Universität der Bundeswehr Eine Einführung in INSPIRE. 23. Februar 2010 Stephan Plabst



Ähnliche Dokumente
INSPIRE Annex - Themen. Kompakte Linkübersicht zu den Anhängen I - III

Hochwasserinformationen im. Koordinierungsstelle GDI-DE Bundesamt für Kartographie und

GeoPortal.Saarland. Umzug der VM-Lösung nach Joomla! - ein Werkstattbericht. Dr. Bettina Barth

INSPIRE-Monitoring 2014/2015

GDI-Initative. Initative von Intergraph. Dr. Uwe Jasnoch Programm Manager GDI

INSPIRE - Datenspezifikationen für Anhang II und III Informationsveranstaltung der GDI Bayern,

Dienstearten. Geodatendienst

Nutzung und Bereitstellung von OGC-Diensten in ArcGIS 9.3

Metadaten für INSPIRE im Geoportal Baden-Württemberg

Vom GDI-Grid zur Geo Cloud Raumbezogene Informationen in der D- Grid-Initiative für Wissenschaft und Wirtschaft

Maschinenrichtlinie 2006/42/EG 150 Fragen und Antworten zum Selbststudium

GEOINFORMATION UND LANDENTWICKLUNG. Geodatendienste einfach nutzen LANDESAMT FÜR GEOINFORMATION UND LANDENTWICKLUNG

Qualitätssicherung bei der mobilen Datenerfassung

Dateninteroperabilität für INSPIRE in der Praxis Datenintegration und -harmonisierung

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Open Source GIS - das alternative geogovernment

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

CITRA-ConfigCenter, Geodata-Warehouse, CITRA-ExportCenter & Geodatenshop Aufbau einer GDI mit CITRA Tools

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Statuten in leichter Sprache

mobilepoi 0.91 Demo Version Anleitung Das Software Studio Christian Efinger Erstellt am 21. Oktober 2005

FreeGIS: an example of a Free Software Reference System

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Universität der Bundeswehr Mit der Mustererkennung zum GIS. 03. März 2009 Georg Bauer

GDI-NW: Fortschritte bei Metadaten und Diensten bzgl. INSPIRE? Peter Kochmann Geschäftsstelle des IMA GDI.NRW

Welche Bereiche gibt es auf der Internetseite vom Bundes-Aufsichtsamt für Flugsicherung?

Geodienste der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB) Einsatz von Diensten in der Forschung. Gudrun Ritter

Ganz sicher oben arbeiten!

Mit dem Tool Stundenverwaltung von Hanno Kniebel erhalten Sie die Möglichkeit zur effizienten Verwaltung von Montagezeiten Ihrer Mitarbeiter.

(Rechtsakte ohne Gesetzescharakter) VERORDNUNGEN

GDI-Forum Nordrhein-Westfalen Technischer Workshop 2 - Geodienste INSPIRE-konforme Download-Dienste. Inhalt

WICO-GIS ein Geoinformationssystem für die Analyse, Planung und Bewertung von Windenergiestandorten. Dipl.-Ing. Lars Krüger / Student Sascha Kilmer

BILDER TEILEN MIT DROPBOX

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Look Inside: desite. modellorientiertes Arbeiten im Bauwesen. B.I.M.

DAS PARETO PRINZIP DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Die Zukunft der Arbeit ist dabei. Your time, our technologies

Wie gewohnt einfach. Oder einfach nur smart. Die Führerscheinkontrolle von Alphabet.

Die künftige Ingenieurausbildung in der EU - Brennpunkt Ostsee-Raum oder The Network of Excellence in Mechatronics in the Baltic Sea Region

Bei der Tagung werden die Aspekte der DLRL aus verschiedenen Perspektiven dargestellt. Ich habe mich für die Betrachtung der Chancen entschieden,

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Lernaufgabe Industriekauffrau/Industriekaufmann Angebot und Auftrag: Arbeitsblatt I Auftragsbeschreibung

SCHULVERSUCH INFORMATIK IN BADEN-WÜRTTEMBERG. Gerhard Liebrich Peter-Petersen-Gymnasium Mannheim

Projektmanagement in der Spieleentwicklung

Veröffentlichen von Apps, Arbeitsblättern und Storys. Qlik Sense Copyright QlikTech International AB. Alle Rechte vorbehalten.

