Onlineumfrage von Oktober bis Dezember 2013



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Deutschland-Check Nr. 35

Transkript:

Onlineumfrage von Oktober bis Dezember 2013 Dafür hatten Frauen lange gemeinsam gekämpft: Am 19. Januar 1919 durften Frauen in Deutschland zum ersten Mal wählen! Dieses historische Datum war Anlass, darüber nachzudenken, wo Frauen- Solidarität und das Interesse an frauenpolitischen Themen bei uns heute noch spürbar ist. Ob Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Bildung, Rente, Gewalt fast jeden Tag lesen oder hören wir in den Medien, wie Politik und Gesellschaft zu diesen Themen stehen. Wie aber denken Frauen und Mädchen bei uns im Kreis Paderborn darüber? Wie gut sind sie über politische Frauenthemen informiert? Wir haben uns mit Ihrer Hilfe auf Spurensuche begeben um herauszufinden was Frauen und Mädchen im Kreis Paderborn im frauenpolitischen Sinne bewegt. Die Ergebnisse sind zwar nicht repräsentativ, zeigen aber einen kleinen Einblick in die unterschiedlichen frauenpolitischen Gedanken von Frauen im Kreis Paderborn. 1. Datenerhebung: Ich komme aus Altenbeken 4 Bad Lippspringe 1 Bad Wünnenberg 8 Borchen 9 Büren 14 Delbrück 16 Hövelhof 1 Lichtenau 7 Paderborn 72 Salzkotten 7 ohne Angaben 1 gesamt 140

2. Datenerhebung Alter Ich bin... Jahre alt 1% 3% 10% 53% 33% 18-25 26-45 46-65 über 65 ohne Angabe 3. Datenerhebung Lebenssituation Meine Lebenssituation... 33% 5% 16% alleinstehend mit Kind(ern) alleinstehend 46% in Partnerschaft / Ehe mit Kind(ern) in Partnerschaft / Ehe

4. Beurteilung Info-Angebot Das Informationsangebot über frauenpolitische Themen im Kreis Paderborn finde ich... 18% 7% 5% reichhaltig und sehr informativ gut und ausreichend 38% nicht ausreichend genug 32% wenig informativ und kaum vorhanden ohne Angabe 5. Interessensbekundung Folgende frauenpolitische Themen interessieren mich... 19% 6% 29% Frauen und Rente Frauenquote in Führungspositionen Frauenpolitik vor Ort 25% 21% Gewalt und Frauen Alleinerziehend

Neben den vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten, konnten auch eigene Themen benannt werden. 41 Frauen nutzten dies. Am häufigsten wurden Themen aus dem Bereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf genannt. Hierzu gehören u.a. Kinderbetreuung, Haushaltshilfen, Teilzeit, Fort- und Weiterbildung, Akzeptanz der Teilzeitarbeit auf Arbeitgeberseite, grundsätzliche Akzeptanz in der Gesellschaft Aber auch Themen rund um Verdienst und Rentengerechtigkeit beschäftigten viele der teilnehmenden Frauen. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Anerkennung von Pflegezeiten und Ehrenamt bei der Rente, Abschaffung Ehegattensplitting... 6. Interesse an einem Themennachmittag zu frauenpolitischen Fragestelllungen bekundeten 62 der Umfrageteilnehmerinnen. 7. Meiner Meinung nach fehlt es an folgenden Informationen / Veranstaltungsangeboten für Mädchen und Frauen im Kreis Paderborn? Zu dieser Frage nahmen 42 Frauen Stellung. Häufig wurde bemängelt, dass Informationen sowie eine Übersicht über die bestehenden Angebote fehlen und dass besonders in den ländlichen Gebieten die Busverbindungen unzureichend sind. Konkret wurde Folgendes gewünscht: Frauenstammtische in einzelnen Stadtteilen die sich mit politischen Themen auseinander setzen; Veranstaltungsformat Workshop, zu rechtlichen Themen wie z.b. Unterhaltsrecht; Weiterbildungsangebote für Wiedereinsteigerinnen ab 40; Veranstaltungen zur Genderproblematik; Rollengerechte Erziehung; Präventionsveranstaltungen gegen sexuelle und häusliche Gewalt; Mentorinnen Programme; Veranstaltungen zur Rollenfindung: Kind oder Karriere? oder ist doch beides ohne Burnout möglich;

