Schüler retten Leben DGAI (V 1.2 Stand 22.01.2016)



Ähnliche Dokumente
FAQ häufige Fragen Was ist eine Herzdruckmassage? Was ist bei einer Herzdruckmassage zu beachten? 1. Prüfen: 2. Rufen: 3. Drücken:

Erste-Hilfe-Schulung für Unternehmen

1. manueller (konventioneller) Defibrillator halbautomatischer Defibrillator. 2. Automatischer externe Defibrillator

Telefon-CPR. Telefon-CPR. Warum? Warum? Warum? Warum? Telefonreanimation Warum? Wie? Wann? Die neuen Guidelines 2010

Ausfüllen eines Überweisungsträgers zum bargeldlosen Zahlungsverkehr (Unterweisung IT-Systemkaufmann / -kauffrau)

Voraus-Helfer Leistungs- und Alarmierungsrichtlinien

Rettung bei Herzstillstand

1/1. Die Struktur. 12. Integrierte Mediation

Gemeinsam können wir Leben pro Jahr retten!

Herz-Lungen Wiederbelebung. und. Frühdefibrillation durch Laien

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Begrüßung mit Schwung und Begeisterung. Die Teilnehmer müssen spüren, dass die Aufgabe Spaß macht.

Der plötzliche Herztod und Defiköln

Wege zur Patientensicherheit - Fragebogen zum Lernzielkatalog für Kompetenzen in der Patientensicherheit

Tipps für die praktische Durchführung von Referaten Prof. Dr. Ellen Aschermann

2 Aufbau der Arbeit und wissenschaftliche Problemstellung

Cardio-Pulmonale-Reanimation Schulungsangebote am Kantonsspital Münsterlingen

Ein Vorwort, das Sie lesen müssen!

Zeit- und Selbstmanagement in der Prüfungsphase (den Studienabschluss planen) B. Reysen-Kostudis

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Schuljahreswechsel im Schul-Webportal

Namibiakids e.v./ Schule, Rehoboth, Namibia

Persönliches Kompetenz-Portfolio

Pflegeberichtseintrag erfassen. Inhalt. Frage: Antwort: 1. Voraussetzungen. Wie können (Pflege-) Berichtseinträge mit Vivendi Mobil erfasst werden?

Trainingsplan 16-wöchiger Trainingsplan für einen Triathlon (Volkstriathlon), Einsteiger

Senioren ans Netz. schreiben kurze Texte. Lektion 9 in Themen aktuell 2, nach Übung 7

Welche Bereiche gibt es auf der Internetseite vom Bundes-Aufsichtsamt für Flugsicherung?

Kreativ visualisieren

Fragebogen zur Erfassung der qualitativen Umsetzung des Unterrichtsprogramms Lions - Quest Erwachsen werden (LQ/Ew) (im Schuljahr 2008/09)

1 Einleitung. Lernziele. automatische Antworten bei Abwesenheit senden. Einstellungen für automatische Antworten Lerndauer. 4 Minuten.

Management Summary. Was macht Führung zukunftsfähig? Stuttgart, den 21. April 2016

Handbuch. NAFI Online-Spezial. Kunden- / Datenverwaltung. 1. Auflage. (Stand: )

Fürs Leben lernen wir. BREITENAUSBILDUNG KURSE

Hausaufgabenkonzept der Brenscheder Schule

Mobile Intranet in Unternehmen

Erste Hilfe ist logisch, das bedeutet auch, dass wir an dem gemessen werden, was wir tun und nicht an dem, was wir wissen.

IMS - Learning Design

Produktionsplanung und steuerung (SS 2011)

Unterweisungsentwurf Muster

Prüfen, rufen, drücken, blitzen: Berliner Schüler retten Leben

Was ist Peer-Beratung?

Woche 1: Was ist NLP? Die Geschichte des NLP.

Bewerbungsformular für die 8. Ausschreibungsrunde Förderung ab Schuljahr 2016/17

FIT durch Lernen - Nachhilfeschule

Requirements Engineering

Der neue Feuerwehrführerschein, erste Erfahrungen aus Baden-Württemberg.

Lernen in Etappen 1. Vorbereiten 2. Aufbereiten des Lernstoffs 3. Einprägen. Pausen einplanen. Quelle: Studentenwerk Braunschweig

Lehrgang zur Kaufmann/-frau für Büromanagement

Erhalt und Weiterentwicklung beruflicher Kompetenzen der Lehrerinnen und Lehrer

Anleitung über den Umgang mit Schildern

1. TEIL (3 5 Fragen) Freizeit, Unterhaltung 2,5 Min.

Fragebogen zur Erhebung der Zufriedenheit und Kooperation der Ausbildungsbetriebe mit unserer Schule

2. Besonderheit Teilnehmereinkommen für ALG II - Empfänger:

Die Zukunft des beruflichen Lernens in Ausbildung und Hochschule

II. Daten sichern und wiederherstellen 1. Daten sichern

Welche Gedanken wir uns für die Erstellung einer Präsentation machen, sollen Ihnen die folgende Folien zeigen.

