AMEOS Klinikum Osnabrück



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Transkript:

AMEOS Klinikum Osnabrück Informationen zur Weiterbildung zum/zur Facharzt/Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie am AMEOS Klinikum Osnabrück

2 Inhalt 1. Allgemeines zur Facharztweiterbildung 4 1.1 Ziele und Zielgruppe 4 1.2 Form, Dauer, Beginn 4 1.3 Weiterbildungsgespräche 5 1.4 Dokumentation / Nachweise / Zeugnisse 5 1.5 Prüfung 6 1.6 Kosten 6 2. Inhalte und Organisation der Facharztweiterbildung 7 2.1 Inhalte 7 Allgemeine Inhalte der Facharztweiterbildung: 7 Inhalte der Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie 8 Weiterbildung im speziellen Neurologie-Teil 9 Strukturierte Weiterbildung im allgemeinen Psychiatrie-Teil 10 Strukturierte Weiterbildung im speziellen Psychotherapie-Teil 11 Selbsterfahrung 11 2.2 Organisation der theoretischen Unterweisung 12 2.3 Organisation der praktischen Tätigkeit 13 Fahrplan der Facharztweiterbildung am AMEOS Klinikum Osnabrück 14

3 Liebe Kolleginnen und Kollegen, sie haben Freude an der Psychiatrie und wollen gerne Fachärztin oder Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie werden. Im AMEOS Klinikum Osnabrück können Sie in den vorgesehenen 4 Jahren das hierfür nötige Wissen und die praktischen Erfahrungen erlernen. Damit Sie sich mit den teilweise unübersichtlichen Anforderungen der Ärztekammer Niedersachsen zurecht finden und sicher gehen können, dass Sie rechtzeitig alle Voraussetzungen, die Sie später zur Facharztprüfung benötigen, erfüllen, haben wir diese Broschüre, das auch als Anleitung zu verstehen ist, zusammen gestellt. Ich hoffe, dass wir mit dieser Broschüre möglicherweise bestehende Unsicherheiten abbauen können und Sie erfolgreich durch Ihre Weiterbildungszeit begleiten können. Sollten Sie in diesem Papier nicht beantwortete Fragen haben, können Sie sich jederzeit an mich oder die Leitenden Ärzte wenden. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Weiterbildungszeit in unserer Klinik und viel Erfolg bei der Facharztprüfung. Mit freundlichen Grüßen Ihr Prof. Dr. med. Bernhard Croissant, M.A. Ärztlicher Direktor AMEOS Klinikum Osnabrück

4 1. Allgemeines zur Facharztweiterbildung 1.1 Ziele und Zielgruppe Ziel der Weiterbildung im Gebiet Psychiatrie und Psychotherapie ist die Erlangung der Facharztkompetenz nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte. Mit der Weiterbildung kann nach der ärztlichen Approbation oder der Erteilung der Erlaubnis zur Aus-übung des ärztlichen Berufes gemäß den Bestimmungen der Bundesärzteordnung begonnen werden. Die Weiterbildung wird in grundsätzlich hauptberuflicher Ausübung durchgeführt. 1.2 Form, Dauer, Beginn Die vorgeschriebenen Weiterbildungsinhalte und Weiterbildungszeiten, die im Fogenden dargestellt werden, sind Mindestanforderungen. Die Zeiten verlängern sich individuell, wenn Weiterbildungsinhalte in der Mindestzeit nicht erlernt werden konnten. Die Weiterbildung erfolgt in praktischer Tätigkeit und theoretischer Unterweisung sowie durch Teilnahme an erkannten Kursen. Inhalte dieser Bereiche werden im Abschnitt 2 näher beschrieben. Eine Unterbrechung der Weiterbildung (z. B. aufgrund von Elternzeit, langer Krankheit) wird nicht auf die Weiterbildungszeit angerechnet. Die Weiterbildung kann in persönlich begründeten Fällen in Teilzeit (mind. 0,5 VK) abgeleistet werden, wenn ihre Gesamtdauer, Niveau und Qualität den Anforderungen an eine ganztägige Weiterbildung entsprechen. Die Weiterbildungszeit verlängert sich

