Erfahrungen mit Energiemanagementsoftware Interviews mit Anwenderinnen und Anwendern

Ähnliche Dokumente
Gewusst wie: Energieverbrauchskennwerte für Energieausweise berechnen

Evaluierung vorhandener Software für Kommunales Energiemanagement

Monitoring und Energiemanagement für Gebäude und Liegenschaften

Energiemanagement- Software für Kommunen Bestandsevaluierung und Anforderungen an geeignete Software

Anforderungen an EM-Software für Kommunen

Landkreis Harburg Kommunales Energiemanagement Der Energiebericht als Kommunikationsinstrument Ziele und Methoden

Erschließung von Einsparpotentialen im Heizungsbereich im Rahmen des kommunalen Energiemanagements

Techem Kundenportal. Erleichtern Sie sich die Verwaltungsarbeit.

Energieeffizienz. Motivation zur Umsetzung von Energieeffizienz mit Öko-Check control. Ingenieurbüro Dr.-Ing. Gebert

Techem Kundenportal. Erleichtern Sie sich die Verwaltungsarbeit.

Einführung eines kommunalen Energiemanagements in der VG Jockgrim

Energiecontrolling der Region Hannover Interwatt

3. EKI-Fachforum auf der New Energy Einstieg in Energiemanagement mit Unterstützung der IB.SH Energieagentur für Kommunen im ländlichen Raum

Erfassung und Verwendung von Verbrauchs- und Flächendaten

timemaster WEB Zeiterfassung

CMA32-OPC. hardwareunabhängiges Energiedatenmanagement. Wo andere schon mit Stromerfassung aufhören, da fangen wir erst richtig an!

USER GUIDE FÜR DAS OXAION-TICKETSYSTEM

KOMMUNALES ENERGIEMANAGEMENT WELCHEN WEG KANN ICH GEHEN?

Fleko+: System- und Prozessbeschreibung Auftraggeber Josef Schmidt Projektleiter Andrea Hänni Autor Andrea Hänni Änderungsverzeichnis Datum Version Än

Einführung eines kommunalen Energiemanagements in der VG Jockgrim

Vorstellung aller neuen Codex-Softwareprodukte im. Jahresupdate 2018

Energiemanagement. Stadt Barsinghausen

THEMEN AUF DEN PUNKT GEBRACHT

BESA Qualität. Pflegequalität fundiert aufzeigen

FINANZ+ CS+ CONTROLLING SYSTEM. Finanzmanagementsystem FINANZ+

SelectLine einfach erklärt - CRM Kampagnen

Zählerparkmanagement. für die Immobilien-, Wohnungs- und Versorgungswirtschaft

Dokumentation difusoft WebApp R4 v.17.01

Energy Management Essentials

Demonstrationsvorhaben: Energiemanagement- Tools für das Amt Schlei-Ostsee. Dipl.-Ing. W. Gabler, Eckernförde,

HERZLICH WILLKOMMEN ZU BEVIA.TÄTIGKEITSERFASSUNG - DIE VERBINDUNG ZWISCHEN VERWALTUNG UND PÄDAGOGIK. Lösungen, die helfen

Das Paynter Diagramm (Paynter Chart) Schwerpunkte und Trends erkennen

Interkommunales Energiemanagement für Illingen, Quierschied und Merchweiler

Netzwerk energetisches Gebäudemanagement

HAUS-MANAGER. Was ist neu in Version 13? Professionelle und praxisorientierte Verwaltung von Immobilien

Arbeitskreis Energiemanagement in kleinen Kommunen

Hinweis: Module können nur zusammen mit der Basisversion erworben werden.

ewz.energiemonitor. Webbasierte Facility Management-Lösung für die zentrale Bewirtschaftung Ihrer Liegenschaften.

ZVTOOL GERÄTEVERWALTUNG

das Jagd & Revier Management Service von SuperJagd

Dineso Software - Technische Daten

Leistungsbeschreibung CSE Connect

EKZ Energiebuchhaltung Jahresbericht 2017

Evaltool: Ein internetbasiertes Hilfsinstrument für quantitative Befragungen der Schulevaluation

Wartungs- und Inspektions-Protokoll App mit Admin Tool. Funktionsbeschreibung

Der Support von Office 2007 wird eingestellt

ALLPLAN ALLFA GEBÄUDE UMFASSEND UND FLEXIBEL VERWALTEN ALLPLAN ALLFA 1

Eingabehandbuch für. Vorgänge und Aktivitäten

Innovativer Stromfächer zur Verbesserung der Effizienzklasse des Haushalts

Das SAMSON Web-Portal

2. Arbeitskreistreffen Kommunales Energiemanagement

Online-Fundraising Einfach für Alle.

Energiemanagement und Klimaschutz in Kommunen 25. Juni Referent: Claus Greiser

UNSERE MATERIALWIRTSCHAFT

Klima-Navi: Wie können Gemeinden, Ämter und Kreise ihre Klimaschutzziele erreichen?

