Eine rundum gesunde Ernährung Fette auf die Qualität achten Der Mensch benötigt täglich etwa 1 g Fett pro Kilogramm Körpergewicht. Durchschnittlich verzehren die Deutschen jedoch täglich rund doppelt so viel Fett wie empfohlen, nämlich etwa 120 140 g. Problematisch ist, dass wir nicht nur zu viel Fett, sondern auch noch vorwiegend die falschen Fette mit reichlich gesättigten Fettsäuren, die ungesund sind, essen. Fette sind die kalorienreichsten Nahrungsinhaltsstoffe. Mit rund 9 Kilokalorien pro g enthalten Fette mehr als doppelt so viele Kalorien wie Kohlenhydrate und Eiweiße. Der Körper ist auf bestimmte Fette, die sogenannten essenziellen Fettsäuren, angewiesen. Besonders wertvoll für unsere Ernährung sind ein- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie vor allem in Rapsöl, Diätmargarine sowie Leinöl vorkommen. Reichlich gesundheitsförderliche Omega-3-Fettsäuren kommen im Öl fetter Fische wie Lachs, Makrele, Thunfisch oder Hering vor. Diese Fettsäuren senken die Blutfette und hemmen Entzündungen. Fette haben direkt keinen Einfluss auf die erhöhten Harnsäurewerte oder die Gicht, aber Übergewicht durch eine fettreiche Ernährungsweise sollten Sie unbedingt vermeiden. Kohlenhydrate sind gesund Kohlenhydrate sind der»brennstoff«für die Körperzellen, man findet sie in Zucker, Getreide, Obst, Gemüse und Kartoffeln. Zucker ist nicht verantwortlich für die Entstehung von Übergewicht, Diabetes mellitus oder Karies Sie sollten allerdings hochwertige Kohlenhydrate aus Obst, Gemüse, Getreide und Kartoffeln bevorzugen. Täglich sollten es schon etwa 1 Kilogramm 29
Wohlstandskrankheit Gicht Gemüse, Obst und Pellkartoffeln sein. Sie liefern nämlich außerdem noch wertvolle Ballaststoffe (Nahrungsfasern), die nicht verdaut werden. Ballaststoffe sättigen gut, liefern keine Kalorien, beugen Krebserkrankungen sowie ernährungs(mit)bedingten Krankheiten vor und senken den Cholesterinspiegel. Hier sind besonders die ballaststoffhaltigen Plantago-ovata-Samenschalen zu empfehlen, die in Apotheken unter dem Namen Mucofalk frei verkäuflich sind. Bei Gicht spielen Kohlenhydrate und Ballaststoffe keine Rolle in der diätetischen Therapie, da sie weder den Harnsäurespiegel erhöhen noch eine Entzündung beeinflussen. Menschen mit erhöhtem Harnsäurespiegel sollten kohlenhydratreich essen. Auch Zucker ist natürlich erlaubt. Bei Übergewicht kann aber auch der Einsatz von Süßstoffen in Getränken sinnvoll sein. Der Mensch benötigt rund 3 4 g Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht. Fruchtzucker und die Zuckeraustauschstoffe Sorbit und Xylit sollten bei Hyperurikämie und Gicht gemieden werden. Dies gilt auch für andere Zuckeraustauschstoffe. Süßstoffe sind hingegen erlaubt. Leider enthalten viele Wellness-Produkte, insbesondere Wellness-Getränke, Zuckeraustauschstoffe diese sind zu meiden. Vitamin- und Mineralstoffbedarf Vitamine und Mineralstoffe kann der Körper außer Vitamin D nicht selbst herstellen. Diese Stoffe liefern zwar keine Energie, Vitamine und Mineralstoffe sind jedoch lebensnotwendig. Wir müssen sie täglich in ausreichender Menge aufnehmen, da der Körper die meisten Vitamine und Mineralstoffe nicht speichern kann. Man unterscheidet wasser- und fettlösliche Vitamine. 30
