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Transkript:

40 Invest Like the Best Die Zinsen sind im Keller und die Aktienmärkte spielen verrückt. Was die führenden Privatbanker des Landes ihren Kunden empfehlen und wie sie selber ihr Vermögen anlegen. VON THOMAS MARTINEK Als Nathan Mayer Rothschild im Jahr 1809 in London die Bank der berühmten Gelddynastie gründete, war die Formel für eine ertragreiche Geldanlage noch einfach: Ein Drittel in Gold, ein Drittel in Immobilien und ein Drittel in Aktien, so lautete die Regel, nach der er sein Vermögen anlegte und vermehrte. So schlecht ist diese Einteilung, die auf den Talmud zurückgeht, nicht gewesen. Sieben Generationen später wird das Vermögen der Rothschilds auf sagenhafte 350 Milliarden US-Dollar geschätzt. Aber würde Nathan Mayer, der Sohn des aus dem Frankfurter Judenghetto stammenden Familiengründers Mayer Amschel Rothschild, heute damit die gleiche Fortune haben? Heute, mehr als 200 Jahre nach der Begründung eines der größten Privatvermögen der Welt, stünde Rothschild vor einer Reihe seltsamer Probleme: Nicht der Erfolg von Unternehmen, ihre Umsätze und Gewinne, bestimmt das Steigen ihrer Aktienkurse, sondern die Entscheidungen der Notenbanken in Japan, den USA und Europa, die Zinsen künstlich niedrig zu halten. Denn da es für Sparbücher oder Staatsanleihen keine Zinsen mehr gibt, fließt Geld oft wahllos in den Aktienmarkt. Gold ist nicht mehr ein Hort der Sicherheit, wenn die Kanonen donnern, sondern ein Spekulationsobjekt von großen institutionellen Investoren dem sogenannten Smart Money. Der Goldpreis wurde von diesen Spekulanten bis vor drei Jahren in lichte Höhen getrieben. Dann ist er ins Bodenlose gefallen auch wenn in der Welt Wirtschaftskrisen, Krieg im Fernen Osten und Terror in der westlichen Welt herrschte. Und Immobilien? Die Besteuerung, vor allem in Österreich, von Realitätenbesitz und seiner Nutzung würde bei Nathan Mayer Rothschild nur Kopfschütteln hervorrufen. Seine Nachfolger in der Verwaltung großer Vermögen, die Leiter der führenden Privatbanken des Landes, sind deshalb heute umso mehr gefordert. Wie verwalten die bedeutendsten Privatbanker das Vermögen ihrer Kunden, um ihnen zu einem ähnlichen Reichtum wie den Rothschilds zu verhelfen? Und: Wie legen sie ihr eigenes Geld an? Susanne Höllinger, Generaldirektorin der Kathrein Privatbank, meint, dass sich da gar nicht so viel geändert hat: In den letzten Jahren ist sehr viel Vermögen in reale Werte geflossen, in Grund und Boden, Wohnungen und Gold. Und für sich selbst agiert sie FOTOS: WOLAK, ILGNER (2), PROHASKA (3)

Susanne Höllinger, CEO Kathrein Privatbank Constantin Veyder-Malberg, Vorstand Capital Bank Robert Zadrazil, Vorstandsvorsitzender Bank Austria 41 Bernhard Ramsauer, Vorstandsvorsitzender Semper Constantia Privatbank Wolfgang Traindl, Leiter Private Banking Erste Bank

42 In den letzten Jahren ist sehr viel Vermögen in reale Werte geflossen, in Grund und Boden, Wohnungen und Gold. Unseren Kunden empfehlen wir in dem Niedrigzinsumfeld Qualitätsaktien, vor allem aus den USA, aber auch aus den Emerging Markets. Ich selber investiere stark in Aktien und in meine eigene Wohnimmobilie. Selbstverständlich halte ich auch eine kleine Cashreserve als Sicherheitsbasis für die Familie. Susanne Höllinger, Kathrein Privatbank Ich persönlich kann nur jedem Kunden die Asset Allocation Fonds unserer SemperOwners Portfolios empfehlen. Innerhalb dieser Produkte veranlagen wir nach den gleichen Regeln, wie sie auch Eigentümer der Bank für sich wünschen und da gehöre ich selbstverständlich