Die Rentabilitätsvorschau ohne Planung kein Gewinn



Ähnliche Dokumente
Rentabilitätsvorschau

Rentabilitätsvorschau / Umsatz- und Ertragsvorschau Private Lebenshaltungskosten

Richtig kalkuliert in 8 Schritten

Berechnung der privaten Ausgaben

Folgende Stichpunkte sollten bei der Erstellung des Konzeptes unbedingt berücksichtigt werden:

Durchstarter gesucht! degewo-gründerpreis 2015 Wettbewerbsunterlagen

Finanzierung: Übungsserie III Innenfinanzierung

Überbrückungsgeld für arbeitslose Existenzgründer

1. Geschäftsidee. Beschreibt eure Geschäftsidee. Wie soll eure künftige Firma heißen? Welche Rechtsform soll eure künftige Firma haben und warum?

Was ist das Budget für Arbeit?

MWUnternehmensberatung Schenefeld

Kom pet enz auf Kurs gebracht

HIER GEHT ES UM IHR GUTES GELD ZINSRECHNUNG IM UNTERNEHMEN

Arbeitslos Wohnen in den Niederlanden, Arbeiten in Deutschland

Unterlagen für eine fachliche Stellungnahme zur Tragfähigkeit der Existenzgründung

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Gute Ideen sind einfach:

Investitionsplaner. Kauf einer bestehenden Praxis. Berater Heilberufe Inhaber) Kooperation Einzelpraxis Sparkasse Kompetenzcenter Heilberufe

Investitionen in Photovoltaik-Anlagen -wirtschaftliche + steuerliche Aspekte-

LEASING Arbeitsauftrag

Informationsblatt Induktionsbeweis

Selbstständig mit einem Schreibbüro interna

Sichere Anleitung Zertifikate / Schlüssel für Kunden der Sparkasse Germersheim-Kandel. Sichere . der

Ihr persönlicher Budgetplan

Stellvertretenden Genehmiger verwalten. Tipps & Tricks

Soziale Sicherung der Pflegeperson

Prozentrechnung. Wir können nun eine Formel für die Berechnung des Prozentwertes aufstellen:

Wichtiges Thema: Ihre private Rente und der viel zu wenig beachtete - Rentenfaktor

Senioren Wohngemeinschaft Gessin ETL Unternehmensberatung AG

Widerrufsbelehrung. Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen.

Baufinanzierung mit Wohnriester

Merkblatt Existenzgründung im Nebenerwerb

JEDES JAHR AUFS NEUE DIESES KFZ-DILEMMA! FRAGEN ÜBER FRAGEN! Die folgenden Fragen stellt sich jeder Unternehmer immer wieder:

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Widerrufsbelehrung der Free-Linked GmbH. Stand: Juni 2014

Vorgehensweise bei Lastschriftverfahren

Was wäre, wenn. Tipps zu Risikomanagement und Existenzsicherung. Versorgungswerk des Handelsverband Mitte e.v. Folie 1

Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden.

Widerrufrecht bei außerhalb von Geschäftsräumen geschlossenen Verträgen

Widerrufsbelehrung der redcoon GmbH

Arbeitslos Wohnen in Deutschland, Arbeiten in den Niederlanden

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Zeichen bei Zahlen entschlüsseln

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Schnellstart - Checkliste

Gewinnvergleichsrechnung

Private Rente. primos

Anspar-Darlehensvertrag

Kapitalerhöhung - Verbuchung

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Avenue Oldtimer Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge. Ihre Leidenschaft, gut versichert

Urlaubsanspruch = Nominale Zahl der Urlaubstage X Pflichtarbeitstage pro Woche / 6 Werktage

Arbeitsblätter. Sinnvolle Finanzberichte. Seite 19

Kosten-Leistungsrechnung Rechenweg Optimales Produktionsprogramm

Kinderarmut. 1. Kapitel: Kinderarmut in der Welt

Immobilien mieten, kaufen oder bauen 2013

1. TEIL (3 5 Fragen) Freizeit, Unterhaltung 2,5 Min.

Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung Was ändert sich? Was bleibt?

Wertanlage mit steuerlichen Untiefen -

Sie wollen gründen oder sich selbständig machen!

