Rede von Stefan Krause Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen anlässlich der Bilanzpressekonferenz München, 16. März 2005



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Transkript:

16. März 2005 - Es gilt das gesprochene Wort - Rede von Stefan Krause anlässlich der Bilanzpressekonferenz München, 16. März 2005 Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte Ihnen nun den Jahresabschluss des Jahres 2004 erläutern und Ihnen anschließend einige Finanzthemen darstellen. Das Geschäftsjahr 2004 war nicht nur im Hinblick auf unseren Absatzerfolg, sondern auch mit einem Blick auf die Finanzdaten ein erfolgreiches Jahr. Wir haben in einem schwierigen Umfeld ein neues Spitzenergebnis erreicht. Die Investitionen der vergangenen Jahre in unsere Produkt- und Marktoffensive haben sich ausgezahlt. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beläuft sich auf 3,5 Mrd. Euro; der Jahresüberschuss liegt bei 2,2 Mrd. Euro. Wir haben damit, nicht nur das Vorjahr, sondern auch das bisherige Spitzenjahr 2002 übertroffen. Auf eine Stammaktie bezogen ergibt sich ein Ergebnis von 3,30 Euro je Stammaktie bzw. 3,32 Euro je Vorzugsaktie. Ebenso erfreulich ist auch die Entwicklung des Cashflow, der sich um 15% auf einen neuen Rekordwert von rund 5,2 Mrd. Euro erhöhte. Der Konzernumsatz des Geschäftsjahres 2004 stieg im Vorjahresvergleich um 6,8 % auf 44,3 Mrd. Euro. Hier wirkte sich umrechnungsbedingt die Schwäche des US-Dollars aus. Eliminiert man den Währungseinfluss, ergibt sich ein Anstieg des Konzernumsatzes um 9,2%. Firma Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Postanschrift BMW AG 80788 München Der Umsatz im Segment Automobile lag mit 42,5 Mrd. Euro um 11,0 % über dem Vorjahreswert und ist damit stärker gewachsen als der Absatz von Fahrzeugen. Telefon +49 (0)89 / 382-24118 Internet www.bmwgroup.com

Seite 2 Im Segment Motorräder gab der Umsatz aufgrund der markt- und modellzyklusbedingt rückläufigen Absatzentwicklung sowie von Währungseinflüssen um 2,5% auf 1,0 Mrd. Euro nach. Die im Umsatz des Segments Finanzdienstleistungen erfassten Leasingraten, Zinserträge und Umsatz aus dem Verkauf von Leasingfahrzeugen stiegen in 2004 um 8,5% auf 8,2 Mrd. Euro. Nun zur Ertragslage der BMW Group. Das Ergebnis des Jahres 2003 hat bereits die Ertragskraft der BMW Group bewiesen. Trotz hoher Aufwendungen für die Produkt- und Marktoffensive konnten wir das Ergebnis in 2003 auf dem Vorjahresniveau halten. Ungeachtet der Währungsbelastungen in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrages aufgrund von schlechteren Sicherungskursen und nicht gesicherten Nebenwährungen haben sich diese Vorleistungen auch in 2004 sichtbar positiv auf das Ergebnis der BMW Group ausgewirkt. Ich werde Ihnen nun das Ergebnis und die Eckdaten von Bilanz und Kapitalflussrechnung detaillierter darstellen. Zunächst zu einigen Eckdaten für den Konzern. Die Bruttomarge des Konzerns stieg aufgrund des unterproportionalen Anstiegs der Umsatzkosten auf 23,2% im Vergleich zu 22,7% im Vorjahr. Dieser Anstieg reflektiert die Ertragskraft der BMW Group. Aufgrund der Markteinführung vieler neuer Modelle sowie des gestiegenen Geschäftsvolumens stiegen die Vertriebs- und Verwaltungskosten in 2004 gegenüber dem Vorjahr um 4,7% auf rund 4,7 Mrd. Euro. Aufgrund der im Vergleich zum Umsatzanstieg unterproportionalen Steigerungsrate ging der Umsatzanteil der Vertriebs- und Verwaltungskosten von 10,7% im Vorjahr auf 10,5% in 2004 zurück.

