Einrichtungskonzept. Die Koalas Kinderkrankenpflege zu Hause. Häuslicher Kinderkrankenpflegedienst der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln



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Transkript:

Einrichtungskonzept Die Koalas Kinderkrankenpflege zu Hause Häuslicher Kinderkrankenpflegedienst der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln

Inhaltsverzeichnis 1. Standort und Einzugsgebiet... 3 2. Entstehung des Kinderkrankenpflegedienstes... 4 3. Leitlinien... 5 4. Ziele des häuslichen Pflegedienstes... 7 5. Leistungen... 10 5.1. Leistungskatalog... 10 5.2. Versorgungsarten... 11 5.3. Beratung, Schulung und Anleitung... 12 6. Erreichbarkeit... 13 7. Organigramm... 14 8. Unser Pflegeteam... 15 8.1. Einarbeitung und Fortbildung... 15 8.2. Erste Hilfe... 16 8.3. Teamsitzungen... 16 9. Pflegerisches Handeln... 18 9.1. Pflegemodell... 18 9.2. Der Pflegeprozess... 19 9.3. Die Pflegedokumentation... 20 9.4. Pflegestandards... 21 9.5. Expertenstandards... 21 9.6. Das Konzept Bezugspflege... 22 9.7. Das Konzept Familienorientierte Pflege... 22 9.8. Das Konzept Rückzugspflege... 22 10. Pflegevisiten... 24 11. Qualitätsmanagement... 25 11.1. internes / externes Qualitätsmanagement... 25 11.2. Informationsfluss... 26 11.3. Beschwerdemanagement... 27 12. Kooperationen mit anderen Diensten... 28 13. Sach-Ausstattung... 28 Seite 2 von 28

1. Standort und Einzugsgebiet Der Kinderkrankenpflegedienst Die Koalas Kinderkrankenpflege zu Hause hat sein Büro in der Dr.-Friedrich-Steiner-Str. 5, 45711 Datteln Die Pflegedienstleitung Claudia Eickenberg und die stellvertretenden Leitungen Mareen Heinrich und Sonja Wollny sind unter der Telefon-Nummer 02363/975-370 Fax-Nummer 02363/975-371 sowie E-Mail haeusliche-pflege@kinderklinik-datteln.de erreichbar. Das Einzugsgebiet umfasst die Regionen und Städte - Kreis Recklinghausen - Kreis Unna - Kreis Coesfeld - Dortmund - Gelsenkirchen - Gladbeck - Bochum - Herne Seite 3 von 28

2. Entstehung des Kinderkrankenpflegedienstes Der Kinderkrankenpflegedienst Die Koalas Kinderkrankenpflege zu Hause der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln wurde im Jahr 2000 gegründet. In der stationären Arbeit der Vestischen Kinder- und Jugendklinik wurde die Notwendigkeit einer weitergehenden häuslichen Versorgung bestimmter Patientengruppen immer deutlicher. Mit der Weiterentwicklung der intensivmedizinischen Versorgung ergeben sich bis heute neue Versorgungsbedarfe, die nicht im stationären Bereich einzugliedern sind, da es sich in der Regel um eine Langzeitbetreuung von Kind und Familie handelt. Zudem können Kinder früher entlassen und mit Hilfe der Rückzugspflege so genannte Drehtüreffekte für Kind und Familie verhindert werden. Chronisch kranke Kinder können zuhause anstatt im Krankenhaus gepflegt werden. Nur so kann die Familie ein weitgehend normales Familienleben führen. Seit 2000 ist der Dienst stetig gewachsen. Heute versorgen wir regelmäßig mehr als 40 kranke und schwerstkranke Kinder und Jugendliche in ihrem häuslichen Umfeld. Seite 4 von 28

3. Leitlinien Das Leitbild unseres Dienstes entspricht dem der Einrichtungen der Vestischen Caritas-Kliniken GmbH. Als Grundlage der Arbeit der Einrichtungen der Vestischen Caritas-Kliniken GmbH dient der biblische Grundsatz der Nächstenliebe (lat. Caritas). Für uns ist jeder Mensch einmalig als Person und besitzt eine ihm von Gott gegebene unverfügbare Würde. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, menschliches Leben bis zum Tode zu schützen und wo Not ist, helfend zu begleiten. (Leitbild des Deutschen Caritasverbandes) Wir achten die sozialen und kulturellen Bezüge der Patienten und Mitarbeiter und ihre religiösen Anschauungen. Die persönliche Situation und das soziale Umfeld der Patienten und Mitarbeiter werden in unsere Arbeit einbezogen. Unsere Organisationsformen und Arbeitsabläufe werden so strukturiert, dass der Mensch im Mittelpunkt des Handelns im Krankenhaus steht. Aufbauend auf diesen Grundlagen sind folgende Leitlinien entstanden: Umgang mit dem Patienten und ihren Bezugspersonen Das Wohlergehen und die Achtung der Patienten stehen im Mittelpunkt unseres Handelns Umgang der Mitarbeiter untereinander Im Umgang der Mitarbeiter untereinander wird jeder in seiner Persönlichkeit geachtet und in seiner Art respektiert. Motivation und Arbeitszufriedenheit Uns ist es wichtig, dass jeder Mitarbeiter für seine Motivation selbst die Verantwortung trägt. Diese Eigenmotivation fordern und fördern wir durch eine Atmosphäre der Offenheit und des Vertrauens und durch angemessene Rahmenbedingungen. Optimierung der Arbeitsabläufe und Kooperation der Bereiche Seite 5 von 28