Münsterland. Geonetzwerk. Geonetzwerk. Münsterland Titelseite

Dipl.-Ing.(FH) Jörg Hammerl Prof. Dipl.-Ing. Rainer Kettemann & Dipl.-Ing.(FH) Roland Hahn. Onlinezugriff auf Geodaten. GeoMedia 6.

Die Architektur der Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE)

Vereinbarung über den elektronischen Datenaustausch (EDI)

Advoware mit VPN Zugriff lokaler Server / PC auf externe Datenbank

Drei Fragen zum Datenschutz im. Nico Reiners

1. Was ihr in dieser Anleitung

Lehrer: Einschreibemethoden

Installation OMNIKEY 3121 USB

Kurzanleitung für Verkäufer

Metadaten beschreiben die Geodaten (z. B. Typ, Datum, Art des Zugriffs, Autor, etc.)

Benutzerhandbuch - Elterliche Kontrolle

DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) Nr.../.. DER KOMMISSION. vom

Lebenslagenatlas des Kreis Lippe D115-Behördeninformation und Geoinformation unter einem Dach

So versprüht man digitalen Lockstoff

Häufig gestellte Fragen zum Thema Migration

Räumliche Auswertung amtlicher Statistikdaten im zukünftigen europäischen Gittersystem am Beispiel einer landesweiten Verkehrsunfallstatistik

Horen. PRESENTED BY: André Schmidt

Erstellen einer Collage. Zuerst ein leeres Dokument erzeugen, auf dem alle anderen Bilder zusammengefügt werden sollen (über [Datei] > [Neu])

Damit Ihre Gaskosten im Keller bleiben. Wir finanzieren Ihre neue Heizungsanlage.

LABS/QM. Durchgängige Integration vom Messgerät bis zum SAP QM mit Unterstützung vom OpenLab sowie LABS/QM

Der neue Feuerwehrführerschein, erste Erfahrungen aus Baden-Württemberg.

Versetzungsregeln in Bayern

SAFER SURFING TIPPS UND TRICKS ZUM SICHEREN UMGANG MIT DEM INTERNET. Saferinternet.at

Anleitung über den Umgang mit Schildern

THE KNOWLEDGE PEOPLE. CompanyFlyer.indd :48:05

Häufig gestellte Fragen zur Einhebung des KV-Beitrags von Auslandspensionen

Kommunale Datenzentralen als Knotenpunkte Kommunaler GDI

Lösungen mit Strategie

Umgang mit Schaubildern am Beispiel Deutschland surft

EDI-Vereinbarung Vereinbarung über den elektronischen Datenaustausch (EDI) Rechtliche Bestimmungen

Mehr Transparenz für optimalen Durchblick. Mit dem TÜV Rheinland Prüfzeichen.

Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz (BKrFQG) und Berufskraftfahrer-Qualifikations-Verordnung (BKrFQV)

Dokumentation zur Versendung der Statistik Daten

Stand des Aufbaus der Geodateninfrastruktur in Sachsen-Anhalt (GDI-LSA )

1. EINLEITUNG 2. GLOBALE GRUPPEN Globale Gruppen anlegen

ORCA Software GmbH Kunstmühlstraße 16 D Rosenheim Telefon +49(0) Fax +49(0)

Ihre Interessentendatensätze bei inobroker. 1. Interessentendatensätze

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

Informationen zum neuen Studmail häufige Fragen

Anleitung zur Einbindung von WMS, WFS und WCS in ArcGIS

Erstellung und Bearbeitung von 3D-Gebäudemodellen in Brandenburg

INSPIRE Wasserwirtschaft und Abwasserüberwachung, Bereitstellung der INSPIRE-Daten. Dr. Heino Rudolf

ecaros2 Installer procar informatik AG 1 Stand: FS 09/2012 Eschenweg Weiterstadt

Nutzung dieser Internetseite

Übergabe nach Outlook

Handbuch. NAFI Online-Spezial. Kunden- / Datenverwaltung. 1. Auflage. (Stand: )

Ihr Zeichen, Ihre Nachricht vom Unser Zeichen (Bei Antwort angeben) Durchwahl (0511) 120- Hannover NDS EU-DLR

Was ist das Budget für Arbeit?

