Science goes Business Vom Wissenschaftler zum Unternehmer Bearbeitet von Annette Jensen, Winfried Kretschmer 1. Auflage 2001. Taschenbuch. 213 S. Paperback ISBN 978 3 446 21739 3 Format (B x L): 15,1 x 23 cm Gewicht: 373 g schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, ebooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.
CARL HANSER VERLAG Annette Jensen, Winfried Kretschmer Science goes Business Vom Wissenschaftler zum Unternehmer 3-446-21739-8 www.hanser.de
Einleitung Science goes Business ganz offensichtlich ist das kein Wunschtraum einiger New Economy-Prediger, sondern Realität. Mehr und mehr junge Wissenschaftler sind nicht mehr damit zufrieden, Wissen für Schubladen zu produzieren, sondern wollen, dass ihre Erkenntnisse zu nützlichen Anwendungen werden und sie gehen damit auf den Markt. Aber auch für viele Studenten kann das eigene Unternehmen eine wesentlich attraktivere Perspektive darstellen als die Aussicht, sich nach dem Examen von einem Halbjahresvertrag zum nächsten zu hangeln. Das Bundesforschungsministerium hat eine»gründungswelle«ausgemacht und müht sich mit Unterstützungsprogrammen, ihr weiter Nahrung zu geben. Parallel hat sich auch der Markt für Risikokapital deutlich ausgedehnt. 1 Innovative, risikoreiche Firmengründungen müssen heute nicht am fehlenden Kapital scheitern. Und am fehlenden Know-how ebenso wenig, denn mittlerweile stehen zahlreiche Business Angels bereit, um mit Rat und Tat über die ersten Hürden hinwegzuhelfen. Doch wie kommt man an diese Hilfen ran? An manchen Hoch- Mehr und mehr junge Wissenschaftler sind nicht mehr damit zufrieden, Wissen für Schubladen zu produzieren.
14 Einleitung Die meisten Unis tun sich mit der neuen Anforderung nach angemessener Hilfestellung ausgesprochen schwer. schulen und wissenschaftlichen Instituten finden angehende Jungunternehmer ein gut ausgebautes Unterstützernetzwerk und ein informatives Seminarangebot. Die meisten Unis tun sich mit der neuen Anforderung nach angemessener Hilfestellung dagegen noch ausgesprochen schwer, so dass sich viele Gründer selbst einen Weg zu Information und Beratung suchen müssen. Doch ist eine Unternehmensgründung kein Sonntagsspaziergang. Vielmehr handelt es sich um ein sehr komplexes Unterfangen, das Intellekt und Intuition, Kreativität und Organisationstalent, Durchsetzungsfähigkeit und kommunikative Kompetenz gleichermaßen fordert. Und sicher ist nicht jeder gute Wissenschaftler zugleich ein guter Unternehmer. Da tut Orientierung Not, und die wollen wir mit diesem Buch bieten. Wir verfolgen mit diesem Buch drei Ziele: Erstens möchten wir herausarbeiten, dass die entstehende Gründungswelle keine bloße Modeerscheinung darstellt, sondern Ergebnis einer veränderten Wissensorganisation in der beginnenden Wissensgesellschaft ist. Zweitens möchten wir unsere Leser zu einer Exkursion durch die akademische Gründerszene in Deutschland einladen und ganz unterschiedliche Beispiele für Unternehmensgründungen aus dem Wissenschaftssektor heraus vorstellen. Dabei wandeln wir auch abseits eingetretener Pfade. Bekannt ist, dass man in der Informations- und Kommunikationsbranche viel Geld verdienen (und verlieren) kann. Bemerkenswert finden wir, dass auch ein theoretischer Physiker, eine Historikerin oder eine Germanistin unternehmerische Perspektiven entwickeln. Schließlich wollen wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aber auch Studentinnen und Studenten,
Einleitung 15 die mit dem Gedanken einer Unternehmensgründung spielen, auch praktische Hilfestellung geben auch dies abseits der bekannten Routen. Nicht wenige der auf dem Markt befindlichen Existenzgründungsratgeber vermitteln allenfalls»gründungstechnik«, nicht aber die Komplexität eines solchen Projekts, das in hohem Maße auch Kreativität und Intuition verlangt. Sich ihnen blind anzuvertrauen, ist der beste Weg, sein Unternehmen in den Sand zu setzen. Nicht wenige Existenzgründungsratgeber vermitteln allenfalls»gründungstechnik«. Wir meinen, dass Lernen mit Bedeutung zu tun hat: Man lernt etwas am besten, wenn man dessen Bedeutungsgehalt in den eigenen Wissenshorizont integrieren kann. Das aber funktioniert nicht über abstrakte Lehrsätze oder Checklisten (die haben ganz am Ende, beim Abarbeiten von Vorgängen ihren Sinn), sondern über Geschichten. Deshalb finden sich in diesem Buch zahlreiche Beispiele, und deshalb nimmt eine erzählte Gründungsgeschichte recht breiten Raum ein: Es ist die Geschichte des Münchner Unternehmens Tinox, das es vom Promotionsprojekt an der Uni zum Marktführer gebracht hat (Kapitel 1). Die folgenden Kapitel führen hinein in die wissenschaftliche Gründerszene: Es geht um Existenzgründung aus Hochschulen (Kapitel 2) und aus wissenschaftlichen Instituten heraus (Kapitel 3), anschließend dann um die großen Hoffnungsträger, technische Start-ups (Kapitel 4). Ein eigenes Kapitel (5) beschäftigt sich mit Patenten und mit dem Patentrecht. Abschließend (Kapitel 6) beschäftigen wir uns mit den Anforderungen und Zumutungen der heraufziehenden Wissensgesellschaft. Schließlich bietet ein detaillierter Anhang Literaturhinweise, Adressen, Links, weiterführende Informationen sowie ein Register.