Die Arbeitsabläufe werden nachvollziehbar strukturiert und aufeinander abgestimmt, um den Patientenbedürfnissen, den Anforderungen der Mitarbeiter und dem aktuellen Stand der Qualität gerecht zu werden. Aus-, Fort- und Weiterbildung Aus-, Fort- und Weiterbildung haben für uns in allen Bereichen der drei Kliniken einen hohen Stellenwert. Kooperation der drei Krankenhäuser In der Kooperation der drei Krankenhäuser ist es uns wichtig, dass wir eine gemeinsame Stärke nach innen und außen zeigen und diese unter Wahrung der Individualität der einzelnen Häuser weiterentwickeln. Wirkung nach außen In der Öffentlichkeit soll deutlich werden, dass wir ein Krankenhausverbund aus drei spezialisierten Kliniken sind. Hier können Patienten aller Altersgruppen unter Anwendung modernster Methoden entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse kompetent behandelt werden. (aus: Leitlinien Drei Krankenhäuser, drei Wege, ein Ziel Vestische Caritas- Kliniken GmbH) Seite 6 von 28

4. Ziele des häuslichen Pflegedienstes Ziel und Aufgabe unseres Pflegedienstes ist die Pflege und Betreuung kranker Kinder und ihrer Familien zuhause und basiert auf den o. g. Leitlinien der Einrichtung. 1. Fachgebundene und pädiatrische Pflege des betroffenen Kindes Die Zusammenarbeit mit allen, die an der Betreuung und Behandlung des Kindes beteiligt sind, ist für uns selbstverständlich. Alle Pflegehandlungen orientieren sich am aktuellen wissenschaftlichen Stand der pädiatrischen Pflege und Medizin. Ärztliche Verordnungen werden sicher durchgeführt. Der Gesundheitszustand des Kindes wird stabilisiert und / oder verbessert. 2. Entwicklungsorientierte Pflege des betroffenen Kindes Wir unterstützen die selbst bestimmte Lebensführung kranker Kinder und ihrer Familie und fördern damit Wohlbefinden und Lebensqualität. Die Pflegeplanung orientiert sich am jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes. Die jeweiligen körperlichen, psychischen und geistigen Fähigkeiten des Kindes werden genutzt und gefördert; seine Selbstkompetenz wird gestärkt. Die Eltern werden als Experten ihres Kindes anerkannt. Die Familienmitglieder und weitere Personen des sozialen Umfeldes werden bei der Förderung der Entwicklung des Kindes beraten und angeleitet. 3. Prävention und Gesundheitsversorgung des betroffenen Kindes Die Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung stehen im Vordergrund. Die präventive Pflege wird als ein Aspekt von Gesundheitsförderung betrachtet. Die Gesundheitsförderung berücksichtigt Krankheit, die Ressourcen und die Selbsthilfemöglichkeiten des Kindes und seiner Familie. Seite 7 von 28

Das Kind und seine Familie werden zu selbständiger Lebensweise aktiviert und befähigt. 4. Rehabilitation Rehabilitative Pflege von Kindern berücksichtigt medizinische und soziale Aspekte. Durch rehabilitative Pflege werden die Fähigkeiten und Ressourcen von Kindern erhalten, entfaltet oder weiterentwickelt, die körperlich, geistig oder seelisch behindert sind und / oder an chronischen Krankheiten leiden. Durch rehabilitative Pflege wird die Integration des Kindes in seine Familie und in sein weiteres Umfeld wie Kindergarten und Schule gefördert und unterstützt. Durch rehabilitative Pflege werden soziale Kompetenz, Unabhängigkeit, Selbständigkeit und Bewältigungskompetenz des Kindes und der Familie erhalten, gefördert und weiterentwickelt. 5. Familienorientierung während der Pflege des betroffenen Kindes Wir sehen das Kind immer im Zusammenhang mit seiner Familie. Grundlage der Pflege ist die Erkenntnis, dass die Familie der zentrale Bezugspunkt des Kindes ist. Sie wird daher in die Pflegeplanung eingebunden. Die Pflege zielt darauf ab, das Kind und seine Familie in der akuten bzw. neuen Lebenssituation zu stärken und dadurch Wachstum und Stabilität zu erreichen. Jede Familie ist ein soziales System, dass von sich aus nach einem Gleichgewicht strebt. Die Pflegekräfte unterstützen dieses Streben durch Anleitung und Beratung der Eltern und weiterer Familienmitglieder und Bezugspersonen. Ein Vertrauensverhältnis zu Kind und Familie ist für uns wichtig. Daher setzen wir möglichst durchgängig die gleichen Pflegeteams ein. Seite 8 von 28