SWOT Analyse zur Unterstützung des Projektmonitorings

Der -Online- Ausbilderkurs

Flyer, Sharepics usw. mit LibreOffice oder OpenOffice erstellen

Grundlagen der Theoretischen Informatik, SoSe 2008

Berechnung der Erhöhung der Durchschnittsprämien

Sobotta Atlas der Anatomie des Menschen

Ausbilderinformation

für Lehrlinge Die Workshops sind so aufgebaut, dass sie je nach Bedarf individuell für jedes Lehrjahr zusammengestellt werden können.

Studierendenwettbewerb Innovate Teaching! Umsetzungsplan

CTI SYSTEMS S.A. CTI SYSTEMS S.A. 12, op der Sang. Fax: +352/ L Lentzweiler. G.D.

Tipps für die Praktikumsbewerbung.

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Befragung zur Beratungs- und Vermittlungsleistung

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Sanitär. Heizung. Flaschnerei.

Ziele und Vorhaben für die Schuljahre 2014/15 bis 2016/17. Gemeinsam leben Stärkung der Persönlichkeit und Förderung der sozialen Kompetenzen

Ist Excel das richtige Tool für FMEA? Steve Murphy, Marc Schaeffers

Sei dabei und schau nicht nur zu! -Freiwillige an die Schulen

Personalentwicklung im Berliner Mittelstand. Darstellung der Studienergebnisse Berlin,

Installation OMNIKEY 3121 USB

Psychologie im Arbeitsschutz

Das Praxis-Projekt das Gesellenstück Lehrerbogen

Anleitung für die Online-Bewerbung über LSF auf Lehrveranstaltungen aller Lehramtsstudiengänge

Vorderthal, 15. April Liebe Eltern,

Inhalt. 1. Einleitung Seite Schritt für Schritt Seite Tipps und Tricks Seite 6

Informationen über plötzlichen Herztod und Defibrillation

Veröffentlichen von Apps, Arbeitsblättern und Storys. Qlik Sense Copyright QlikTech International AB. Alle Rechte vorbehalten.

Stunde 1: Motivation und Verhaltensänderung

Widerrufsbelehrung der Free-Linked GmbH. Stand: Juni 2014

Speak Up-Line Einführung für Hinweisgeber

Vorwort... 1 Voraussetzungen... 1 Teilnahme am Testmeeting... 2 Browser Add-on für WebEx installieren... 3 Einrichtung des Audiokanals...

Erfolg beginnt im Kopf

Auslotung der Gefühle & Wünsche von Eltern und SchülerInnen zum Schuljahr 2011/2012

Selbsttest Prozessmanagement

Statuten in leichter Sprache

Lernaufgabe Industriekauffrau/Industriekaufmann Angebot und Auftrag: Arbeitsblatt I Auftragsbeschreibung

Fragebogen der IG Metall-Jugend zur Qualität der Berufsausbildung

Erfolgsfaktor Peer-Mediation Fachtagung zur Kompetenzstärkung und zur Vernetzung ausgebildeter Coaches für Peer-Mediation

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Scandinavian Sugaring Academy

Bedienungsanleitung Anrufbeantworter für digitale Telefone Alcatel 4039

8. Einheit: wie 5. Einheit aus Woche 3. Wer sich müde fühlt, macht heute einen zusätzlichen Pausentag.

STAATLICHE REGELSCHULE Carl August Musäus - ST Schöndorf Weimar

Betriebs-Check Gesundheit

Transkript:

