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Transkript:

32. Jahrgang Heft 12 Dezember 2013 12 13 Fachzeitschrift der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege u Umgangsrecht für Kinder u Urinuntersuchung u Muttermilchbanken u Palliativ- Versorgung Organ des Fachausschusses Kinderkrankenpflege der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e. V., des Berufsverbandes Kinderkrankenpflege Deutschland e. V. und des Berufsverbandes Kinderkrankenpflege Österreich e. V.

Die Nummer Eins * bei Neurodermitis: Lino empfiehlt: Linola Hautmilch Medizinische Hautpflege mit wertvollem Distelöl zur Basispflege des Körpers Linola Fett ist seit 2006 das führende Dermatikum bei den Kinderärzten* Verordnungsfähig bei Kindern bis 12 Jahre Lino empfiehlt: Linola Dusch und Wasch Glasklares, fett- und linolsäurereiches Mikroemulsionsgel für die schonende Reinigung Linola Fett, N1 * Linola Fett ist das am häufigsten verordnete Dermatikum bei Neurodermitis bei Kindern bis zu 12 Jahren Quelle: IMS, VIP, Verordnungen 2006 2009, Insight Health, Verordnungen 2010 2012 Linola Fett. Wirkstoff: ungesättigte Fettsäuren. Zusammensetzung: 100 g hydrophobe Creme vom Typ W/Ö-Emul sion enth. als arzneilich wirksame Bestandteile: 0,815 g ungesättigte Fettsäuren (C18:2-Fettsäuren). Sonstige Bestandteile: Aluminiumstearat, Betacaroten (E 160a), Cetylstearylalkohol (Ph. Eur.) [pflanzlich], Decyloleat, raffiniertes Erdnussöl, hydriertes Erdnussöl, Hartfett, Hartparaffin, aliphatische Kohlenwasserstoffe (C40-C60), Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], dickflüssiges Paraffin, Sorbitanstearat (E 491), α-tocopherolacetat (Ph. Eur.), weißes Vaselin, gebleichtes Wachs, gereinigtes Wasser, Wollwachs, Wollwachsalkohole, 2(4-tert-Butylbenzyl)propanal (Geruchsstoff). Anwendungsgebiete: Zur unterstützenden Anwendung bei leichten bis mittelschweren Formen des atopischen Ekzems (Neurodermitis) im subakuten bis chronischen Stadium. Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen einen der Cremebestandteile. Nebenwirkungen: In sehr seltenen Fällen Überempfindlichkeits reaktionen der Haut (z.b. allergische Reaktionen), kurzzeitige Hautreizungen (z.b. Brennen, Rötung). DR. AUGUST WOLFF GmbH & Co. KG Arzneimittel 33532 Bielefeld

KINDERKRANKENSCHWESTER INHALT 460 Vorwort 452 Impressum 452 KLINISCHE FORTBILDUNG Rodo von Vigier Nützliche Urinuntersuchung 453 LAKTATION UND STILLEN Daniela Herrmann Fremde Muttermilch über Frauenmilchsammelstellen 460 PALLIATIV-VERSORGUNG Lukas Lochner, Maria Mischo-Kelling, Caterina Messerschmidt-Grandi und Philip Darbyshire Wenn die Welt zusammenbricht 466 BERUFS- UND RECHTSFRAGEN von Rainer Balloff Umgang des Kindes mit den Eltern 470 SONDERPFLEGE Alternative zum Klinikalltag ein Kind mit Behinderung aufnehmen 475 PRÄVENTION Stefan Matysiak Weltweite Kleinkindersterblichkeit geht weiter zurück 476 HÄUSLICHE KRANKENPFLEGE Arbeitsgruppe erstellt optimierten Überleitbogen 478 P0RTRÄT Angelika Staub Sophie Mannerheim von der Bankangestellten zur Pflegepionierin 483 Terminkalender 485 Berufsverband 488 Stellenmarkt 488 Vorschau 490 Fremde Muttermilch über Frauenmilchsammelstellen Blutspenden rettet Leben, das weiß man nicht erst seit dem eingängigen Slogan des Deutschen Roten Kreuzes. Weniger bekannt ist hingegen, dass auch eine Muttermilchspende möglich ist, die besonders für kleine Frühgeborene lebensrettend sein kann. Daniela Herrmann stellt die alte Tradition der Muttermilchbanken vor, die in den letzten Jahren wieder stärkere Beachtung findet. 