Rede von Staatssekretärin Carolina Trautner beim Fachtag Frau. Beruf. Digitalisierung am 30. Oktober 2019 in Kempten

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Transkript:

Es gilt das gesprochene Wort Rede von Staatssekretärin Carolina Trautner beim Fachtag Frau. Beruf. Digitalisierung am 30. Oktober 2019 in Kempten Ihnen allen ein herzliches Grüß Gott auch im Namen von Frau Staatsministerin Kerstin Schreyer, von der ich die besten Grüße und Wünsche übermitteln darf. Ich freue mich sehr, heute beim Fachtag Frau. Beruf. Digitalisierung mit dabei zu sein und Sie persönlich kennenzulernen. Mit Ihrem Themen-Trio haben Sie sich etwas vorgenommen, dass es wahrlich in sich hat gerade in den Schnittmengen von Frau und Beruf sowie von Beruf und Digitalisierung. Da ist wirklich aktuell viel spannende Musik drin. Dass unser Ministerpräsident die Führung und den Aufbau des neu geschaffenen Bayerischen Digitalisierungsministeriums meiner Kabinetts- und Landtagskollegin Judith Gerlach also einer Frau übertragen hat, finde ich in diesem Zusammenhang beachtlich. Denn diese Entscheidung wirkt punktgenau in diese zukunftsweisende Schnittstelle hinein. Beachtlich, beispielhaft und sehr beeindruckend ist auch das, was die Servicestelle Frau und Beruf hier in Kempten leistet und auf die Beine gestellt hat. Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Service-Stelle! Ich möchte die Gelegenheit unbedingt nutzen, um mich dafür bei Ihnen sehr herzlich zu bedanken nicht zuletzt für den Fachtag, den Sie bestens für uns vorbereitet haben. Seit mittlerweile 22 Jahren begleiten Sie als Servicestelle Frauen, die nach einer Auszeit wieder in den Beruf einsteigen möchten, die sich beruflich weiterentwickeln oder selbständig machen wollen. Hier bekommen die Frauen wertvollen Rat und tatkräftige Unterstützung passgenau und ganz individuell. Kempten und die gesamte Region können sich über diese vorbildliche Initiative glücklich schätzen. Mein persönlicher Respekt ist Ihnen jedenfalls gewiss. Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen!

Was Aristoteles im vierten Jahrhundert vor Christus gesagt hat, gilt auch für im Zeitalter der Digitalisierung, die unsere Welt gerade grundlegend verändert in nahezu allen Lebensbereichen und um beim Bild zu bleiben in Windeseile. Wir werden diese Veränderungen nicht aufhalten können. Doch wir sollten unsere Segel richtig und auch achtsam setzen, um die Chancen bestmöglich zu nutzen für den technologischen Fortschritt, für eine gute Entwicklung unsere Gesellschaft und natürlich auch für die Schnittstelle Frauen und Beruf. Ich meine: Frauen müssen unbedingt dabei sein, damit die Segel auch richtig gesetzt werden und zwar jetzt. Die Chancen der Digitalisierung zu nutzen ohne die Risiken zu übersehen ist für mich die gesellschaftspolitische Herausforderung unserer Zeit. Ich denke dabei ganz besonders an die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit ganz besonders an die Frauen. Denn es steht außer Frage: Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt auch weiterhin deutlich verändern: Einerseits werden neue Arbeitsplätze entstehen. Andererseits werden bestimmte Berufsgruppen einem verstärkten Anpassungsdruck ausgesetzt sein. So mancher Arbeitsplatz wird auch ganz wegfallen. Prognosen sagen voraus, dass der technische Fortschritt fast jeden dritten Arbeitsplatz verändern wird. In der Folge verändern sich fachliche Anforderungen und letztlich die Tätigkeiten. Das wiederum beunruhigt viele Menschen, wenn man von der Digitalisierung spricht. Sie sorgen sich, dass die Technik den Menschen ersetzen wird. Das darf so nicht kommen! Bei all unseren Bemühungen muss immer der Mensch im Mittepunkt stehen. Die Technik muss dem Menschen dienen und nicht umgekehrt. Das gilt in besonderem Maße auch für die Digitalisierung. Wenn die Digitalisierung Menschen abhängt, waren wir nicht achtsam genug in den Wirtschaftsunternehmen ebenso wie in der Politik. Und: Wenn es uns nicht gelingt, den Digitalisierungsprozess zu nutzen, um deutliche Verbesserungen an der Schnittstelle Frauen und Beruf zu erzielen, haben wir etwas falsch gemacht. Klar ist auch: Von nichts kommt nichts! Wer jetzt zögerlich ist oder seine Hände selbstzufrieden in den Schoß legt, um erst einmal abzuwarten was passiert, darf sich nicht wundern, wenn er nicht zu den Gewinnern der Digitalisierung gehört. Ich bin davon überzeugt: Veränderungsprozesse gelingen nur dem, der sie aktiv begleitet und vor allem selbst mitgestaltet. Denn Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten so hat der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt es treffend ausgedrückt Die Frauen sollten hier unbedingt mit zu den Gestaltern gehören.

