Überschrift/Titel der Folie Text kleiner, Aufzählungszeichen Bearbeitungshinweise (bitte anschließend entfernen): Thema, Ort, Referent und Abteilung sind veränderbar über: Ansicht -> Master -> Folienmaster Der Folienmaster wird über die Befehle Ansicht -> Normal wieder geschlossen 4. Fortbildung Für Fach- und Pflegepersonal Aus Klinik und Handel Münster vom 15.-16. November Multiple Sklerose- aus pflegerischer Sicht Was ist MS: (lat. Encephalomyelitis disseminata) eine chronisch- entzündliche demyelinisierende Erkrankung des zentralen Nervensystems eine Autoimmunerkrankung : Ursache für Erkrankung unklar evtl. genetische Disposition, Umweltfaktoren insb. Infektionen häufigste neurologische Erkrankung des jungen Erwachsenenalters (nach Traumata und degenerativen Gelenkerkrankungen 3. häufigste Ursache für schwere Behinderungen bei jungen Erwachsenen) Epidemiologie Prävalenz in Deutschland ca. 120.000-140.000 Weltweit ca. 1,2 Millionen Neuerkrankungen: 3000-5000 Erkrankungsalter: 20-40 Jahre Verhältnis Frauen zu Männer: 2 : 1 Erkrankungsrisiko: Allgemeinbevölkerung 0,2 % bei Erkrankung eines Elternteils 3 5 % bei Erkrankung eines Geschwisterteils 2 5 % bei Erkrankung eines eineiigen Zwillings 35 % 1
Diagnose Pathophysiologie Anamnese / körperliche Untersuchung MRT Lumbalpunktion Neurophysiologie (VEP, SEP, MEP, AEP) Mc Donald Kriterien : (für die Diagnose MS werden die Dissemination von Krankheitssymptomen in Ort und Zeit gefordert, d.h. es müssen min. 2 Ergebnisse an unterschiedlichen Regionen des ZNS nachweisbar sein) Nerven übertragen Reize zwischen den verschiedenen Körperteilen Myelinscheide: isolierende äußere Schicht von Nerven gesunder Nerv: intakte Myelinschicht schnelle Reizübertragung kranker Nerv: beschädigte Myelinschicht langsame Reizübertragung Möglicher Entzündungsablauf Symptome Frühsymptome der MS : Blutgefäße : Myelinähnliches Antigen wird von T- Zellen erkannt Zelle wird aktiviert und wandert durch geschädigte Blut- Hirn- Schranke ZNS : aktivierte T- Zelle sendet entzündungsfördernde Zytokine aus, B-Zelle bildet Antikörper, Fresszellen werden aktiviert und zerstören Myelinschicht Meist einseitige Sehstörungen / Doppelbilder Gefühlsstörungen / Missempfindungen Gehschwäche / Gangunsicherheit Störungen der Feinmotorik Blasenentleerungsstörungen 2
Symptome Großhirn: Paresen, kognitive Defizite, Fatigue, psychische Störungen Hirnstamm : Doppelbilder, Schwindel, Trigeminusneuralgie, Faszialisparese, Sprach und Schluckstörungen Kleinhirn: Ataxie, Intensionstremor, Sprach- und Koordinationsstörungen Man unterscheidet drei verschiedene Verlaufsformen : Schubförmige Primär chronisch progredient Sekundär chronisch progredient Rückenmark : Paresen, Spastik, Sensibilitätsstörungen Blase / Darm, Sexualität Schubförmiger Verlauf : initial bei ca. 80 % der Erkrankten klar abgrenzbare Schübe vollständige / teilweise Rückbildung der Symptome Primär chronisch progredienter Verlauf : betrifft häufig ältere Erkrankte ca. 10 % der Erkrankten betroffen kontinuierliche Zunahme der Symptome / Behinderung von Anfang der Erkrankung keine Schübe 3
Prognostisch eher günstiger Verlauf : monosymptomatischer Beginn nur sensible Symptome Sekundär chronisch progredienter Verlauf : tritt im Krankheitsverlauf bei ca. 50% der Erkrankten auf Übergang nach ca. 15 Jahren evtl. können auch Schübe auftreten kurze Dauer der Schübe gute Rückbildung der Schübe erhaltene Gangfähigkeit Erkrankungsbeginn vor dem 35. Lebensjahr Prognostisch eher ungünstiger Verlauf : polysymptomatischer Beginn früh motorische und zerebelläre Symptome lang dauernde Schübe schlechte Rückbildung der Schübe initial zahlreiche Läsionen im MRT früh pathologische SEP und MEP Definition Schub : Von einem Schub spricht man wenn Symptome des ZNS neu auftreten oder sich bestehende Beschwerden verschlechtern und min. 24h anhalten dabei dürfen keine Infekte oder Fieber bestehen. min. 4 Wochen zwischen 2 Ereignissen dann neuer Schub 6 8 Wochen für Rückbildung der Symptome evtl. komplette Rückbildung oder nur Teilremission 4
Schubtherapie Basistherapie : Basistherapie Kommende orale Therapie Eskalationstherapie 5
Symptomatische Therapie : Begleittherapien : Physiotherapie Ergotherapie Logopädie Blasenfunktionsstörungen Frühsymptom der MS hervorgerufen durch Läsionen im Rückenmark im Krankheitsverlauf bis zu 80 % der Erkrankten betroffen Blasenfunktionsstörungen treten in unterschiedlichen Formen auf Harndrang Gehäuftes Wasserlassen Harninkontinenz Restharn Harnwegsinfekte 6
Therapiemöglichkeiten : Vorstellung beim Urologen / Neurourologen: diagnostische Maßnahmen ( Urinstatus, Urodynamik, Restharnbestestimmung usw.) Miktionsprotokoll medikamentöse Therapie z.b. Anticholinergika, Antispastika, Harnansäuerungspräparate, Antibiotika, Botulinum- Toxin ISK Operative Maßnahmen Konservative Therapie : Blasentraining Akupunktur Beckenbodentraining Elektrostimulation Biofeedback Magnetfeldtherapie Stochastischetherapie Konservative Therapie : Stochastische- Resonanztherapie : Die Stochastische Resonanztherapie verbessert: die Gehfähigkeit durch Aktivierung spinaler Rhythmusgeber die Reflexsteuerung durch erhöhte Vorspannung der Muskel den Knochenstoffwechsel und die Knochenfestigkeit die Freisetzung von Neurotransmittern, insbesondere Dopamin die Funktionsweise und das Wachstum neuronaler Zellverbände die Abfolge von Bewegungen durch Stimulation des Kleinhirns die Insuffizienz der Beckenboden- Muskulatur 7
Stochastische- Resonanztherapie : Blasenmanagement: Miktionsprotokoll Toiletten- und Blasentraining Beckenbodentraining Ernährungsberatung / Trinkverhalten Korrekte Intimhygiene Sexualverhalten Anleiten zum ISK Hilfsmittel: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 8