Ziele Europa Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union am 08.03.2007 Bis zum Jahr 2020 Reduktion des Primärenergieverbrauchs um 20 % gegenüber der Prognose, Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien auf 20 % am Gesamtenergieverbrauch der EU und Reduktion des Treibhausgasausstoßes um 30 % ( entwickelte Länder ) unter den Stand von 1990 Ziele Deutschland Bis zum Jahr 2020 Verdoppelung der Energieproduktivität Ausbau Erneuerbarer Energien an der Stromproduktion auf 25 30 % Verringerung der CO2-Emissionen um 40 % im Vergleich zu 1990 Kyoto-Ziel bereits erfüllt, die CO2-Emissionen um 21 % gegenüber 1990 zu reduzieren [%] 30 25 20 Produktivität ~ + 40 % ~ - 5 % Energieverbrauch mind. 30 18 15 14,0 14 9,8 4) 10 7,5 4) 4,8 5 3,1 3,5 0 1998-2007 1998-2007 1998-2007 Anteile EE am gesamten Anteil EE am gesamten Anteil EE an der gesamten Endenergieverbrauch (Strom, Bruttostromverbrauch Wärmebereitstellung Wärme, Kraftstoffe) Reduzierung bis 2006 rund 20%
Dr.-Ing. Alexander Renner Referat Energieeffizienz und Klimaschutz im Gebäudebereich Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dieses Gebäude: kwh/(m² a) 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 EnEV-Anforderungswert Neubau (Vergleichswert) EnEV-Anforderungswert modernisierter Altbau (Vergleichswert) Deutschland Was wurde bereits umgesetzt? Verschärfung der Energieeinsparverordnung um durchschnittlich 30% Weitergehende und verstetigte Förderung über das CO2- Gebäudesanierungsprogramm Novellierung der Heizkostenverordnung Anteil der Erneuerbaren Energien im Wärmemarkt erhöhen (Erneuerbares-Energien-WärmeG für Neubauten + Marktanreizprogramm) Förderung von Forschung und Innovation (Forschungsinitiative Zukunft Bau) Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und Ausbau der EE im Strombereich
Wie sollen die Ziele erreicht werden? Dreiklang aus Ordnungsrecht, freiwilligen Maßnahmen und Information 1. fordern EnEG, EnEV, EEWärmeG, HeizkV, etc. 2. fördern KfW CO2-Gebäudesanierungsprogramm Marktanreizprogr. Modellprojektförderung (NEH im Bestand) etc. 3. informieren Öffentlichkeitsarbeit (Kampagnen, Aufklärung, Information) Modellprojekte Energieausweis, etc. Wie sieht die gebaute Ausgangssituation aus?
Immobilienwirtschaft und Klimaschutz 40 % des Gesamtenergieverbrauchs in DE Gebäudebestand zukunftsfähig sanieren - energetisch und funktional Energiekosten in zweiter Miete senken größere Unabhängigkeit Prüfung möglicher Ersatzneubauten Stärkung der erneuerbaren Energien Energieeinsparverordnung (EnEV) Wesentliche Anforderungen im Wohnungsbau Neubau Hauptanforderung: Nachweis des jährlichen Primärenergiebedarfs 30% schärfer als EnEV 2007 Nebenanforderung: Nachweis der Mindesteffizienz der Gebäudehülle 15% schärfer als EnEV 2007 (Teil-)Sanierung Gebäudebestand Nachweis der Bauteilgüte: oder 30% höhere Anforderungen als EnEV 2007 Nachweis des Jahresprimärenergiebedarfs Bonus 40% über EnEV Neubauniveau
Energetische Sanierung Bestand Nicht anzuwenden auf Änderungen von Außenbauteilen, wenn die Bauteilflächen weniger als 10 % der gesamten jeweiligen Bauteilfläche betreffen ( 9, Abs. 4 EnEV 2009) Quelle: Immonet Zwei alternativ mögliche Nachweise (wie bisher): 1.Nachweis der sanierten Bauteile nach den Tabellenwerten der Anlage 3 EnEV 2009 (U-Werte) 2.Nachweis des gesamten Gebäuden entsprechend dem Nachweis für Neubauten zzgl. eines Bonus von 40% auf die jeweiligen Anforderungen: Jahres-Primärenergiebedarf und Wärmeverluste der Gebäudehülle 1. Nachweis Einzelbauteile im Gebäudebestand Beim Bauteilnachweis müssen nur die jeweils neuen Bauteile die Anforderungen der EnEV erfüllen!