dazu. Ich selbst sehe meine Veranlagung langfristig und erlaube mir daher auch ein höheres Risikoprofil. Bernhard Ramsauer, Semper Constantia Privatbank Die Bank Austria bietet ihren Kunden im Private Banking zwei Möglichkeiten an: Sie können die Veranlagung ganz unseren Experten überlassen oder sie können ihre Investmententscheidungen selber treffen. Dabei erhalten sie aber ebenfalls die fundierte Expertenmeinung der Bank zur Verfügung gestellt. Ich verlasse mich bei meiner persönlichen Veranlagung ganz auf diese Expertise. Robert Zadrazil, Bank Austria ähnlich: Seit Beginn meiner persönlichen Investmentstrategie Anfang der 1990er Jahre hat sich nicht viel geändert, ich,investiere mein Geld. Das heißt konkret einen Aktienanteil von ca. 70 Prozent über die letzten 30 Jahre und die Investition in meine eigene Wohnimmobilie. Selbstverständlich gehört aber auch das Halten einer kleinen Cashreserve zu einer wichtigen Sicherheitsbasis für die Familie. Ein Investment in Aktien war in den vergangenen Jahren selbst für risikoscheue Anleger durchaus vertretbar. Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken trieb das Geld der Investoren förmlich an die Börsen. Die führenden Privatbanken in Österreich empfehlen ihren Kunden schon seit Jahren, den Aktienanteil in den Portfolios zu erhöhen. Bis zu 40 Prozent beträgt der Anteil an soliden Blue Chips in der Asset Allocation für ein Vermögen von rund zwei Millionen Euro bei den meisten heimischen Privatbanken. Doch zu Jahresbeginn erlebten die Anleger eine bittere Enttäuschung. Die Kurse fielen ins Bodenlose. Ist das das Ende der Börsenhausse? Und wie geht s weiter? Sollen Aktien nun aus den Depots verschwinden? Nach einer langen Aufwärtsbewegung in den vergangenen Jahren erreichten die Börsen entwickelter Länder ihren Höchststand im April 2015. Dann kam im Herbst der erste Einbruch, ausgelöst durch die Krise in China. Und seither verloren Aktien weltweit rund 22 Prozent. Doch wenn man die Börsenzyklen über längere Zeit verfolgt, kommt man zu einem interessanten Ergebnis: Demnach dauerten die Börsenabschwünge im Schnitt 2,5 Jahre und es gab Verluste von durchschnittlich 39 Prozent, bis der Tiefpunkt erreicht wurde. Die anschließende Markterholung dauerte im Schnitt aber sechs bis sieben Jahre und lieferte Erträge zwischen 53 und einmal sogar 590 Prozent. Die Botschaft ist klar: Wer sein Vermögen langfristig verwalten lassen will, kommt um Aktien nicht herum. Deshalb meint Kathrein-Bankerin Höllinger: Bei den Aktien sind wir weiterhin optimistisch und bevorzugen die USA, aber auch Emerging Markets. Auch bei der Semper Constantia Privatbank sieht man das so: Cash-nahe Veranlagungen wie Geldmarktfonds oder kurzlaufende Unternehmensanleihen bester Bonität bieten aktuell nur geringe Ertragschancen, machen aber in Zeiten erhöhter Unsicherheit als Portfoliostabilisatoren Sinn, so Vorstandsvorsitzender Bernhard Ramsauer. Die Semper Constantia Privatbank befindet sich ausschließlich im Eigentum privater Aktionäre und der Mitglieder des Vorstandes. So kann das Haus stets völlig unabhängig und flexibel, FOTOS: WOLAK, ILGNER (2), PROHASKA (2)