BIZS News. BIZS Neuigkeiten. PC-forum GmbH Am Gehrenbach 8 D Maierhöfen Tel /

deutsch our snow is your success

Energiebuchhaltung Salzburg: Zählerdaten erfassen für den Vergleich von Bedarfs- und Verbrauchsdaten

Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick über die Funktionalität des Programms:

Bei Rückfragen und für Support wenden Sie sich bitte an das Projektmanagement der vhb

Energy Manager Business Ihr internetbasiertes Analyseinstrument für intelligentes Energiemanagement

mapchart Manager Geomarketing on Demand

SelectLine einfach erklärt CRM Verkaufschancen

Audit 2009 / 1 Erstellt: Druckdatum: Massnahmenkatalog Gemeinde Markt Ottobeuren Prozessberater: Herr Dr.

S A M DISTRICT ENERGY. Die Branchenapplikation speziell für den Bereich der Fernwärme und Fernkälte SMART IN FLOW CONTROL. SAMSON ASSET MANAGEMENT

Online Solutions Group GmbH. Das OSG Reporting Center

Energieverbräuche monatlich einsehen und sofort reagieren

Kommunales Energiemanagement

Automatische Einstufung der Anlagen nach VAwS. Verwalten der Prüfungen mit Ergebnissen. Überwachung der Prüffristen

Systemgestütztes Management der IT-Sicherheit mit der GRC-Suite iris

Melderportal. Anleitung und Erläuterungen 7) Ändern und Korrigieren von Meldungen

GOON Heimmanager: Infoschreiben zur Umstellung PSGII zum GOON Heimmanager. Dokumentation / Infoschreiben zur PSGII Umstellung

1 Modul Kraftstoffüberwachung (Kraftstoff-Tracking)

Digitalisiertes Energiemanagement

Kurzübersicht Persönlicher Finanzmanager

Vorstellung des Landkreises Potsdam-Mittelmark km² EW - 47 % Ackerland - 41 % Wald - 3 % Wasser

Moneytor Großküchenabfall vergleichen & einsparen. Benutzerhandbuch Moneytor Online-Datenbank

Techem Abrechnung Online Papierlose Erfassung von Heiz- und Nebenkosten SCHNELL. einfach und komfortabel: die Techem Online-Services.

RELEASE NOTES. METUS 8 Die neuen Standard-Apps und Funktionalitäten auf einen Blick. 02. März

Erfassung und Abrechnung von Arbeitszeiten

Ihr neues Office ist da!

Kommunales Energiemanagement

Kommunales Energiemanagement in der Gemeinde Bad Zwischenahn

Energie ist messbar.

Handbuch Energiecontrolling -

Der Stromfächer Sensibilisierung für den Stromverbrauch durch wöchentliche visuelle Rückmeldungen zur Stromeffizienzklasse des Haushalts

Test/ Vergleich der Messenger imessage und Line. Messaging Tools im Vergleich imessage vs. Line

Das kommunale Energieeffizienz-Netzwerk Zeitfresser oder Helfer? Beispiel Landkreis Nienburg/Weser

DAS TRAUMBAD ÜBERALL DABEI NOCH BEVOR ES REALISIERT IST

Bedienhinweis Zeiterfassung in der

Energie-Bericht Kirchengemeinde Heiningen für das Jahr 2016

... so einfach ist light!

PERFIDIA ebilanz Composer

DATENBLATT. Zeiterfassung

Transkript:

Interviews mit Anwenderinnen und Anwendern Die KEAN hat mit sieben Anwenderinnen und Anwendern verschiedener Softwarealternativen für das kommunale Energiemanagement über ihre Erfahrungen gesprochen. Mit diesen Interviews möchte die KEAN einen Einblick in die unterschiedliche Softwareanwendungen geben. Wir hoffen, Ihnen so auf der Suche nach dem passenden Softwareprodukt eine Entscheidungshilfe geben zu können. Die kommunalen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner stehen gerne für Rückfragen bereit. Bitte beachten Sie, dass der Inhalt der Interviews persönliche Meinungen widerspiegelt und es sich dabei nicht um eine Empfehlung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen handelt. Die einzelnen Softwareprodukte können je nach den individuellen Umständen und Anforderungen mehr oder weniger für Ihre Kommunen geeignet sein. Inhalt 1. EKOMM in der Stadt Sarstedt 2. EXCEL in der Stadt Emden 3. FM-Tools von Axians Infoma in der Gemeinde Bad Zwischenahn 4. FM-Tools von Axians Infoma in der Stadt Papenburg 5. INM Management im Landkreis Harburg 6. INM Management in der Klimaschutzagentur Weserbergland 7. InterWatt in der Stadt Laatzen 1/1