Seite 3 Von den in 2004 insgesamt angefallenen Forschungs- und Entwicklungsleistungen in Höhe von 2,8 Mrd. Euro sind Entwicklungskosten von 1,1 Mrd. Euro gemäß International Accounting Standards IAS aktiviert worden. Einschließlich der anzurechnenden Abschreibungen und Abgänge von 637 Mio. Euro ergeben sich Forschungs- und Entwicklungskosten von 2,3 Mrd. Euro. Dies ist ein Anstieg von 8,8% gegenüber dem Vorjahr. Die Aktivierungsquote für die Entwicklungskosten stellte sich gemäß den International Financial Reporting Standards im Geschäftsjahr 2004 mit 39,8% gegenüber 38,9% im Vorjahr leicht höher ein. Neben abrechnungsbedingten Veränderungen sind im abgelaufenen Geschäftsjahr einige Projekte in die Phase der Serienentwicklung eingetreten und haben daher zu höheren Aktivierungen geführt. Der Anteil der Forschungs- und Entwicklungskosten nach IAS am Umsatz stieg leicht von 5,2 % im Vorjahr auf 5,3 % in 2004. Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen sind 2004 um 9,6% gegenüber dem Vorjahressaldo auf 461 Mio. Euro zurück gegangen. Der Umsatzanteil der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen ging somit von 1,2% auf 1,0% zurück. Durch den im Vergleich zum Vorjahr geringeren positiven Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen wird die Qualität des Ergebnisses vor Finanzergebnis erhöht. Meine Damen und Herren, das Ergebnis vor Finanzergebnis erhöhte sich um 11,7% auf 3,7 Mrd. Euro. Die EBIT-Marge, d.h. die Umsatzrendite auf Basis des Ergebnisses vor Finanzergebnis, stieg von 8,1% auf 8,4%. Das Finanzergebnis ist gegenüber dem Vorjahr von 148 Mio. Euro auf 191 Mio. Euro zurück gegangen. Dies beruht im wesentlichen auf dem negativen Ergebnis aus der Marktbewertung von Zins- und Währungsderivaten im Sonstigen Finanzergebnis in 2004. Hier war im Vorjahr ein Ertrag verbucht worden.

Seite 4 In 2004 führte die Marktbewertung von Zins- und Währungsderivaten zur Absicherung konzerninterner Geschäfte zu einem Sonstigen Finanzergebnis in Höhe von 7 Mio. Euro. Im Vorjahr betrug das Ergebnis dieser Bewertung 136 Mio. Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erreichte in 2004 mehr als 3,5 Mrd. Euro. Dies ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 10,9 %. Daraus ergibt sich eine Umsatzrendite vor Steuern im abgelaufenen Jahr von 8,0% gegenüber 7,7% in 2003. Der Jahresüberschuss des Konzerns stieg aufgrund einer gesunkenen Steuerlastquote um 14,1% auf 2,2 Mrd. Euro. Die Steuerlastquote reduzierte sich von 39,3% im Vorjahr auf 37,5%. Der Rückgang beruht im wesentlichen auf Steuerminderungen durch steuerfreie Beteiligungserträge sowie niedrigere inländische Steuersätze durch den Wegfall des Flutopfersolidaritätszuschlags. Für das Geschäftsjahr 2004 ergibt sich ein Ergebnis je Stammaktie von 3,30 Euro und 3,32 Euro je Vorzugsaktie. Nach der Konzernbetrachtung kommen wir nun zu den Ergebnissen der einzelnen Segmente. Mit einem Anstieg des Automobilabsatzes von 9,4% hat sich das Segment Automobile in 2004 sehr dynamisch entwickelt. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg sogar überproportional zum Absatz um 14,4% auf fast 3,2 Mrd. Euro. Getragen von der dynamischen Entwicklung im Automobilgeschäft hat sich die Umsatzrendite des Segments Automobile von 7,2% im Vorjahr auf 7,4% in 2004 verbessert. Das Jahr 2004 war für das Segment Motorräder ein Übergangsjahr. Die Geschäftsentwicklung war durch modellzyklusbedingte Effekte, Anlaufverzögerungen bei einem Modell sowie das schwierige konjunkturelle Umfeld geprägt.

