81925 München Tel. +49 (89) 928780-515 Fax +49 (89) 928780-555 E-Mail: bjoern.stuebiger@roedl.com Jeder Einzelne zählt bei den Castellers und bei uns. Menschentürme symbolisieren in einzigartiger Weise die Unternehmenskultur von Rödl & Partner. Sie verkörpern unsere Philosophie von Zusammenhalt, Gleichgewicht, Mut und Mannschaftsgeist. Sie veranschaulichen das Wachstum aus eigener Kraft, das Rödl & Partner zu dem gemacht hat, was es heute ist. Força, Equilibri, Valor i Seny (Kraft, Balance, Mut und Verstand) ist der katalanische Wahlspruch aller Castellers und beschreibt deren Grundwerte sehr pointiert. Das gefällt uns und entspricht unserer Mentalität. Deshalb ist Rödl & Partner eine Kooperation mit Repräsentanten dieser langen Tradition der Menschentürme, den Castellers de Barcelona, im Mai 2011 eingegangen. Der Verein aus Barcelona verkörpert neben vielen anderen dieses immaterielle Kulturerbe. 12