EKOMM in der Stadt Sarstedt Die 19.000 Einwohner zählende Stadt Sarstedt erstellt seit 2015 einen jährlichen Energiebericht und nutzt hierfür die Software EKOMM. EKOMM ist eine speziell für das Energiemanagement von kommunalen Liegenschaften entwickelte Software. Der Energiebericht wird für ausgewählte Liegenschaften der Stadt erstellt und dient vor allem der internen Kontrolle des Energieverbrauchs der größten Liegenschaften. Kerstin Sobania ist Klimaschutzmanagerin der Stadt und verantwortlich für die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts. KEAN: Frau Sobania, Sie erstellen Ihren Energiebericht mit der Software EKOMM. Kennen Sie andere Softwareprodukte aus eigener Erfahrung? Können Sie Vergleiche ziehen? Kerstin Sobania: Bevor die Stadt Sarstedt EKOMM gekauft hat, habe ich kurz mit pit- Kommunal gearbeitet. In diesem Gebäudemanagementprogramm spielt der Klimaschutz nur eine untergeordnete Rolle. Ich habe außerdem das Programm Öko-Check getestet. Dieses Programm haben wir aufgrund der Instabilität und Unübersichtlichkeit nicht weiter bei uns eingesetzt. Ich finde das Programm EKOMM im Vergleich am besten, unter anderem weil die Handhabung übersichtlich und einfach ist. Energiemanagement in der Stadt Sarstedt Einwohner: 19.359 Fläche: 42,94 km2 Energieberichterstattung seit: 2015 Energiemanagement-Software: EKOMM Gesamtanzahl der Liegenschaften: 50 Im Energiebericht erfasste Liegenschaften: 30 Auswertungen der EKOMM-Software KEAN: Was kann EKOMM und was nicht? Kerstin Sobania: Die Software kann eine Witterungsbereinigung für den Wärmeverbrauch durchführen. Dazu muss man allerdings selbst die aktuellen Wetterdaten in das System eintragen. Wesentliche Inhalte kann man mithilfe der Suchfunktion schnell und einfach finden. 1/2

Zählerwechsel können unproblematisch eingegeben werden und ich kann jederzeit die Historie und Entwicklung nachvollziehen. KEAN: Wie hoch sind die Anschaffungskosten? Welche jährlichen Betriebskosten fallen an? Kerstin Sobania: Die Software EKOMM zeichnet sich durch erschwingliche Anschaffungskosten aus. Diese betragen für 50 Gebäude rund 4.000 Euro. Zusätzlich fallen jährlich rund 500 Euro für die eingerichtete Hotline und verschiedene Softwareupdates an. KEAN: Würden Sie EKOMM an andere Kommunen weiterempfehlen? Software-Oberfläche mit Suchfunktion und Eingabemaske EKOMM stellt für alle Gebäudetypen Vergleichswerte (Durchschnitts- und Zielwerte) zur Verfügung, die der Beurteilung und Einschätzung der eigenen Verbrauchswerte dienen. Außerdem überprüft das System die Logik der Eintragungen und spricht bei zu hohen oder zu niedrigen Werten eine Fehlerwarnung aus. Komplizierte Gebäudestrukturen mit mehreren Haupt- und Nebenzählern lassen sich mithilfe von EKOMM übersichtlich darstellen. Allerdings sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass nach heutigen Standards aus meiner Sicht wesentliche Funktionen fehlen. Zum Beispiel ist eine automatische Übernahme der aktuellen Wetterdaten nicht möglich und die Generierung von Excel-Tabellen ist mitunter schwierig. Ich würde mir eine automatische Witterbungsbereinigung der Verbrauchsdaten wünschen und eine einfache Datenerfassungsmöglichkeit über einen QR-Code. Momentan erfolgt die Verbrauchsdatenerfassung in den einzelnen Gebäuden nämlich handschriftlich durch die jeweiligen Ansprechpartner. Das ist ziemlich aufwändig. Kerstin Sobania: Ich bin mit EKOMM zufrieden. Im nächsten Jahr soll eine neue Version, EKOMM 5, auf den Markt kommen, die in derselben Preiskategorie liegt wie die aktuelle Version. Für diese neue Version ist eine automatische Witterungsbereinigung vorgesehen. Außerdem soll es dann auch die Möglichkeit geben, Daten über eine App auf dem Smartphone zu erfassen. Bestandskunden haben die Möglichkeit, für ca. 1000 Euro ein Upgrade für EKOMM 5 zu erwerben. Das werde ich auf jeden Fall im nächsten Haushalt einplanen. KEAN: Vielen Dank für dieses Interview. Die Interviewpartnerin Kerstin Sobania, seit 2015 Klimaschutzmanagerin der Stadt Sarstedt Tel. 05066/805-47 E-Mail: kerstin.sobania@sarstedt.de Januar 2020 Herausgeber Osterstr. 60, 30159 Hannover Gefördert durch: Telefon: 0511 897039-0 Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH info@klimaschutz-niedersachsen.de www.klimaschutz-niedersachsen.de 2/2