466 Umgang des Kindes mit den Eltern Wenn die Welt zusammenbricht Was Eltern von lebensbedrohlich erkrankten Kindern in Südtirol erleben Die Nachricht, dass das eigene Kind lebensbedrohlich erkrankt ist, trifft die gesamte Familie unvorbereitet und hart. Umso wichtiger ist es, dass die pädiatrische Palliativ-Versorgung die Eltern bereits ab der Diagnosestellung auffängt. Während die medizinische Versorgung fortlaufend optimiert wird, findet die seelische Verfassung der Familien immer noch wenig Aufmerksamkeit. Lukas Lochner, Maria Mischo-Kelling, Caterina Messerschmidt- Grandi und Philip Darbyshire stellen eine aktuelle Studie aus Bozen vor, die sich auch mit dem seelischen Zustand dieser Familien befasst. Nach einer Trennung der Eltern gehört der so genannte Umgang des Kindes mit beiden Elternteilen theoretisch zum Kindeswohl. Im günstigsten Fall gilt dies auch für den fortlaufenden Umgang mit anderen wichtigen Bezugspersonen, zu denen das Kind eine Bindung entwickelt hat. In der Praxis jedoch gestaltet sich der Umgang nicht immer unproblematisch. Rainer Balloff zeigt auf, wo die Problematiken liegen. 470 Foto: Daniela Herrmann Foto: Lisa Spreckelmeyer/pixelio.de Foto: Didi01/pixelio.de 32. Jg. (2013) Nr. 12 451

VORWORT KINDERKRANKENSCHWESTER 32. Jahrgang Heft 12 2013 Organ des Fachausschusses Kinderkrankenpflege der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e. V., des Berufsverbandes Kinderkrankenpflege Deutschland e.v. und des Berufsverbandes Kinderkrankenpflege Österreich e. V. in Verbindung mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin e. V. und der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde Herausgeber: Prof. Dr. med. Dr. h. c. Theodor Hellbrügge Chefredakteur: Prof. Dr. med. Hermann Schulte-Wissermann (V.i.S.d.P.) Redaktion: Sabine Schwabe-Douah (Redakteurin) Beirat: Prof. Dr. med. Jörg Baltzer, Krefeld; Bettina Beyer-Lichtblau, Augsburg; Martha Böhm, Linz; Maria Jesse, Wien; Prof. Dr. med. Tim Niehues, Krefeld; Ursula Scharnofske, Krefeld; Dipl.-Verwaltungswirt Werner Schell, Neuss; Angelika Staub, Köln; Prof. Dr. med. Hans- Michael Straßburg, Würzburg; Elfriede Zoller; Stuttgart. Anschrift der Chefredaktion: Prof. Dr. med. Hermann Schulte-Wissermann Redaktionsbüro kinderkrankenschwester Lutherplatz 25, 47805 Krefeld Telefon 02151 500081, Telefax 02151 500567 E-Mail: kinderkrankenschwester@t-online.de Verlag: Max Schmidt-Römhild KG, Mengstraße 16, 23552 Lübeck, Telefon 0451 7031-01, Telefax 0451 7031-280, www.schmidt-roemhild.de E-Mail: info@schmidt-roemhild.de Anzeigen: Service und Disposition: Verlag Schmidt- Römhild KG, Lübeck, Christiane Kermel (V.i.S.d.P.) Telefon 0451 7031-279, Telefax 0451 7031-280 E-Mail: ckermel@schmidt-roemhild.com Anzeigenpreisliste: Nr. 34 vom 01.07.2013 Layout: Atelier Schmidt-Römhild, Werner Knopp, E-Mail: grafik@schmidt-roemhild.com Fotonachweis: Beiträge: Fotos und Zeichnungen, soweit nicht anders vermerkt, vom Autor eingesandt. Abonnenten-Service: Telefon 0451 7031-277, Telefax 0451 7031-281 E-Mail: vertrieb@schmidt-roemhild.com Bezugsmöglichkeiten: 12 Hefte pro Jahr; Einzelheft 2,99, Jahresabonnement 29,90 inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten Inland 4,50, Ausland 13,30. Schülerabonnement 29,00 inkl. MwSt. und Versandkosten; Sammelbezug: ab 10 Ex. = 2,35 pro Heft, ab 30 Ex. = 2,30 pro Heft, ab 50 Ex. = 2,25 pro Heft inkl. MwSt., Versandkosten entfallen. Die Zeitschrift kann auch elektronisch bezogen werden: www.kinderkrankenschwester.eu. Das Abonnement bezieht sich auf ein volles Kalenderjahr. Abonnements laufen mindestens ein Kalenderjahr und verlängern sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahresende eine schriftliche Kündigung erfolgt ist. Für Mitglieder des Berufsverbandes Kinderkrankenpflege Deutschland e.v. ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten, für Mitglieder des Berufsverbandes Kinderkrankenpflege Österreich gilt ein gesonderter Mitgliederbezugspreis. Namentlich gezeichnete Beiträge brauchen sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion und des Herausgebers zu decken. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Unterlagen übernehmen Herausgeber, Redaktion und Verlag keine Haftung. Titelfoto: R_K_B_by_anschi/pixelio.de ISSN 0723-2276 2013 Zu Weihnachten Unser Körper ist längst keine unveränderliche, feste Größe mehr, sondern ein optimierbares Produkt, das man nicht mehr hinzunehmen hat, wie es mal nun ist. Vielmehr werden in jedem Lebensalter biologische Eingriffe und Gestaltungen vorgenommen, denen man sich als einzelnes Individuum nicht mehr entziehen kann, weil die selbstverständliche Verfügbarkeit der biologischen und medizinischen Gestaltungsmöglichkeiten verführerisch ist. In einem Aufsehen erregenden Vortrag ( ewig leben oder das ewige Leben ) hat Kardinal Lehmann (Mainz) kürzlich vor Zuhörern der Ärzteschaft auf die Folgen des biologischen Reparaturbetriebes hingewiesen. Zwar werden den Menschen etliche Jahre des irdischen Daseins hinzugeschenkt; das sog. Enhancement, auch im Sinne einer Wertsteigerung, verfestigt aber den Glauben, dem Tode entfliehen zu können. Aber der Bezug und der Blick auf das Irdische macht alleine nicht glücklich, weil bei einer permanenten Gefahrenerwartung des Menschen (FAZ, 6.11.13, S. N3) trotz der Fortschritte in der Biotechnik das Bedürfnis nach Kontrolle seines Körpers gewachsen ist. Beängstigend ist die Geschwindigkeit, mit der dieser Fortschritt vonstatten geht. Eine ganz neue Technik, das sog. next generation sequencing (NGS), wird die Technologie zur Entschlüsselung des Erbmaterials revolutionieren. Billig und mit wenig Zeitaufwand ist es nun möglich, die biologischen Unvollkommenheiten festzustellen und die Risiken schlechter Erbanlagen bereits im frühen embryonalen Status zu minimieren. NGS wird es in zehn Jahren ermöglichen, dass jede Person einen Datensatz ihres kompletten Genoms auf einem USB-Stick oder gar auf dem Chip der Krankenkasse immer bei sich trägt (Cornelius Courts, Institut f. Rechtsmedizin, Bonn). NGS war bereits imstande, aus einer kleinen Menge Knochenmark das Genom von Ötzi zu entschlüsseln. Beim Lesen seiner genetischen Buchstaben ergab sich, dass der vor über 4000 Jahren verstorbene Mann aus dem Ötztal nicht nur mit der heute dort lebenden Population verwandt ist, sondern z.b. braune Haare, die Blutgruppe 0 und eine Laktoseintoleranz hatte. Den heute Lebenden wird es leicht gemacht, sich genetisch zu optimieren. Die genetische Ausstattung wird man nicht dem Zufall bzw. wie bisher der Ungewissheit überlassen. Bereits jetzt sind sog. DNA-Kits frei verfügbar, mit denen man anhand der elterlichen Gene die Wahrscheinlichkeit von gewissen Merkmalen beim (zukünftigen) Kind berechnen kann, z.b. die Augenfarbe oder die Möglichkeit, eine Laktoseintoleranz zu entwickeln (Melanie Mühl: Wir optimieren uns zu Tode; FAZ, 6.11.13, S. 25). In der Reproduktionsmedizin wird NGS besonders beliebt sein. Mit dieser Methode kennen die Mediziner den gesamten Gensatz des Embryos bereits, wenn dieser noch in der Nährlösung schwimmt. Das Schicksal des Embryos, d.h. die Einpflanzung in die Gebärmutter, hängt buchstäblich vom genetischen Text ab. Die Möglichkeit, von der Norm abzuweichen, wird für das junge Leben zunehmend schwinden. Behinderungen werden gar nicht mehr zugelassen. Die sich fortentwickelnde Biotechnik wird hinter dem perfekten Menschen herjagen. Der Blick auf den störanfälligen und fehlerhaften menschlichen Körper wird gnadenloser werden (FAZ, 6.11.13). Hat der Kardinal vielleicht doch recht, im Glauben darüber nachzudenken, was nach dem irdischen Leben kommt? Vielleicht führt dies zu mehr Barmherzigkeit und Nächstenliebe gegenüber jenem Menschenleben, das keine biologische Wertsteigerung erfahren hat. Weihnachten ist eine gute Gelegenheit, darüber nachzudenken. Prof. Dr. med. H. Schulte Wissermann, Redaktion 452 32. JG. (2013) NR. 12

KINDERKRANKENSCHWESTER KLINISCHE FORTBILDUNG Abbildung 1: Uroskopie Harnschau: Inspektion und Prüfung von Urin zu diagnostischen Zwecken Nützliche Urinuntersuchung * Rodo von Vigier Bereits Hippokrates schrieb über die Bedeutung der Urinuntersuchung und seit der Antike stellte diese während mehrerer Jahrhunderte das wichtigste diagnostische Hilfsmittel in der Medizin dar. Auch heute noch gehört die Urinuntersuchung zu den am häufigsten durchgeführten Hilfsuntersuchungen. Die Weiterentwicklung der labortechnischen Methoden erlaubt mittlerweile eine Vielzahl komplexer Untersuchungen in der Diagnostik seltener Erkrankungen; Hauptindikation zur Urinuntersuchung in der haus- und kinderärztlichen Praxis bleibt jedoch der Verdacht auf das Vorliegen einer Harnwegsinfektion. * nach einem Beitrag in KINDERÄRZTE. SCHWEIZ 01/2013 Die Harnschau Uroskopie geht auf Berichte aus dem alten Ägypten zurück und wurde durch die Thesen von Galen über die Humoralpathologie oder Säftelehre wesentlich geprägt. Während mehrerer Jahrhunderte war die Harnschau (Abbildung 1) nicht nur das wichtigste diagnostische Mittel der damaligen Medizin, vielmehr galt der Blick des Arztes auf das Harnglas in erhobener Hand als Sinnbild der Heilkunst. Der Morgenurin wurde in der Matula einem grosskolbigen Uringlas gesammelt und in einem speziellen Korb vor Sonnenlicht und Wärme geschützt dem Harnschauer überbracht. Begutachtet wurden Farbe, Konsistenz und Beimengungen sowie Geschmack und Geruch der Urinprobe unter Berücksichtigung der körperlichen Verfassung, des Temperamentes und Geschlechtes des Patienten. Diese historischen Berichte enthalten bereits Aspekte, die bis heute ihren Stellenwert in der Urindiagnostik behalten haben: Schon damals wurde die Bedeutung von korrekter Urinentnahme und Transport erkannt (Präanalytik) und der Urinbefund wurde stets in Zusammenhang mit dem klinischen Zustand des Patienten gewertet. Ein kurzer Blick des Untersuchers zur Beurteilung von Farbe und Aspekt der Urinprobe gehört auch heute zur vollständigen und korrekten Urinuntersuchung. Im vorliegenden Beitrag werden die wesentlichen Aspekte der verschiedenen Methoden zur Uringewinnung und verarbeitung, sowie die wichtigsten Untersuchungstechniken und Indikationen zur Urinuntersuchung bei pädiatrischen Patienten zusammengefasst. Uringewinnung und Verarbeitung Im Rahmen der Urinuntersuchung kommt der korrekten Präanalytik ein wesentlicher Stellenwert zu; die Methode der Uringewinnung sowie die Verarbeitung der Urinprobe können das Untersuchungsresultat massgeblich beeinflussen. Die Wahl der Methode zur Uringewinnung wird da- 32. Jg. (2013) Nr. 12 453

