Kleine Kinder höchste stationäre Behandlungsrate von allen verletzten Kindern und Jugendlichen



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Transkript:

Kleine Kinder höchste stationäre Behandlungsrate von allen verletzten Kindern und Jugendlichen

Starke Zunahme der Behandlungsquoten im Krankenhaus bei Säuglingen: + 23 % Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.). Unfälle, Gewalt, Selbstverletzungen bei Kindern und Jugendlichen, 2010, Wiesbaden

Kapitel XIX Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (S00 - T98) S00-S09 Verletzungen des Kopfes S10-S19 Verletzungen des Halses S20-S29 Verletzungen des Thorax S30-S39 Verletzungen des Abdomens, Lendenwirbelsäule und des Beckens S40-S49 Verletzungen der Schulter und des Oberarmes S50-S59 Verletzungen des Ellenbogens und des Unterarmes S60-S69 Verletzungen des Handgelenkes und der Hand S70-S79 Verletzungen der Hüfte und des Oberschenkels S80-S89 Verletzungen des Knies und des Unterschenkels S90-S99 Verletzungen der Knöchelregion und des Fußes T00-T07 Verletzungen mit Beteiligung mehrerer Körperregionen T08-T14 Verletzungen Teile des Rumpfes, der Extremitäten oder anderer Körperregionen T15-T19 Folgen des Eindringens eines Fremdkörpers durch eine natürliche Körperöffnung T20-T32 Verbrennungen oder Verätzungen T33-T35 Erfrierungen T36-T50 Vergiftungen durch Arzneimittel, Drogen und biologisch aktive Substanzen T51-T65 Toxische Wirkungen von vorwiegend nicht medizinisch verwendeten Substanzen

2. Hauptachse: Schweregrad Sx0 Oberflächliche Verletzung, einschließlich Insektenbiss oder - stich Prellung,Schürfwunde Sx1 Offene Wunde, einschließlich Risswunde, Schnittwunde, Stichwunde, Tierbiss Sx2 Frakturen Sx3 Luxation, Verstauchung, Zerrung Sx4 Verletzungen der Nerven und des Rückenmarks Sx5 Verletzung von Blutgefäßen, Sx6 Verletzung von Muskeln und Sehnen, Sx7 Zerquetschung, einschließlich: Crush-Verletzung, Zermalmung Sx8 Verletzung innerer Organe, Sx9 sonstige und nicht näher bezeichnete Verletzungen DIMDI: ICD-10-GM Version 2012 - Systematisches Verzeichnis, Köln/ Berlin 2011, S. 635-636

Krankenkassen: medizinische Verletzungsfolgen Gesetzliche Unfallversicherung: med. Folgen und Prävention in den Einrichtungen/Betrieben, Renten bei dauerhaften Folgeschäden Private Unfallversicherung: Folgen Kfz-Versicherer+ Sachversicherer: Folgen Prävention: Querschnittsaufgabe niemand zuständig verschiedene Behörden/Institutionen auf Bund-, Länder- und kommunaler Ebene Krankenkassen, UK Sponsoren Unfälle: Wer trägt die Kosten?

Ablauf des Kurs-Modul 7, 8, 9 Unfallrisiken bei Säuglingen und Kleinkindern nach Alter und Situationen (7) Risiken nach Räumen (8) Aufsicht und Beaufsichtigung (9) Forschungsergebnisse, Zusammenhänge

Unfallsterblichkeit nach Unfallort Risikogruppe: Säuglinge und kleine Kinder Schwerpunkt: häuslicher Bereich

Die von Müttern am häufigsten erwähnten Sicherheits-Bedenken im Haushalt und in der unmittelbaren Umgebung 14 12 10 8 6 4 2 0 Falls Traffic Burns Abduction Choking L.L. Olsen, J.L. Bottorff, P. Raina, & C.J. Frankish: Understanding Mothers Efforts to Safeguard Children in the Home Environment, Vortrag Nov. 2005