EXCEL in der Stadt Emden Die Stadt Emden mit ca. 50.000 Einwohnern erstellt seit 2004 eine jährlichen Energiebericht. Der Energiemanager Helmut Fischer-Joost nutzt hierfür von ihm speziell entwickelte Excel- Tabellen. Der Energiebericht wird für die vom Gebäudemanagement betreuten Liegenschaften erstellt und dient vor allem der internen Kontrolle des Energieverbrauchs der größten Liegenschaften. KEAN: Herr Fischer-Joost, Sie nutzen in Emden keine spezielle Energiemanagementsoftware, sondern verwalten die Energiemanagementdaten mithilfe von Excel Tabellen. Stoßen Sie da an Grenzen? Helmut Fischer-Joost: Ich arbeite sehr gerne mit Excel, da die Anwendung einfach zu bedienen ist und übersichtlich gestaltet werden kann. Die Verbrauchsdaten werden bei uns nicht automatisch, sondern per Hand erfasst und anschließend von uns in das Programm eingepfegt. Das empfinde ich jedoch keinenfalls als Nachteil, da wir so in stetigem Austausch mit den Hausmeister*innen stehen. Für die Witterungsbereinigung nutzen wir die Daten des Deutschen Wetterdienstes. Diese sind allerdings nicht in Excel hinterlegt, sondern müssen von uns für die anschließende Analyse eingepflegt werden. Energiemanagement in der Stadt Emden Einwohner: 50.000 Fläche: 112,36 km 2 Energieberichterstattung seit: 2004 Energiemanagement-Software: Excel Gesamtanzahl der Liegenschaften vom Gebäudemanagement betreuten Liegenschaften: 71 Vergleichs- und Zielwerte können wir mit dem Programm nicht festlegen und auch Frühwarnmechanismen sind nicht integriert. Sicherlich gibt es heute modernere Programme die den Aufwand verringern würden. Ich würde die fehlenden Funktionen allerdings nicht als Schwachstellen beschreiben. Als negativ empfinde ich, dass sich einige Bereiche innerhalb der Tabellen nicht mehr bearbeiten lassen. KEAN: Wie hoch sind die Anschaffungskosten? Welche jährlichen Betriebskosten fallen an? Helmut Fischer-Joost: Die Anschaffung der Excel-Tabellen mit denen das Gebäudemanagement arbeitet war kostenlos. Nach einer Schulung wurden uns diese kostenlos überlassen. Dementsprechend können wir beliebig viele Liegenschaften in unseren Energiebericht aufnehmen, ohne dass weitere Kosten entstehen. Es fallen auch keine jährlichen Betriebskosten durch die Nutzung der Excel-Tabellen an. KEAN: Würden Sie anderen Kommunen empfehlen mit Excel das Energiemanagement zu betreiben? Helmut Fischer-Joost: Ich bin mit Excel zufrieden und würde die von uns genutzten Tabellen an meine Kollegen und Kolleginnen in anderen niedersächsischen Kommunen weiterempfehlen. Im Energiebericht werden alle Liegenschaften erfasst. 1/2

Das Gebäudemanagement Emden hat vom Software-Entwickler INFOMA bereits vor einer Zeit eine Fachschale Energiemanagement gekauft, diese jedoch aufgrund von Personalengpässen bisher noch nicht eingesetzt. Ich freue mich, von den Erfahrungen aus anderen Kommunen zu lesen. KEAN: Vielen Dank für dieses Interview. Herausgeber Osterstr. 60, 30159 Hannover Gefördert durch: Telefon: 0511 897039-0 Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH info@klimaschutz-niedersachsen.de www.klimaschutz-niedersachsen.de 2/2

FM-Tools von Axians Infoma in der Gemeinde Bad Zwischenahn Seit 2008 gibt es in der 30.000-Einwohner Gemeinde Bad Zwischenahn einen jährlichen Energiebericht, der auch dem Rat vorgelegt wird. Axel Heyne ist Leiter des Gebäudemanagements und zuständig für die Erstellung des Energieberichts. Heyne und sein Kollege Ralf Buhrs (Energiecontroller) nutzen für die Erstellung des Berichtes FM-Tools von der Axians Infoma GmbH. Den Bericht erstellet das Team in Eigenleistung. FM-Tools ist Teil einer Softwarelösung, die für viele Bereiche in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt wird. KEAN: Herr Heyne, Sie erstellen Ihren Energiebericht mit einem Facility Management Tool. Was kann das Tool und was nicht? Axel Heyne: Besonders gut finde ich die Diagramme und Tabellen, die das Tool für die Erstellung des Energieberichtes anbietet. Außerdem sind die Raumverzeichnisse und das Raumbuch hilfreich. Diese geben einen guten Überblick über die Liegenschaften der Gemeinde. Wichtig finde ich auch die Möglichkeit Vergleichs- und Zielwerte in das Tool einzugeben. Allerdings bestehen aufgrund des Alters des Tools und der Beschaffenheit einige Schwachstellen, die ein schnelles und einfaches Erstellen des Energieberichts erschweren. Zum Beispiel verfügt das Tool über keine Historie im E-Bericht. Konkret heißt das, dass neu enstandene oder erweiterte Gebäude als schon immer vorhanden dargestellt werden und auf diese Weise das Ergebnis des aktuellen Berichts sowie die Daten der vergangenen Jahre verfälschen. Auch ist inzwischen keine Ausstellung des Energieausweises mehr möglich. Leider fehlt auch ein Frühwarnmechanismus der automatisch auf eine drohende Überschreitung der Werte hinweist. Wünschenswert wäre auch eine automatische Erfassung der Verbrauchsdaten, die z.b. eine App beinhaltet, über die uns die Hausmeister die Daten direkt übermitteln können. Eine Funktion zur automatischen Witterungsbereinigung wäre ebenfalls sehr hilfreich und zeitsparend. Seit der Übernahme des FM-Tools durch das Unternehmen Infoma werden außerdem nur noch notwendige Updates angeboten. Ich spekuliere,dass das Unternehmen ein neues Produkt entwickeln und verkaufen will. Energiemanagement in der Gemeinde Bad Zwischenahn Einwohner: 29.284 Fläche: 129,73 km2 Energieberichterstattung seit: 2008 Energiemanagement-Software: FM-Tools Gesamtanzahl der Liegenschaften: ca. 40 Im Energiebericht werden alle Liegenschaften erfasst. Den Energiebericht aus Bad Zwischenahn finden Sie hier. 1/2

