SACH INFORMATION Über ein Drittel der Weltbevölkerung lebt in der gemäßigten Zone, in der auch Österreich liegt. Sie umfasst auf der Nordhalbkugel West- und Mitteleuropa, Mittelasien und den mittleren Teil Nordamerikas, auf der Südhalbkugel vergleichsweise kleine Gebiete in Neuseeland, Südostaustralien und den südlichen Regionen Südamerikas und Afrikas. Dank des ausgeglichenen, von extremen Einflüssen weitgehend verschonten Klimas findet man hier einige der fruchtbarsten Gebiete der Erde, in denen sich in den vergangenen 3000 Jahren bedeutende Hochkulturen entwickelt haben von China über das antike Griechenland bis hin zum Römischen Reich. Heute sind in der gemäßigten Zone die großen industrialisierten Regionen der Welt angesiedelt, von Japan bis Europa und von China und Südkorea bis zu den Wirtschaftszentren der USA. Das typische Merkmal der gemäßigten Zone ist der rhythmische Ablauf der vier Jahreszeiten. Das erkennt man auch in der Pflanzenwelt als eine Aufeinanderfolge von Knospung, Blüte, Reife und Welken (im Gegensatz zu den Tropen mit Frucht und Knospe an einem Baum). Dennoch gibt es zum Teil beachtliche klimatische Unterschiede, die wesentlich vom geografischen Breitengrad beeinflusst werden. Die zwei Hauptgruppen bilden das ozeanische (warm-gemäßigt, niederschlagsreicher) und das kontinentale Klima (kaltgemäßigt, trockener, höhere Temperaturunterschiede). Am Beispiel Österreichs: Vorarlberg befindet sich noch unter atlantischem Einfluss, während der Osten des Landes (Weinviertel, Marchfeld, Wiener Becken, Burgenland, Südoststeiermark) schon vom pannonischen Kontinentalklima geprägt ist. Je weiter man ins kontinentale Binnenland vordringt, desto mehr findet man winterkalte Steppen, Halbwüsten und Wüsten. Der Ablauf der vier Jahreszeiten kennzeichnet das Klima in der gemäßigten Zone. Typisch für die sommergrünen Wälder in Europa ist eine relativ artenarme Gehölzflora. Sie sind weniger produktiv und artenreich als tropische Wälder. Die wichtigste Vegetationsform der gemäßigten Zonen ist der Wald. Typisch sind die sommergrünen Bäume. Seine Einheitlichkeit verdankt der gemäßigte Wald dem ozeanisch beeinflussten Klima: Es gibt keine ausgesprochene Trockenzeit, die Niederschläge sind reichlich und gleichmäßig über das Jahr verteilt. Die Wälder der gemäßigten Gebiete sind weniger produktiv und artenreich als die tropischen Wälder, stellen aber die Heimat sehr vieler, auch großer Tierarten dar. In Europa also auch im zu rund 50 Prozent bewalde- INFO SERVICE: Mehr Informationen zum Thema Klima und Vegetationszonen wird im Schulprojekt Umwelt macht Schule vermittelt. Näheres dazu im Vegetationszonen Service. Didaktische Anregungen zum Thema Jahreszeiten finden Sie auch im Ordner Klima, Kapitel Wetter Jahreszeiten. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
SACH INFORMATION INFO SERVICE: Mehr Informationen und didaktische Anregungen zum Thema Wald finden Sie im Ordner Lebensraum, Kapitel Wald und Wiese. ten Österreich sind die Wälder durch eine relativ artenarme Gehölzflora aus Laubbäumen (Eiche, Buche, Linde, Esche etc.) und Nadelbäumen (Fichte,Tanne, Kiefer usw.) charakterisiert. Im Unterholz gibt es wenige Kletterpflanzen (Efeu, Waldrebe, Geißblatt) und zahlreiche Sträucher (Holunder, Haselnussstrauch etc.). Das größte verbliebene Laubwaldgebiet der Erde findet man in den Appalachen nahe der Atlantikküste der USA. Nach wie vor riesige, so gut wie unbewohnte Nadelwaldgebiete bedecken weite Teile Russlands ebenso wie Kanadas. ZUSAMMENFASSUNG: Die gemäßigte Zone ist durch ihr relativ ausgeglichenes Klima und den Ablauf der vier Jahreszeiten gekennzeichnet. Der Mensch hat die einstigen Naturlandschaften in Kulturlandschaften mit intensiver land- und forstwirtschaftlicher Nutzung umgewandelt. Diese Urbarmachung brachte Hochkulturen und Reichtum hervor, zeigt aber auch negative ökologische Auswirkungen. In den gemäßigten Breiten lebt mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung, ein Großteil davon in den entwickelten Industrienationen des Nordens. Fruchtbare