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I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Sozial-Landesrätin Mag. a Gertraud Jahn und Dr. Johann Stroblmair GF Diakoniewerk Gallneukirchen und Martin König SoNe Soziales Netzwerk GmbH am 19. Mai 2015 zum Thema Aktuelle Antworten zu falschen Vorwürfen in der Altenpflege/betreuung Diakonie und Soziales Netzwerk GmbH starten Veranstaltungsreihe Pflege im Alter

LR in Jahn: Altenpflege/betreuung Seite 2 Landesrätin Mag. a Gertraud Jahn Einleitung Oberösterreich ist ohne Zweifel mit seinen Angeboten im Bereich der Altenpflege und betreuung gut aufgestellt. Die Angebote wurden in den vergangenen Jahr(zehnten) qualitativ weiterentwickelt und quantitativ ausgebaut. In vielen Produkten ist in diesem Angebotsbereich die Bedarfsdeckung gegeben, was in wirtschaftlich durchaus schwierigen Jahren keine Selbstverständlichkeit darstellt. Gerade in den Alten- und Pflegeheimen wurde in der Vergangenheit massiv und erfolgreich in die qualitative Entwicklung investiert. Leider bildet sich diese erfolgreiche Entwicklung im öffentlichen Meinungsbild noch nicht oder nicht ausreichend ab. "Wir arbeiten aber permanent daran, dieses Bild an die erfreuliche Realität in den Heimen heranzuführen. Daher ist es besonders ärgerlich, wenn von Seiten der Volksanwaltschaft bspw. im Zusammenhang mit dem Einsatz von psychotropen Medikamenten eine pauschale Verurteilung der Alten- und Pflegeheime erfolgt, obwohl allein schon die Verschreibung von Medikamenten in die ärztliche Zuständigkeit fällt. Hier wird ungerechtfertigt das öffentliche Bild der Heime, der Heimbetreiber und ihren Mitarbeiter/innen nachhaltig geschädigt. Und gerade die Mitarbeiter/innen verdienen sich jede nur denkbare öffentliche Wertschätzung," erläutert die oberösterreichische Sozial-Landesrätin," Mag. a Gertraud Jahn. Besonders erfreulich ist die von Diakoniewerk und SoNe gestartete Veranstaltungsserie "Pflege im Alter" zur Information von pflegenden Angehörigen, die seitens des OÖ. Sozialressorts finanziert wird. Im Rahmen dieser Veranstaltungsserie werden alle 18 oberösterreichischen Bezirke besucht. Es ist mir ein ganz besonderes Anliegen, dass die pflegenden Angehörigen bestens über mögliche Entlastungsangebote informiert werden, "erläutert Sozial-Landesrätin Jahn. Aktuelle Entwicklungen Nach den aktuellen Berechnungen zur Bedarfs- und Entwicklungsplanung für die Altenpflege und- betreuung leben in Oberösterreich im Jahr 2015 knapp 80.000 pflege- und betreuungsbedürftige Personen. Diese Zahl wird in den Jahren 2020/2025/2030/2035 auf rd. 86.000/94.000/103.000/113.000 steigen: Damit wächst die Gruppe der pflege- und

LR in Jahn: Altenpflege/betreuung Seite 3 betreuungsbedürftigen Personen zwischen 2015 und 2020 um 7,8 Prozent (2015 > 2025 17,53 %, 2015 > 2030 28,42 %, 2015 > 2035 41,18 %). Entwicklung der Pflegebedürftigen in OÖ 2015 bis 2035 2015 2016 in %* 2017 in %* 2018 in %* 2019 in %* 2020 in %* 2025 in %* 2030 in %* 2035 79.978 81.172 1% 82.190 1% 83.257 2% 84.900 2% 86.253 9% 94.005 9% 102.711 10% 112.915 * in % im Vergleich zum angeführten vorhergehenden Vergleichsjahr Quelle: Land OÖ Die Verteilung dieser Zielgruppe der pflege- und betreuungsbedürftigen Personen auf die oberösterreichischen Bezirke zeigt, dass die