Geoportal. Geoportal. und. WMS-Server. Anwendertreffen 2011

Die Übersetzung als Umsatzmotor - 3 Gründe für Übersetzungen

1. Weniger Steuern zahlen

Validierung von CityGML-Modellen in FME

Outlook. sysplus.ch outlook - mail-grundlagen Seite 1/8. Mail-Grundlagen. Posteingang

Kurzanleitung fu r Clubbeauftragte zur Pflege der Mitgliederdaten im Mitgliederbereich

Transkript:

Universität der Bundeswehr Eine Einführung in INSPIRE 23. Februar 2010 Stephan Plabst

Agenda Kurzvorstellung M.O.S.S. Einführung in Mustererkennung Automatisierte Gebäudemodellierung Einführung in die europäische GDI INSPIRE? Die Bestandteile von INSPIRE INSPIRE unter der Lupe Fazit Von der Mustererkennung zur GDI 2

M.O.S.S. GmbH Firmenprofil gegründet 1987 in München Geschäftsführung Hans Braun ca. 55 Mitarbeiter (Ingenieure aus den Bereichen Bauwesen, Vermessung und Kartographie sowie Geographen, Informatiker, Physiker und Mathematiker) ESRI Business Partner, AED-SICAD-Partner Lösungsanbieter Themenschwerpunkte: - Geodatenserver und GDI 3D - WerksGIS - Umweltmanagement und INSPIRE - GeoWebServices, Web-GIS - Kanalmanagement Von der Mustererkennung zur GDI 3

Firmensitz und Niederlassungen CADMAP, Essen Tel.: +49(0)201 82765-0 M.O.S.S., Dresden Tel.: +49(0)351 89819-0 M.O.S.S., Taufkirchen Tel.: +49(0)89 66675-100 Von der Mustererkennung zur GDI 4

M.O.S.S. GmbH Geschäftsbereiche GB Vermessung: Geodatenserver und GeoWebServices für Vermessung, Kartografie und Industrie (z.b. WEGA, novafactory, novarosy) Verwaltung und Verteilung von Geodaten mit Aufbau von 3D Geodateninfrastrukturen. GIS Lösungen für Industrie und Stadtwerke GB Umweltmanagement: GIS-gestütztes Daten- und Planungsmanagement für fachübergreifende Umweltanalysen (envvision) - EU-Umgebungslärmrichtlinie (EU-ULR) - Lärm-/Luftschadstoff-Ausbreitung-Berechnungen - Verwaltung riesiger Datenmengen, Versionierung GB Kanalmanagement: GIS-Lösungen für das Kanalnetzmanagement (KANDIS, novakandis) Von der Mustererkennung zur GDI 5

Mustererkennung Von 2D zu 3D Von der Mustererkennung zur GDI 6

Historie RoSy Beginn: 80 ger Jahre bei MBB (heute EADS) - VAX-Rechner Industrielle Verbreitung 1987: Gründung von M.O.S.S. RoSy : erstes Rastereditiersystem inkl. Erweiterung für vektorielle Darstellung Erste Kunden: BMW, Bayerisches LVA (1:5000) Heute: mehrere 1000 Installationen Von der Mustererkennung zur GDI 7

Was heißt GIS Selbstverständnis Was heißt GIS? Ein Geografisches Informationssystem (GIS) ist ein Informationssystem, mit dem raumbezogene Daten digital erfasst und redigiert, gespeichert und reorganisiert, modelliert und analysiert sowie alphanumerisch und graphisch präsentiert werden. (Lit.: Bill, 1994) 80% aller Daten haben einen Raumbezug (Adresse, Hausnummer, Koordinate) Geozentrisches Weltbild zu Beginn Selbstzweck Wandlung zu übergreifender Nutzung homogene, flächendeckende Datenbestände => Raster Von der Mustererkennung zur GDI 8

Das Stufenkonzept: Ein Weg zum GIS Kosten / Komplexität / Funktionalität Hohe Erfassungskosten, Zeitbedarf GIS Hybride Daten Raster Archiv komplette GIS-Funktionalität Datenerfassung Datenfortführung Archivierung Ausgabe Visualisierung Von der Mustererkennung zur GDI 9