Neben der klassischen Vermögensverwaltung werden bei uns auch alle anderen Bankdienstleistungen für Private, Freiberufler und Unternehmen wie Immobilienfinanzierung, Sach- und Lebensversicherungen, Leasing und Immobilienvermittlungen angeboten. Mit einem Anteil von 15 Prozent setzen wir auch sehr auf die Immobilienveranlagung. Der Anteil von Gold beträgt fünf Prozent. Auch ich folge mit meiner privaten Veranlagung dieser Strategie. Wolfgang Traindl, Erste Bank allein im Interesse der Kunden agieren. In der Regel kann ein Kunde ab 500.000 Euro individuelle Vermögensverwaltungs- und Vermögensberatungsdienstleistungen im klassischen Private Banking in Anspruch nehmen, ab fünf Millionen Euro wird auf Wunsch auch ein individueller Spezialfonds aufgelegt. Oder man folgt der persönlichen Investmentstrategie von Ramsauer: Ich persönlich kann nur jedem Kunden die Asset Allocation Fonds unserer SemperOwners Portfolios empfehlen. Innerhalb dieser Produkte veranlagen wir nach den gleichen Regeln, wie sie auch Eigentümer der Bank für sich wünschen und da gehöre ich selbstverständlich dazu. Ich selbst sehe meine Veranlagung langfristig und erlaube mir daher ein höheres Risikoprofil. Im Private Banking der Erste Bank liegt die Einstiegsschwelle ebenfalls bei rund 500.000 Euro. Neben Unser Angebot entsteht auch durch den Bedarf unserer Kunden. So ist beispielsweise das Absolute Return Portfolio entstanden, das den Bedarf unserer institutionellen Kunden nach Investments mit geringen Schwankungen decken sollte und inzwischen auch bei unseren Privatkunden hohen Anklang findet. Ich veranlage mein Kapital zum Beispiel in unseren Value Investment Fonds Klassik, der die Anlagestrategie der Grazer Wechselseitigen nachbildet. Constantin Veyder-Malberg, Capital Bank der klassischen Vermögensverwaltung werden aber auch alle anderen Bankdienstleistungen für Private, Freiberufler und Unternehmen wie Immobilienfinanzierung, Sach- und Lebensversicherungen, Leasing und Immobilienvermittlungen angeboten. Im Musterportfolio der Erste Bank legt man, ähnlich wie bei Rothschilds, mit einem Anteil von 15 Prozent großen Wert auf die Immobilienveranlagung. Und auch Gold ist mit fünf Prozent darin vertreten. Wolfgang Traindl, langjähriger Leiter des Private Bankings der Erste Bank, folgt in seiner privaten Veranlagung auch dieser Strategie. 43

44 Ich habe auch schlechte Investments gemacht. Die haben meinen Erfahrungsschatz aber erweitert, damit meine Kunden auch aus meinen Fehlern lernen können. Im Private Banking der Bank Austria bietet man den Kunden zwei Möglichkeiten an. Robert Zadrazil, Vorstandsvorsitzender der Bank Austria: Im Bank Austria Private Banking sind wir überzeugt davon, dass ein nachhaltiger Anlageerfolg nur durch eine breite Diversifikation und ein aktives Management, also ein Überbzw. Untergewichten bestimmter Assetklassen, das einer fundierten Expertenmarktmeinung folgt, erzielt werden kann. Daher bietet die Bank Austria einerseits ihren Kunden das VermögensManagement 5Invest an, bei dem die Veranlagung je nach Risikoeinstufung von einem Expertenteam der Bank Austria übernommen wird. In diesem Fall wird für sämtliche Transaktionen eine Pauschalgebühr, die auf das Depotvolumen bezogen ist, verrechnet. Zudem veranlagt die Bank Austria Vermögensverwaltung in institutionellen Shareklassen, bei denen keine Bestandsprovisionen verrechnet werden. Für all jene, die ihre Investmententscheidungen lieber selber treffen wollen, bietet die Bank Austria im Private Banking das Modell UNI- VERS an. Bank Austria CEO Zadrazil: Der Kunde erhält hier ebenfalls fundierte Beratung und Expertenmeinung zur Verfügung gestellt, inwieweit er der Expertenmarktmeinung der Bank folgen möchte und wie er letztendlich veranlagt, entscheidet er selber. Zur Unterstützung gibt es noch ein vierteljährliches Reporting, bei dem die Portfoliozusammensetzung des Kunden mit der Expertenmeinung abgeglichen wird. Der Kunde, der seine Veranlagungsentscheidungen selbst getroffen hat, kann dabei vergleichen, wie er im Vergleich zu