5 entsprechend. Die Weiterbildungszeit beträgt 60 Monate, davon ÎÎ24 Monate in der stationären psychiatrischen und psychotherapeutischen Patientenversorgung ÎÎ12 Monate Neurologie ÎÎWeitere 24 Monate, davon können bis zu 12 Monate in der Schwerpunktweiterbildung des Gebietes abgeleistet werden bis zu 12 Monate Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapie oder Psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder 6 Monate im Gebiet Innere Medizin und Allgemeinmedizin oder in Neurochirurgie oder Neuropathologie angerechnet werden bis zu 24 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet werden. Der Einstieg in die Weiterbildung ist jederzeit möglich, da die Module der theoretischen Unterweisung nicht aufeinander aufbauen. Die Veranstaltungen der theoretischen Unterweisung können auch während der Elternzeit besucht und angerechnet werden. Der Abschluss der zu dokumentierenden Weiterbildung wird auf Grund der erstellten Zeugnisse und einer Prüfung beurteilt. Der erfolgreiche Abschluss der Weiterbildung wird durch eine Anerkennungsurkunde bestätigt. 1.3 Weiterbildungsgespräche Mindestens einmal jährlich führt der Ärztliche Direktor mit dem Weiterbildungsteilnehmer ein Weiterbildungsgespräch, in welchem der Stand der Weiterbildung von beiden beurteilt wird. Diese Gespräche sind zu dokumentieren und dem Antrag zur Zulassung zur Prüfung beizufügen. 1.4 Dokumentation / Nachweise / Zeugnisse Die abgeleisteten Weiterbildungsinhalte sind in einem Logbuch zu dokumentieren. Für das Führen des Logbuchs ist der Weiterbildungsteilnehmer selbst verantwortlich. Über die abgeleistete Weiterbildungszeit erstellt der Ärztliche Direktor ein Zeugnis, das die erworbenen Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten darlegt und zur Frage der fachlichen Eignung ausführlich Stellung nimmt.

6 1.5 Prüfung Über die Zulassung zur Prüfung entscheidet die Ärztekammer. Die Zulassung wird erteilt, wenn die Erfüllung der zeitlichen und inhaltlichen Anforderungen durch Zeugnisse und Nachweise einschließlich der Weiterbildungsdokumentation belegt ist. Der Antrag auf die Zulassung kann formlos bei der Ärztekammer gestellt werden. In einer angemessenen Frist (mind. 2 Wochen) nach der Prüfungszulassung wird der Prüfungstermin durch die Ärztekammer festgesetzt. Die mündliche Prüfung beträgt mind. 30 Minuten und kann sich auf alle vorgeschriebenen Weiterbildungsinhalte erstrecken. Bei Nichtbestehen der Prüfung beschließt der Prüfungsausschuss, ob auf Grund der festgestellten Mängel die Weiterbildungszeit unter zusätzlichen Anforderungen zu verlängern oder der Prüfling zu verpflichten ist, bis zur Wiederholungsprüfung einzelne noch zu erwerbende Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten nachzuweisen. Eine Wiederholungsprüfung kann frühestens drei Monate nach der nicht erfolgreich abgeschlossenen Prüfung durchgeführt werden. 1.6 Kosten Dem Arzt in Weiterbildung entstehen keine Kosten für die Facharztweiterbildung. Alle anfallenden Kosten (z. B. im Rahmen der Selbsterfahrung) werden durch das AMEOS Klinikum Osnabrück übernommen. Die theoretische Unterweisung wird als Arbeitszeit angerechnet.

7 2. Inhalte und Organisation der Facharztweiterbildung Die theoretische Unterweisung und Inhalte der praktischen Tätigkeit sind in der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Niedersachsen geregelt und vorgegeben. Im Anhang dieser Broschüre finden Sie einen exemplarischen Fahrplan der Facharztweiterbildung, der einen Überblick über den Aufbau der Weiterbildung liefert. 2.1 Inhalte Der Erwerb der Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten der Inhalte der Weiterbildung, die im Folgenden dargestellt werden, müssen von jedem Weiterbildungsteilnehmer in einem Logbuch dokumentiert werden. Allgemeine Inhalte der Facharztweiterbildung: Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in ÎÎethischen, wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen ärztlichen Handelns ÎÎder ärztlichen Begutachtung ÎÎden Maßnahmen der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements ÎÎder ärztlichen Gesprächsführung einschließlich der Beratung von Angehörigen ÎÎpsychosomatische Grundlagen ÎÎder interdisziplinären Zusammenarbeit ÎÎder Ätiologie, Pathophysiologie und Pathogenese von Krankheiten ÎÎder Aufklärung und der Befunddokumentation ÎÎlabortechnisch gestützten Nachweisverfahren mit visueller oder apparativer Auswertung (Basislabor) ÎÎmedizinischen Notfallsituationen ÎÎden Grundlagen der Pharmakotherapie einschließlich der Wechselwirkungen der Arzneimittel und des Arzneimittelmissbrauchs ÎÎder allgemeinen Schmerztherapie