KEAN: Wie hoch sind die Anschaffungskosten? Welche jährlichen Betriebskosten fallen an? Axel Heyne: Der Kauf des Facility Management Tools hat die Gemeinde Bad Zwischenahn schätzungsweise etwa 20.000 Euro gekostet. Genaue Zahlen sind mir aber nicht bekannt, da das Tool bereits 2006 angeschafft wurde. Gut gefällt mir bezüglich der Kosten, dass diese unabhängig von der Anzahl der Gebäude/Zähler erhoben werden. Zusätzlich fallen jährliche Betriebskosten von rund 3.200 Euro an. KEAN: Würden Sie das FM-Tool an andere Kommunen weiterempfehlen? Axel Heyne: Aufgrund des Alters und der vielen Schwachstellen in der Anwendung bin ich selber mit dem Tool nicht wirklich zufrieden. Ich kann es daher nicht an andere Kommunen weiterempfehlen. Der Energiebericht aus dem Programm wird von uns vor Vorlage in den Gremien und der Veröffentlichung auf der Website mit großem Aufwand überarbeitet und ergänzt. Ich freue mich schon, von den Erfahrungen meiner Kollegen und Kolleginnen mit anderen Softwareprodukten zu lesen. Vielleicht finde ich eine lohnenswerte Alternative für unsere jetzige Software. KEAN: Vielen Dank für dieses Interview. Ansichten der Benutzeroberfläche des FM-Tools Der Interviewpartner Axel Heyne, Amtsleiter des Gebäudemanagements Bad Zwischenahn und verantwortlich für die Erstellung des Energieberichts. Herr Heyne beantwortet Rückfragen gerne auch persönlich. Tel. 04403/604-650 E-Mail: a.heyne@badzwischenahn.de Januar 2020 Herausgeber Osterstr. 60, 30159 Hannover Gefördert durch: Telefon: 0511 897039-0 Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH info@klimaschutz-niedersachsen.de www.klimaschutz-niedersachsen.de 2/2

FM-Tools von Axians Infoma in der Stadt Papenburg Die Stadt Papenburg mit 38.000 Einwohnern erstellte 2017 ihren ersten Energiebericht. Für das Energiemanagement nutzt Jürgen Brelage derzeit Axians Infomas FM-Tools. Dieses Tool ist Teil einer Softwarelösung, die in verschiedenen Bereichen der öffentlichen Verwaltung eingesetzt wird. Der Bericht wird für ausgewählte Liegenschaften der Stadt erstellt und deckt rund 80 Prozent des kommunalen Energieverbrauchs ab. KEAN: Herr Brelage, was kann FM-Tools und was nicht? Jürgen Brelage: Mit FM-Tools können einfache Auswertungen auf Gebäudeebene sehr schnell erstellt werden. So können wir uns jederzeit einen Überblick verschaffen. Die Verbrauchsdaten werden automatisch erfasst. Die EnEV-Werte können zum Vergleich und zum Festlegen von Zielen genutzt werden. Die Wärmeverbräuche werden automatisch witterungsbereinigt. Bei der monatlichen Verbrauchserfassung werden Abweichungen von im Vorfeld festgelegten Vergleichswerten angezeigt und es können dementsprechend zeitnah Maßnahmen zur Korrektur eingeleitet werden. Energiemanagement in der Stadt Papenburg Einwohner: 38.340 Fläche: 118,41 km 2 Energieberichterstattung seit: 2017 Energiemanagement-Software: FM-Tools von Axians Infoma Gesamtanzahl der Liegenschaften: 85 Im Energiebericht werden alle Liegenschaften erfasst. Den Energiebericht der Stadt Papenburg finden Sie hier. Ansichten der Benutzeroberfläche von FM-Tools Die erfassten Daten können sehr einfach exportiert werden. Ein Problem der Software ist die nicht vorhandene Berücksichtigung von Nebenzählern. Darüber hinaus ist der Standardenergiebericht, der mit FM-Tools automatisch erstellt werden kann, nicht besonders gut. Daher haben wir einen eigenen Aufbau des Energieberichts erarbeitet. Für die Erstellung des Berichts investieren wir viel Zeit. 1/2

KEAN: Wie hoch sind die Anschaffungskosten? Welche jährlichen Betriebskosten fallen an? Der Interviewparter Jürgen Brelage: Da das Modul für das Energiemanagement Teil unserer bestehenden Gebäudesoftware ist, kann ich Ihnen keinen Preis oder jährliche Betriebskosten nennen. Ich finde es aber gut, dass die Kosten der Software nicht von der Anzahl der Gebäude oder Verbrauchszähler abhängig sind. KEAN: Würden Sie FM-Tools von Axians Infoma an andere Kommunen weiterempfehlen? Jürgen Brelage: Ich bin mit FM-Tools zufrieden. Der Aufbau ist logisch und die Auswertung relativ einfach zu erstellen. Da es sich aber bei der Software um ein Auslaufprodukt handelt, stellen wir zurzeit auf das Hauptprodukt LuGm von Axians Infoma um. Jürgen Brelage, tätig im Fachbereich zentrale Gebäudeverwaltung und mitverantwortlich für den Energiebericht der Stadt Gern beantwortet er persönlich weitere Rückfragen zu der Software. Tel.: 04961/82401 E-Mail: juergen.brelage@papenburg.de Ich freue mich darauf, die Vorteile von LuGm nutzen zu können und bin gespannt auf die zusätzlichen Möglichkeiten der neuen Software. KEAN: Vielen Dank für dieses Interview. Januar 2020 Herausgeber Osterstr. 60, 30159 Hannover Gefördert durch: Telefon: 0511 897039-0 Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH info@klimaschutz-niedersachsen.de www.klimaschutz-niedersachsen.de 2/2