Kulturlandschaften mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung brachten Holzkulturen und Reichtum hervor. Durch die Intensivlandwirtschaft sind verschiedene Arten wie beispielsweise Schmetterlinge aufgrund des massiven Einsatzes von Pestiziden und Herbiziden gefährdet. Dennoch: In keinem Gebiet der Erde wurde die einstige Naturlandschaft so grundlegend in eine Kulturlandschaft umgewandelt wie in den gemäßigten Zonen. Der Mensch hat seit der Jungsteinzeit eingegriffen um den Wald urbar zu machen. Durch intensive landwirtschaftliche Nutzung wurden die gemäßigten Wälder, die einst speziell in Europa praktisch den ganzen Kontinent bedeckten, stark zurückgedrängt. Es entstanden vielfältige Landschaftsformen mit Äckern, Weiden, Wiesen, Feldern und (Misch) Wäldern. In den kontinentalen Steppen ermöglichen humusreiche Böden einen intensiven Getreideanbau ( Kornkammern ). Die Kehrseite der industrialisierten Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und dem massiven Einsatz von Maschinen und Chemie (Dünge-, Pflanzenschutzmittel) sind ökologische Schäden wie Erosion und Auslaugung der Böden, Belastung des Grundwassers und der Nahrung sowie das Zurückdrängen von Arten. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
DIDAKTISCHE UMSETZUNG In einem Jahr umkreist die Erde auf ihrer elliptischen Umlaufbahn einmal die Sonne durch die Neigung der Erdachse weist erst die eine Halbkugel zur Sonne, danach die andere unsere Jahreszeiten entstehen. Auf jener Halbkugel, die von der Sonne mehr Licht und Wärme empfängt, herrscht Sommer, auf der anderen Winter. Auch wir in Niederösterreich sind von dem Wechsel der Jahreszeiten abhängig. Sie bestimmen nicht nur die Abläufe in der Landwirtschaft, sondern auch Faktoren im Tourismus, der Freizeit, dem Konsumverhalten und dem Arbeitsrhythmus, oft sogar auch unsere Gesundheit entscheidend mit. LERNZIELE: Die SchülerInnen sollen den Ablauf der Jahreszeiten und die Auswirkung auf unsere Vegetation kennen lernen. Durch den Spielcharakter werden sinnliche Erfahrungen gemacht. Die Kinder erwerben durch die Zusammenarbeit auch soziale Kompetenz. Durch unsere Fantasiereise erfahren die Kinder Interessantes über klimatische Bedingungen und Veränderungen in der Natur. FANTASIEREISE BAUM IN DEN JAHRESZEITEN Jedes Lebewesen ist den Bedingungen von Wind und Wetter ausgesetzt. Jahresringe geben Auskunft über die Vergangenheit von Bäumen. WaldexpertInnen können aus ihnen herauslesen, ob die Jahre wasserreich oder trocken waren, ob der Baum ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden konnte oder ob Wetterextreme auf ihn eingewirkt haben. Zwischen der Rinde, den Zweigen und den Blättern jedes unserer Bäume baut sich ein eigenes Ökosystem auf: Lebensraum für unzählige Insekten, Säugetiere,Vögel und Einzeller. Mittels einer Fantasiereise, die in allen Variationen ausgebaut werden kann, werfen die Kinder einen Blick auf den Jahresablauf eines Baumes. Herbststürme künden den nahen Winter an. Das Laub beginnt sich zu verfärben. ORT: Klassenzimmer, Schulgarten/Schulhof oder Turnsaal. ZEITAUFWAND: 20 Minuten. MATERIALIEN: keine. KOSTEN: keine. Mit Hilfe des grünen Blattfarbstoffes, Sonnenlicht und Wasser betreiben Bäume wie alle grünen Pflanzen Photosynthese. UMSETZUNG: Die Kinder gehen paarweise zusammen und stellen sich im Kreis hintereinander auf. Ein Kind spielt den Baum, das andere das Wetter. Die Kinder bewegen sich nun passend zum Text, eventuell ist es hilfreich, wenn der/die LehrerIn mitspielt. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