den Profis liegt. Und dann sein Portfolio entsprechend adaptieren. Bank Austria CEO Zadril überlässt die Verwaltung seines Vermögens ganz den eigenen Profis: Nachdem wir im Bank Austria Private Banking immer die fundierteste Marktmeinung unserer Experten im Haus haben, verlasse ich mich auch bei meiner persönlichen Veranlagung auf diese Expertise. Die Capital Bank, die zur Unternehmensgruppe der Grazer Wechselseitigen Versicherung gehört, ist ein Vermögensverwalter der besonders individuellen Art. Kunden können sich hier ihren Berater selbst aussuchen. Und die Capital Bank lernt auch von ihren Kunden. Constantin Veyder-Malberg, Vorstandsvorsitzender der Capital Bank: Unser Angebot entsteht durch den Bedarf unserer Kunden. So ist nicht nur das Absolute Return Portfolio entstanden, das den Bedarf unserer institutionellen Kunden nach Investments mit geringen Schwankungen decken sollte und inzwischen auch bei unseren Privatkunden hohen Anklang findet. Auch unser,treugold ist durch die Idee eines Kunden entstanden. Er war auf der Suche nach einer Möglichkeit, in Gold zu investieren. Es sollte gleichzeitig so einfach handelbar sein wie Papiergold und dennoch die Sicherheit von physischem Gold aufweisen ebenso wie die Steuerfreiheit der Erträge. Weil wir es am Markt nicht finden konnten, haben wir es selbst konzipiert. Von der Idee eines Kunden konnten inzwischen viele andere profitieren. Und natürlich investiert auch Veyder-Malberg in das, was er seinen Kunden empfiehlt: Alles andere wäre unglaubwürdig. Zum Beispiel in unseren Value Investment Fonds Klassik, der die Anlagestrategie der Grazer Wechselseitigen nachbildet. Dazu mische ich noch komplexere Investments bei, die aber,waffenscheinpflichtig, also extrem riskant sind. Und der Vermögensverwalter gesteht mit einem Augenzwinkern: Ich habe auch schlechte Investments gemacht. Die haben meinen Erfahrungsschatz aber erweitert, damit meine Kunden auch aus meinen Fehlern lernen können. Man sieht also, so viel anders als Nathan Mayer Rothschild, der Urvater der Privatbanker, legen die bedeutendsten Vermögensverwalter Österreichs das Geld ihrer Kunden auch nicht an. Nur über eines würde der alte Rothschild wohl den Kopf schütteln. In der Finanzwelt sind mittlerweile sogenannte Robo Advisors modern. Kunden geben auf dem Bildschirm an, wie viel sie zu veranlagen gedenken, zu welchem Risiko sie bereit sind und welchen Ertrag sie sich so vorstellen. Dann wird die Enter -Taste gedrückt, schon erscheint ein fix und fertiger Veranlagungsvorschlag auf dem Bildschirm. Auch wenn es natürlich nicht so simpel ist und in Wahrheit hochkomplexe Algorithmen hinter den Programmen der Robo Advisors stecken, bei den gediegenen Privatbanken würde man sich darauf alleine kaum verlassen. Aber man kann natürlich auch die moderne Technik mit der guten alten Tradition im Private Banking verknüpfen. Mittels einer speziellen Software, eben ähnlich wie bei Robo Advisors, wird immer öfter überwacht, ob die Veranlagung von den vorher definierten Risiken und Ertragszielen abweicht. Der Investmentprozess wird dadurch rationalisiert und es bleibt mehr Zeit für das persönliche Gespräch. Denn Private Banking ist auch in Zeiten der modernen Technik immer noch ein People Business. Das bestätigt Susanne Höllinger, die Leiterin der Kathrein Privatbank: Unsere Kunden profitieren von der Tradition einer exklusiven Privatbank, die ihr tägliches Handeln an Kernwerten wie Transparenz, Gewissenhaftigkeit und Ehrlichkeit ausrichtet. Und vor allem an einem für Vermögende besonders wichtigen Wert an Diskretion. private banking