Schüler retten Leben DGAI (V 1.2 Stand 22.01.2016) Einleitung Entsprechend des Beschlusses der Kultusministerkonferenz aus dem Jahr 2014 sollen Unterrichtseinheiten zum Thema Reanimation an allen weiterführenden Schulen in den 7. und 8. Klassen stattfinden. Ziel der Initiative Schüler retten Leben ist die Anhebung der Laienreanimationsquote in Deutschland durch die vermehrte Schulung von Laien in den Basismaßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Neben der direkten Schulung der Schülerinnen und Schüler können diese zusätzlich auch als Multiplikatoren in den eigenen Familien fungieren und somit kann ein großer Teil der Bevölkerung erreicht werden. Die Ausbildung der Schülerinnen und Schüler erfolgt im Rahmen ihres Schulunterrichts. Um die Wichtigkeit dieses Themas noch weiter zu unterstreichen, hat die WHO im Januar 2015 ein offizielles Statement zur Einführung des BLS-Unterrichts in den Schulunterricht publiziert. Hintergrund der Initiativen ist die niedrige Laienreanimationsquote in Deutschland. Der plötzliche Herzkreislaufstillstand ist die dritthäufigste Todesursache in Industrienationen.[5] Verschiedene Studien belegen, dass eine Erhöhung der Laienreanimationsquote zu einer Verbesserung des Überlebens von Herzkreislaufstillständen führt. Bei einem Herzkreislaufstillstand kommt es bereits nach 4-5 Minuten zu nicht mehr behebbaren Schäden der Gehirnzellen. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen in Deutschland aber in den meisten Fällen ca. 8 Minuten. [Quelle] Dieses kritische Zeitfenster kann nur durch die Maßnahmen von Ersthelfern überbrückt werden. Bei frühzeitigem Beginn der Herzdruckmassage kann die Rate der Überlebenden nahezu verdreifacht werden. [4] In den vergangenen Jahren lag die Laienreanimationsquote in Deutschland jedoch mit 15 % [4] deutlich unter der anderer Länder. Die aktuellen Auswertungen aus dem Deutschen Reanimationsregister zeigen bereits einen ersten Anstieg der Laienreanimationsquote in den letzten Jahren auf 30,5%. [Quelle: Deutsches Reanimationsregister] Dieser Anstieg ist sicherlich besonders durch die vermehrte öffentliche Aufmerksamkeit wie z.b. durch die Woche der Wiederbelebung erreicht worden. Trotzdem sollten deutlich höhere Laienreanimationsquoten angestrebt werden. In den Niederlanden und in Skandinavien beispielsweise werden bei teilweise mehr als 60% aller Herzkreislaufstillstände Herzdruckmassagen durch Ersthelfer vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes durchgeführt [3]. Eine flächendeckende Ausbildung der Bevölkerung kann auch in Deutschland die Anzahl der Laienreanimationen dauerhaft steigern und somit die Überlebenswahrscheinlichkeit der Betroffenen deutlich erhöhen. In vielen Ländern mit höheren Laienreanimationsquoten ist bereits seit langem ein Wiederbelebungstraining in den schulischen Curricula verankert. [1] Durch den Unterricht in Wiederbelebung erfahren Schülerinnen und Schüler schon frühzeitig, dass sie in Notfallsituation helfen können. Einer der Hauptgründe dafür, dass

Ersthelfer nicht mit der Wiederbelebung beginnen, ist die Angst davor etwas falsch zu machen. Diese Ängste werden deutlich reduziert und das Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler in einer Notfallsituation richtig zu reagieren wird gesteigert. Helfen wird so zur Selbstverständlichkeit. [2] Voraussetzung für ein effektives Training ist die regelmäßige Wiederholung der Inhalte. Hierfür bietet der Schulunterricht den idealen Rahmen. Bereits ein zweistündiges Training pro Jahr durch weitergebildetes Lehrpersonal ist ausreichend um die Schülerinnen und Schüler adäquat zu schulen. [5] Die Umsetzung der Ausbildung orientiert sich unter anderem an dem Curriculum des German Resuscitation Council GRC und der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste-Hilfe (BAGEH) der Hilfsorganisationen. Die Inhalte des Unterrichtes sind an das jeweilige Alter der Schülerinnen und Schüler angepasst. Den Schülerinnen und Schülern wird frühzeitig ein grundlegendes Verständnis des menschlichen Kreislaufes und des Kreislaufstillstandes vermittelt. Neben des Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 7 und 8 können auch schon jüngere Schülerinnen und Schüler in einfachen Maßnahmen wie z.b. das Erkennen des Herz- Kreislaufstillstandes, der Alarmierung des Rettungsdienstes und der Beginn der Herzdruckmassage unterrichtet werden. Dieses Konzept fokussiert auf die Jahrgangstufen 7 und 8 (12-14 Lebensjahr).Hier sollen sie Schülerinnen und Schüler neben den o.g. Maßnahmen auch folgende Schritte unterrichtet bekommen: die Mund-zu-Mund- bzw. Mund-zu-Nase-Beatmung und die Anwendung eines automatischen externen Defibrillators (AED). [1] Zusammengefasst sollen ind der Jahrgangstufe 7 oder 8 folgende Lehrinhalte thematisiert werden: Erkennen des Herzkreislaufstillstandes Alarmierung des Rettungsdienstes Qualitativ hochwertige Herzdruckmassagen Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung Einsatz eines AED Curriculum (in Anlehnung an das Mustercurriculum Reanimationsunterricht in Schulen des German Recuscitation Counsil GRC und der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste-Hilfe (BAGEH) der Hilfsorganisationen[1]) Alle Schülerinnen und Schüler im 7. bzw. 8 Schuljahr sollen in einem Umfang von zwei Unterrichteinheiten in der Herz-Lungen-Wiederbelebung geschult werden. Eine Unterrichtseinheit beträgt 45 Minuten. Der Unterricht soll nach einem festgelegten Curriculum ablaufen und vor allem praxisorientiert sein. Die Inhalte sollen klar und möglichst einfach vermittelt werden. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler die Maßnahmen