Sparen. Mind-MapArbeitsblatt 1. Vorschau

Vorgestellt von Hans-Dieter Stubben

Das Seminarangebot richtet sich an drei Gruppen von Frauen:

Integrierte Dienstleistungen regionaler Netzwerke für Lebenslanges Lernen zur Vertiefung des Programms. Lernende Regionen Förderung von Netzwerken

Handbuch. NAFI Online-Spezial. Kunden- / Datenverwaltung. 1. Auflage. (Stand: )

Dann zahlt die Regierung einen Teil der Kosten oder alle Kosten für den Dolmetscher.

Wir wollten schon immer ruhig schlafen. Rundum versichert mit der Kompakt-Police.

Informationschreiben 85 / 2015

Media Teil III. Begriffe, Definitionen, Übungen

Mietkaution? NEIN DANKE! Die Kautionsbürgschaft von EuroKaution macht aus Ihrer Mietkaution bares Geld.

Test: Sind Sie ein Unternehmertyp?

Was ist ein Firmenkunde?

Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz

Infoblatt Lehrer Organisation der Finanzierung und der Buchführung

Welche Staatsangehörigkeit(en) haben Sie?... Mutter geboren?...

SICHER UNTERWEGS mit qualifizierten Berufskraftfahrern

Das Freiwillige Soziale Jahr. Der Bundes-Freiwilligen-Dienst

Korrigenda Handbuch der Bewertung

A N G A B E N D E S VERKÄUFERS ZUR I M M O B I L I E N B E S TE U E R U N G (nicht gewerblich)

Das NEUE Leistungspaket der Sozialversicherung. Mehr Zahngesundheit für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Fragen und Antworten

Der Wunschkunden- Test

Aufgabe 1: Steuerwirkungen auf Investitionsentscheidungen (22 Punkte)

Eine globale Finanzdienstleistung für Anwendungen vor Ort.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die selbst genutzte Immobilie Immobilien als Geldanlage Kaufen, bauen, sanieren: Was ist sinnvoll für mich?.. 15

Nicht kopieren. Der neue Report von: Stefan Ploberger. 1. Ausgabe 2003

Informationen zur Prüfung Geprüfter Fachwirt für Versicherung und Finanzen/ Geprüfte Fachwirtin für Versicherung und Finanzen (IHK)

Zahlt sich in Zukunft aus. Die PlusPunktRente. Die PlusPunktRente als Entgeltumwandlung. BVK Bayerische. Versorgungskammer

* Leichte Sprache * Leichte Sprache * Leichte Sprache *

Der Tag hat 24 Stunden. Bitte schreibt in die linke Spalte alles auf, was ihr gestern getan habt und euch noch einfällt: War es ein stressiger

Pflegefall wer bezahlt, wenn es ernst wird?

Dresden: Wirtschaftliche Situation und digitale Herausforderungen von Freiberuflern, Gewerbetreibenden und Handwerkern

Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen.

Kalkulieren, aber richtig! - Fallstricke und Tipps für Existenzgründer und Jungunternehmer

U n t e r n e h m e n s k o n z e p t. W e s e n t l i c h e I n h a l t e. 1. Geschäftsidee. 2. Die Gründerperson

.DXIPlQQLVFKHV5HFKQHQ =LQVUHFKQHQ. Für jeden Kaufmann unentbehrlich und vielseitig einsetzbar ist die Zinsrechnung. :DVVLQG=LQVHQ"

Meine Finanzen Deutsches Institut für Finanzberatung. Prognose der Einnahmen und Ausgaben

Geld zurück wegen fehlerhafter Verträge! So widerrufen Sie Ihre Lebensversicherung

Arbeitsblatt: Finanzplanung

Selbstständig mit einem Kurier- und Botendienst interna

Transkript:

