Aktuelle Entwicklungen bei den Strom- und Gas-Systemnutzungstarifen

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Transkript:

Aktuelle Entwicklungen bei den Strom- und Gas-Systemnutzungstarifen Erfahrungen mit der WKÖ-Parteistellung Energiekoordinierung DI Claudia Hübsch, 2015-01-15

WKÖ-Parteistellung Gesetzliche Grundlage ElWOG 2010 in 48 (1): Kosten, Zielvorgaben und Mengengerüst von Netzbetreibern mit einer jährlichen Abgabemenge an Entnehmer von mehr als 50 GWh im Kalenderjahr sind periodisch mit Bescheid festzustellen. ElWOG 2010 in 48 (2): WKÖ, LKÖ, BAK, ÖGB ist vor Abschluss des Ermittlungsverfahrens Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben WKÖ und BAK können Beschwerde an BVwG erheben. Analoge Regelung in GWG 2011

Stromnetztarife 2012 Das Verfahren Prüfung der Netzbetreiber (NB) durch E-Control Austria (ECA) im Jahr 2011 (rd. 50 Stromnetzbetreiber) Bescheiderstellung durch ECA WKÖ-Beschwerde gegen vier neu geprüfte steirische Netzbetreiber vor allem gegen den von der ECA festgelegten Kostenanpassungsfaktor in Höhe von 2,5 % Durch Regulierungskommission (2. Instanz) wird der Faktor auf 3,5 % angehoben NB erheben Beschwerde an den VwGH Entscheidung des VwGH am 18.11.2014: Beschwerden werden als unbegründet abgewiesen Faktor in Höhe von 3,5 % wird bestätigt

Stromnetztarife 2012 Das Ergebnis Im österreichweiten Durchschnitt wurden die Tarife um rund 0,5 % gesenkt. Je Netzebene und Netzgebiet gab es Senkungen bis 5,7 %. Entlastung der Netzkunden in Höhe von rund 8 Mio Euro (bei voller Berücksichtigung der notwendigen Investitionsmaßnahmen).

Gasnetztarife 2013 Beginn der 2. Regulierungsperiode (Anreizregulierung) Änderung aufgrund des neuen Marktmodells (neue Methodik der Kostenwälzung) Große Investitionen in Süd- und Westschiene Negative Entwicklung der Tarifierungsmenge Dennoch Senkung für Großteil der Netzkunden Ausnahmen: Steiermark: Südschiene Wien: massive Erhöhung der nicht beeinflussbaren Kosten Beschwerdeverfahren: 0

Stromnetztarife 2013 8. (und letztes) Jahr der zweiten Regulierungsperiode Hohe Netzinvestitionen berücksichtigt Wien: massive Erhöhung der Kosten in Zusammenhang mit Pensionslasten Dennoch Beschränkung der Belastung auf durchschnittlich 1,8 % Ab 2012 dürfen lt. Erkenntnis des VfGH die Netzverlustentgelte auch an Einspeiser verrechnet werden diskriminierungsfreie Tariflastenverteilung Beschwerdeverfahren: 16, davon 8 aus Stmk.

Gasnetztarife 2014 Anhebung im österr. Durchschnitt um rund 2,8 % Ursache: starke Netzinvestitionen (wie schon im Vorjahr) Beschwerdeverfahren: 4, davon 1 eingestellt (Wien)

Stromnetztarife 2014 Senkung über alle Netzebenen im österr. Durchschnitt um rund 2,5 % Größte Senkung in NÖ: 9,3 % (12,4 Mio Euro) Senkung in Tirol: 6,3 % (5,3 Mio Euro) Erhöhung in Wien: 4,4 % (7,3 Mio Euro) wg. Kosten im Zusammenhang mit Pensionslasten Einsparung für sämtliche Stromkunden: 37,4 Mio EUR 14,6 Mio EUR für Industrie und Gewerbe 22,8 Mio EUR im Haushaltsbereich Seit Strommarktliberalisierung zahlen alle Netzkunden jährlich rund 640 Mio Euro weniger. Beschwerdeverfahren: 11

Gasnetztarife 2015 Nahezu konstante Entgeltentwicklung im österr. Durchschnitt Steigerung für typischen Haushaltskunden um 0,6 % Steigerung für typischen Großkunden um 0,82 % Senkung in Wien, Vorarlberg, OÖ und NÖ Stärkere Erhöhung in Kärnten: durch den Netzbetreiber nicht beeinflussbare Kosten Steiermark: hohe Investitionskosten in die Südschiene und geringe Fahrweise des Kraftwerks Mellach Entgelt für Speichertransporte steigt von 0,33 EUR/kWh/h auf 0,49 EUR/kWh/h (absolut rund 3 Mio Euro); Speichernetzentgelt macht nur rd. 1 % der Kosten für Speicherprodukte aus negative Auswirkung auf Versorgungssicherheit auszuschließen Beschwerdeverfahren: 2

Stromnetztarife 2015 Stabile Stromnetzentgelte marginale Steigerung im österr. Durchschnitt um 0,33 % (5,3 Mio Euro) Größte Senkungen in NÖ: 2,8 % (3,4 Mio Euro) OÖ: 2,8 % (3,2 Mio Euro) Linz: 9,5 % (3 Mio Euro) Steigerung in Steiermark: 5,5 % Wien: 2,9 % Klagenfurt: 6,3 % Ursache für Steigerung: Anwendung des Regulierungskontos (Aufrollung von Mindererlösen in der Vergangenheit) und deutlich verstärkte Investitionstätigkeit (2012 und 2013 mehr als in letzten 20 Jahren zuvor) Beschwerdeverfahren: 3