8 ÎÎder interdisziplinären Indikationsstellung zur weiterführenden Diagnostik einschließlich der Differentialindikation und Interpretation radiologischer Befunde im Zusammenhang mit gebietsbezogenen Fragestellungen ÎÎder Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden ÎÎden psychosozialen, umweltbedingten und interkulturellen Einflüssen auf die Gesundheit ÎÎgesundheitsökonomischen Auswirkungen ärztlichen Handelns ÎÎden Strukturen des Gesundheitswesens Inhalte der Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie: Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in ÎÎder psychiatrischen Anamnese und Befunderhebung ÎÎder allgemeinen und speziellen Psychopathologie ÎÎpsychodiagnostischern Testverfahren ÎÎden Entstehungsbedingungen, Verlaufsformen und der Behandlung psychischer Erkrankungen und Störungen ÎÎKrankheitsverhütung, Früherkennung, Rückfallverhütung und Verhütung unerwünschter Therapieef-fekte (primäre, sekundäre, tertiäre und quartäre Prävention) unter Einbeziehung von Familienbera-tung, Krisenintervention, Sucht- und Suizidprophylaxe ÎÎErkennung und Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter ÎÎder Erkennung und Behandlung von Suchterkrankungen einschließlich Intoxikationen und Entgiftun-gen, Motivationsbehandlung und Substitutionstherapie bei Opiatabhängigkeit sowie Indikationsstel-lung zur Langzeitbehandlung ÎÎder Erkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen bei lern- und geistigbehinderten Men-schen ÎÎder Soziotherapie sowie Indikation zu ergotherapeutischen, sport- und bewegungstherapeutischen, musik- und kunsttherapeutischen Maßnahmen Î Î der Behandlung von chronisch psychisch kranken Menschen, insbesondere in Zusammenarbeit mit komplementären Einrichtungen und der Gemeindepsychiatrie

9 ÎÎder praktischen Anwendung von wissenschaftlich anerkannten Psychotherapie-Verfahren ÎÎder Erkennung und Behandlung gerontopsychiatrischer Erkrankungen unter Berücksichtigung interdisziplinärer Aspekte ÎÎden Grundlagen der neuro-pschiatrischen Differentialdiagnose und klinisch-neurologischer Diagnostik einschließlich Elektrophysiologie ÎÎder Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie und psychotherapie ÎÎder Erkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen aufgrund Störungen der Schlaf-Wach-Regulation, der Schmerzwahrnehmung und der Sexualentwicklung und funktionen einschließlich Störungen der sexuellen Identität ÎÎder gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie einschließlich der Probleme der Mehrfachverordnungen und der Risiken des Arzneimittelmissbrauchs ÎÎder Krisenintervention, supportiven Verfahren und Beratung ÎÎder Anwendung von Rechtsvorschriften bei der Unterbringung und Behandlung psychisch Kranker Weiterbildung im speziellen Neurologie-Teil ÎÎKrankheitslehre neurologischer Krankheitsbilder, Diagnostik und Therapie von Schmerzsyndromen, neurophysiologische und neuropathologische Grundlagen ÎÎMethodik und Technik der neurologischen Anamnese ÎÎMethodik und Technik der neurologischen Untersuchung ÎÎIndikationsstellung, Durchführung und Beurteilung neurophysiologischer und neuropsychologischer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden ÎÎIndikationsstellung, Durchführung und Bewertung der Elektroenzephalographie sowie evozierte Potentiale ÎÎGrundlagen der Somato- und Pharmakotherapie neurologischer Erkrankungen

10 Strukturierte Weiterbildung im allgemeinen Psychiatrie-Teil ÎÎ60 supervidierte und dokumentierte Erstuntersuchungen (die dokumentierten und supervidierten Aufnahmen und Aufnahmebefunde dienen als Nachweis) ÎÎ60 Doppelstunden Fallseminar in allg. und spez. Psychopathologie mit Vorstellung von 10 Patienten (die Ableistung der Fallseminare und Vorstellung der Patienten erfolgt in der wöchentlichen Dienstagsrunde ; jeder Weiterbildungsteilnehmer kann 2-3 Patienten pro Jahr vorstellen) ÎÎ10 Stunden Seminar über standardisierte Befunderhebung unter Anwendung von Fremd- und Selbstbeurteilungsskalen und Teilnahme an einem Fremdrater-Seminar (alle 3 Jahre wird über das Krankenhaus ein AMDP-Seminar mit externen Referenten angeboten) ÎÎDurchführung, Befundung und Dokumentation von 40 abgeschlossenen Therapien unter kontinuierlicher Supervision einschließlich des störungsspezifischen psychotherapeutischen Anteils der Behandlung aus den Bereichen primär psychischer Erkrankungen, organisch bedingter psychischer Störungen und Suchterkrankungen (die dokumentierten und supervidierten Behandlungen und Entlassungsberichte dienen als Nachweis) ÎÎ40 Stunden Fallseminar über die pharmakologischen und anderen somatischen Therapieverfahren einschließlich praktischer Anwendungen (bedside teaching) ÎÎ2-monatige Teilnahme an einer Angehörigengruppe unter Supervision (Teilnahme an der im Haus stattfindenden Angehörigengruppe; Ansprechpartner ist Dr. Uwe Kinzel) ÎÎ40 Stunden praxisorientiertes Seminar über Sozialpsychiatrie einschließlich somatischer, pharmakologischer und psychotherapeutischer Verfahren (bedside teaching) ÎÎGutachten aus den Bereichen Sozial-, Zivil- und Strafrecht (die Anzahl der Gutachten ist nicht vorgegeben; es empfiehlt sich, mit Betreuungsgutachten zu beginnen)