INM Management im Landkreis Harburg Der 253.000 Einwohner zählende Landkreis Harburg erstellt seit 2015 einen jährlichen Energiemanagement-Kurzbericht. Für den Zeitraum 2008 bis 2015 wurde ein umfangreicher Energiebericht erstellt, der alle Liegenschaften des Landkreises umfasst. Bisher hat Christian Ters für die Datenverwaltung mit einem auf Excel-Basis programmierten Datenwürfel (mit über 9.000 Daten) gearbeitet. 2019 hat der Landkreis mit der Umstellung auf die INM Software begonnen. INM Management wurde durch Forschungsprojekte an der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) speziell für das kommunale Energiemanagement entwickelt. Es ist insbesondere auch für kleine Kommunen geeignet. KEAN: Herr Ters, Sie haben bisher mit Excel gearbeitet und steigen nun auf die INM- Software um. Wie kommen Sie mit der neuen Software zurecht? Können Sie dazu schon Aussagen treffen? Christian Ters: Das automatische Berichtswesen der INM-Software ist sehr hilfreich, da hierdurch die Datenerfassung und Datenanalyse wesentlich vereinfacht werden. Wir können nun ganz nach Bedarf Monats- oder Jahresberichte erstellen. Als sehr hilfreich empfinde ich die Möglichkeit, sogenannte Benchmarks nach gängigen Standards oder nach selbst definierten Grenzund Zielwerten eingeben zu können. Auf diese Weise ist es möglich, die Verbrauchsentwicklung in unseren Liegenschaften kontinuierlich zu beobachten. Bei einer Überschreitung von Grenzwerten sprechen wir mit den Verantwortlichen der Liegenschaften und suchen gemeinsam nach geeigneten Maßnahmen. Die Witterungsbereinigung der Wärmeverbräuche erfolgt automatisch durch die Software. Die Witterungsbereinigung ist für eine vergleichende Analyse von Gebäuden unerlässlich. Unsere Zählererfassung findet zurzeit noch monatlich durch den verantwortlichen Hausmeister vor Ort statt. Eine automatische Verbrauchserfassung über Datenlogger ist für größere Liegenschaften im Gespräch. Energiemanagement im Landkreis Harburg Einwohner: 252.776 (Stand 31.12.2018) Fläche: 1.245 km 2 Energieberichterstattung seit: 2008 Energiemanagement-Software: INM Management Gesamtanzahl der Liegenschaften: 130 Im Energiebericht werden alle Liegenschaften erfasst. Den Energiemanagement-Kurzbericht des Landkreises Harburg finden Sie hier. Die umfassende Analyse durch die Software ermöglicht es, die Gebäude miteinander zu vergleichen und deren Verbräuche zu visualisieren. Es können Nutzungs- und Zugriffsrechte auf unterschiedlichen Ebenen vergeben werden. Bisher habe ich noch keine Schwachstellen entdeckt. 1/2

KEAN: Würden Sie INM Management an andere Kommunen weiterempfehlen? Christian Ters: Ich bin mit INM bisher sehr zufrieden und würde die Software weiterempfehlen. KEAN: Vielen Dank für dieses Interview. Der Interviewpartner Ansichten der Benutzeroberfläche von INM Management KEAN: Wie hoch sind die Anschaffungskosten? Welche jährlichen Betriebskosten fallen an? Chistian Ters: Die Software INM Management zeichnet sich durch vergleichsweise geringe Anschaffungskosten aus. Diese betragen für die Kreisverwaltung rund 4.000 EUR (jährliche Lizenz- und einmalige Einrichtungsgebühr). Die jährliche Lizenzgebühr ist wie folgt gestaffelt: bis zu 20 Gebäude kosten je 40 EUR, plus weitere 20 Gebäude je 20 EUR, plus 20 Gebäude je 10 EUR, plus 20 Gebäude je 5 EUR, plus 20 Gebäude je 2 EUR, mehr als 100 Gebäude je 1 EUR. Abgesehen von der jährlichen Lizenzgebühr fallen keine weiteren Betriebskosten an. Christian Ters, Energiemanagementberater im Landkreis Harburg Herr Ters steht auch persönlich für weitere Fragen zur Verfügung. Tel. 04171/693-102 E-Mail: c.ters@lkharburg.de Herausgeber Osterstr. 60, 30159 Hannover Gefördert durch: Telefon: 0511 897039-0 Januar 2020 Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH info@klimaschutz-niedersachsen.de www.klimaschutz-niedersachsen.de 2/2