Wer von Digitalisierung in der Arbeitswelt spricht, darf zur beruflichen Weiterbildung nicht schweigen, sondern muss sie stärken. Genau das will unser Pakt für berufliche Weiterbildung 4.0, den wir mit der Wirtschaft, der Arbeitsverwaltung und den Gewerkschaften geschlossen haben und mit dessen Umsetzung wir Ende letzten Jahres begonnen haben. Mit dem Pakt sind erst im August beispielsweise auch die bayerischen Weiterbildungs- Schecks gekommen, wie sie unser Ministerpräsident angekündigt hat. Wir können damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in kleinen und mittleren Unternehmen mit bis zu 500 Euro unterstützen. Für die Wirtschaft wird es zunehmend schwieriger, ihren Bedarf an Fachkräften zu decken. Bereits jetzt spüren wir zum Teil erhebliche Engpässe in bestimmten Branchen ich denke hier ganz besonders an die Gesundheits- und Pflegeberufe oder in bestimmten Regionen. Um die Fachkräftelücke zu schließen, müssen wir möglichst alle Potentiale nutzen natürlich bei den Männern aber noch stärker bei den Frauen. Um das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf kommen wir hier nicht rum. Denn auch Eltern sind potentiell wertvolle Fachkräfte, die wir auf dem Arbeitsmarkt brauchen und für die wir deshalb Möglichkeiten schaffen sollten, damit sie Familie und Beruf sofern sie das wollen vereinbaren können. Ein wichtiger Schlüssel zu einer zeitgemäßen Frauenpolitik liegt für mich in der Familienpolitik. Denn es ist ein Fakt, dass Frauen ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt häufiger und länger unterbrechen als Männer. Neben der Erziehung der Kinder spielt dabei übrigens die Pflege von Angehörigen eine zunehmende Rolle. Diese sogenannten Auszeiten mir persönlich gefällt schon der Begriff nicht haben für die betroffenen Frauen Folgen vom erschwerten Wiedereinstig in ihrem Beruf, über ausgebremste Aufstiegschancen bis hin zu fehlenden Beitragszeiten bei ihrer Absicherung im Alter. Wenn wir also erreichen wollen, dass Frauen die gleichen Chancen bekommen, müssen wir dafür familienpolitisch die passenden Rahmenbedingungen schaffen. Die Anstrengungen, die wir in der Bayerischen Staatsregierung aktuell unternehmen, sowie die Initiativen und Programme, die wir in jüngster Zeit dazu auch mit reichlich Finanzmittel hinterlegt auf den Weg gebracht haben, sind sehr groß und vielfältig.

Sie reichen vom Bayerischen Familiengeld über die Beitragsentlastung für Kitas und für Krippen sowie einem eigenen Investitionsprogramm für die Kommunen, um den Bau von Kitas zu fördern, bis hin zum sogenannten Gute-Kita-Gesetz und unserer Initiative, um dringend benötigte Erzieherinnen und Erzieher zu gewinnen. Ja: Auch unsere Kitas leiden unter einem Fachkräftemangel. Und so händeringend Erzieherinnen und Erzieher schon für die Jüngsten gesucht werden, werden auch Pflegekräfte für die Ältesten dringend gebraucht. Auch das hat letztlich Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: Denn wer niemanden hat, der sich um seine pflegebedürftigen Eltern kümmert, kann auch nicht in die Arbeit gehen was wiederum nachweislich in besonderem Maße die Frauen trifft. Auch in dieser Situation werden mit einem zunehmenden Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft künftig immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine Lösung brauchen. Die gute, zufriedenstellende Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für viele von allergrößter Bedeutung als Eltern ebenso wie als Kinder. Und auch hier spielt wieder das Thema Digitalisierung hinein Stichwort Flexibilisierung. Das Interesse der Wirtschaft, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter flexibel einsetzen zu können, ist verständlich und grundsätzlich auch gut. Flexibilisierung muss aber auch den Beschäftigten zu Gute kommen beispielsweise durch eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir merken es alle selbst: Die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit werden gerade mit der Digitalisierung flexibler und verschwimmen. Aus eigener Erfahrung wissen wir alle auch: Das hat Vor- und Nachteile. Diese Vor- und Nachteile richtig gegeneinander abzuwägen bleibt auch eine höchst anspruchsvolle Aufgabe, die wir gemeinsam mit den Betroffenen offen diskutieren, sorgsam abwägen und klug entscheiden sollten. Den einzelnen Menschen bei diesem Fachtag ganz besonders die Frauen in den Mittelpunkt unserer Betrachtung zu stellen und ihn mitzunehmen auf unserem Weg: Das ist für mich die beste Voraussetzung, um auch für größte Herausforderungen, Lösungen zu finden, die überzeugen und letztlich auch dort wirksam werden, wo sie dringend gebraucht werden. Die Arbeitslosenzahlen belegen, dass wir in Bayern gut unterwegs sind. Sie lagen zuletzt auf einem historischen Rekordtief im September in Bayern bei 2,8 Prozent in Schwaben auf einem bayernweiten Spitzenplatz bei 2,6 Prozent. Deutschlandweit liegen wir im Vergleich der Länder damit ganz vorne [vor

Baden-Württemberg mit 3,2 Prozent] deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 4,9 Prozent. Dass Bayern und ich vor allem Schwaben so gut dasteht, kommt nicht von ungefähr sondern ist für mich letztlich den Menschen zuzuschreiben, die hier leben und arbeiten. Ihre Leistung und vielleicht auch ihre Lebenseinstellung sind für mich die Voraussetzung für die gute wirtschaftliche Lage und die niedrigen Arbeitslosenzahlen bei uns. Sie ermöglichen uns in Bayern Spielräume, wie sie kein anderes Land in Deutschland hat. Diese Spielräume nicht zu verspielen, sondern für eine sorglose und lebenswerte Zukunft genau dieser Menschen, die sie mit erarbeitet haben, verantwortungsvoll zu nutzen: Das ist unsere Aufgabe. Der heutige Fachtag erkennt die Zeichen der Zeit und hilft mit, die Segel richtig zu setzen. Ich bin mir sicher: Ihre Ergebnisse werden uns auf einem anspruchsvollen Weg ein gutes Stück voranbringen. In diesem Sinne wünsche ich einen erfolgreichen Tag mit wertvollen fachlichen Impulsen sowie guten Begegnungen und Gesprächen.