Wie Sie die Tabelle nutzen können Wasserlösliche Vitamine. Dazu gehören beispielsweise die Vitamine B 1 (Thiamin), B 2 (Riboflavin), B 6 (Pyridoxin), B 12 (Cobalamine), Biotin, C (Ascorbinsäure), Niacin, Pantothensäure und Folsäure. Fettlösliche Vitamine. Dies sind unter anderem die Vitamine A (Retinol)/Provitamin (Vitaminvorstufe), Beta-Carotin, D (Calciferole), E (Tocopherole) und K. Während in Deutschland die Zufuhr an Fett und Purinen zu hoch ist, liegt die Aufnahme an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen (viel) zu niedrig. Die Aufnahme der Vitamine E und D, Folsäure und Pantothensäure sowie der Mineralstoffe Zink, Fluorid, Jod und Eisen liegt bei den meisten Menschen unterhalb der empfohlenen Aufnahmemenge. Daher ist es auch für gesunde Menschen sinnvoll, ein Multivitamin-Mineralstoff-Präparat (beispielsweise Centrum) einzunehmen. Durch eine medikamentöse Therapie bei Gicht kann der Mikronährstoffbedarf ansteigen, und das macht dann die Einnahme von Multivitamin-Mineralstoff-Präparaten unumgänglich. Wie Sie die Tabelle nutzen können Die folgende alphabetisch sortierte Tabelle bewertet für Sie mehr als 2600 Lebensmittel, Getränke, Speisen und Fertigprodukte. Die Tabelle ist gleichermaßen für Menschen hilfreich, die einen erhöhten Harnsäurespiegel aufweisen, wie auch für Betroffene, die bereits unter Gicht leiden: Sie erkennen auf einen Blick an der Ampelfarbe, ob ein Lebensmittel purinarm (grün) also für Sie geeig- 31
Wohlstandskrankheit Gicht net oder purinreich (rot) also nicht empfehlenswert ist. Im Einzelnen finden Sie in den Spalten von links nach rechts folgende Angaben: Erste Spalte. Hier stehen das Lebensmittel, um das es geht, sowie die Zubereitungsart (denn die wirkt sich auf den Puringehalt aus). Zweite Spalte. Dann kommt die sgröße, auf die sich alle folgenden Werte auch die Ampelbewertung! beziehen. Im Allgemeinen ist es sehr hilfreich, die üblichen en als Grundlage zu verwenden, denn man isst beispielsweise von einer Süßigkeit normalerweise viel weniger als von Kartoffeln oder Nudeln als Grundlage für ein Hauptgericht. Wäre also der Puringehalt (vierte Spalte) nicht pro, sondern pro 100 g angegeben, ließe sich schlecht einschätzen, welche Purinmenge man tatsächlich zu sich nimmt. Dritte Spalte. Der nächste sehr wichtige Wert, insbesondere wenn Sie übergewichtig sind, ist die Angabe der kcal pro. Zum Abnehmen sollten natürlich Lebensmittel mit geringem Kaloriengehalt bevorzugt werden. Vierte Spalte. In der vierten Spalte ist der Puringehalt des Lebensmittels pro genannt. Man muss allerdings wissen, dass der Puringehalt eines Lebensmittels keine konstante Größe ist. Dieser Wert kann schwanken und hängt auch von der Zubereitungsart ab. Beim Kochen treten z. B. Purine in das Kochwasser über. Fünfte Spalte. In Spalte 5 finden Sie die Harnsäureäquivalente. Denn, wie Sie wissen, sind nicht die Purine selbst 32