INM Management in der Klimaschutzagentur Weserbergland Die Klimaschutzagentur Weserbergland unterstützt mehrere Kommunen bei der Erstellung ihrer Energieberichte und nutzt dafür die Software INM Management. Die Agentur erstellt seit etwa 2012 jährliche Energieberichte für die Kommunen des Weserberglandes und darüber hinaus. Saskia Pape ist verantwortlcih für das Energiemanagement der Kommunen im Weserbergland KEAN: Frau Pape, Sie erstellen Ihre Energieberichte mit der Software INM Management. Kennen Sie andere Softwareprodukte aus eigener Erfahrung? Können Sie Vergleiche ziehen? Saskia Pape: Die Klimaschutzagentur Weserbergland hat bis 2018 mit dem Programm EasyWatt gearbeitet. Da der Servicevertrag ausgelaufen ist, stellen wir derzeit nach und nach auf die webbasierte Software INM um. Für den Wechsel zu INM haben wir uns in erster Linie wegen der einfacheren Nutzung durch alle Beteiligten über die Weboberfläche entschieden. Damit haben alle Berechtigten Zugriff auf die Daten und es muss kein Softwarepaket installiert werden. Ansicht der INM-Benutzeroberfläche Die Kommunen sollen langfristig ja selbst für die Erstellung ihrer Energieberichte verantwortlich sein. Die einfache Handhabung von INM auch durch Mitarbeiter der Verwaltung war für uns ein entscheidendes Kriterium für den Wechsel. INM ist eine sehr benutzerfreundliche Software. Energiemanagement in der Klimaschutzagentur Weserbergland: Je nach Kommune werden die 20 bis 30 größten und energieintensivsten Liegenschaften ausgewählt und im Energiebericht dargestellt. Einen beispielhaften Energiebericht finden Sie hier. Ansicht der Benutzeroberfläche der INM-App KEAN: Was kann INM und was nicht? Saskia Pape: Hervorzuheben ist vor allem die direkte Auswertung der Verbräuche durch mo- 1/2

natliche Zählerablesungen per Smartphone oder Computer sowie deren grafische Darstellung. Wer den Zähler abliest, erhält direkt eine Rückmeldung und kann einordnen, ob alles in Ordnung ist oder ggf. ein Mehrverbrauch vorliegt. Die Software ermöglicht die Zählerablesung per QR-Code. Zwar findet diese nicht automatisch statt, erleichtert aber der verantwortlichen Person die Erfassung des Zählerwertes durch die Eingabe am mobilen Endgerät direkt vor Ort. Zusätzlich ist eine Funktion integriert, die Warnungen für Zähler gibt, die nicht fristgerecht abgelesen wurden. Bei der Zählerablesung ist die Eingabe eines niedrigeren Wertes (niedriger als bei der letzten Ablesung) gar nicht möglich, sodass zu niedrige Eingabefehler verhindert werden. INM bietet verschiedene Auswertungsmöglichkeiten (z.b.in Excel) an. Der Energiebericht kann je nach Bedarf als PDF oder Word-Datei ausgestellt werden. Diese Funktion ermöglicht es, die Daten weiter zu nutzen. Die Software ermöglicht auch die Eingabe von selbstdefinierten Grenz- und Zielwerten. Besonders hilfreich ist auch das Monatscontrolling der Straßenbeleuchtung. Möchte z.b. eine Kommune auf LED-Beleuchtung umstellen, können mit dieser Funktion die Einsparungen nachgewiesen werden. Außerdem werden die Wärmeverbräuche automatisch witterungsbereinigt. Hier kann man gezielt eine Wetterstation wählen oder auch nach Postleitzahlen suchen. Auf Anfrage werden weitere Stationen von INM hinzugefügt. Seit kurzem ist eine Beta Version der QR- Funktion auch für ios Geräte verfügbar. Das ist sehr hilfreich, da viele Apple Nutzer diese Funktion zuvor nicht nutzen konnten. Kleinigkeiten wie begrenzte Änderungsmöglichkeiten oder das Nachverfolgen von Änderungen sind die Schwachstellen der Software. INM Management bietet außerdem ein monatliches Webinar für kommunale Nutzer*innen und Berater*innen an. Darin wird alles Grundlegende einfach und verständlich vorstellt. INM als Softwareanbieter/Provider ist sehr kundenorientiert und reagiert auf Anregungen meistens schon im nächsten Update. Das Nutzerfeedback fließt direkt in die Verbesserung der Software ein. KEAN: Würden Sie INM Management an andere Kommunen weiterempfehlen? Saskia Pape: Ja, ich bin sehr zufrieden mit INM und würde die Software an meine Kollegen und Kolleginnen weiterempfehlen. INM nimmt Anregungen oder Wünsche direkt in die Software auf und bietet durch die nutzerfreundliche Oberfläche umfassende Möglichkeiten für das kommunale Energiemanagement. KEAN: Vielen Dank für dieses Interview. Die Interviewpartnerin Saskia Pape, Projektleiterin der Solarkampagne und verantwortlich für das Energiemanagement der Kommunen im Weserbergland. Sie beantwortet weitergehende Fragen gern auch persönlich. Tel. 05151/95788-32 E-Mail: pape@klimaschutzagentur.org Januar 2020 Herausgeber Osterstr. 60, 30159 Hannover Gefördert durch: Telefon: 0511 897039-0 Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH info@klimaschutz-niedersachsen.de www.klimaschutz-niedersachsen.de 2/2