1. Nachweis Einzelbauteile im Gebäudebestand Technische Ausnahmen nach Anlage 3 Anforderung bei Änderung von Bauteilen bei Innendämmung gelten die Anforderungen als erfüllt, wenn der U-Wert von 0,35 W/m²K nicht überschritten wird. ist die Dämmschichtdicke bei Bauteilen aus technischen Gründen begrenzt, so gilt als erfüllt, wenn die höchstmögliche Dicke (mit λ = 0,040 W/mK) eingebaut wird. bei begrenzter möglicher Glasdicke reicht ein Ug-Wert der ausgetauschten Verglasung von 1,3 W/m²K. 2. Nachweis Gesamtgebäude a) Jahres-Primärenergiebedarf Ist-Gebäude Geometrie, Lage, Ausrichtung, Nutzung U-Werte Gebäudehülle Heizung, Kühlung, TWW, Lüftung und Beleuchtung Referenzgebäude (Anforderungswert) Geometrie, Lage, Ausrichtung, Nutzung wie Ist-Gebäude Referenz U-Werte Gebäudehülle Referenzanlagentechnik für Heizung, Warmwasser, Lüftung und ggf. Kühlung Ist-Wert Primärenergiebedarf Qp, vorh. Höchstwert Primärenergiebedarf 1,4 Q p, ref., Neubau Jedes Gebäude hat seinen unmittelbaren (individuellen) Referenzwert (Anforderungswert)
Berechnung des Anforderungswerts (Referenzgebäude) Eingangsgrößen sind keine Mindestanforderungen! 1. Gebäudehülle 2. Anlagentechnik Sonnenschutz: keine Sonnenschutzvorrichtung Heizung u. Warmwasser Brennwerttechnik, 55/45 C, außerhalb beheizter Zone Solarkollektor für Warmwasserbereitung keine Kühlung Lüftung zentrale Abluftanlage bedarfsgeführt mit geregeltem DV-Ventilator Qp, vorh. 1,4 Qp,ref. Dach Uref 0,20 W/m²K Fenster Uref 1,30 W/m²K; g = 0,60 Dachflächenfenster Uref 1,40 W/m²K; g = 0,60 Vorhangfassade Uref 1,40 W/m²K Außenwand, Kellerwand Uref = 0,28 W/m²K Wärmebrücken U WB =0,05W/m²K Bodenplatte Uref = 0,35 W/m²K Nachweis Gesamtgebäude b) Mindesteffizienz der Gebäudehülle (Nebenanforderung) Anforderungswert Transmission Gebäudehülle (H'T) 1,10 W/m²K 1,00 W/m²K 0,90 W/m²K 0,80 W/m²K 0,70 W/m²K 0,60 W/m²K 0,50 W/m²K EnEV2007 EnEV2009 kl.freist.wg,an<350 EnEV2009 gr.freist.wg,an>350 EnEV2009 einseitig.ang.wg EnEV2009 andere WG Anlage 1 Tab. 2 EnEV Werte sind für den Bestand um 40% zu erhöhen! 0,40 W/m²K 0,30 W/m²K 0,2 /m 0,3 /m 0,4 /m 0,5 /m 0,6 /m 0,7 /m 0,8 /m 0,9 /m 1,0 /m
1. fordern EnEG, EnEV, EEWärmeG, HeizkV, etc. 2. fördern KfW CO2-Gebäudesanierungsprogramm Marktanreizprogr. Modellprojektförderung (NEH im Bestand) etc. 3. informieren Öffentlichkeitsarbeit (Kampagnen, Aufklärung, Information) Modellprojekte Energieausweis, etc. Energieeffizient Bauen und Sanieren Förderung: Bilanz 2006 bis Oktober 2009 Mittelvolumen bis einschl. 2008 6,0 Mrd. Euro 2009 2,2 Mrd., 2010 1,5 Mrd. 2010 1,5 Mrd. erzeugtes Kredit- und Zuschussvolumen von 26 Mrd. ; Investitionsvolumen 51,5 Mrd. fast 1,3 Mio. Wohnungen energieeffizient saniert bzw. neu errichtet Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes um jährlich 3,6 Mio. t CO 2 kumulierte Heizkostenersparnis: 1,3 Mrd.