Bezirke Linz Stadt, Linz-Land und Vöcklabruck (in dieser Reihenfolge) die ersten drei diesbezüglichen "Spitzenpositionen" einnehmen. Verteilung der Pflegebedürftigen in OÖ für das Jahr 2015 auf die Bezirke Bezirk Anzahl Prozent Bezirk Anzahl Prozent Linz-Stadt 12.004 15% Bezirk Perg 3.442 4% Steyr Stadt 2.357 3% Bezirk Ried 3.432 4% Wels Stadt 3.496 4% Bezirk Rohrbach 3.504 4% Bezirk Braunau 5.322 7% Bezirk Schärding 3.398 4% Bezirk Eferding 1.797 2% Bezirk Steyr-Land 3.275 4% Bezirk Freistadt 3.517 4% Bezirk Urfahr-U. 4.100 5% Bezirk Gmunden 5.652 7% Bezirk Vöcklabruck 6.928 9% Bezirk Grieskirchen 4.033 5% Bezirk Wels-Land 3.463 4% Bezirk Kirchdorf 3.049 4% OÖ 79.978 Bezirk Linz-Land 7.206 9% Quelle: Land OÖ Grunddaten zur Altenpflege und -betreuung in Oberösterreich Alten- und Pflegeheime Langzeitpflege: Auf Grundlage der Alten- und Pflegeheimerhebung mit Stichtag 31.12.2014 gab es in den oberösterreichischen Alten- und Pflegeheimen 11.989 Langzeitpflegeplätze, davon waren zum Stichtag 11.726 Plätze belegt (= 97,8 %). Diese Plätze verteilen sich in Oberösterreich regional gut auf 124 Alten- und Pflegeheimstandorte.

LR in Jahn: Altenpflege/betreuung Seite 4 Alten- und Pflegeheime Kurzzeitpflege: Zusätzlich zu den Langzeitpflegeplätzen werden in Oberösterreich in den Alten- und Pflegeheimen auch Kurzzeitpflegeplätze angeboten, in denen laut Alten- und Pflegeheimerhebung zum Stichtag 31.12.2014 252 Kurzzeitpflegegäste betreut wurden. Derzeit im Testbetrieb befindet sich die "elektronische Kurzzeitpflegebörse". Mobile Dienste: Im Jahr 2013 wurden durch mobile Dienste 13.049 Personen (804.504 Leistungsstunden) durch Fachsozialbetreuer/innen Altenarbeit zu Hause betreut, 12.658 Personen (345.439 Leistungsstunden) benötigten die Hilfe der Hauskrankenpflege (Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen) und 7.276 Personen (378.872 Leistungsstunden) wurden von Heimhelfer/innen unterstützt. In Summe ergibt dies in Oberösterreich für das Jahr 2013 eine Summe von 1,52 Mio. im Rahmen der mobilen Dienste erbrachten Leistungsstunden. Alternative Wohnformen (betreutes Wohnen): Alternative Wohnformen im Sinne des Pflegefondsgesetzes sind Einrichtungen für betreuungs- bzw. pflegebedürftige Personen, die aus sozialen, psychischen oder physischen Gründen nicht mehr alleine wohnen können oder wollen und keiner ständigen stationären Betreuung oder Pflege bedürfen. Es ist damit in diesen Angeboten keine durchgehende Präsenz von Pflege- und Betreuungspersonal erforderlich. In Oberösterreich sind inzwischen zwei gemeinsam mit der Stadt Steyr bzw. dem Sozialhilfeverband Schärding Pilotprojekte im (Bereich betreutes Wohnen) realisiert und mit guten Ergebnissen evaluiert worden. Die Entscheidung zur weiteren Vorgangsweise (eventuelle Ausrollung) wird im Rahmen der kurz vor Abschluss stehenden Evaluierung bzw. Aktualisierung der Bedarfs- und Entwicklungsplanung getroffen. Tagesbetreuung: Im Zuge der Tagesbetreuung wurden insgesamt 573 Plätze angeboten, davon 95 integrierte Plätze in den Wohnbereichen der Alten- und Pflegeheime, 112 Plätze in solitären Einrichtungen und 366 Plätze in Räumlichkeiten, die an ein Alten- und Pflegeheim angegliedert sind. Im Jahr 2013 haben lt. Statistik 2.259 Personen eine Tagesbetreuung in Anspruch genommen.