Das Stufenkonzept: Die Kosten GIS Die Kosten für die Datenerfassung belaufen sich auf 60% - 80% der Gesamtkosten eines GIS-Projekts (DataQuest). Zeitaufwendig, arbeitsintensiv und dadurch teuer! GIS-Datenmodell und Anwendung: komplex und hohe Einstiegsschwelle Von der Mustererkennung zur GDI 10

Was ist Mustererkennung? doofes Raster intelligenter Vektor PVC 120 Von der Mustererkennung zur GDI 11

Mustererkennung: Theorie Anwendungen Interaktiv Kontrolle Automatisiert Interaktiv Mustererkennung Automatisch Automatisch Vektorisierung Filtern Eingabedatei (Raster, DGM, LIDAR, TIFF) Von der Mustererkennung zur GDI 12

Mustererkennung (Prinzip) Klassifikation: Geraden- und Kreiserkennung Texterkennung Symbolerkennung Komplexe Objektbildung Verbesserung der (Roh-)Vektorgrafik Performanter Grafikeditor zur Korrektur und Kontrolle Anwendungsgebiete: Kataster-, Höhenlinienkarten Von der Mustererkennung zur GDI 13

Mustererkennung (Prinzip) Raster/Vektor Kreiserkennung Geraden Von der Mustererkennung zur GDI 14

3D-Gebäudeerkennung: Ablauf Luftbilder DGM Building Generator DOM Datenbank DTMaster ALK Von der Mustererkennung zur GDI 15

Gebäudeklassifikation BuildingGenerator Schwerpunkt Hohe Automatisierung wichtiger als genaue Rekonstruktion Modellierungsansatz Gebäudemodell Generalisierung Automatisierungsgrad Modell-getrieben LOD2 Grundriss und Dachflächen Voll Automatisch Von der Mustererkennung zur GDI 16

Gebäude Extraktion 3 stufiger Algorithmus Generalisierung der Gebäudegrundrisse Segmentierung der Dachflächen Modellierung des Gebäudes Stufe 1: Grundrissgeneralisierung Gebäudemodelle auf Basis generalisierter Grundrisse Erkennung der Grobstruktur eines Gebäudes (Rechteckiger, L-, U- oder T-förmiger Grundriss) Von der Mustererkennung zur GDI 17

Grundrissgeneralisierung Von der Mustererkennung zur GDI 18

Gebäude Extraktion Stufe 2: Segmentierung Selektion aller Oberflächenpunkte (LIDAR-Punkte) innerhalb des Gebäudes Normalenberechung in jedem Punkt Segmentierung Von der Mustererkennung zur GDI 19

Gebäude Extraktion Verschiedenen Ansichten (Split-Level Dach) Grundrisstreue Von der Mustererkennung zur GDI 20

Gebäude Extraktion Stufe 3:Modellierung Zerlegen komplexer Gebäude (=Partitionierung des Grundrisses) Unabhängige Modellierung aller Gebäudeteile mittels Standarddachform Beispiel 1: Partitionierung eines L-förmigen Grundrisses Beispiel 2: Hierarchische Partitionierung bei U- und T-förmige Grundrissen Von der Mustererkennung zur GDI 21

Gebäude Extraktion Original- und generalisierte Grundrisse (Rechteck- und L-Form), farbkodierter Höhendarstellung der Laserpunkte Von der Mustererkennung zur GDI 22

Gebäude Extraktion Standarddachmodellierung für Gebäude(teile) Flach- bzw. Pultdach Satteldach Walm- bzw. Krüppelwalmdach Extraktion von Partnersegmenten (Segmente nach Größe sortiert) Gleiche Höhe Gleiche Neigung Flächenverhältnis nahe bei 1 Modellierungsstrategie 1.Walmdach: 2 Segmentepaare mit zusätzlicher Orientierungsbedingung 2.Satteldach: 1 Segmentpaar 3.Pultdach: 0 Segmentpaare größtes Segment Von der Mustererkennung zur GDI 23