48 Die Rentabilitätsvorschau ohne Planung kein Gewinn Kapitel 18 Die Rentabilitätsvorschau ohne Planung kein Gewinn Auch wenn Sie bis hierher alles sorgfältig geplant haben, müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass sich die Gründung einer selbständigen Existenz nur dann lohnt, wenn Sie mit Ihrem Unternehmen Gewinn erzielen können. Damit Sie besser beurteilen können, ob Sie tatsächlich auf Ihre Kosten kommen, sollten Sie Ihre bisherigen Planungen gewissenhaft und sorgfältig prüfen. Planung Der Nutzen dieser Planung liegt darin, dass Sie Entwicklungen und Probleme rechtzeitig erkennen können, auch wenn Ihre Prognosen nicht exakt eintreffen. Das Ergebnis der Planungen wird eine sogenannte Rentabilitätsvorschau sein, die Sie sowohl für Ihre eigene Entscheidung als auch für Ihre Bank und die Beantragung der öffentlichen Finanzhilfen benötigen. Wie gehen Sie vor? Überlegen Sie zunächst, wieviel Geld Sie für Ihre private Lebenshaltung, Versicherungen, Einkommensteuer und sonstige private Verpflichtungen benötigen. Anschließend versuchen Sie, alle betrieblichen Kosten so genau wie möglich zu planen. Anhaltswerte können Sie auch von den betriebswirtschaftlichen Beratern Ihrer Handwerkskammer, Ihres Fachverbandes oder von Ihrer Hausbank bzw. von Ihrem Steuerberater erhalten. Planen Sie alle Werte für ein volles Geschäftsjahr. Im Einzelnen sollten Sie folgende Teilbereiche planen: private Ausgaben betriebliche Sachkosten Material- und Wareneinsatz Personalkosten Tilgung Zinsen Abschreibung notwendiger Mindestumsatz

Die Rentabilitätsvorschau ohne Planung kein Gewinn 49 Private Ausgaben Kosten Lebenshaltung Monat Jahr /Monat /Jahr Essen und Trinken 400 Kleidung 150 Hobby 50 Freizeit 40 Urlaub 50 Geschenke 70 Kultur 70 830 9.960 Personenversicherungen Monat Jahr /Monat /Jahr Rentenversicherung 400 Krankenversicherung, Tagegeld 175 Lebensversicherung 65 Unfallversicherung 15 Pflegeversicherung 10 665 7.980 Sachversicherungen Monat Jahr /Monat /Jahr Privathaftpflicht 10 Hausrat 17 Feuer 10 Leitungswasser, Glasversicherung 5 Rechtschutz 10 52 624 Wohnen Monat Jahr /Monat /Jahr Unterhalt/Reparaturen 20 Miete 600 Nebenkosten 40 Heizung 100 Strom 80 Wasser 50 Telefon 70 Müll 30 Einrichtung 32 1.022 12.264 Fahrzeug Monat Jahr /Monat /Jahr Steuer 10 Versicherung, 35 Verbrauch 76 Wartung 30 Reparaturen 30 Leasing 0 (Privatanteil Firmenwagen) 0 181 2.172 sonstige private Verpflichtungen Monat Jahr /Monat /Jahr Unterstützung Eltern/Kinder 0 private Darlehen Tilgung 0 private Darlehen Zinsen 0 0 0 Einkommensteuer 7.000 Summe der privaten Ausgaben = Privatentnahmen pro Jahr 40.000

50 Die Rentabilitätsvorschau ohne Planung kein Gewinn Cash-flow Tragen Sie in die Aufstellung Ihre persönlichen Werte ein. Berücksichtigen Sie bei den privaten Versicherungen, dass Sie zukünftig sämtliche Beiträge in voller Höhe selbst aufbringen müssen. Wenn Sie in den Anfangsjahren weniger Vorsorge betreiben können, denken Sie daran, dass Sie nach der Anlaufphase Ihres Betriebes diese Bereiche neu planen müssen, um später eine ausreichende Altersversorgung zu gewährleisten. Wenn Ihnen, wie beispielhaft dargestellt, 40.000 Euro pro Jahr an voraussichtlichen Privatentnahmen zu hoch erscheint, überlegen Sie, ob Sie in Ihrer Planung auch wirklich alle privaten Bereiche ausreichend berücksichtigt haben. Addieren Sie anschließend zu den oben berechneten privaten Ausgaben die Zinsen und die Tilgung aus Ihrer geplanten Finanzierung sowie eine Rücklage für Investitionen und Unvorhergesehenes. Damit erhalten Sie den notwendigen Cash-flow für Ihr erstes Geschäftsjahr. / Cash-flow Jahr Private Ausgaben 40.000 + Zinsen u. Tilgung aus geplanter Finanzierung 4.200 + Rücklage für Investitionen und Unvorhergesehenes 2.500 = Notwendiger Cash-flow 46.700 Wenn Sie Geschäftsführer einer GmbH werden, sieht die Rechnung etwas anders aus. Sie haben dann keine Privatentnahmen, aber als Geschäftsführer erhalten Sie ein Gehalt. Dieses Gehalt rechnen Sie bei den Personalkosten hinzu (siehe unten). Unter dem Strich kommt damit letztlich dasselbe heraus. Denken Sie daran: Ein hohes Gehalt können Sie sich nur dann genehmigen, wenn Ihr Betrieb auch genügend erwirtschaftet. Im nächsten Schritt müssen Sie jetzt die Personalkosten und die betrieblichen Sachkosten ermitteln. Personalkosten Zahl Monat Jahr Gesellen 2 2.250 54.000 Geschäftsführergehalt 0 0 0 Büroangestellte 1 750 9.000 Aushilfen 1 750 9.000 Ausbildungsvergütung 0 0 0 72.000 Betriebliche Kosten Jahr Miete, Energie, Nebenkosten 9.000 Versicherungen, Gebühren, Steuern 3.000 Fahrzeugkosten 6.000 Instandhaltung, Reparaturen 1.000 Werkzeuge, Kleingeräte 1.000 Bürobedarf/Telefon 4.000 Werbung 4.000 Steuer-und Rechtsberatung 2.000... 0... 0 Sonstige Kosten 3.000 33.000