Eltern sollen durch uns die Möglichkeit zum Rückzug und zur Erholung erhalten. Bei der Pflege werden das Kind, seine Familie und die soziale Umgebung der Familie berücksichtigt, also auch Schule, Freunde, Selbsthilfegruppen und andere Therapeuten. Die Pflege des Kindes durch den Pflegedienst wird nur in dem unbedingt notwendigen zeitlichen Umfang durchgeführt. Von Beginn des Pflegeauftrags an wird der Rückzug des Pflegedienstes geplant. Das Gleichgewicht der Familie soll so wenig wie möglich durch die Pflege gestört oder verzerrt werden. Der Pflegedienst ermöglicht es, dass auch schwerstkranke Kinder in ihrem vertrauten Zuhause bleiben können. Ebenfalls ermöglicht der Pflegedienst trotz Krankheit oder Behinderung den Besuch der Schule oder des Kindergartens. Der Pflegedienst trägt mit seinem Engagement dazu bei, dass das Prinzip ambulant vor stationär verwirklicht wird. Seite 9 von 28

5. Leistungen 5.1. Leistungskatalog Auf der Basis von ärztlichen Verordnungen nach 37 SGB V führen wir folgende Pflegeleistungen für kranke Kinder und Jugendliche mit folgenden Diagnosen durch: angeborene Syndrome und Fehlbildungen ehemalige Frühgeborene mit Schädigungen (z.b. Bronchopulmonale Dysplasie, zentrale Koordinationsstörungen) kardiologische Erkrankungen und Instabilität des Herz-Kreislauf-Systems schwere Stoffwechselstörungen (z.b. Glycogenose, Diabetes Mellitus) Hauterkrankungen (z.b. schwere Neurodermitis, Ichthyosis) Cystische Fibrose onkologische Erkrankungen hämatologische Erkrankungen Infektionskrankheiten mit schwerem Verlauf (z.b. AIDS, Tuberkulose) Nierenerkrankungen schwere Atemwegserkrankungen (z.b. rezidivierende Bronchitiden, schwere Pneumonien) schwere Ernährungsstörungen (z.b. schwere Nahrungsunverträglichkeiten, schwere Gedeihstörung) schwere neurologische und zerebrale Erkrankungen Muskeldystrophie /-atrophie Lebererkrankungen mit schwerem Verlauf Z. n. Schädel-Hirn-Trauma Z. n. Ertrinkungsunfall Kinder in besonderen Pflegesituationen (z.b. Kinder in der Sterbephase, dauerbeatmete Kinder, postoperative Versorgung) Darüber hinaus bieten wir auch pflegerische Versorgung nach SGB XI, SGB XII sowie Pflegeberatungseinsätze an. Seite 10 von 28

5.2. Versorgungsarten Wir unterscheiden vier Arten von Versorgung Rückzugspflege dauerhafte Pflege dauerhafte und zeitintensive Pflege Verhinderungspflege und zusätzliche Betreuungsleitungen Rückzugspflege betrifft alle Kinder und Jugendliche, bei denen sich der Pflegedienst allmählich komplett aus der Versorgung zurückzieht. Dies wird durch die zunehmende Pflegekompetenz der Eltern und durch die Stabilisierung des Kindes ermöglicht. Die Eltern werden bei der Rückzugspflege durch die Kinderkrankenschwester angeleitet, so dass sie schließlich ihr Kind eigenständig pflegen können. Die Dauer und Häufigkeit der Hausbesuche richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Familie und des Kindes, meist nicht länger als 3 Stunden pro Tag. In der Regel umfasst die Rückzugspflege bis zu drei Monate aber auch längere Betreuungen sind möglich. Rückzugspflege wird auf Basis von SGB V Krankenversicherung geleistet. Dauerhafte Pflege betrifft Kinder und Jugendliche, bei denen ein Rückzug des Pflegedienstes aus der Pflege nicht möglich oder sinnvoll ist. Die täglichen Pflegeeinsätze durch den Pflegedienst dauern maximal 4 Stunden. Die dauerhafte Pflege wird im Rahmen von SGB V Krankenversicherung geleistet. Dauerhafte und zeitintensive Pflege betrifft Kinder und Jugendliche, die zwischen 4 bis zu 24 Stunden pro Tag professionelle Pflege benötigen. Die Finanzierung der Seite 11 von 28