LR in Jahn: Altenpflege/betreuung Seite 5 Antworten zu aktuellen Vorwürfe an die Alten- und Pflegeheime Vor wenigen Wochen erhob die Volksanwaltschaft den Vorwurf, dass nach einer britischen Studie in den österreichischen Alten- und Pflegeheimen knapp 75 % der Bewohner/innen täglich Psychopharmaka erhalten und ebenfalls zwei von drei Bewohner/innen in den Nachtstunden ruhig gestellt werden. Die Volksanwaltschaft verband damit den pauschalen Vorwurf eines lockeren; unkritischen Umgangs von Medikamenten in den Alten- und Pflegeheimen. In der diesbezüglichen Kritik standen vor allem die Heimbetreiber. In der Recherche zu dieser Studie zeigte sich, dass es sich bei dieser britischen Studie um eine Zusammenführung von älteren Erhebungen handelt. Beobachtet wurde damals die Situation von Heimbewohner/innen in anderen Bundesländern, nicht aber in Oberösterreich. Zu den Vorwürfen der Volksanwaltschaft ist festzuhalten, dass die Verschreibung von Medikamenten alleine in der ärztlichen Zuständigkeit liegt. Unabhängig davon, ob die von der Volksanwaltschaft behaupteten Vorwürfe zutreffen, richtet die Volksanwaltschaft ihre Vorwürfe grundsätzlich an die falsche Stelle. Eine aktuelle Studie (publiziert 2014) kommt zu dem Schluss, dass die Verschreibung potentiell ungeeigneter Arzneimittel für die ältere österreichische Bevölkerung durchaus verbreitet ist, und Österreich somit eine gegenläufige, nationale Strategie benötigen würde. Allerdings fehlt auch in dieser Studie jeder Hinweis, dass in Alten- und Pflegeheimen eine Verschärfung dieser Problematik auftritt bzw. durch die Alten- und Pflegeheime verursacht wird. In Österreich fallen freiheitsbeschränkende Maßnahmen seit 2004 unter den Kompetenzbestand des Heimaufenthaltsgesetzes. Einer tatsächlich relevanten Aussagekraft kommt hier der Anzahl bzw. der Entwicklung der Maßnahmen zu, die die Freiheit von Bewohner/innen mit psychischer Erkrankung oder geistiger Behinderung ein- oder beschränken. Zuletzt zeigte sich, dass der Anteil der Bewohner/innen mit in die Freiheit eingreifenden Maßnahmen (hierbei werden nicht nur Arzneimittel mit sedierender Wirkung, sondern auch mechanische und elektronische Mittel erfasst) bei 16,8 % liegt. In den letzten fünf Jahren ist es gelungen, den Anteil der Bewohner/innen mit in die Freiheit eingreifenden Maßnahmen um einen Prozentpunkt zu reduzieren.