Wie Sie die Tabelle nutzen können für den Körper schädlich, sondern erst das Abbauprodukt Harnsäure. Um die Harnsäureäquivalente zu berechnen, wird der Puringehalt mit dem Faktor 2,4 multipliziert. Der so erhaltene Wert gibt Ihnen einen Anhaltspunkt, wie viel Harnsäure in Ihrem Körper anfällt, wenn Sie die angegebene verzehren. Sechste Spalte. Die Ampelfarbe Grün, Gelb oder Rot zeigt Ihnen auf einen Blick, wie viele Harnsäureäquivalente eine des Produktes enthält, also wie geeignet das Produkt in der angegebenen Menge für eine purinarme Ernährung ist: Grün bedeutet, die angegebene enthält weniger als 50 mg Harnsäureäquivalente. Bei diesem Lebensmittel können Sie gern und häufig zugreifen. Es ist klar, dass Sie zusätzlich beachten sollten, wie gesund das Lebensmittel ist. Schokolade ist beispielsweise ein purinarmes Lebensmittel und hat einen grünen Punkt, dennoch sollte man sie natürlich nur selten verzehren, vor allem wenn man abnehmen möchte. Gelb steht für einen Gehalt in der angegebenen Por tion von 50 85 mg Harnsäureäquivalente. Davon dürfen Sie regelmäßig essen. Rot signalisiert, dass das Lebensmittel in der angegebenen sgröße mehr als 85 mg Harnsäureäquivalente oder größere Mengen Alkohol enthält. Vorsicht! Nur selten essen oder meiden. Grundlage aller Werte ist der Bundeslebensmittelschlüssel (BLS), die offizielle Nährwerttabelle für die Bundesrepublik Deutschland. Im Vergleich zu anderen Daten können sich Unterschiede ergeben. Die Angaben zu Fertigprodukten können je nach Hersteller schwanken. 33
Gicht-Ampel Auf einen Blick: In der folgenden Tabelle finden Sie die wichtigsten Lebensmittel von A Z. Dazu wertvolle Angaben zum Kaloriengehalt, zum Puringehalt sowie zu den Harnsäureäquivalenten pro. Mit dem Ampelprinzip erkennen Sie sofort, wo es»stopp!«oder»go!«heißt.
Aal, gegart A Produktbezeichnung in g kcal pro Purin Harnsäure Aal, gegart 180 385 31 74 Aal, gekocht, in Dill 250 680 48 115 Aal, geräuchert 75 218 17 41 Aal, grün 250 530 38 91 Aal in grüner Soße 250 465 25 60 Acerola 120 24 6 14 Acerolanektar 200 92 2 5 Acerolasaft 200 48 10 24 Agar Agar, Trockenprodukt 1 3 1 2 Algen 5 2 1 2 Altbier 330 135 13 31 Altbierbowle 200 160 8 19 Ambrosiacreme 150 275 0 0 Amerikaner 100 315 4 10 Ananas, gegart 125 76 9 22 Ananas, kandiert 25 66 1 2 Ananas, Konserve, netto 125 109 8 19 Ananas 125 74 9 22 Ananascreme 150 240 3 7 Ananasgelee 250 205 8 19 Ananaskonfitüre 25 70 1 2 Ananasnektar 200 140 8 19 Ananassaft 200 118 14 34 Anchovis 5 16 3 7 Anis 1 4 0 0 Anisplätzchen 50 193 4 10 Apfel 125 60 6 14 Apfel, gegart 125 68 8 19 Apfel, getrocknet 25 70 7 17 Apfel im Schlafrock 250 523 13 31 Apfelauflauf 250 403 13 31 Apfelessig 15 3 0 0 Apfelgrütze 250 123 5 12 Apfelkaltschale 350 151 7 17 Apfelkompott 250 158 10 24 Apfelkrapfen 60 94 3 7 Gicht- Faktor 36