Die Rentabilitätsvorschau ohne Planung kein Gewinn 51 Zusammen mit dem oben berechneten Cash-flow erhalten Sie dann die Wertschöpfung. Sie entspricht der Summe aller in Ihrem Betrieb im Laufe eines Jahres geschaffenen Werte. Anders ausgedrückt: Die betriebliche Wertschöpfung (oder Rohgewinn) erhalten Sie, wenn Sie vom Umsatz den Material- bzw. Wareneinsatz abziehen. Wertschöpfung Notwendiger Cash-flow 46.700 + Personalkosten 72.000 + betriebliche Sachkosten 33.000 = Wertschöpfung 151.700 Nach den bisherigen Berechnungen sind Sie jetzt fast am Ziel. Um den zur Kostendeckung notwendigen Mindestumsatz berechnen zu können, addieren Sie jetzt noch zur Wertschöpfung den voraussichtlichen Material- und Warenverbrauch. Aufteilung des Rohgewinns erwarteter Anteil am Rohgewinn 90 % Handwerk 137.000 erwarteter Anteil am Rohgewinn 10 % Handel 15.000 Der Handwerksumsatz Materialeinsatz Handwerk 30 % notwendiger Rohgewinn 137.000 + Materialeinsatz Handwerk* 58.714 = notwendiger Mindestumsatz Handwerk 195.714 * Um aus den vorhandenen Werten (Rohgewinn, prozentualer Materialeinsatz) den Materialeinsatz berechnen zu können, muss im Hundert gerechnet werden. Das geht so: 30 % x 137 000 Materialeinsatz = = 58.714 100 % 30 % Der Handelsumsatz Handesaufschlag 20 % notwendiger Rohgewinn 15.000 + Bezugspreis der Handelsware (gerundet) 75.000 = notwendiger Mindestumsatz Handel 90.000 Nach diesen Berechnungen wissen Sie nun, wie hoch Ihr Umsatz mindestens sein müsste, um die von Ihnen geplanten Kosten abdecken zu können. Notwendiger Mindestumsatz Notwendiger Mindestumsatz Handwerk 195.714 + notwendiger Mindestumsatz Handel 90.000 = notwendiger Gesamtumsatz 285.714

52 Die Rentabilitätsvorschau ohne Planung kein Gewinn Möglicher Umsatz Damit wissen Sie aber noch nicht, ob Sie Ihre Produkte bzw. Ihre Dienstleistungen tatsächlich zum gewünschten Preis am Markt absetzen können und diesen Umsatz tatsächlich erreichen werden. Prüfen Sie deshalb: Produktive Stunden Inhaber 800 Std. + produktive Stunden von 2 Mitarbeitern 2.700 Std. + produktive Stunden von 1 Aushilfe 400 Std. = gesamte produktive Stunden 3.900 Std. x am Markt erzielbarer Stundensatz 38 /Std. = möglicher Rohgewinn 148.200 + Materialeinsatz 63.000 = möglicher Umsatz Handwerk 211.200 Verkauf Produkte/Teile pro Jahr 48 Stück x Preis pro Produkt/Teil 2.000 = möglicher Umsatz Handel 96.000 möglicher Umsatz Handwerk 211.200 + möglicher Umsatz Handel 96.000 = erreichbarer Gesamtumsatz 307.200 In diesem ist der notwendige Umsatz des Betriebes nach den durchschnittlichen Branchenwerten und bei dem am Markt tatsächlich erzielbaren Stundenverrechnungssatz erreichbar. Das Vorhaben könnte damit wie geplant realisiert werden!