Risikogruppen für Unfälle sehr junge Mütter / Eltern Familien in beengten Wohnverhältnissen Familien mit Erkrankungen der Eltern, psychische Erkrankungen, Alkoholismus, nicht legale Stoffe Jungen aus Migrantenfamilien Sozial belastete Familien (niedriges Einkommen, Arbeitslosigkeit)

Risiken im Baby-Bett: Vermeidung von Erstickung und plötzlichem Kindestod Rückenlage zum Schlafen: - 48 % eigenes Bett im Schlafzimmer der Eltern: - 52 % Verzicht Überbett (Decke, Kissen): - 2 % Nichtrauchen während Schwangerschaft: - 37 % Kein Raucher im Haushalt : - 22 % = Summe aller möglichen Maßnahmen: - 88 % Ihr Kind krabbelt noch nicht: Kind immer in Blick- und Hörweite!

Die sieben häufigsten produktbezogenen häuslichen Sturzverletzungen bei Säuglingen 2007-2010 IDB

Welche Einwirkungszeit von heißem Wasser führt zur Hautschädigung? Temperatur Celsius Zeit, um einen Verbrühungsschaden der Haut zu produzieren 49 5 10 Minuten 52 2 Minuten 54 30 Sekunden 60 1 5 Sekunden 70 weniger als 1 Sekunde 38 sichere Temperatur zum Baden

Heißen Tee/Kaffee/Wasser außerhalb der Reichweite Ihres Kindes abstellen! Tischtuch befestigen oder weglassen! Der Inhalt einer Tasse heißen Tees oder Kaffees kann bis zu 30 % der Körperoberfläche eines Säuglings oder Kleinkindes verbrühen!

Abschließbarer Fenster- Griff: hilft lebensgefährliche Fensterstürze vermeiden

Die sieben häufigsten produktbezogenen häuslichen Sturzverletzungen bei Kleinkindern 1-4 Jahre 2007-2010 IDB

Treppen und Flure mit rutschsicherem Belag ausstatten, ausreichende Beleuchtung und Gitter für Kleinkinder vor Treppe anbringen.

Regentonne im Garten / Gartenteich sicher abdecken

Wie viele Spielzeug-Teile sehen Sie auf diesem Bild??

Altersstufen Risiken Stürze Geburt bis 3 Monate Hebt den Kopf für einige Sekunden, beginnt zu greifen Bitte ordnen Sie der jeweiligen Altersgruppe besondere Risken zu! 4-8 Monate Dreht sich, greift nach Objekten, nimmt Dinge in den Mund krabbelt, sitzt ; öffnet u. schließt Türen, Schubladen 9-10 Monate Pinzettengriff, kleine Gegenstände, zieht sich hoch, steht an Möbeln Gruppen à 2-3 Personen 11 15 Monate Kennt Begriffe, Sitzt sicher, läuft an Händen, wird sehr mobil. Kann feste Nahrung kauen. 16-18 Monate Läuft ohne Hilfe, klettert Treppen, Öffnet Türen, füllen / entleeren, drehen und schrauben 18-24 Monate Kann sicher gehen, klettert, erforscht Regale und Schränke 2-4 Jahre Kann sich allein anziehen, Treppen sicher gehen, versteht fast alles, Warum-Fragen Wunden Verbrennung / Verbrühung Ersticken / Verschlucken Vergiftung Wasser / Ertrinken Strassen- Verkehr Sonstige Risiken / Alle Altersstufen