Gebäude Extraktion Walmdach, Dachmodellierung Von der Mustererkennung zur GDI 24

Qualitätsanalyse Robuste Algorithmen Richtige Partitionierung (sehr zuverlässig ausgewählt) Dachflächenmodellierung (relativ robust gegenüber Über- bzw. Untersegmentierung) Parameterwahl (recht geringer Einfluss auf Ergebnis) Qualitätskontrolle Plausibilitätstest - Minimale Gebäudehöhe - Höhenbereich der First- und Traufenlinien darf Höhenbereich der Punktwolke nur begrenzt überschreiten Innere Genauigkeit - Standardabweichung der Normalabstände aller Dachsegmentpunkte zum finalen Gebäudemodell Von der Mustererkennung zur GDI 25

Fakten und Zahlen Über die Eingangsdaten Punkte Dichte: mindestens 8 Punkte pro extrahierte Fläche, 1 Punkt pro m² Grundriss und Punktewolke sollen übereinander passen Die Modellierung Die Generalisierung kann zu einer anderen Darstellung als erwartet führen - Schmales und langes Walmdach Satteldach - Asymmetrisches Satteldach Pultdach Von der Mustererkennung zur GDI 26

Gebäude Extraktion V Von der Mustererkennung zur GDI 27

Gebäude Extraktion V Von der Mustererkennung zur GDI 28

Mustererkennung: Theorie Anwendungen Interaktiv Kontrolle Automatisiert Interaktiv Mustererkennung Automatisch Automatisch Vektorisierung Filtern Eingabedatei (Raster, DGM, LIDAR, TIFF) Von der Mustererkennung zur GDI 29

Mit den Daten zur GDI Einführung in INSPIRE Von der Mustererkennung zur GDI 30

Was ist eine GDI GDI steht für Geodateninfrastruktur (englisch: Spatial Data Infrastructure - SDI) Verteiltes System über ein Netzwerk (Intraoder Internet) Besteht aus lose miteinander gekoppelten Komponenten Hat Anbieter, Vermittler und Nutzer Setzt auf Benutzerschnittstellen, Sicherheits-, Zugriffs- und Abrechnungskomponenten Hat Geoportale als Einstiegsknoten Setzt auf Interoperabilität auf Basis allgemeingültiger Standards Von der Mustererkennung zur GDI 31

Was ist INSPIRE Grundlage ist die Richtlinie 2007/2/EG der Europäischen Union Verabschiedet am 15. Mai 2007 Abkürzung für Infrastructure for Spatial Information in the European Community Muss zwei Jahre nach Inkrafttreten in nationales Recht umgesetzt sein Von der Mustererkennung zur GDI 32

Was ist INSPIRE Treibende Kraft hinter INSPIRE sind die Umweltbehörden der EU Daher: Kernthema von INSPIRE sind Geodaten, die in Zusammenhang mit Umweltpolitik stehen Auswirkungen sind aber auch auf andere Bereiche der Geodaten vorhanden Von der Mustererkennung zur GDI 33

Was ist INSPIRE INSPIRE soll die Probleme bei der grenzüberschreitenden Arbeit mit Geodaten beheben - Verfügbarkeit (availability) - Qualität (quality) - Organisation (organisation) - Zugänglichkeit (accesibility) - Mehrfachnutzung (sharing) Lösung: Maßnahmen zur Interoperabilität von Geodaten Schaffung einer Geodaten Infrastruktur (GDI) Von der Mustererkennung zur GDI 34

Und was bringt INSPIRE? Geodaten sollen auf der jeweils zuständigen, behördlichen Ebene gespeichert werden Und zwar nur einmalig und nicht mehrfach Behördliche Geodaten sollen (frei) auffindbar und zugänglich werden Geodaten sollen verknüpfbar werden Geodaten sollen für unterschiedliche Anwendungen und durch unterschiedliche Anwender nutzbar und damit interoperabel werden Schranken in der Nutzung von Geodaten sollen abgebaut werden Und daher sollen möglichst niedrige Hürden in der Nutzung von Geodaten vorhanden sein Von der Mustererkennung zur GDI 35

Wie funktioniert INSPIRE Aus Sicht des Nutzers Dienst-URL Nutzer Geodaten INSPIRE-Datenmodell INSPIRE Geoportal Suchdienst Darstellungsdienst Downloaddienst Koordinatentransformationsdienst Von der Mustererkennung zur GDI 36