Pflege wird überwiegend im Rahmen des SGB V geleistet, hier kommen jedoch ergänzende Leistungen des SGB XI hinzu. Ein langsamer Rückzug des Pflegedienstes wird auch bei diesen Kindern und Jugendlichen angestrebt jedoch innerhalb von Monaten oder Jahren. Verhinderungspflege und zusätzliche Betreuungsleistungen sind Leistungen der Pflegekassen (SGB XI) und dienen zur Entlastung pflegender Angehörigen. 5.3. Beratung, Schulung und Anleitung Darüber hinaus beraten wir zu den Themen Schmerztherapeutische und palliativmedizinische Hilfen Pflegegeräte und Pflegehilfsmittel Finanzierung der Pflege Wenn wir mit der häuslichen Pflege eines Kindes beginnen, nähern sich unsere Pflegekräfte dem kranken Kind sehr behutsam und einfühlsam - auch wenn dies zunächst Zeit braucht. Auch die Pflegemaßnahmen dauern bei Kindern in der Regel länger als beim Erwachsenen so dauert beispielsweise die Nahrungsaufnahme, die im Zusammenhang mit dem Gedeihen junger Kinder häufig schwierig ist, zumeist länger als eine Stunde. Auch chronisch kranke Kinder, die häufig zusätzlich behindert sind brauchen viel Ruhe, Zuwendung und Geduld bei allen pflegerischen Handlungen. Neben der Pflege ist die Schulung, Anleitung und Beratung der Eltern (bei älteren, z.b. diabetischen Kindern auch der Kinder selbst) ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit unserer Pflegekräfte. Ebenfalls bieten wir die Anleitung von anderen Betreuungspersonen, wie z.b. Lehrern oder Erziehern an. Wir beraten die Eltern ausführlich durch kompetentes Fachpersonal. Seite 12 von 28

6. Erreichbarkeit Der Pflegedienst ist zu unseren Bürozeiten montags bis freitags von 8:00 bis 15:30 Uhr unter der Telefonnummer 02363 / 975-370 erreichbar. Außerhalb der Bürozeiten steht ein Anrufbeantworter zur Verfügung. In pflegerischen Notfällen können die Eltern unsere 24-Stunden-Rufbereitschaft unter der Nummer 0172 / 3149385 in Anspruch nehmen. Die Rufbereitschaft ist immer mit einer Pflegefachkraft besetzt. Seite 13 von 28

7. Organigramm Vestische Caritas-Kliniken GmbH Geschäftsführung Heinz Rüter VKJK Bereichsleitende Geschäftsführung Andreas Wachtel Die Koalas Kinderkrankenpflege zu Hause Ltg.: Claudia Eickenberg Stellv:. Mareen Heinrich Stellv:. Sonja Wollny Qualitätsbeauftragte Susanne Wäschenbach Team 1 Team 2 Team 3 Team 4 Team 5 Nachsorgezentrum Bunter Kreis Ltg.: Marie-Louise Meyer Stellv.: Anja Stuhldreier- Vader Team Seite 14 von 28

8. Unser Pflegeteam Die Pflegekräfte sind ausschließlich examinierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen mit Berufserfahrung in der häuslichen Kinderkrankenpflege. Ein Großteil des Teams bringt zusätzliche Erfahrung aus dem intensivmedizinischen Bereich mit. Zudem sind einige Mitarbeiter in speziellen Pflegebereichen weitergebildet, z.b. Palliativmedizin. Insgesamt sind folgende Mitarbeiter beschäftigt - eine Pflegedienstleitung - zwei stellvertretende Pflegedienstleitungen - eine Qualitätsmanagerin - Teamleitungen - 71 examinierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen - eine Verwaltungsangestellte - intermittierend eine Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschülerin Die Aufgaben und Kompetenzen der Mitarbeiter sind in Stellenbeschreibungen geregelt. 8.1. Einarbeitung und Fortbildung Der Kinderkrankenpflegedienst Die Koalas - Kinderkrankenpflege zu Hause ist ein Ausbildungsbetrieb. Regelmäßig begleiten die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege-Schülerinnen die Pflegeeinsätze, selbstverständlich immer unter der Anleitung und in Zusammenarbeit mit einer erfahrenen Pflegekraft und den Praxisanleitern der Schule für Gesundheitsberufe. Jede neue Pflegekraft wird systematisch mit Hilfe eines Einarbeitungskonzeptes und bedarfsgerechter Fortbildung eingearbeitet, bevor sie selbstständig die Pflege eines Patienten übernimmt. Seite 15 von 28