LR in Jahn: Altenpflege/betreuung Seite 6 Allgemein ist dazu festzuhalten, dass das Thema der Polypharmazie bereits seit einigen Jahren Eingang in die Gesundheitspolitik gefunden hat und an entsprechenden Gegenstrategien gearbeitet wird. Es liegt auf der Hand, dass Bewohner/innen mit einem Durchschnittsalter von rund 84 Jahren und einem hohen Pflege- und Betreuungsbedarf natürlich ein höheres Ruhebedürfnis als die durchschnittliche Bevölkerung ausweisen. Die hohe "Verschreibedichte" an Medikamenten in der Zielgruppe der älteren Bevölkerung ist auch bedingt durch den an dementiellen Erkrankungen. Zudem ist festzuhalten, dass Bewohner/innen von Alten- und Pflegeheimen grundsätzlich viele Diagnosen aufweisen, so ist ein Ausmaß von 10 Diagnosen für eine Bewohner/in keine Seltenheit. Auch zum Thema Mangelernährung von Bewohner/innen in Alten- und Pflegeheimen tauchen regelmäßig (oftmals im Zuge des "Sommerlochs") entsprechende Beschwerden und Vorwürfe u. a. gegenüber Heimbetreibern/verantwortlichen auf. Auf Grund dieser Vorwürfe verfolgt die Heimaufsicht des Landes Oberösterreich dieses Thema seit Jahren schwerpunktmäßig. Es konnte aber in all den Jahren dieser pauschale Vorwurf (abgesehen von Einzelfällen) gegenüber den Heimen in Oberösterreich nicht bestätigt werden. Diakoniewerk Oberösterreich und Soziales Netzwerk Gmbh Veranstaltungsreihe Pflege im Alter Was tun, wenn Hilfe gebraucht wird? Das Diakoniewerk Oberösterreich veranstaltet in Zusammenarbeit mit der SoNe Soziales Netzwerk GmbH eine oberösterreichweite Veranstaltungsreihe zum Thema Pflege im Alter, die vom oberösterreichischen Sozialressort gefördert wird. Die gestern (=18.5.) gestartete erste Veranstaltung für den Bezirk Steyr-Land im Bezirksalten- und pflege Sierning wurde erfreulicherweise von rd. neunzig interessierten Personen besucht; die spannendsten Diskussionen und Fragstellungen betrafen das Thema Pflegegeld. Im Rahmen von Abendveranstaltungen in den 18 Bezirken Oberösterreichs werden unter anderem Fragen zu den unterschiedlichen Pflegeleistungen, Pflegegeld, Vorsorgevollmachten, Patientenverfügung und Sachwalterschaft beantwortet. Fachexperten des Diakoniewerk Oberösterreich, Land Oberösterreich und der Sozialhilfeverbände sowie Notare informieren zu den genannten Themenschwerpunkten. Außerdem wird über

LR in Jahn: Altenpflege/betreuung Seite 7 Unterstützungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige sowie Angebote in der jeweiligen Region informiert. Betroffene und pflegende Angehörige stehen vor vielfältigen Problemstellungen. Doch was tun, wenn Pflege gebraucht wird? Wir versuchen diese Frage zu beantworten und laden ein, dieses kostenlose Angebot zu nutzen. Wir hoffen, dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Informationsverbesserung für pflegende Angehörige in Oberösterreich leisten zu können, so Dr. Johann Stroblmair, Geschäftsführer des Diakoniewerk Oberösterreich. "Pflege- und Betreuungsleistungen stellen wesentliche Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige da", ergänzt Martin König, MBA Geschäftsführer der SoNe Soziales Netzwerk GmbH. Fachexperten und Notare informieren Fachexperten des Diakoniewerk Oberösterreich, des Landes Oberösterreich und der Sozialhilfeverbände bzw. Statutarstädte informieren über das Pflegegeld sowie die unterschiedlichen Pflege- und Betreuungsleistungen. Dabei werden detailliert die Tagesbetreuung, die Mobile Betreuung und Pflege sowie die Hauskrankenpflege, Betreutes Wohnen, 24 Stunden Betreuung, Kurzzeitpflege und Pflegeheime vorgestellt. Die Notare Dr. in Wiltrud Frei und Mag. Rüdiger Kriegleder informieren über die rechtzeitige Vorsorge und im Detail zu Sachwalterschaft, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung sowie zu Erb- und Pflichtteilsrecht. Der Fokus liegt hierbei auf einer klaren Darstellung der Rechtslage und dem Aufzeigen der verschiedenen Möglichkeiten. Um rechtzeitig vorsorgen zu können, sollte bzw. muss man über die konkreten Erb- und Pflichtteilsansprüche, die individuelle Situation und die Rechtslage Bescheid wissen. Regionaler Talk im Anschluss Im Anschluss an die Vorträge werden Soziallandesrätin Mag. a Gertraud Jahn, die jeweiligen Bezirkshauptleute und Sozialstadträte, die Fachexpert/innen, die zuständigen Koordinator/innen für Betreuung und Pflege sowie die Geschäftsführer als Veranstalter dem Publikum für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung stehen. Ziel ist es, Betroffenen und pflegenden Angehörigen einen Austausch mit kompetenten Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern zu ermöglichen.