Wie funktioniert INSPIRE Aus Sicht des Datenanbieters ecommerce Komponente Modelltransform. Downloaddienst INSPIRE Datenmodell Suchdienst Darstellungsdienst INSPIRE Zeichenvors. Daten Meta- Daten Originäres Fach- Datenmodell oder INSPIRE Datenmodell Von der Mustererkennung zur GDI 37

Bis wann? Quelle: Dr. Aringer, K. (LVG): Geodateninfrastrukturgesetz INSPIRE-Umsetzung in Bayern, 11.03.2009, an der TU München Von der Mustererkennung zur GDI 38

Die Bestandteile Richtlinie 2007/2/EC Herz von INSPIRE Legt die Grundlagen und den Rahmen fest Generelle Richtlinien und Definitionen Verpflichtung zum Vorhalten von Metadaten Verpflichtung zur Interoperabiltät von Geodaten und Geodiensten (durch Durchführungsverordnungen) Von der Mustererkennung zur GDI 39

Die Bestandteile Richtlinie 2007/2/EC Verpflichtung zum Betrieb von (Internet-) Geodiensten für die Daten - Ausnahmen von diesen Verpflichtungen - Geheimhaltung - Nationale Sicherheit und Verteidigung - Geregelt in Gesetzen - Handelsgeheimnisse und Urheberrechte - Datenschutz Von der Mustererkennung zur GDI 40

Die Bestandteile Richtlinie 2007/2/EC Zugang erfolgt kostenlos (nur Such- und Darstellungsdienste) Gebühren zum Erhalt der Dienste sind aber erlaubt Schaffung eines INSPIRE-Geoportals durch die Kommission Vorschriften zur gemeinsamen Nutzung von Geodaten zwischen (Umwelt-) Behörden Daten gegliedert nach Themenbereichen in Annex I-III Von der Mustererkennung zur GDI 41

Die Bestandteile Richtlinie 2007/2/EC Inhalt von Annex I Coordinate reference systems Geographical grid systems Geographical names Administrative units Addresses Cadastral parcels Transport networks Hydrography Protected sites Inhalt von Annex II Elevation Land cover Orthoimagery Geology Von der Mustererkennung zur GDI 42

Die Bestandteile Richtlinie 2007/2/EC Inhalt von Annex III Statistical units Buildings Soil Land use Human health and safety Utility and governmental servicesenvironmental monitoring facilities Production and industrial facilities Agricultural and aquaculture facilities Population distribution demography Area management/restriction/regulation zones and reporting units Natural risk zones Atmospheric conditions Meteorological geographical features Oceanographic geographical features Sea regions Bio-geographical regions Habitats and biotopes Species distribution Energy resources Mineral resources Von der Mustererkennung zur GDI 43

Bis wann? Quelle: Dr. Aringer, K. (LVG): Geodateninfrastrukturgesetz INSPIRE-Umsetzung in Bayern, 11.03.2009, an der TU München Von der Mustererkennung zur GDI 44

Die Bestandteile Durchführungsverordnung EG Nr. 1205/2008 vom 3. Dezember 2008 Verordnung zu Metadaten Gilt für EWR (damit z.b. auch Schweiz) Bereitstellung der Metadaten für Geodaten aus Annex I und II bis November 2010, aus Annex III bis November 2013 Genaue Definition der Metadatenelemente Keine Definition zu Suchdiensten Von der Mustererkennung zur GDI 45

Die Bestandteile Durchführungsverordnung EG Nr. 976/2009 vom 19. Oktober 2009 Verordnung zu Netzwerkdiensten Bereitstellung der Dienste bis spätestens 9.11.2011 (in eingeschränkter Funktionsweise bis 9.5.2011) Festlegung von Qualitätsparametern der Dienste - Mindestreaktionszeit - Mindestübertragungsrate - Minimale Verfügbarkeit Abstrakte Dienstdefinition für Such- und Darstellungsdienste Von der Mustererkennung zur GDI 46