nach dem Training sicher beherrschen und über genügend Selbstvertrauen verfügen diese bei einem Notfall anzuwenden. Um einen fortlaufenden Lerneffekt zu gewährleisten sollte das Training jährlich mit zwei Unterrichtseinheiten in den Lehrplan integriert werden. Der Unterricht wird durch vorher adäquat geschulte Lehrerinnen und Lehrer der jeweiligen Schulen durchgeführt. Zur personellen Unterstützung können gegebenenfalls Erste-Hilfe-Ausbilder oder der Schulsanitätsdienst herangezogen werden[1]. Es sollte sich bei diesem Unterricht vor Allem um eine praktische Unterweisung in die Basismaßnahmen der Herz-Lungen-Widerbelebung handeln. Der Fokus ist dabei unbedingt auf die praktische Durchführung der Maßnahmen zu legen. Der theoretische Teil und die theoretische Erläuterungen sollen auf ein Minimum beschränkt werden. Lernziele Die Definition der Lernziele wird in Grob-Lernziele/ Outcome-orientierten Kompetenzen und Fein-Lernziele unterteilt. Die Grob-Lernziele/ Outcome-orientierte Kompetenzen beziehen sich auf die Maßnahmen die nach der aktuellen Studienlage die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen verbessern. Outcome-orientierte Kompetenzen: - Erkennen des Herzkreislaufstillstandes - Absetzen des Notrufs/ Aktivierung professioneller Hilfe - geeignete Lagerung des Betroffenen beim Herzkreislaufstillstand und Durchführung/ Veranlassung von hochqualitativen Herzdruckmassagen - Umgang/Benutzung eines Automatischen Externen Defibrillators - AED - Evt. (bei gutem Kenntnisstand) zusätzlich die Durchführung von Mund-zu-Mund bzw. Mund-zu-Nase- Beatmung - Umsetzung der telefonischen Anleitungen/Anweisungen durch die Rettungsleitstelle Die Fein-Lernziele verfügen zusätzlich über eine Lernziel-Dimension, in dieser wird definiert, auf welchem Kompetenzlevel die Schülerinnen und Schüler die jeweilige die Fertigkeit beherrschen sollen. Fein-Lernziele modifiziert nach GRC und der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste-Hilfe (BAGEH) der Hilfsorganisationen Am Ende der Unterrichtsveranstaltung sollen die Schüler/innen Lernziel- Dimension

1 die Notwendigkeit zu Handeln unter Beachtung der eigenen Sicherheit erkennen können. Haltung erworben haben 2 das Bewusstsein des Betroffenen überprüfen und eine Bewusstlosigkeit erkennen können. 3 die Atmung kontrollieren und nicht normale Atmung bzw. einen Atemstillstand erkennen können 4 verstehen, warum gleichzeitiges Vorliegen von Bewusstlosigkeit erklären und nicht normaler Atmung sofortiges Handeln erfordert 5 einen Notruf inkl. der korrekten Notrufnummer durchführen und veranlassen können. 6 wissen, dass Anweisungen durch die Rettungsleitstelle gegeben wissen werden können und diese umsetzen können. 7 die Möglichkeit des AED 1) -Einsatzes kennen und den AED gezielt einsetzen können Erklären und anwenden 8 einen vor Ort verfügbaren AED 1) herbeiholen lassen und benutzen können. 9 eine Person mit Herzkreislaufstillstand in Rückenlage auf eine geeignete Unterlage bringen und deren Oberkörper freimachen können. 10 die hochqualitative Herzdruckmassage durchführen können. 11 ggf. eine Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase -Beatmung durchführen können 3), bzw. deren Stellenwert abwägen können. Erklären, (geringere Wichtigkeit im Vgl. zur Herzdruckmassage). 12 den Rhythmus von 30:2 zwischen HDM und Beatmung beherrschen können. 13 den Wechsel zwischen Herzdruckmassage und Beatmung mit möglichst wenig Verzögerung vornehmen können. 1) AED: automatisierter externer Defibrillator 2) am Modell, bzw. im Übungsszenario 3) bei adäquatem Lernstand Inhalte und Unterrichtsformate Um die gestellten Lernziele möglichst effektiv zu erreichen, soll der Unterricht für die Schülerinnen und Schüler praxisorientiert und interaktiv ablaufen. Um zu gewährleisten, dass alle Teilnehmer ausreichend Übungsgelegenheit haben, sind folgende Gegebenheiten und Materialien notwendig. Notwendige Ressourcen für 25 Schüler modifiziert nach GRC und der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste-Hilfe (BAGEH) der Hilfsorganisationen 1 2-4 8 12 Ausreichende Raumgröße Tutorinnen oder Tutoren (mind. 1 pro 12 Schüler) Trainingsmodelle für Herzdruckmassage, alternativ wenn nicht verfügbar max. 4 Schüler pro Übungsphantom, wenn nicht ausreichend Phantome zur Verfügung stehen