Zu Beginn des Jahres erstellt die Pflegedienstleitung einen internen und externen Fortbildungsplan. So wird ein gleichmäßig hohes und stets aktuelles Fachniveau bei allen Pflegekräften sichergestellt. Zusätzlich können die Mitarbeiter die Fortbildungsveranstaltungen der Vestischen Kinder- und Jugendklinik nutzen. Bei Bedarf werden zusätzlich einzelne Mitarbeiterinnen bzw. Pflegeteams im Rahmen spezifischer Pflegesituationen vor Ort geschult, z.b. Wundversorgung, Basale Stimulation. Zudem stehen allen Kollegen die aktuellen Fachzeitschriften der Kinderkrankenpflege und entsprechende Fachbücher zur Verfügung. 8.2. Erste Hilfe Alle Mitarbeiter der Kinderkrankenpflege zu Hause werden intern in Erste-Hilfe- Maßnahmen und Reanimation geschult. Die Schulungen werden durch Mitarbeiter der Kinderkrankenpflege zu Hause oder durch Mitarbeiter der Vestischen Kinderund Jugendklinik durchgeführt. Alle Mitarbeiter sind verpflichtet alle 2 Jahre am Kurs Allgemeine Erste Hilfe und jedes Jahr am Kurs Reanimation teilzunehmen. Mitarbeiter die neu eingestellt werden, sind verpflichtet innerhalb eines Jahres an beiden Kursen teilzunehmen. Die Teilnahme an den Kursen wird bei der Fortbildungsplanung und Dienstplanung berücksichtigt 8.3. Teamsitzungen Ziel der Teamsitzung In der häuslichen Pflege ist jede Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin in der Regel alleine tätig und entscheidet selbstständig vor Ort. Daher ist es bei der täglichen Arbeit besonders wichtig, sich als Mitglied des Teams zu verstehen. Ein Informationsaustausch und gemeinsam erarbeitete Problemlösungen vermitteln Sicherheit und Rückhalt. Mitarbeiter können sich während der Teamsitzung austauschen und gezielt Fragestellungen bearbeiten. Außerdem bietet eine Seite 16 von 28

Teamsitzung die Möglichkeit aktiv an Veränderungen oder Entscheidungen teilzunehmen. Die Dauer einer Teamsitzung ist im Vorfeld festgelegt, ein Ergebnisprotokoll wird erstellt. Themen zur Patientenbesprechung können sein: die Dienstplanung / Tourenplanung Informationen über bekannte oder neue Patienten Änderungen / Wünsche zur Versorgungsoptimierung Ergebnisse der Pflegevisiten Fort-/Weiterbildungen Mitarbeiterbezogene Inhalte können sein: Mitarbeiterwünsche/ Verbesserungsvorschläge die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen Vorstellung neuer Kollegen Zusammenfassend sind die Ziele einer Teamsitzung: fachlicher Austausch und Informationsaustausch einzelne Pflegeplanungen festlegen, evaluieren Erweiterung des Fachwissens und der Kompetenz durch Fortbildungen (nach Bedarfsermittlung) Optimale Kommunikation und Kooperation im Team Reflektion im Team und mit anderen Berufsgruppen Förderung des professionellen Handelns Um einen bestmöglichen Informationsfluss zwischen allen an der Pflege beteiligten Pflegekräften zu gewährleisten, sind regelmäßige Dienstbesprechungen durchzuführen. Die Häufigkeit der Dienstbesprechungen kann der Art des Pflegedienstes angepasst werden. Seite 17 von 28

9. Pflegerisches Handeln 9.1. Pflegemodell Das Leitbild sowie unsere Zielsetzungen setzen wir in der Pflege durch Anwendung des AEDL-Strukturierungsmodells von Monika Krohwinkel um. Das AEDL- Strukturierungsmodell bringt pflegerische Bedürfnisse in Zusammenhang mit den Lebensaktivitäten. Es betrachtet die einzelnen Lebensaktivitäten eines Menschen in der Gesamtheit und in Wechselwirkung zueinander. Als Aktivitäten und existenzielle Erfahrungen des Lebens werden die folgenden 13 Bereiche unterschieden: 1. Kommunizieren können 2. Sich bewegen können 3. Sich pflegen können 4. Vitale Funktionen aufrecht erhalten können 5. Essen und trinken können 6. Ausscheiden können 7. Sich kleiden können 8. Ruhen, schlafen und sich entspannen können 9. Sich beschäftigen, lernen und sich entwickeln können 10. Sich als Mädchen oder Junge fühlen und sich verhalten können 11. Für eine sichere und fördernde Umgebung sorgen können 12. Soziale Beziehungen und Bereiche sichern und gestalten können 13. Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen können Das primäre pflegerische Ziel ist die Erhaltung, Förderung oder das Wiedererlangen von Unabhängigkeit und Wohlbefinden des kranken Kindes in den Aktivitäten des Lebens und ihrem Umgang mit existentiellen Erfahrungen des Lebens. Unser pflegerisches Handeln richten wir an den körperlichen, geistigen, psychischen und sozialen Fähigkeiten und Bedürfnissen der kranken Kinder / Jugendlichen sowie an den aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen aus. Zur Förderung der Selbstständigkeit des Kindes / Jugendlichen beziehen wir ihn entsprechend seiner Seite 18 von 28