DIDAKTISCHE UMSETZUNG "Ein Apfel täglich vertreibt den Arzt!" - sagt ein altes Sprichwort. Die größte Apfelplantage Niederösterreichs liegt vor den Toren Wiens und gehört dem Stift Klosterneuburg. Die Fantasiegeschichte lässt sich beliebig ausbauen oder mit neuen Schwerpunkten abwandeln. Unser Vorschlag eignet sich auch für ganz junge SchülerInnen. Anschließend kann das Erlebte gezeichnet oder in einer Geschichte zusammengefasst werden. Rollen tauschen nicht vergessen! Stell dir vor, du bist ein Baum und hast Wurzeln, die dich im Boden verankern und dir helfen, nicht umzufallen (breitbeinig aufstellen), einen Stamm (gerade aufrichten), Äste und Zweige (Arme heben, Finger spreizen) mit Blättern. Unsere Geschichte beginnt im zeitigen Frühling. Auf deinen Ästen liegt noch Schnee. Doch plötzlich kommt die Frühlingssonne hervor und der Schnee beginnt zu schmelzen ( Wetterkind streicht mit den Armen über die Äste und Zweige des Baumkindes ). Das Wasser rinnt den Stamm hinunter bis zum Boden, wo es vom Baum gierig aufgesaugt wird. Kleine Blätter und Blütenknospen wachsen auf seinen Ästen. Der Baum, vielleicht ein Birnbaum, streckt seine Äste der Sonne entgegen. Nun kommen die ersten Insekten. Sie summen und brummen und lassen sich auf den Blüten nieder. Es ist Mai geworden. Ein milder Regen fällt ganz sachte auf die Zweige und Äste. Der Baum wächst. Er saugt das Wasser gierig auf und transportiert es von seinen Wurzeln durch den Stamm bis zu seinen Blättern. So kann er seine vielen kleinen Früchte versorgen. Inzwischen ist es Sommer geworden. Die Sonne scheint warm auf die Äste und Zweige, die grünen Blätter können viel Sauerstoff erzeugen. Doch der Sommer wird heiß und heißer. Die Erde ist schon ganz ausgedörrt und die Blätter hängen müde von den Ästen. Plötzlich nähert sich ein Gewitter. Der Regen prasselt auf die Äste und Zweige. Es blitzt und donnert! Und jetzt beginnt es sogar zu hageln! Der Baum wird gerüttelt und geschüttelt! Aber genau so schnell, wie das Gewitter gekommen ist, ist es auch wieder verschwunden. Gott sei Dank hat der Baum keinen Schaden genommen. Jetzt ist wieder genug Wasser da und unser Baum kann viel Flüssigkeit über die Blätter in die Luft abgeben. Der Herbst kommt: Der Baum biegt sich unter der Last der vielen Früchte, die er trägt. Die Kinder naschen die Birnen von den Zweigen. Jetzt setzen schwere Herbststürme ein und der Baum wird ordentlich durchgebeutelt. Er wirft seine letzten Blätter ab und steht völlig kahl da. Er zieht seine Gefäße fest zusammen, damit er nicht erfriert und bereitet sich auf den Winter vor. Ein kalter Novembernebel legt sich auf die Äste und Zweige. Doch dann fällt der erste Schnee. Er ist weich und deckt den Baum fast wie ein Mantel zu. Er schützt ihn vor dem strengen Frost, aber er ist auch schwer und der Baum biegt sich unter der Last. Doch dann brechen wieder die ersten Frühlingssonnenstrahlen hervor und unser Baum erwacht erneut zum Leben, wie zu Beginn unserer Geschichte. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT DIE ZONEN DER ERDE Die Jahreszeiten auf der Erde sind auf den beiden Halbkugeln je um sechs Monate verschoben. 21. März - Frühlingsbeginn: Tag und Nachtgleiche, an den Polen herrscht hier für sechs Monate enweder ständig Tag oder ständig Nacht (Polartag oder Polarnacht). 21. Juni - Sommersonnenwende: Die Nordhalbkugel ist zur Sonne hin geneigt, die Arktis erhält mehr Licht und Wärme. Bei uns ist der Tag am längsten und die Nacht am kürzesten. 23. September Herbstbeginn: Tag- und Nachtgleiche, Nord- und Südpol befinden sich an der Grenze des beleuchteten Gebiets. Auf der ganzen Welt sind Tag und Nacht gleich lang, nämlich 12 Stunden. 21. Dezember - Winterbeginn: Die Sonne steht auf der Nordhalbkugel am tiefsten, der Tag ist am kürzesten, die Nacht am längsten. In der Arktis herrscht Polarnacht. Legende befindet sich auf der Seite 2 deines Arbeitsblattes. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT Kennst du dich in unserer Klimazone aus? Kennst du dich gut in Niederösterreich aus? Finde einige typische Tiere und Pflanzen im Buchstabensalat heraus, die in unserem Klima vorkommen. E M F E L D H A S E I W P L D R A U G W H O L U N D E R A T W I S C H A F G A R B E G W I L W O I Q L D E R E H L Z W N D R L A L M W A L D R E B E A L Z W Y E U M B E I C H E A L U W E L U D A B E N D B U C H E C H Y H E Z E F E U T I M E L S T R A N D W F R O S C H S F I S C H T E O R G E I S S B L A T T U N D R E P Q U A L L H I R S C H A R L E T A M H O H A S E L N U S S I S U K R O K O D I L F U C H S I S O Knick mich um.