Die Bestandteile Technische Richtlinien (Technical Guidelines) - Für die Metadatenimplementierung - Für die Implementierung von Netzwerkdiensten (teilweise noch im Entwurf) - Für Datenmodelle (teilweise noch im Entwurf) Regeln für die Überwachung der Bestimmungen und das Berichtswesen an die Kommission (noch im Entwurf) Bestimmungen zu Lizenzmodellen (noch im Entwurf) Von der Mustererkennung zur GDI 47

Ausgewählte Standards Abstrakte Spezifikation und technischer Standard Abstrakte Definitionen sind technikunabhängig Sie legen Funktionalitäten in Prosa fest Technische Standards legen die genaue Implementierung der abstrakten Definitionen fest INSPIRE nutzt beides - Abstrakte Definitionen sind in den Durchführungvorschriften und damit de jure bindend - Technische Standards stehen in den Technischen Richtlinien (Technical Guidelines und Implementing Rules) und sind damit (erst einmal) nicht bindend Von der Mustererkennung zur GDI 48

Ausgewählte Standards Abstrakte Spezifikation und technischer Standard Von der Mustererkennung zur GDI 49

Ausgewählte Standards Metadaten Metadaten beschreiben Daten ( Daten über Daten ) Die abstrakte Festlegung erfolgt in EG 1205/2008 in den Anhängen Folgende Bereiche werden erfasst - Ressourcenidentifizierung - Klassifizierung - Schlüsselworte - Geografischer Standort - Zeitbezug - Qualität und Gültigkeit - Übereinstimmung mit der EU-Richtlinie - Zugangs- und Nutzungsbeschränkungen - Zuständige Stelle - Metadaten zu den Metadaten Von der Mustererkennung zur GDI 50

Ausgewählte Standards Metadaten Die technische Implementierung wird in einer Technischen Richtlinie beschrieben Basierend auf ISO 19115 und ISO 19119 (und damit internationalen Standards) Aber: ISO 19115 Core (Mindestanforderung des ISO-Standards) reicht nicht aus, um INSPIRE-konform zu sein und INSPIRE erfüllt nicht ISO Core Daher: Teilweise Nacherfassung von Metadaten für vorhandene Datenbestände notwendig Von der Mustererkennung zur GDI 51

Ausgewählte Standards Suchdienste Suchdienste dienen zum Suchen und Auffinden von Daten und Diensten Über Suchdienste werden Metadaten zum automatisierten Abrufen bereitgehalten Die abstrakte Beschreibung erfolgt in der Durchführungsverordnung EG Nr. 976/2009 Suchdienste haben folgende Schnittstellen - Get Discovery Service Metadata - Discover Metadata - Publish Metadata - Link Discovery Service Von der Mustererkennung zur GDI 52

Ausgewählte Standards Suchdienste Die technische Implementierung wird in einer Technischen Richtlinie beschrieben Basierend auf OGC CSW bzw. CSWT (für schreibenden Zugriff) Die Schnittstellenimplementierungen heißen entsprechend - GetCapabilities - GetRecords - Transaction oder Harvest - GetCapabilities + GetRecords Zusätzlich ist eine Erweiterung für die geforderte Multilingualität des Dienstes notwendig Von der Mustererkennung zur GDI 53

Ausgewählte Standards Darstellungsdienste Darstellungsdienste dienen zur Visualisierung und der Navigation in (visualisierbaren) Geodaten Zusätzlich soll das Überlagern von Daten und die Darstellung von Legenden ermöglicht werden Die abstrakte Beschreibung erfolgt in der Durchführungsverordnung EG Nr. 976/2009 Darstellungsdienste haben folgende Schnittstellen - Get View Service Metadata - Get Map - Link View Service Von der Mustererkennung zur GDI 54

Ausgewählte Standards Darstellungsdienste Die technische Implementierung wird in einer Technischen Richtlinie beschrieben Basierend auf ISO 19128:2005 (OGC WMS 1.3.0) Die Schnittstellenimplementierungen heißen entsprechend - GetCapabilities - GetMap - nicht vorhanden (es wird auf die Suchdienste verwiesen) Es wird auf die Zeichenvorschriften der Datenmodelle (Styles) für die Darstellung verwiesen Zusätzlich ist eine Erweiterung für die geforderte Multilingualität des Dienstes notwendig Von der Mustererkennung zur GDI 55