Fähigkeiten und Fertigkeiten bei den Verrichtungen des täglichen Lebens mit ein. Die Privatsphäre und Individualität der Familie werden respektiert und die vorhandenen persönlichen Ressourcen zur Selbstpflege werden erhalten und gefördert. Dies wird durch eine ganzheitlich- fördernde Prozesspflege erreicht. Das zentrale Interesse ganzheitlicher Prozesspflege gilt dem kranken Kind mit seinen pflegerischen Bedürfnissen, Problemen und Fähigkeiten. Dabei sehen wir das Kind stets im Zusammenhang mit seiner Familie. Wir erfassen systematisch die Probleme und Bedürfnisse und insbesondere auch die Fähigkeiten des kranken Kindes als Grundlage der Pflegeplanung. 9.2. Der Pflegeprozess Abbildung 1: Pflegeprozess nach Fiechter & Meier (1998) Der Pflegeprozess als Regelkreis ist das zentrale Instrument pflegerischer Versorgung. Er beginnt mit der Informationssammlung beim Erstkontakt mit der Seite 19 von 28

Familie und wird bis zum Ende des Vertrags zwischen Pflegedienst und Familie fortgeführt. Zusammen mit den Eltern und unter Einbeziehung der medizinisch-therapeutischen Notwendigkeiten formulieren wir für jedes kranke Kind / für jeden kranken Jugendlichen Pflegeziele. Dabei berücksichtigen wir die gesammelten Informationen zur Familiensituation, zur Biographie und zu den aktuellen Lebensumständen. Auf dieser Grundlage planen wir die individuell notwendigen Pflege- und Betreuungsmaßnahmen. Die Durchführung der geplanten Maßnahmen wird lückenlos dokumentiert. Durch die Weitergabe von Informationen mit dem Mittel der Pflegedokumentation gewährleisten wir die kontinuierliche Pflege und Betreuung des Patienten. Dabei beziehen wir die Eltern und Geschwister stets mit ein. Die Ergebnisse der durchgeführten Pflegemaßnahmen werden regelmäßig evaluiert. Maßstab der Überprüfung sind die vorab definierten individuellen Pflegeziele. Gegebenenfalls passen wir Ziele und/oder Maßnahmen an. 9.3. Die Pflegedokumentation In der Pflegedokumentation werden die für das einzelne Kind / den Jugendlichen individuell festgelegten Schritte des Pflegeprozesses dokumentiert. Daher ist die Pflegedokumentation ein zentrales Instrument der professionellen Pflege. Unser Dokumentationssystem ist entsprechend des Pflegeprozesses aufgebaut, so dass dieser nachvollziehbar dokumentiert wird. Seite 20 von 28

9.4. Pflegestandards Pflegestandards legen durch messbare Kriterien ein bestimmtes Qualitätsniveau der Pflege fest. Sie sollen nach den ICN-Richtlinien (ICN=International Council of Nurses, Weltverband der Pflegenden) zur Standardentwicklung innovative und intelligente Inhalte transportieren, um dem Anspruch eines wirksamen Instruments zur Qualitätsentwicklung gerecht zu werden. Pflegestandards definieren einen bestimmten Leistungsbereich der professionellen pflegerischen Versorgung. Laut WHO entsprechen Standards einem erreichbaren und professionell abgestimmten Leistungsniveau und machen die Pflegequalität messbar. Das AEDL-Strukturierungsmodell wird durch die Pflegestandards konkretisiert und in der täglichen Pflege umgesetzt. Die Pflegestandards integrieren zudem die nationalen Expertenstandards. Pflegestandards sind keine Organisationsrichtlinien oder Pflegepläne. 9.5. Expertenstandards Expertenstandards werden vom deutschen Netzwerk für Qualitätssicherung in der Pflege (DNQP) an der Hochschule in Osnabrück von Fachkollegen entwickelt. Sie dienen zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege und sind laut 113a SGB XI anzuwenden. Expertenstandards sind für die Erwachsenenkrankenpflege ausgerichtet. Die Koalas - Kinderkrankenpflege zu Hause arbeiten mit einer Anlehnung an die Expertenstandards. Diese sind speziell für die häusliche Kinderkrankenpflege vom BHK (Bundesverband der häuslichen Kinderkrankenpflege) entwickelt worden. Seite 21 von 28