KLINISCHE FORTBILDUNG KINDERKRANKENSCHWESTER Abbildung 2: Ziegelmehl-Sediment : Durch Urinfarbstoffe (Urochrome) orange-rötlich gefärbte Ausfällung von Urat-Kristallen. Dieses harmlose Phänomen kann auch zu Verfärbung der Windeln führen. bei nicht nur durch das Patientenalter bzw. seine Kooperationsfähigkeit, sondern auch durch die durchzuführende Untersuchung massgeblich beeinflusst. Mittelstrahlurin Bei Kindern mit genügender Blasenkontrolle zur willkürlichen Blasenentleerung stellt diese nicht-invasive Art der Probeentnahme die Methode der Wahl dar. Mit geringem Aufwand kann bei Bedarf nach vorausgegangener Reinigung des Genitalbereiches ohne Seife oder Desinfektionsmittel eine Einzelprobe für sämtliche geeigneten Untersuchungen gewonnen werden. Bei Säuglingen und Kleinkindern mit noch fehlender Blasenkontrolle kann mit der clean-catch -Methode (Auffangen des Urines in sterilen Becher während einer Spontanmiktion) eine Urinportion vergleichbar mit einem Mittelstrahlurin gewonnen werden. Auch zur bakteriologischen Untersuchung bei Verdacht auf das Farbe Ursachen Vorliegen einer Harnwegsinfektion ist diese Probenentnahme geeignet: Im Vergleich zu den Kulturresultaten nach suprapubischer Punktion, betragen Sensitivität und Spezifität mittels clean-catch Methode 90 % bzw. 95 %. Dieses Vorgehen ist jedoch zeitaufwendig, erfordert Geduld und Mitarbeit der Begleitperson sowie einen angepassten Raum zur Durchführung; nicht geeignet ist diese Methode für schwer erkrankte Kinder in schlechtem Allgemeinzustand, für welche ein rasches Handeln wichtig ist. Säckchen-(Beutel)-Urin Bei Kindern mit ungenügender Blasenkontrolle kann eine Einzelprobe mittels eines Klebebeutels gewonnen werden. Diese Methode ist einfach, abgesehen von der Entfernung des Klebebeutels für das Kind wenig belastend, wiederholbar und meist erfolgreich. Hauptsächlicher Nachteil dieser Methode ist die sehr grosse Kontaminationsrate (falsch positive Resultate im Streifentest und in der Urinkultur), so dass die sichere Diagnose einer Harnwegsinfektion bzw. eine verlässliche bakteriologische Untersuchung aus einer solchen Urinprobe nicht möglich ist. Auch bei guten Untersuchungsbedingungen mit sauberem und reizlosem Genitalbereich sowie kurzer Verweildauer des Beutels bis zur Miktion sind eine signifikante Leukozyturie sowie ein signifikantes Bakterienwachstum eines einzelnen Keimes (Monokultur) ausschliesslich aufgrund einer Kontamination möglich. Die Fehlerquote bakteriologischer Untersuchungen aus Beutelurin ist derart gross, dass aus diesen Urinproben grundsätzlich keine Kulturen veranlasst werden sollen. Solche falsch positiven Resultate führen zu Fehldiagnosen sowie unnötigen Therapien und möglicherweise Weiterabklärungen. Bei pathologischem Rot, Orange Blut, Hämoglobin, Myoglobin Ernährung (Randen, Rhabarber, Brombeeren, weitere) Medikamente (Rifampicin, Nitrofurantoin, Laxantien, Phenytoin, weitere) Pigmente (Urat, Porphyrine) Grün, blau-grün Methylen blau Vitamin B Komplex Gallenfarbstoffe Schwarz, grau, braun Blut Eisen Melanin Phenol-Intoxikation Tabelle 1: Ursachen von Farbveränderungen des Urins Befund im Streifentest und Sediment aus einer mit