LR in Jahn: Altenpflege/betreuung Seite 8 Termine und Veranstaltungsorte Datum Bezirk Veranstaltungsort Mo. 18. Mai 2015, 18 Steyr-Land Bezirksalten- und Pflegeheim Sierning Mitterweg 36, 4522 Sierning Di. 19. Mai 2015, 18 Steyr-Stadt Alten- und Pflegeheim Münichholz Leharstraße 24, 4400 Steyr Mo. 1. Juni 2015, 18 Urfahr Umgebung Haus Bethanien Hauptstraße 3, 4210 Gallneukirchen Di. 9. Juni 2015, 18 Vöcklabruck Bezirksaltenheim Attnang-Puchheim Mitterweg 61 u. 63, 4800 Attnang- Puchheim Mo. 15. Juni 2015, 18 Gmunden Hotel Post Ortsplatz 5, 4801 Traunkirchen Mi. 18. Juni 2015, 18 Braunau Werkstätte Mauerkirchen Spitzgasse 44, 5270 Mauerkirchen Di. 23. Juni 2015, 18 Perg SENIORium Mauthausen Höhenweg 29, 4310 Mauthausen Do. 25. Juni 2015, 18 Schärding Bezirksalten- und Pflegeheim Schärding Ernst-Fuchsig-Straße 2, 4780 Schärding Di. 30. Juni 2015, 18 Linz Altes Rathaus Hauptplatz 1, 4020 Linz Mi. 1. Juli 2015, 18 Freistadt Brauhaus Freistadt Brauhausstraße 2, 4240 Freistadt Di. 7. Juli 2015, 18 Ried Bezirksalten- und Pflegeheim Ried Riedholzstraße 17, 4910 Ried im Innkreis Mi. 8. Juli 2015, 18 Linz-Land Bezirksaltenheim Traun Traunstadlweg 17, 4050 Traun Di. 14. Juli 2015, 18 Grieskirchen Bezirksalten- und Pflegeheim Grieskirchen Wagnleithnerstraße 36, 4710 Grieskirchen Mi. 15. Juli 2015, 18 Eferding Bezirksalten- und Pflegeheim Hartkirchen Achleitnerstraße 1, 4081 Hartkirchen Do. 16. Juli 2015, 18 Rohrbach Bezirksalten- und Pflegeheim Rohrbach Am Teich 6, 4150 Rohrbach Mo. 20. Juli 2015, 18 Kirchdorf Bezirksalten- und Pflegeheim Micheldorf Heiligenkreuzer Straße 7, 4563 Micheldorf Di. 21. Juli 2015, 18 Wels-Land Bezirksalten- und Pflegeheim Marchtrenk Mi. 22. Juli 2015, 18 Wels Augartenstraße 2, 4614 Marchtrenk Haus für Senioren Dr.-Schauer-Straße 5, 4600 Wels Alle Informationen und Termine finden Sie auch unter www.diakoniewerk.at/pflegeimalter und www.sone.co.at.