9.6. Das Konzept Bezugspflege Bezugspflege bedeutet, dass eine Pflegekraft die zentrale Ansprechpartnerin der Familie ist. Sie formuliert gemeinsam mit den Eltern die Pflegeziele und prüft regelmäßig, ob sie erreicht wurden. Jeder Familie wird eine so genannte Bezugspflegekraft zugeordnet. Sie ist die zentrale Ansprechpartnerin für die Familie, für Ärzte und weitere Beteiligte. Durch das Konzept der Bezugspflege können Kind und Eltern Vertrauen aufbauen. Nur so ist auch eine hohe Kontinuität in der Pflege möglich. Die Familie wird insgesamt von einem Pflegeteam mit festgelegten Mitarbeitern betreut. Die Bezugspflegekraft ist gleichzeitig Teamleitung des Pflegeteams. Bei ihr laufen alle Informationen zusammen. 9.7. Das Konzept Familienorientierte Pflege Das Konzept der Bezugspflege wird für den häuslichen Bereich mit dem Konzept der familienorientierten Pflege nach Prof. Dr. Marie- Luise Friedemann ergänzt. In der familienorientierten Pflege wird die Familie als der Ursprung und Mittelpunkt unserer Lebenserfahrungen, Lebensweise, kulturellen Erfahrungen und emotionalen Begegnungen gesehen. Die daraus auch in der Pflege entstehenden Wechselwirkungen zwischen pflegender, zu pflegender Person und Angehörigen sind Grundlage für das Konzept. 9.8. Das Konzept Rückzugspflege In der häuslichen Kinderkrankenpflege greifen Grundpflege, Behandlungspflege, spezielle Krankenbeobachtung und Anleitung der Eltern in allen pflegerischen Maßnahmen ineinander. Bei der Rückzugspflege wird die pflegerische Kompetenz der Eltern gezielt gestärkt, damit diese ihr Kind möglichst ohne den Kinderkrankenpflegedienst versorgen können. Der Kinderkrankenpflegedienst leitet die Eltern zur Durchführung der bei ihrem Kind notwendigen Pflegemaßnahmen an und ermutigt und unterstützt sie bei der selbstständigen Versorgung und Pflege ihres Seite 22 von 28

kranken Kindes. Ziel der Rückzugspflege ist, dass die Familie unabhängig von Pflegefachkräften wird. Die Gestaltung des Rückzugs (Dauer, Umfang etc.) plant der Kinderkrankenpflegedienst zusammen mit den Eltern und in Absprache mit dem behandelnden Arzt. In der Regel werden zwei Arten von Rückzugspflege unterschieden: ein kompletter Rückzug des Pflegedienstes innerhalb der ersten vier Monate nach Beginn des Pflegeauftrags eine Verringerung der täglichen Pflegezeit bei schwerstkranken Kindern über einen langen Zeitraum von ein bis mehreren Jahren Seite 23 von 28

10. Pflegevisiten Die Leitung des Pflegedienstes besucht regelmäßig alle Familien um sich persönlich einen Gesamteindruck von der Pflegesituation zu verschaffen. Diese so genannte Pflegevisite gibt den Eltern die Möglichkeit, sich ausführlich mit der Pflegedienstleitung über die Pflegesituation zu unterhalten. Dabei werden folgende Fragen besprochen: Wie ist die Meinung der Eltern zur Pflege und zu ihrer Situation zuhause? Wie kommen die Eltern mit der Erkrankung ihres Kindes zurecht? Wie geht es den Geschwistern des kranken Kindes / Jugendlichen? Gibt es aktuelle Probleme? Haben die Eltern Fragen, die Sie mit der Pflegedienstleitung klären möchten? Brauchen die Familien Unterstützung bei Anträgen z.b. zur Pflegeversicherung oder zum Behinderten-Ausweis? Wie kommen die Eltern mit den Pflege-Geräten und Pflege-Hilfsmitteln zurecht? Gibt es weitere Wünsche in Bezug auf die Pflegeleistungen? Von jeder Pflegevisite wird ein Protokoll angefertigt. Die Pflegedienstleitung und alle Pflegekräfte unterliegen der Schweigepflicht. Alle Gesprächsprotokolle werden vertraulich behandelt und dienen ausschließlich zu internen Zwecken. Seite 24 von 28

11. Qualitätsmanagement 11.1. internes / externes Qualitätsmanagement Qualitätsmanagement nach DIN ISO umfasst entsprechend alle Aspekte im Rahmen der Unternehmensführung, die im Zusammenhang stehen mit der von der obersten Leitungsebene formulierten, grundlegenden Einstellung sowie den Absichten, Zielsetzungen und Maßnahmen in Bezug auf die Errichtung und Verbesserung von Qualität. Hierbei sind Aspekte der Wirtschaftlichkeit, der Gesetzgebung und der Umwelt, sowie den Wünschen und Anforderungen der Kunden besonders zu beachten. Für den ambulanten Bereich gelten folgende Gesetze: SGB V 135a Verpflichtung der Leistungserbringer zur Qualitätssicherung SGB XI 112 Qualitätsverantwortung ( Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegequalität) 113 Maßstäbe und Grundsätze zur Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegequalität (Maßnahmen zur Qualitätssicherung sowie ein Qualitätsmanagement) Verantwortlich für den Bereich ist Claudia Eickenberg in Zusammenarbeit mit der Qualitätsbeauftragten Susanne Wäschenbach. Maßnahmen der internen Qualitätssicherung Elternbefragungen Mitarbeiterbefragungen Pflegevisiten Mitarbeiterjahresgespräche Stellenbeschreibungen und Anforderungsprofile Beschwerdemanagement Pflegestandards Seite 25 von 28