Ihre Aufgaben als Eltern: Nähe, Aufsicht und Wachsamkeit So schützen Sie Ihr Baby und begleiten Ihr Kind beim Aufwachsen bis zu 4 Jahren!! Altersstufen Risiken Stürze Wunden Geburt bis 3 Monate Hebt den Kopf für einige Sekunden, beginnt zu greifen 4-8 Monate Dreht sich, greift nach Objekten, nimmt Dinge in den Mund krabbelt, sitzt ; öffnet u. schließt Türen, Schubladen Sturz vom Wickeltisch, Hochstuhl, Möbeln Baby auf Wickeltisch stets mit einer Hand festhalten 9-10 Monate Pinzettengriff, kleine Gegenstände, zieht sich hoch, steht an Möbeln Sturz aus Hochstuhl, Kinderwagen, Sturz von Stufen Möbelkanten schützen 11 15 Monate Kennt Begriffe, Sitzt sicher, läuft an Händen, wird sehr mobil. Kann feste Nahrung kauen. Sturz von der Treppe: Treppenschutzgitter installieren Glasgegenstände schützen 16-18 Monate Läuft ohne Hilfe, klettert Treppen, Öffnet Türen, füllen / entleeren, drehen und schrauben Steckdosen sichern! 18-24 Monate Kann sicher gehen, klettert, erforscht Regale und Schränke Scharf Objekte (Messer, Nadeln, Scheren wegschließen, unerreichbar aufbewahren. 2-4 Jahre Kann sich allein anziehen, Treppen sicher gehen, versteht fast alles, Warum-Fragen Spielplatz: Aktivitäten müssen zum Alter passen Vorsicht beim Grillen: keine Beschleuniger verwenden Verbrennung / Verbrühung Badewasser mit der Hand testen Kontakt mit Heizkörpern, Ofen, Heiße Flüssigkeit vom Tisch Zieht heiße Tassen /Töpfe herunter Herdschutzgitter erforderlich Kabelschutz für Wasserkocher, Herdschutzgitter erforderlich Streichhölzer / Feuerzeuge Ersticken / Verschlucken Keine Kordeln, Schleier, Nester im Babybett Nüsse, Nahrungsteile, kleine Spielzeugteile, Münzen fernhalten Vorsicht Kordeln auf Spielplätzen Vergiftung Medikamente wegschließen Putzmittelschrank abschließbar Medikamente sicher wegschließen Giftige Gartenpflanzen entfernen Wasser / Ertrinken Nicht ohne Aufsicht in die Badewanne! Gartenteich, Regentonne sichern! Strassen- Verkehr Kindersitz gegen Fahrrichtung auf Rücksitz benutzen Kinder fahren immer angeschnallt in passenden Kindersitzen mit Auf dem Gehweg immer an der Hand Helm beim Rollerfahren Sonstige Risiken / Alle Altersstufen Einbau von Rauchmeldern Heißwasserthermostat in Bad, Dusche, Küche Keine Lauflernhilfen benutzen!

27. Februar 2013

Thermische Verletzungen lassen sich durch einfache Schutzmaßnahmen vermeiden. Präventionsschwerpunkte Zielgruppenbezogen z. B. Säuglinge und kleine Kinder, ethnische Minderheiten Produktbezogen Wasserkocher Umgebungsbezogen Küche, Garten 27. Februar 2013

Risikogruppen und typische Unfallarten mit Todesfolge seit 1991 im Säuglingsalter (< 1 Jahr) 2. Stürze 1. Ersticken 27. Februar 2013

Risikogruppen und typische Unfallarten mit Todesfolge seit 1991 im Kleinkindalter (1 4 Jahre) 1. Ertrinken 2. Brände und Stürze 27. Februar 2013

27. Februar 2013

27. Februar 2013

Kurs-Modul 6: Interventionen und Maßnahmen der Unfallverhütung

Wirksamkeit und Effektivität Die Wirksamkeit einer Maßnahme (Treppenschutzgitter) sollte durch wissenschaftliche Untersuchungen hoher Qualität bewiesen sein (Übersicht Kendrick,Folien 5 und 6) Dass eine Maßnahme unter wissenschaftlichen Bedingungen eine nachgewiesene Wirksamkeit hat, sagt aber noch nichts darüber aus, ob ihr Einsatz in X-Stadt mit unzureichender Vorbereitung oder falschen annahmen auch effektiv ist. Bei der Planung von Maßnahmen Interventionen müssen daher die Bedingungen der Implementierung gut bedacht werden, damit die Effektivität bei gutem Willen aller Beteiligten überhaupt erreicht werden kann.