Arme Ritter Produktbezeichnung in g kcal pro Purin Harnsäure Apfelkraut, gesüßt 25 61 3 7 Apfelkuchen, gedeckt, Mürbeteig 150 344 9 22 Apfelkuchen, gedeckt, Hefeteig 100 171 9 22 Apfelkuchen, Hefeteig 150 216 14 34 Apfelkuchen, Rührmasse 150 321 8 19 Apfelmeerrettich 60 80 4 10 Apfelmus 250 165 10 24 Apfelnektar 200 128 6 14 Apfelpfannkuchen 250 360 10 24 Apfelreis 250 240 10 24 Apfelsaft 200 98 10 24 Apfelschmarrn 200 424 10 24 Apfelstreuselkuchen, Mürbeteig 150 348 8 19 Apfelstrudel 150 248 11 26 Apfeltorte französisch, Blätterteig 100 199 6 14 Apfelvollkornkeks 50 205 9 22 Apfelwein 130 86 0 0 Appenzeller 50 % F. i. Tr. 30 116 1 2 Apricot Brandy 20 61 0 0 Aprikose 40 17 3 7 Aprikose, gegart 50 22 4 10 Aprikose, getrocknet 25 62 10 24 Aprikose, Konserve, netto 125 98 8 19 Aprikosencreme 150 252 3 7 Aprikosenkompott 250 148 13 31 Aprikosenkonfitüre 25 68 1 2 Aprikosennektar 200 116 6 14 Aprikosenreis 250 323 10 24 Aprikosensaft 200 88 14 34 Aprikosenteilchen, Blätterteig 70 188 6 14 Aprikosentorte mit Nuss, Rührteig 120 288 7 17 Arme Ritter 150 384 9 22 Gicht- Faktor 37
Arrak Produktbezeichnung in g kcal pro Purin Baby-Pute 150 227 75 180 Bachsaibling 150 144 135 324 Backkartoffeln mit Kräuterquark 200 158 10 24 Backobst 250 185 10 24 Backpulver 1 2 0 0 Baguettebrötchen/Baguette 60 149 9 22 Baiser 25 91 0 0 Baiserplätzchen 5 19 0 0 Baisertorte 120 368 0 0 Bambussprossen 50 9 5 12 Bambussprossen, Konserve, netto 50 7 4 10 Banane 100 95 8 19 Banane, gebacken 50 79 4 10 Banane, getrocknet 25 73 6 14 Harnsäure Arrak 20 46 0 0 Artischocken 100 10 8 19 Artischocken, gegart 100 20 19 46 Artischocken, Konserve, netto 150 29 26 62 Artischockenboden, Konserve, netto 150 24 21 50 Artischockenboden, frisch 150 33 26 62 Aspikaufguss, weiß 1 1 0 0 Aubergine 150 26 11 26 Aubergine, gegart 150 26 11 26 Auberginen, gefüllt, überbacken 300 402 48 115 Auberginen und Tomaten, überbacken 250 318 13 31 Auberginensalat mit Zitronenmarinade 150 116 11 26 Auberginenscheiben, frittiert 250 203 18 43 Auster 100 63 30 72 Avocado 125 204 10 24 Avocadocremesuppe 350 448 21 50 Gicht- Faktor B 38
Bier, alkoholarm Produktbezeichnung in g kcal pro Purin Harnsäure Bananennektar 200 108 4 10 Bananenquark 250 315 5 12 Bananenreis 250 313 15 36 Barbecuesoße 45 54 4 10 Barsch, in Wasser gegart 180 63 34 82 Barschfilet 150 123 65 156 Barschfilet, gegart 150 140 75 180 Basilikum 5 2 0 0 Basilikum, getrocknet 1 3 1 2 Batate 150 167 8 19 Bauchspeck, Schwein 30 239 0 0 Bauernbratwurst 150 459 63 151 Bauernfrühstück 350 343 32 77 Bauernleberwurst 30 107 15 36 Bauernsalat, griechisch 150 165 8 19 Baumkuchen 50 214 1 2 Baumstamm mit Vanillecreme 70 218 2 5 Baumwollsaatöl 12 106 0 0 Bavaria Blu 60 % F. i. Tr. 30 105 1 2 Bayerische Creme 200 430 0 0 Béchamelkartoffeln 250 200 10 24 Béchamelsoße 60 55 2 5 Beefsteak deutsch 200 444 66 158 Beefsteak Hamburger Art 200 244 82 197 Beerenobst 125 89 9 22 Beifuß 5 2 0 0 Bel Paese 50 % F. i. Tr. 30 112 2 5 Bergkäse 45 % F. i. Tr. 30 115 1 2 Bergkäse 50 % F. i. Tr. 30 126 1 2 Berliner Knacker 150 489 51 122 Berliner Pfannkuchen 60 193 5 12 Berliner Weiße mit Schuss 200 106 10 24 Bienenstich, Hefeteig 100 300 5 12 Bienenstichtorte, gefüllt, Rührteig 100 353 3 7 Bier, alkoholarm 330 182 26 62 Gicht- Faktor 39