8. Das sind meine Anmerkungen, Ideen, Kritik In dieser Rubrik meldeten sich 29 Frauen zu Wort. Verschwiegen werden soll nicht, dass die Oberflächlichkeit der Umfrage kritisiert worden ist. Leider konnten wir nicht gleichzeitig eine ausführliche Umfrage gestalten, die aber nur wenige Minuten Bearbeitungszeit in Anspruch nimmt. Für die individuelle Meinungsäußerung hatten wir deshalb Textfelder eingefügt. Hier eine beispielhafte Auswahl: Ich finde es ungerecht, dass Kinder die nach 1992 geboren wurden offensichtlich "wertvoller " sind!! Veranstaltungen finden meist in PB statt ist von uns aus immer schlecht zu erreichen bzw. ohne Auto nicht möglich, mehr Infos für uns auf dem Land wäre nicht schlecht Mehr Veranstaltungen zu aktuellen Frauenthemen (nicht zu theoretisch!!), ansetzend bei den alltäglichen Problemen von Frauen, so dass diese motiviert werden, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen. berufstätige Frauen mit Familien haben wenig Zeit. Kompakte Informationen wünsche ich mir, die wenig zeitliche Recherche in Anspruch nehmen. Es gibt noch viel zu tun. Welche berufstätige Frau (evtl. noch mit Kindern) hat schon Zeit sich mit Politik auseinander zu setzen? Ich wünsche mir mehr Gleichstellungs-Engagement und Überzeugungsarbeit von Seiten der Bürgermeister. Ignoranz kostet Wählerinnenstimmen Ich wünsche mir als bürgerschaftlich Engagierte mehr Mitbestimmung und Gesprächsaustausch zwischen Hauptamtlichen Entscheidungsträgern, da oftmals die Menschen an der Basis wenig Gehör finden und Vieles am "Grünen Tisch" entschieden wird. Frauenpolitik sollte nicht immer die (halbtagsarbeitende) Frau als Mutter und alleinige Trägerin der Familie in den Blick nehmen. Damit werden alte Rollenbilder gefestigt und perpetuiert. Ich meine, dass in unserer Politik und in der Gesellschaft irgendwas ändern muss, dass die Eltern mehr Zeit für Kinder und für einander haben, dass die Frauen, als auch MAMA bleiben und die Männer gerne nach Hause kommen. Wir Frauen müssen noch lernen, dass wir zwar alles dürfen, aber nicht alles müssen und lernen, Prioritäten zu setzen

Frauen eine Stimme geben sollte immer ein Thema sein - Gleichstellung und die Veränderung eines Wertesystems einer Gesellschaft sollten immer ganz wichtige Themen der Politik sein und bürgernah aufgearbeitet werden. Wir sind auf einem Weg und es kann nur das Ziel einer demokratischen Gesellschaft sein möglichst vielen Menschen einen Zugang zu einer guten Lebensperspektive zu verschaffen. Weltweit! Solange der Kontostand hier den Wertmaßstab setzt werden wir viele Menschen (Frauen wie Männer) auf unserem Weg verlieren - Wenn wir keine Religion (und die damit verbundenen Werte, Regeln und Perspektiven) entgegenzusetzen haben muss der Politik klar sein, dass sie auch diesen Part übernehmen muss (durch Verlässlichkeit, Empathie, Leitlinien und Vorbildfunktion) Andauernd werden Themen hoch gehalten, wie Frauen sich verwirklichen können und Karriere machen können. Dabei muss man sich fast entschuldigen, wenn man als Mutter Zeit mit den eigenen Kindern verbringen will. Dass man sich eine Auszeit zum Kindererziehen nimmt, wird eher belächelt und weniger geachtet. Dabei erziehen Mütter die Menschen von morgen. Irgendwie haben die Frauenthemen mittlerweile eine Schlagseite nur zur Karriere hin. Man sollte wieder Geschmack fürs Familienleben machen. Und natürlich sollte geklärt werden, dass Frauen, die bewusst Mutter sind und evtl. auch von mehr als 2 Kindern, auch später in der Rente nicht zu kurz kommen. Wir danken alle Frauen, die sich für unsere Onlineumfrage Zeit genommen haben! Die Ergebnisse der Umfrage werden den Städten und Gemeinden im Kreis Paderborn zur Verfügung gestellt!