2-4 2 4 AED-Trainingsgeräte Übungsphantome/Simulatoren zum Üben des AED-Einsatzes (z. B. Übungselektroden) Unterrichtsablauf modifiziert nach GRC und der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste-Hilfe (BAGEH) der Hilfsorganisationen Inhalte Details Methodik Dauer 1 Einführung Zum Einstieg Film/Folien/ Definition/freier Vortrag inkl. Visualisierung an der Tafel der Lernziele Frontalpräsentation ggf. Diskussion 5 min 2 Erkennen Eigene Sicherheit beachten! Ansprache/ Hilferuf/ Atemkontrolle Typ. Situationen: Plötzliche Bewusstlosigkeit, nicht normale Atmung/ Atemstillstand, Blauverfärbung (Zyanose) 3 Notruf Wo? und weitere Fragen/Anweisungen durch Disponenten, erst Auflegen wenn Leitstelle anweist; Umsetzung d. telefonischen Erste-Hilfe- Anweisungen 4 Herzdruckmassage (HDM) Rückenlage auf fester Unterlage, Druckpunkt aufsuchen, Drucktiefe mind. 5 bis max. 6 cm, 100-120/min, keine Pausen, regelmäßiger Wechsel der Helfer 5 Beatmung Überstreckter Kopf, Mund-zu-Mund oder Mund-zu-Nase Beatmung, sofortiger Wechsel mit HDM (30 Kompressionen, 2 Beatmungen) 6 AED Funktionsweise, Sicherheit im Umgang mit AED, Position der Klebeelektroden, Durchführung der Defibrillation 7 Ergebnis- Sicherung Was war das Wichtigste was heute gelernt wurde? Abgleich mit den gestellten Lernzielen des Kurses 8 Feedback Was traut sich der Teilnehmer jetzt zu, was nicht? 9 ggf. Test theoretisch und praktisch zur Lernzielkontrolle (Unterrichtsgespräch) Telefon-Leitstellen- Simulation oder Unterrichtsgespräch 1 Gerät pro max. 4 TN Feedback geben 1 Gerät pro max 4 TN Feedback geben 1 Gerät pro 6-12 TN (Unterrichtsgespräch) Gruppendiskussion Tafel/ Moderationskarten o.ä. Abfrage/Fragebogen Szenario, MC-Fragen 8 min 7 min 30 min 10 min 10 min 5 min 5 min 6 min Gesamtdauer 86min

Literatur 1. AG Schulprojekte des German Resuscitation Council (2013) Ausbildungskonzept für einen Reanimationsunterricht innerhalb der Schul-Curricula in Deutschland 2. Bohn A, Van Aken HK, Mollhoff T et al (2012) Teaching resuscitation in schools: annual tution by trained teachers is effective starting at age 10. A four-year prospective cohort study. Resuscitation 83:619-625 3. Buanes EA, Heltne JK (2014) Comparison of in-hospital and out-of-hospital cardiac arrest outcomes in a Scandinavian community. Acta Anaesthesiol Scand 4. Gräsner JT, Wnent J, Gräsner I et al (2012) Einfluss der Basisreanimationsmaßnahmen durch Laien auf das Überleben nach plötzlichem Herztod. Notfall Rettungsmed 15;593-599 5. Van Aken HK, Böttiger BW (2015) Kids save lives training school children in cardiopulmonary resuscitation worldwide is now endorsed by the World Health Organization (WHO)