11 Strukturierte Weiterbildung im speziellen Psychotherapie-Teil ÎÎ100 Stunden Seminare, Kurse, Praktika und Fallseminare über theoretische Grundlagen der Psychotherapie insbesondere allgemeine und spezielle Neurosenlehre, Entwicklungs- und Persönlichkeits-psychologie, Lernpsychologie und Tiefenpsychologie, Dynamik der Gruppe und Familie, Gesprächspsychotherapie, Psychosomatik, entwicklungsgeschichtliche, lerngeschichtliche und psychodynamische Aspekte von Persönlichkeitsstörungen, Psychosen, Süchten und Alterserkrankungen ÎÎ16 Doppelstunden autogenes Training oder progressive Muskelentspannung oder Hypnose ÎÎ10 Stunden Seminar und 6 Behandlungen unter Supervision in Kriseninterventionen, supportive Verfahren und Beratung ÎÎ10 Stunden Seminar in psychiatrisch-psychotherapeutischer Konsil- und Liaisonarbeit unter Supervision ÎÎ240 Therapie-Stunden mit Supervision nach jeder vierten Stunde entweder in Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie bzw. in einem wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren im gesamten Bereich psychischer Erkrankungen einschließlich Sucherkrankungen, bei denen die Psychotherapie im Vordergrund des Behandlungsspektrums steht, z. B. Patient mit Schizophrenie, affektiven Erkrankungen, Angst- und Zwangsstörungen, Persönlichkeitsstörungen und Suchterkrankungen Selbsterfahrung ÎÎ150 Stunden Einzel- oder Gruppenselbsterfahrung entweder in Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie bzw. in einem wissenschaftlich anerkannten Verfahren. Die Selbsterfahrung muss im gleichen Verfahren erfolgen, in welchem auch die 240 Psychotherapiestunden geleistet werden. (Die Kurse der Selbsterfahrung, die extern wahrgenommen werden, sollten etwa nach den ersten 2 Jahren Weiterbildungszeit absolviert werden.) Î Î 35 Doppelstunden Balintgruppenarbeit oder interaktionsbezogene Fallarbeit

12 2.2 Organisation der theoretischen Unterweisung Das Weiterbildungscurriculum ist so aufgebaut, dass alle notwendigen theoretischen Inhalte in vier Jahren absolviert werden können. Die Veranstaltungen des Weiterbildungscurriculums finden außerhalb der Ferienzeiten zweiwöchentlich montags von 15.00 bis 18.00 Uhr statt. Die Teilnahme an diesen Veranstaltungen ist Arbeitszeit. Ergänzend können weitere Fortbildungsveranstaltungen besucht und anerkannt werden. Die Anerkennung obliegt dem Ärztlichen Direktor. Das jeweils aktuelle Weiterbildungs- bzw. Fortbildungsprogramm liegt im Intranet unter der Rubrik Aus- und Weiterbildung. Die Balintgruppenarbeit wird durch einen externen Kollegen im Haus angeboten. Die Veranstaltungen finden außerhalb der Ferienzeiten am ersten Donnerstag eines Monats von 14.00 bis 18.00 Uhr statt. Die Supervision wird durch Dipl.-Psych. Mario Imholz im Haus angeboten. Die Supervision findet mitt-wochs von 15 bis 16.30 Uhr statt. Der Rhythmus wird je nach Anzahl der Supervisionsgruppen von Herrn Imholz festgelegt und mitgeteilt. Aufgrund der hohen Stundenzahl ist es zu empfehlen, diese Stunden zu Beginn der Weiterbildungszeit einzuplanen und zu absolvieren. Es wird garantiert Ausnahmen nur in Notfällen, dass die Weiterbildungsteilnehmer an der theoretischen Unterweisung teilnehmen können. Umgekehrt gilt, dass die theoretischen Unterweisung für die Teilnehmer eine Pflichtveranstaltung darstellt, deren Besuch dokumentiert wird. Der Stationsablauf ist gemeinsam mit dem Ltd. Arzt und den Kollegen so zu organisieren, dass dies ermöglicht wird. Für die Zeit der Weiterbildungsveranstal-