Seite 5 Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Segments Motorräder reduzierte sich daher von 50 Mio. Euro auf 31 Mio. Euro. Die im Vorjahr eingeführten neuen Modelle sowie eine Reihe weiterer viel versprechender Motorräder werden im laufenden Jahr zu einer verbesserten Ergebnisentwicklung führen. Das Geschäft mit Finanzdienstleistungen war durch ein anhaltend hohes Wachstum in der Kunden- und Händlerfinanzierung geprägt. Insbesondere das Leasingneugeschäft entwickelte sich in 2004 mit einem Zuwachs von fast 30% dynamisch. Insgesamt stieg der Anteil der durch die konzerninternen Finanzdienstleistungen weltweit finanzierten oder geleasten Automobile der Marken BMW und MINI an den verkauften Neufahrzeugen von 38,3% im Vorjahr auf 42,0% in 2004. Das Ergebnis des Segments Finanzdienstleistungen stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 13,9% auf 515 Mio. Euro. Das Bonitätsrisiko konnte im Geschäftsjahr 2004 aufgrund einer anhaltend guten Abschlussqualität bei den Neuverträgen weiter gesenkt werden. Die Quote der Forderungsabschreibungen betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr nur 0,41% und lag damit um 5 Basispunkte niedriger als im Vorjahr. In den Überleitungen auf das Konzernergebnis sind neben Gesellschaften, die nicht den anderen Segmenten zugeordnet sind, auch die Konsolidierungen zwischen den Segmenten enthalten. Das negative Ergebnis in den Überleitungen erhöhte sich in 2004 von 58 Mio. Euro auf 151 Mio. Euro. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die höheren Zwischengewinneliminierungen aus dem wachsenden Leasinggeschäft die positive Ergebnisveränderung der Finanzierungsgesellschaften und Finanzholdings überkompensiert haben. Zudem wirkten sich Effekte aus der Marktbewertung der Optionsverpflichtung aus der Umtauschanleihe auf die von der BMW Group gehaltenen Anteile an der Rolls-Royce plc ergebnismindernd aus.

Seite 6 Ich möchte Ihnen hier die Ergebnisse des vierten Quartals 2004 kurz aufzeigen. Im Segment Automobile hat sich im vierten Quartal der positive Ergebnistrend fortgesetzt. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug 752 Mio. Euro. Das Ergebnis im Segment Motorrad im vierten Quartal 2004 betrug 28 Mio. Euro. Im abgelaufenen Jahr war das Schlussquartal über die bekannten saisonalen Effekte hinaus insbesondere durch die bereits erwähnten Modelleinführungen und wechsel beeinflusst. Das Segment Finanzdienstleistungen schloss das vierte Quartal 2004 mit einem Ergebnis von 106 Mio. Euro nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab. Traditionell wirkte sich hier im Schlussquartal die zum Jahresende übliche Risikovorsorge aufgrund Berücksichtigung unabhängiger Restwertprognosen aus. In den Überleitungen wurde im vierten Quartal 2004 vor allem aufgrund von Marktwertbewertungen von Währungs- und vor allem Zinsderivaten ein Ergebnis von 10 Mio. Euro erreicht. Im Vorjahr war das Ergebnis in den Überleitungen aufgrund von gestiegenen Zwischengewinneliminierungen sowie sonstigen Konsolidierungen mit 84 Mio. Euro negativ. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Konzerns stieg im vierten Quartal 2004 von 704 Mio. Euro im Vorjahr auf 840 Mio. Euro. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 7,6% gegenüber 6,4% im Vorjahresquartal. Meine Damen und Herren, auch in 2004 haben wir umfangreiche Investitionen in unser Produktions- und Vertriebsnetzwerk sowie für neue Produkte getätigt. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände gingen in 2004 im Vergleich mit dem Vorjahr aber leicht auf 3,2 Mrd. Euro zurück. Der Schwerpunkt der Investitionen lag auf dem Bau des neuen BMW Werks in Leipzig sowie den Vorleistungen für den Produktionsanlauf neuer Produkte, wie zum Beispiel der neuen BMW 3er Limousine.