Energieeffizient Bauen und Sanieren - Förderstufen Komplettsanierung höheres Niveau KfW-Effizienzhaus -60% NEH -50% Energiesparhaus 40 / Passivhaus NEH -30% Energiesparhaus 60 Bestand mit Neubauniveau KfW-Effizienzhaus -40% KfW-Effizienzhaus -20% KfW-Effizienzhaus KfW-Effizienzhaus +20% Förderstufen bislang = Neubau = Gebäudebestand Förderstufen mit EnEV2009 ESH = Energiesparhaus, NEH = Niedrigenergiehaus wie geht es weiter? Neufassung der EG Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden die EU Kommission hat im November 2008 einen ersten Entwurf der Neufassung vorgelegt das Europäische Parlament hat am 23. April 2009 in erster Lesung einen Beschluss gefasst; Änderungen gingen deutlich über den Vorschlag der EU Kommission hinaus. seit dem 30. September 2009 finden die geplanten Triloge (SWE Präsidentschaft, Kommission und Europäisches Parlament) statt. geplante Verabschiedung am 7. Dezember noch unter SWE Präsidentschaft im Energierat vor. Umsetzung der RL in den Mitgliedstaaten im Jahr 2012 geplant.
EPBD derzeitiger Umsetzungsstand Mindestanforderungen orientiert am kostenoptimalen Niveau; europäische Vergleichsmethode als Benchmark Beibehaltung verbrauchsbasierter Kennzahlen (very) low energy buildings ab 2020 (Neubauten) Energiekennzahlen sollen in Anzeigen veröffentlicht werden Aushang von Energieausweisen (in öffentlichen Gebäuden ab 500 m² Nutzfläche; bedingte Pflicht zum Aushang von EA in Gebäuden mit privater Nutzung ab 500 m²) Einführung eines unabhängigen Kontrollsystems (Qualitätsüberprüfung von Energieausweisen und Inspektionsberichten) Umsetzungspflicht auf zwei Jahre Aber genügen diese Vorgaben für die Klimaschutzziele? Auswertung der Politik-Szenarien V A) Mit-Maßnahmen-Szenario : KfW-Programme, Marktanreizprogramm, EnEV 2009, EEWärmeG, Heizkostenverordnung B) Strukturwandel-Szenario : EnEV (Verschärfung, Stärkung Vollzug und Nachrüstungsverpflichtungen), Steuererleichterungen (MWSt.-Senkung), Wärme-Contracting, EEWärmeG für Bestand, Fernwärmeanschlusszwang, Heizkostenkürzungsrecht, Ersatz-Neubau statt Sanierung, Energieeffizienz im Mietspiegel, Energieforschung und Innovation
Vergleich der Szenarien (CO 2 -Einsparung): Quellen: UBA (2008 a+b), Modellrechnungen von Fraunhofer ISI, IEF-STE und Öko-Institut. Vergleich der Szenarien (Endenergie-Einsparung): (Mit-Maßnahmen-Szenario) Quellen: AGEB (2008), Berechnungen Forschungszentrum Jülich, IEF-STE.
Herzlichen Dank.