Ausgewählte Standards Downloaddienste Downloaddienste dienen zum Bezug der Geodaten oder von Teilen davon Die abstrakte Beschreibung erfolgt später als Erweiterung der Durchführungsverordnung EG Nr. 976/2009 (noch im Entwurf) Downloaddienste haben folgende Schnittstellen - Get Download Service Metadata - Get Spatial Data Set - Describe Spatial Data Set - Link Download Service Von der Mustererkennung zur GDI 56

Ausgewählte Standards Downloaddienste Die technische Implementierung wird in einer Technischen Richtlinie beschrieben Basierend auf ISO 19142 (OGC WFS) und ISO 19143 (OGC Filter Encoding) Die Schnittstellenimplementierungen heißen entsprechend - GetCapabilities - GetFeature - DescribeFeatureType - nicht vorhanden (es wird auf die Suchdienste verwiesen) Zusätzlich ist ein direkter Download vordefinierter Datenpakete erlaubt, der dann über den Suchdienst als Link erfolgt Darüber hinaus ist eine Erweiterung für die geforderte Multilingualität des Dienstes notwendig Von der Mustererkennung zur GDI 57

Ausgewählte Standards Datenmodelle Die Definition der Datenmodelle dient ausdrücklich der Interoperabilität Problem bei Datenmodellen ist eine die semantische Interoperabilität Umgehung dieses Problems durch Harmonisierung der Datenmodelle Abstrakte Definitionen und Codelisten sind in einer Durchführungsbestimmung der Kommission geregelt (Commission Regulation), die noch im Entwurf ist Von der Mustererkennung zur GDI 58

Ausgewählte Standards Datenmodelle Die technische Implementierung wird wieder in Technical Guidelines beschrieben Derzeit liegen die Guidelines für Datenmodelle aus dem Annex I vor Annex II und III sind noch in Vorbereitung Als Datenformat ist ISO 19136 (GML) vorgesehen auf Basis ISO 19118 (encoding rules) Die räumlichen Elemente werden auf ISO 19125-1 (simple features) beschränkt Von der Mustererkennung zur GDI 59

Ausgewählte Standards Quelle: EU-Kommission: INSPIRE Data Specification on Protected Sites - Guidelines Von der Mustererkennung zur GDI 60

Fazit Die Daten wurden mit hohem (Kosten-) Aufwand erfasst, aber liegen meist in isolierten Systemen Eine europäische GDI bietet die Chance diese Daten zugänglich zu machen und auch zu nutzen Wissen und Kenntnisse über den Aufbau und die Funktionsweise von GDIs werden zum alltäglichen Handwerkszeug für Datenanbieter und Nutzer (und damit für Geodäten) Standards sind wichtig für die Umsetzung einer GDI INSPIRE muss als Chance für die Geoinformatik gesehen werden Von der Mustererkennung zur GDI 61

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! beraten. entwickeln. lösen. Von der Mustererkennung zur GDI 62

Quellen zu INSPIRE Webseite der Kommission zu INSPIRE: http://inspire.jrc.ec.europa.eu INSPIRE Roadmap: http://inspire.jrc.ec.europa.eu/index.cfm/pageid/44 Richtlinie 2007/2/EG: http://eurlex.europa.eu/lexuriserv/lexuriserv.do?uri=oj:l:2007:108:0001:0014:de:pdf Durchführungsverordnung 1205/2008: http://eurlex.europa.eu/lexuriserv/lexuriserv.do?uri=oj:l:2008:326:0012:0030:de:pdf Durchführungsverordnung 976/2009: http://eurlex.europa.eu/lexuriserv/lexuriserv.do?uri=oj:l:2009:274:0009:0018:de:pdf Gesetz über den Zugang zu digitalen Geodaten (GeoZG): http://bgblportal.de/bgbl/bgbl1f/bgbl109s0278.pdf Das Internetportal der GDI-DE: http://www.gdi-de.de/de_neu/start.html Inspire-Broschüre des Runder Tisch GIS e.v.: http://www.rtg.bv.tum.de/images/stories/downloads/projektarbeit/projekte_topaktuell/i NSPIREGMES/INSPIRE_Broschuere_V4_final_web_geringaufl.pdf Von der Mustererkennung zur GDI 63