Seite 7 Zur vorgenannten Investitionssumme kommen noch nach IAS 38 aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von 1,1 Mrd. Euro. Damit stiegen die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in 2004 um 2,4% auf 4,3 Mrd. Euro. Die Investitionsquote, d.h. das Verhältnis Investitionen zum Umsatz, war in 2004 wie im letzten Jahr hier angekündigt rückläufig. Sie reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreswert von 10,2% auf 9,8%. Die gute Geschäftsentwicklung des vergangenen Jahres wird neben dem Ergebnis insbesondere im signifikanten Anstieg des Cashflow deutlich. Der Cashflow stieg um 15,1% auf rund 5,2 Mrd. Euro. Wir haben in den vergangenen Jahren stets einen hohen Mittelzufluss im operativen Geschäft erzielt. Aufgrund der Vorleistungen für die Produkt- und Marktoffensive, d.h. einem überproportional steigenden Mittelabfluss aufgrund der Investitionstätigkeit, waren unsere Free Cashflows aber einige Jahre belastet. 2004 hat sich der Free Cashflow als Folge der gestiegenen Rückflüsse und nur noch leicht steigenden Investitionen auf fast 550 Mio. Euro von 136 Mio. Euro im Vorjahr deutlich erhöht. Dieser Anstieg reflektiert die durch die erfolgreiche Umsetzung der Produkt- und Marktoffensive nochmals verbesserte Finanzkraft des Unternehmens. Meine Damen und Herren, das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres ist ein Beleg für die Ertragsstärke und Finanzkraft der BMW Group. Wir nehmen die erreichte Finanzstärke auch zum Anlass, um die Aktionäre über eine Erhöhung der Dividende und den Rückkauf eigener Aktien an dieser guten Unternehmensentwicklung zu beteiligen.

Seite 8 Vorstand und Aufsichtsrat schlagen daher für das Geschäftsjahr 2004 eine Dividendenerhöhung um 4 Cent auf 62 Cent pro Stammaktie und 64 Cent pro Vorzugsaktie vor. Der Rückkauf von eigenen Aktien ist eine weitere Möglichkeit, Aktionäre an der der guten Unternehmensentwicklung teilhaben zu lassen. Wir werden zunächst der Hauptversammlung am 12. Mai den Vorschlag machen, uns eine Ermächtigung für den Rückkauf von Aktien zu erteilen. Zeitraum und Umfang der Nutzung eines eventuellen Aktienrückkaufs werden wir zu einem späteren Zeitpunkt festlegen und bekannt geben. Wir beabsichtigen aber das Kapital durch Einziehung der Aktien zu reduzieren. Der Aktienrückkauf steht für uns auch in engem Zusammenhang mit der Eigenkapitalquote des Unternehmens, da nach erfolgtem Kauf der eigenen Aktien eine Einziehung der eigenen Anteile mit anschließender Kapitalherabsetzung möglich ist. Die Eigenkapitalquote des Unternehmens hat sich auf einem soliden Niveau stabilisiert und liegt wieder deutlich über dem Niveau, welches wir Ende der 90er Jahre hatten. Eigenkapital stellt aber eine teure Finanzierungsquelle dar, da die Renditeanforderung der Eigenkapital-Geber höher ist, als die des Fremdkapitalmarktes. Dies liegt daran, dass für Eigenkapital ein entsprechender Risikoaufschlag erwartet wird, da Eigenkapital Haftungsfunktion hat. Sinkt nun der Anteil des Eigenkapitals zum Beispiel durch die Einziehung der Aktien nach dem Rückkauf, so ergibt sich eine Entlastung in den durchschnittlichen Kapitalkosten. Diesen Hebeleffekt wollen wir nutzen. Wie erwähnt, plant die BMW Group die Fortsetzung des profitablen Wachstums. Als Ergebnis der Produkt- und Marktoffensive verfügen wir jetzt über ein Fundament, auf dem wir uns nicht ausruhen wollen. Wie Dr. Panke schon