Home safety education and provision of safety equipment for injury prevention (Kendrick 2007) Bereich der Prävention in Studien überprüfte Maßnahmen / Interventionen Anzahl Studien Evidenz grad Thermische Verletzungen: sichere Temperaturen von heißem Wasser Funktionierende Rauchmelder Herdschutzgitter Heiße Getränke außerhalb der Reichweite von Kindern Sichere Aufbewahrung von Streichhölzern Vorhandensein eines Feuerlöschers Vorkommen thermischer Verletzungen 11 13 4 4 5 4 3 ++ ++ + +/- +/- +/- +/- Vergiftungen Sichere Aufbewahrung von Medikamenten Sichere Aufbewahrung von Reinigungsprodukten Vorhanden sein von Ipecac Sirup Schneller Zugang Zur Telefon-Nummer einer Vergiftungszentrale 8 11 10 7 3 ++ ++ ++ ++ +/- Stürze Vorhandensein von Treppenschutzgitter Besitz und Gebrauch einer Lauflernhilfe Vorhandensein einer Fenstersicherung / abschließbares Fenster Vorhandensein von rutschfesten Badematten 10 6 5 2 ++ + + + ++ eindeutig nachgewiesener Effekt + nachgewiesener Effekt +/- fehlender / nicht möglicher Nachweis eines Effektes der Intervention

Home safety education and provision of safety equipment for injury prevention (Kendrick 2007) Bereich der Prävention in Studien überprüfte Maßnahmen / Interventionen Anzahl Studien Evidenz grad Verletzungen durch elektrischen Strom Sicherung von Steckdosen 6 ++ Vorbeugung von Wunden, Abschürfungen Erstickung Aufbewahrung von scharfen Gegenständen (Messer, Scheren) Kleine Objekte werden außerhalb der Reichweite der Säuglinge und Krabbler gehalten 5 ++ 3 +/- Ertrinken Niemals ein Kleinkind allein im Bad lassen 3 +/- eingetretene Verletzungen Verletzungen mit Aufsuchen Notfallambulanz/ Eigenberichte von Verletzungen 8 +/- ++ eindeutig nachgewiesener Effekt + nachgewiesener Effekt +/- fehlender / nicht möglicher Nachweis eines Effektes der Intervention

Rolle der Kommunen Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Zusammenwirken von öffentlichen Ämtern, Organisationen und Verbänden als Voraussetzung für eine erfolgreiche und dauerhafte Verankerung von Strategien und Interventionen. Das gilt für die nationale Ebene ebenso wie für den lokalen Rahmen (Gemeinden, Kreise, Regionen). (Thygerson, Thygerson, Thygerson: Injury Prevention, Competencies for Unintentional Injury Prevention Professionals, 3rd Ed., Boston 2008, S.22)

Rolle und Aufgabe von Koordinierung Stadtteilmanagement (Struktur) Stadtteilbüro (Ort) Stadtteilmanager (Person)

Erfolgsfaktoren von Netzwerken gemeinsamer Nutzen gemeinsame Ziele gleichberechtigte Mitgliedschaft Kooperationsbedarf kompetentes Management Regeln der Zusammenarbeit personelle Kontinuität konzeptionelle Qualität und Kontinuität Carsten Rumpeltin : Erfolgreiche Netzwerkarbeit und verbindliche Kooperation Gesundheitsamt Rheinkreis Neuss

Datenquellen DESTATIS KiGGS Injury Data Base Studien Säuglinge und kleine Kinder Risiken und Zusammenhänge Hochrisikogruppe Säuglinge und kleine Kinder Unfälle zuhause, nahe Wohnumwelt Stürze Verbrühungen Ersticken Vergiftungen Produktbezogen Lebensumwelt Risiken.. Lebensumwelt Produkte Umgebung Familie Soziale Lage Migration Aufsicht Kind Geschlecht chronische Erkrankungen (wie ADHS) Quelle : Vortrag Frau Dr. Ellsäßer Berlin 25-1-2011