Beutel gewonnenen Urinprobe ist zur sicheren Diagnose einer Harnwegsinfektion eine Wiederholung der Untersuchung aus einer zweiten Urinprobe (clean-catch, Katheter oder Punktion) notwendig. Demgegenüber vermag eine vollständig unauffällige Urinuntersuchung (Streifentest und Sediment) aus einem Säckli-Urin das Vorliegen einer Harnwegsinfektion in der Mehrzahl der Fälle mit genügender Sicherheit auszuschliessen. Die übrigen semiquantitativen (Streifentest) und quantitativen laborchemischen Untersuchungen (zum Beispiel Protein, Elektrolyte etc.) können aus derartigen Urinproben durchgeführt werden, falls die Untersuchung in Einzelproben sinnvoll ist (siehe Abschnitt Quantitative Untersuchungen ). Blasenkatheterurin Mittels Einmal-Katheterismus der Harnblase kann eine Urinportion gewonnen werden, welche, für sämtliche aus Einzelportion geeigneten Untersuchungen, verlässliche Resultate ergibt. Bei korrekter Durchführung ergibt auch die bakteriologische Untersuchung dieser Urinproben kaum falsch positive Resultate (cave: Phimose). Bei genügender Blasenfüllung ist die Uringewinnung meist auf Anhieb erfolgreich; wo vorhanden kann mittels vorausgehender sonographischer Kontrolle der Blasenfüllung die Erfolgsrate erhöht werden. Die Methode ist jedoch invasiv und es besteht ein gewisses Risiko einer iatrogenen Infektion, deren Inzidenz jedoch nicht genau bekannt ist. Die Durchführung in der Praxis ist durchaus möglich, jedoch mit entsprechendem Aufwand (zeitlich, materiell und personell) verbunden. Suprapubische Punktion Durch Punktion oberhalb der Symphyse kann bei genügend gefüllter Blase eine Einzelportion geeignet für sämtliche Untersuchungen gewonnen werden. Die Methode ist invasiv, aber trotzdem komplikationsarm, am häufigsten wird das Auftreten einer transitorischen Mikro- oder Makrohämaturie beschrieben. Die suprapubische Punktion gilt vor allem für Neugeborene und Säuglinge als geeignet; ab dem Alter von zwei Jahren wird auch wegen zunehmendem Komplikationsrisiko meist davon abgesehen. Zur Verbesserung der Erfolgsrate ist vorausgehend eine gute Hydratation wichtig. Durch vorausgehende sonographische 454 32. JG. (2013) NR. 12

KINDERKRANKENSCHWESTER KLINISCHE FORTBILDUNG Kontrolle der Blasenfüllung kann die Erfolgsrate von ca. 60 % auf mehr als 90 % erhöht werden. Eine suprapubische Punktion zur Uringewinnung sollte deshalb ausschliesslich nach sonographischer Kontrolle der Blasenfüllung erfolgen. In einigen Ländern kommt diese Methode der Uringewinnung auch in der kinderärztlichen Praxis zur Anwendung; in der Schweiz ist deren Akzeptanz insgesamt bislang geringer. Urinverarbeitung Eine frische Urinprobe sollte vor direkter Sonnenbestrahlung geschützt und innerhalb von 1 (-2) Stunden untersucht werden, da ansonsten durch Licht, Luftkontakt und Temperaturänderung die Befunde beeinflusst werden können. Durch so genanntes Nachdunkeln (Hämoglobin, Medikamente) kommt es zu einer Veränderung der Farbe und die Präzipitation von gelösten Salzen (z.b. Urat, Phosphat) kann zu Trübung führen, welche durch erneute Erwärmung auf Körpertemperatur reversibel sein kann. Falls die Urinprobe nicht umgehend untersucht werden kann, soll sie gekühlt (4 Celsius) und innerhalb von vier bis sechs Stunden, nach erneutem Aufwärmen auf Raumtemperatur, untersucht werden. Bei längerem Stehen der Urinprobe ist mit einer Lysierung der zellulären Elemente und entsprechender Beeinflussung der mikroskopischen Untersuchungsresultate