InterWatt in der Stadt Laatzen Bernd Rosenthal und Stefan Vietje verwenden seit vielen Jahren eine Software für das Energiemanagement der städtischen Gebäude. Zur Datenerfassung und Analyse nutzt Stefan Vietje hierfür seit 2018 die Software InterWatt von IngSoft. Die Energiemanagementsoftware wurde für Industriebetriebe entwickelt, sie kann aber auch für den kommunalen Gebäudebestand eingesetzt werden. Die Stadt Laatzen erstellt Energieberichte für ausgewählte Liegenschaften der Stadt. KEAN: Sie erstellen Ihren Energiebericht mit der Software InterWatt und haben zuvor mit der Vorgängerversion EasyWatt gearbeitet. Warum haben Sie gewechselt? Stefan Vietje: Wir haben uns wegen des Alters der Software für den Wechsel entschieden. Mit EasyWatt war auch keine automatische Ablesung der Zähler möglich. Alles in allem war der Funktionsumfang der Software aufgrund ihres Alters zu klein und nicht mehr modern genug. Momentan befinden wir uns noch im Prozess der Überführung der Daten nach InterWatt. Bis jetzt bin ich mit InterWatt sehr zufrieden und freue mich darauf, den vollen Funktionsumfang der Software zu nutzen. Energiemanagement in der Stadt Laatzen Einwohner: 40.109 Fläche: 34,06 km 2 Energiedatenerfassung und Auswertung seit Anfang der 2000er Jahre Energiemanagement-Software: InterWatt Derzeit sind in InterWatt ca. 70 Liegenschaften erfasst Bisher wurden für 25 Liegenschaften Energieberichte erstellt Ansichten der Benutzeroberfläche von InterWatt KEAN: Was kann die Software InterWatt? Stefan Vietje: InterWatt bietet eine Reihe von Softwarefunktionen, die uns die Energiedatenerfassung und Analyse erheblich erleichtern werden. Wir müssen die Zählererfassung nicht mehr handschriftlich durchführen, weil die Anwendung eine automatische Ablesung der Zähler ermöglicht. Theoretisch könnte ich jede Minute die Zählerstände am Computer oder Tablet überprüfen. 1/2

Die Werte werden direkt übernommen und automatisch ausgewertet. Das kann man sich wie eine Kette von ineinander greifenden Mechanismen vorstellen. Darüber hinaus kann ich Ziel-, Vergleichs- oder Grenzwerte in das System eingeben. Nach der automatischen Ablesung der Zähler wird eine Alarmmeldung gegeben, falls die festgesetzten Werte überschritten wurden. Theoretisch ist auch die Ablesung der Zähler per App möglich. Außerdem sind die Wetterdienstdaten in der Software hinterlegt, sodass ich diese nicht mehr von der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes (DWD) abrufen und händisch übernehmen muss. Die Witterungsbereinigung der Wärmeverbräuche wird automatisch durchgeführt. Insgesamt ist InterWatt wesentlich einfacher, schneller und komfortabler als die Vorgängersoftware. Bernd Rosenthal: Sehr geholfen in unserem Entscheidungsprozess für eine neue Software hat uns die Auswahlmatrix der Energieagentur NRW. Diese enthält einen Fragenkatalog des EMS.Marktspiegel mit dessen Hilfe die Anforderungen an eine Software festgelegt werden können. Basierend auf diesen Kriterien werden (mehrere) Alternativen angeboten, die eine objektive Auswahl erleichtern. KEAN: Vielen Dank für dieses Interview. Die Interviewparter Bis jetzt habe ich noch keine Schwachstellen entdecken können. Aber wir stehen ja noch am Anfang der Umsetzung. KEAN: Wie hoch sind die Anschaffungskosten? Welche jährlichen Betriebskosten fallen an? Bernd Rosenthal: Die Software InterWatt hat die Stadt Laatzen einmalig 30.000 Euro gekostet. Zusätzlich fallen rund 5.088 Euro jährliche Betriebskosten für die Software an. KEAN: Würden Sie InterWatt an andere Kommunen weiterempfehlen? Stefan Vietje: Ich bin mit der Software bis dato zufrieden und würde sie weiterempfehlen. Gerne beantworte ich auch Fragen zu InterWatt von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kommunen. Stefan Vietje (links) ist Mitarbeiter im Team Hochbau (Elektrobereich) und seit mehr als 10 Jahren bei der Stadt Laatzen tätig Tel. 0511/8205-6508 E-Mail: stefan.vietje@laatzen.de Bernd Rosenthal (rechts) ist Klimaschutzmanager der Stadt Laatzen und seit 2016 verantwortlich für die Umsetzung des Klimaschutzprogramms der Stadt Tel. 0511/8205-6720 E-Mail: bernd.rosenthal@laatzen.de Herr Vietje und Herr Rosenthal beantworten auch gern persönlich weitere Fragen. Januar 2020 Herausgeber Osterstr. 60, 30159 Hannover Gefördert durch: Telefon: 0511 897039-0 Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH info@klimaschutz-niedersachsen.de www.klimaschutz-niedersachsen.de 2/2