Expertenstandards Teamsitzungen, Teamleitersitzungen mit Fallbesprechungen Innerbetriebliche Fortbildungen Externe Fortbildungen Pflegeplanungen Bezugspflege Maßnahmen der externen Qualitätssicherung Zertifizierung nach KTQ und procumcert der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln Teilnahme an Regionalkonferenzen und Qualitätszirkeln der Caritas 11.2. Informationsfluss Damit alle Kollegen sämtliche wichtige Informationen aus dem rechtlichen, organisatorischen und pflegewissenschaftlichen Bereich erhalten, führen wir regelmäßige Dienstbesprechungen, Fallbesprechungen und Fortbildungen durch. Wichtige, dauerhafte Informationen werden zusätzlich in schriftlicher Form an die Mitarbeiter weitergeleitet. Dazu wird der Email-Verkehr genutzt. Zudem haben die Mitarbeiter im Büro eigene Ablagefächer, in die Informationen verteilt werden. Sie sind verpflichtet diese Fächer regelmäßig zu leeren. Zudem haben die Mitarbeiter die Möglichkeit das Intranet der Vestischen Kinder- und Jugendklinik zu nutzen, um sich über aktuelle Entwicklungen, Fortbildungen und Informationen aus der Klinik zu informieren. Alle Informationen, die die Patienten und ihre Familien betreffen, werden in der Pflegedokumentation festgehalten. In Fallbesprechungen wird die pflegerische Situation der Familie mit allen an der Pflege beteiligten Pflegekräften regelmäßig ausführlich besprochen. Seite 26 von 28

Um auch Themen besprechen zu können, die mit der Arbeitsbelastung, emotionaler Belastung, Probleme mit den Familien oder der Gruppendynamik im Team zu tun haben, wird regelmäßig eine Supervision unter Moderation des Klinikseelsorgers angeboten. 11.3. Beschwerdemanagement Das Beschwerdemanagement der Kinderkrankenpflege zu Hause ist wie in folgender Abbildung geregelt. Beschwerde in mündlicher Form (evtl durch einen Mitarbeiter) Eltern oder ein Mitarbeiter haben eine Beschwerde Beschwerde in schriftlicherform Beschwerde geht bei der Pflegedienstleitung ein. Einholung einer Stellungnahme des Beschwerdeführers Beurteilung und Dokumentation des Sachverhaltes innerhalb von 3 Werktagen Ggf. Einholung einer Stellungnahme durch den Mitarbeiter Stellungnahme der PDL und ggf. Lösungsvorschlag Problem geklärt Ende Problem nicht geklärt Pflegedienstleitung bestimmt die nächsten Schritte anhand eines Maßnahmenplans -Organisatorisches Problem -Problem mit einem Mitarbeiter Protokoll des Gespräches Einladung des Beschwerdeführers zum persönlichen Gespräch. Bezieht sich die Beschwerde auf eine weitere Person, wird diese auch zu dem Gespräch gebeten. Problem geklärt Ende Problem nicht geklärt Protokolle der weiteren Schritte und Gespräche Erneuter Maßnahmenplan Und weitere Gespräche bis Problemlösung gefunden wurde Problem geklärt Info Weitergabe für statistische Auswertung durch QMB Ende Seite 27 von 28

12. Kooperationen mit anderen Diensten Wir kooperieren mit den Stationen und Ambulanzen der Vestischen Kinder- und Jugendklinik, dem zuständigen Kinderarzt sowie allen weiteren an der Pflege beteiligten Personen, Diensten und Institutionen. 13. Sach-Ausstattung Unsere Dienststelle verfügt über: Büroraum mit PC-Arbeitsplatz, Telefonanlage und Besprechungsbereich Sanitäranlagen Diensthandys Aktuelle Fachliteratur Dienstfahrzeuge Lager für Pflegehilfsmittel und sonstiges Pflegematerial Möglichkeiten, verschiedene Schulungsräume der Klinik zu nutzen Den Mitarbeitern des Pflegedienstes stehen Dienstfahrzeuge zur Verfügung. Jede Pflegekraft nimmt zur Versorgung der Kinder eine Pflegetasche mit, die notwendige Dokumentationsformulare und Hygieneartikel zum Schutz der Mitarbeiterinnen enthält. Ebenfalls ist jede Mitarbeiterin mit einem Diensthandy ausgestattet, so dass zeitnah Informationen innerhalb des Pflegeteams bzw. zwischen Leitung und Mitarbeiter ausgetauscht werden können. Seite 28 von 28