Die Rentabilitätsvorschau ohne Planung kein Gewinn 53 Woher bekommen Sie die notwendigen Informationen Durchschnittswerte aus Betriebsvergleichen erhalten Sie bei Ihrer Handwerkskammer oder Ihrem Fachverband. Leistungskennziffern wie Umsatz je Beschäftigter oder Wertschöpfung je Beschäftigter erhalten Sie ebenfalls bei den betriebswirtschaftlichen Beratungsstellen Ihrer Handwerkskammer oder Ihres Fachverbandes. Marktverhältnisse, Marktpotentiale können Sie oft selbst einschätzen oder sich Informationen bei Handwerkskammern, Fachverbänden und freiberuflichen Beratern einholen. Notwendige Brancheninformationen Mit den bisher errechneten Zahlen erhalten Sie jetzt Ihre Rentabilitätsvorschau. Übertragen Sie deshalb Ihre Planwerte in das Formular auf der letzten Seite dieses Kapitels. In der Zeile Abschreibungen setzen Sie die voraussichtlichen Abschreibungen Ihres Betriebes ein. Diese Abschreibungen stellen den rechnerischen Wertverlust bzw. die Abnutzung Ihrer Maschinen, Geräte, Anlagen und Fahrzeuge dar. Rentabilitätsvorschau Maschinen,Geräte, Einrichtung, Fahrzeuge (siehe Kapitel 15 Seite 39) 70.000 : durchschnittliche Nutzungsdauer 6,4 Jahre = jährliche Abschreibung ca. 11.000 Was tun, wenn der Gewinn nicht reicht? Überlegen Sie, in welchen Bereichen Sie Ihre Planungen ändern können: Reicht der Gewinn? Leistungs- und Produktionsprogramm Betriebskapazität (produktive Stunden) Höhe des Stundensatzes Reduzierung der Investitionskosten Erhöhung der Eigenmittel Sind Eigenleistungen möglich? Erhöhung der Produktivität Versuchen Sie, diese Bereiche neu zu planen. Sprechen Sie auch diese Überlegungen zur Umsatz- und Gewinnplanung mit Ihrem Berater durch. Die betriebswirtschaftlichen Berater der Handwerkskammern und der Fachverbände oder auch Ihr Steuerberater können Ihnen bei diesen Berechnungen behilflich sein und sie mit branchenüblichen Werten vergleichen.

54 Die Rentabilitätsvorschau ohne Planung kein Gewinn Rentabilitätsvorschau (mit gerundeten Zahlen) Notwendiger Mindestumsatz % % Umsatz Handwerk 196.000 100,0 100,0./. Materialeinsatz 59.000 30,0 Umsatz Handel 90.000 100,0./. Wareneinsatz 75.000 83,3 Umsatz gesamt 286.000 100,0 Waren und Material gesamt 134.000 46,9 Rohgewinn I 152.000 53,1./. Personalkosten 72.000 25,2 Rohgewinn II 80.000 28,0./. Sachkosten 33.000 11,5 Erweiterter Cash-Flow 47.000 16,4./. Zinsen (3. Jahr, gerundet) 4.200 1,5 Cash-Flow 42.800 15,0./. Abschreibungen 11.000 3,8 Steuerlicher Reingewinn 31.800 11,1 Kapitaldiensgrenze Erweiterter Cash-Flow 47.000 + sonstige Einkünfte 0 = GESAMTE ZUFLÜSSE 47.000./. Privatentnahmen 40.000./. Ersatzinvestitionen 2.500 = KAPITALDIENSTGRENZE 4.500 Die Kapitaldienstgrenze ist nicht überschritten und damit kann das Vorhaben wie geplant realisiert werden