13 tung wird eine Vertretung gesucht und benannt, der für die Mitarbeiter des pflegerischen Dienstes in Stationsbelangen ansprechbar ist. Bei der Verteilung der Dienste wird auf die Weiterbildungsteilnehmer und deren Teilnahme an den Montagsveranstaltungen Rücksicht genommen. Der Weiterbildungsteilnehmer muss die Selbsterfahrung selbstverantwortlich organisieren. Diese wird extern angeboten, z. B. von der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie, und findet i.d.r. in 4 Blö-cken à 4 Tage statt (www.dgvt.de). Es empfiehlt sich, mit der Selbsterfahrung nicht vor dem 3. Weiterbildungsjahr zu beginnen. 2.3 Organisation der praktischen Tätigkeit Die Weiterbildungszeit am AMEOS Klinikum Osnabrück (4 Jahre Psychiatrie) gliedert sich idealerweise in ÎÎ2 Jahre Allgemeine Psychiatrie, ÎÎ1 Jahr Suchtmedizin, ÎÎ1 Jahr Gerontopsychiatrie. Der Rotationsplan bzw. die Zeitpunkte der Rotation werden individuell mit jedem Weiterbildungsteilnehmer in den jährlichen Weiterbildungsgesprächen mit dem Ärztlichen Direktor besprochen. Die fachliche Supervision der praktischen Tätigkeit findet durch den jeweiligen Ltd. Arzt des Funktionsbereichs bzw. durch einen Oberarzt statt. Das Jahr Neurologie kann zu einem beliebigen Zeitpunkt gewählt werden, es gibt keine Vorgaben, wann dieses zu leisten ist. Es kann ebenso frei gewählt werden, wo das Neurologiejahr absolviert wird, eine Kooperation besteht mit dem Klinikum Osnabrück. Im zu absolvierenden Neurologiejahr erhalten Ärzte mit unbefristeten Verträgen eine Arbeitsbefreiung, d. h. der Vertrag ruht, die Weiterbeschäftigung im AMEOS Klinikum Osnabrück erfolgt dann nach dem Neurologiejahr.

14 Fahrplan der Facharztweiterbildung am AMEOS Klinikum Osnabrück 1. Abschnitt 2. Abschnitt 3. Abschnitt 4. Abschnitt 5. Abschnitt Praktische Tätigkeit Allgemeine Psychiatrie Allgemeine Psychiatrie Suchtmedizin Gerontopsychiatrie Neurologie Theoretische Unterweisung Weiterbildungsveranstaltungen: 2wöchentlich montags (außerhalb der Ferienzeiten Fortbildungsveranstaltungen: 2wöchentlich mittwochs (außerhalb der Ferienzeiten) Weiterbildungsveranstaltungen: 2wöchentlich montags (außerhalb der Ferienzeiten Fortbildungsveranstaltungen: 2wöchentlich mittwochs (außerhalb der Ferienzeiten) Weiterbildungsveranstaltungen: 2wöchentlich montags (außerhalb der Ferienzeiten) Fortbildungsveranstaltungen: 2wöchentlich mittwochs (außerhalb der Ferienzeiten) Weiterbildungsveranstaltungen: 2wöchentlich montags (außerhalb der Ferienzeiten Fortbildungsveranstaltungen: 2wöchentlich mittwochs (außerhalb der Ferienzeiten) Prüfung Selbsterfahrung Selbsterfahrung Selbsterfahrung Weiterbildungsgespräch Weiterbildungsgespräch Weiterbildungsgespräch Weiterbildungsgespräch Die Rotationsfolge der Funktionsbereiche ist nicht fest vorgeschrieben, diese kann variieren.

15 Kontakt: AMEOS Klinikum Osnabrück Prof. Dr. med. Bernhard Croissant, M.A. Ärztlicher Direktor Knollstraße 31 49088 Osnabrück Tel.: 0541 313 106 E-Mail: bcro.psy@osnabrueck.ameos.de Web: www.ameos.eu/osnabrueck

AMEOS Klinikum Osnabrück Februar 2016