Seite 9 dargestellt hat, wollen wir auch in Zukunft mit Premiumprodukten profitabel wachsen und dafür die nächsten Schritte in Angriff nehmen. In einigen Jahren wird die BMW Group mit den beiden neuen Projekten insgesamt über zwölf Modellreihen verfügen. Dies ist ein kontrolliertes und bewusst gesteuertes Wachstum. Wir gehen bei Produktentscheidungen nach wie vor konsequent vor und messen alle neuen Modelle an unseren hohen internen Renditeanforderungen. Nur wenn die Projektteams aufzeigen, dass diese Zielwerte im Laufe der Entwicklung und Vermarktung erreicht werden können, beschließen wir die Modellentwicklung. Lassen Sie uns nun noch den Blick auf wesentliche Einflussfaktoren des Ergebnisses in 2004 und auch 2005 werfen: Meine Damen und Herren, wie in den Vorjahren war auch im Laufe des Jahres 2004 die Entwicklung der Währungen und vor allem die des US-Dollars und der sich daraus ergebende Einfluss auf die Ergebnisse der Unternehmen ein wichtiges an den Finanzmärkten. Auch wir haben mit Ihnen dieses häufig und intensiv diskutiert. Wie in der Vergangenheit und auch an dieser Stelle im vergangenen Jahr bereits dargestellt, verfolgen wir ein strategisches Währungsmanagement, das sich am Gleichgewichtskurs des US-Dollars, d.h. der Kaufkraftparität, orientiert. Um den Ergebniseinfluss in der Phase der Überbewertung des Euro abzufedern, haben wir neben der strategisch angelegten Erhöhung der Wertschöpfung im US-Dollar längerfristige Sicherungen mit Währungskontrakten in den Hauptwährungen vorgenommen. Den Anteil des Natural Hedging werden wir auch in Zukunft weiter erhöhen. Vor kurzem hatten wir bekannt gegeben, dass im Werk Spartanburg ein weiteres Modell produziert werden wird.

Seite 10 Trotz finanztechnischer Sicherungsmaßnahmen haben wir in 2004 aus den Hauptwährungen US-Dollar, britisches Pfund und japanischer Yen und einigen Nebenwährungen aufgrund von Wechselkursänderungen Ergebnisbelastungen in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrages gehabt, die wir aber kompensieren konnten. Für das Jahr 2005 haben wir gemäß der oben genannten Vorgehensweise strategische Währungssicherungen vorgenommen, die über 50% des Währungsvolumens abdecken. Die zugrunde liegenden Sicherungskurse sind jedoch ungünstiger als in 2004. Wir werden daher in 2005 im Vergleich zum abgelaufenen Geschäftsjahr einen deutlich negativeren Währungseinfluss auf das Ergebnis haben. Die Rohstoffpreise haben sich im letzten Jahr aufgrund einer deutlich gestiegenen Nachfrage stark erhöht. Für die Automobilindustrie hat die Entwicklung der Stahlpreise die größte Bedeutung. Die BMW Group hat sich durch Mehrjahresverträge mit Preis- und Mengenfixierung für den gesamten Stahlbedarf ein hohes Maß an Planungssicherheit geschaffen. Ein großer Teil dieser Verträge ist Ende 2004 ausgelaufen. Die Auswirkungen von Stahlpreissteigerungen bzw. -schwankungen auf den Rohstoffmärkten werden bei der BMW Group neben langfristigen Verträgen durch aktives Management reduziert. In 2004 konnten wir uns den steigenden Rohstoffkosten nicht gänzlich entziehen und hatten einen Ergebniseffekt in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrages. In 2005 werden wir Belastungen aus dem Anstieg der Rohstoffpreise gegenüber dem Vorjahr in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrages zu verkraften haben. Zum Abschluss noch einige Worte zum laufenden Geschäftsjahr: Die BMW Group wird ihren erfolgreichen Kurs 2005 fortsetzen und erneut die Leistungsfähigkeit des Unternehmens unter Beweis stellen.

Seite 11 Wir wollen bei allen Marken neue Spitzenwerte im Absatz erreichen. Insgesamt strebt die BMW Group 2005 an, das hohe Ergebnisniveau des Vorjahres in etwa zu erreichen. Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.