zu rechnen, zudem nimmt die Bakterienzahl zu und der ph-wert steigt. Für den Versand von Urinproben zur mikrobiologischen Untersuchung ist ein geeignetes Transportmedium, welches die Bakterien bei unveränderter Keimzahl im Urin konserviert, zu verwenden. Für einige Spezialuntersuchungen (z.b. Katecholamine, gewisse Abklärungen bei Urolithiasis) ist die Urinprobe durch Zugabe einer starken Säure zu stabilisieren. Das korrekte Vorgehen ist im Einzelfall mit dem entsprechenden Labor im Voraus abzuklären. Physikalische Urinuntersuchung Die Beurteilung und Festhaltung physikalischer Eigenschaften gehört auch heute noch zur vollständigen Urinuntersuchung. Dazu zählen insbesondere die Beurteilung von Farbe und allfälliger Trübung; in Abhängigkeit der klinischen Situation aber auch die Bestimmung des spezifischen Gewichtes mittels Refraktometer und des Volumens. Wegen zu grosser Messungenauigkeit wird die Bestimmung des spezifischen Gewichtes mittels Aräometer (Senkspindel) heute meist nicht mehr empfohlen. Trüber Urin entsteht durch Ausfällung von Salzen (Abbildung 2) und Vorhandensein von zellulären Elementen (z.b. Leukozyten und Bakterien bei Harnwegsinfektion); bei starker Proteinurie kann der Urin einen flockigen und vor allem schäumenden Aspekt annehmen. In Einzelfällen kann auch der Geruch des Urines diagnostische Hinweise liefern: Ein süsslich-fruchtiger Geruch weist auf eine Ketoazidose hin (Diabetes mellitus, Fasten, Alkohol), Ammoniakgeruch findet sich bei Harnwegsinfektionen mit ureasebildenden Bakterien und verschiedene Stoffwechselstörungen führen zu einem typischen Uringeruch, am besten bekannt der Geruch nach Ahornsirup oder Maggi bei Leucinose. Frisch gelöster Urin ist physiologischerweise klar und von blasser bis dunkelgelber Farbe, je nach Konzentration. Verschiedene weitere Faktoren wie Ernährung, Medikamente und Erkrankungen können jedoch die Urinfarbe massgeblich beeinflussen (Tabelle 1). Indikator nicht-pathologische falsch positiv falsch negativ Ursachen Spez. Gewicht (SG) Flüssigkeitszufuhr Verdünnung während Verarbeitung - ph Eiweißgehalt der urease-bildende Keime (Proteus) Reagenzien benachbarter Indikatoren* Ernährung Leukozytenesterase Fieber Vaginalsekret, Oxidantien Ascorbinsäure, Proteinurie, hohes SG, Cephalosporine, Nitrofurantoin Nitrit - roter Urin (vgl. Tab. 1) Ascorbinsäure, Urobilinogen, ungenügende Verweildauer des Urins in der Blase (cave: Neugeborene, Säuglinge) Protein orthostatische Proteinurie, Fieber, Sport alkalischer Urin, zelluläre Bestandteile, Bakterien saurer Urin, niedermolekulare Proteine werden nicht erfasst Glucose - Oxidantien Ascorbinsäure, hohes SG Ketone (kohlenhydratarme Diät)** ACE-Hemmer verzögerte Urinuntersuchung Urobilinogen - alkalischer Urin, Sulfonamide antibiotische Therapie, verzögerte Urinuntersuchung Bilirubin - Rifamplicin, Chlorpromazin Ascorbinsäure, verzögerte Urinuntersuchung Blut/Globin Menstruation, Sport Peroxidase (Harnwegsinfektion), Desinfektionsmittel Ascorbinsäure, Proteinurie, hohes SG * inkorrekte technische Anwendung des Streifentest kann zu "Kontamination" mit Reagenzien der weiteren Indikatoren auf dem Streifentest und dadurch zu falsch negativen Resultataten führen ** Ketokörper im Urin bei Neugeborenen sind immer pathologisch und bedürfen einer notfallmäßigen Weiterabklärung Tabelle 2: Urinstreifentest, nicht-pathologische Ursachen abnormer Befunde und falscher Resultate 32. Jg. (2013) Nr. 12 455