Theo Schwartz
Inhalt Wisst ihr noch 19 Der neue Schüler 22 Die erste Liebe 35 Armer Joachim! 50 Der Liebeszauber 63 Joachim rastet aus 72 Die Retterin in der Not 80 Der Flug durch die Nacht 87
Der Liebeszauber Bernhard Blocksberg war aus seinem Büro heimgekommen und saß jetzt in der Küche, während seine Frau am Herd beschäftigt war. Hoffentlich hat Bibi nichts Dummes angestellt, sagte er mit leichter Besorgnis in der Stimme. Du meinst, wegen ihres Schwarms?, fragte Barbara. Ich rufe sie gleich zum Essen. Bi Sie stockte, denn im gleichen Moment kam ihre Tochter zur Tür herein. Sie schien bedrückt zu sein und hatte nasse Augen. Bibilein! Was hast du? 63
Bibi stellte ihren Besen ab. Ach, Mami!, sagte sie und warf sich schluchzend in ihre Arme. Er will sich nicht in mich verlieben! Na, komm! Barbara fasste sie um die Schulter und führte sie zum Tisch. Iss erst mal was. Dabei habe ich mich so schön hässlich gehext, sagte Bibi traurig. Was hast du dich? Hässlich gehext? Bernhard blickte seine Frau entgeistert an. Unsere Tochter hat den Verstand verloren. Bibi?, fragte Barbara misstrauisch. Warst du etwa heimlich in meinem Labor? Ja, Mami, gab Bibi kleinlaut zu. Ein für alle Mal, Bibi Barbara erhob mahnend den Zeigefinger. 64
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Das große Hexbuch ist für dich tabu! Das weißt du! Ja, Mami, sagte Bibi leise. Man darf die Gefühle anderer Menschen nicht erzwingen. Schon gar nicht durch Hexerei! Ja, Mami. Bibi schniefte laut. Ich hab s gemerkt. Mein Kleines. Barbara strich ihr tröstend über das Haar. Ihr Ärger über das heimliche Betreten ihres Labors war bereits wieder verflogen. Übrigens, Bibi, wechselte Bernhard das Thema, deine Mutter und ich sind heute Abend verabredet. Können wir dich mit deinem Kummer allein lassen, Schätzchen?, fragte Barbara. Na klar. Bibi lächelte unter Tränen. 66
Marita kann zu mir kommen. Wir können zusammen Hausaufgaben machen. Bibi und Marita saßen auf Bibis Bett und futterten Kartoffelchips. Marita lauschte mit großen Augen Bibis Bericht. und dann knallt er mir einfach die Tür vor der Nase zu!, schloss sie empört. Jungs sind gemein, stellte Marita fest und steckte sich einen weiteren Chip in den Mund. Echt schade, dass du nicht einfach so nen Liebeshexspruch sagen kannst. Mensch, Marita! Bibi sprang auf. Ihre Augen leuchteten. Wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen? Das ist 67
die Idee! Obwohl Ihr wurde ein wenig mulmig zu Mute. Mami hat gesagt Was? Ach nichts! Nichts. Bibi schob ihre Bedenken beiseite. Komm mit. Pass auf, Joachim!, sagte Marita mit gespieltem Ernst und fügte dann kichernd hinzu: Jetzt wird gehext! Sie sausten in Barbaras Labor. Bibi zog das große Hexbuch aus dem Regal, legte es auf den Arbeitstisch und blätterte darin. Da haben wir s!, rief sie begeistert. Liebeshexsprüche. Nummer eins zwei drei vier Wow! So viele! Schließlich fand sie das Passende. Der ist perfekt. Den nehme ich! Marita blickte ihr über die Schulter. 68
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Du, schau mal, da steht: Freigegeben nach dem ersten Schwarm. Hat das was zu bedeuten? Äh ach was. Bibi winkte lässig ab. Der Spruch ist nur sehr alt, nichts weiter. Geh mal ein Stück zurück. Nun holte Bibi tief Luft und sagte mit dramatischer Stimme: Deus Amor magnus mei, gib Joachims Liebe frei! Dass er nun mein Traumprinz sei! Hexhex! Funken sprühten, Sternchen blitzten, das Hex-Plingpling ertönte und rote Herzen wirbelten durch die Luft. Sie verbanden sich mit den Sternchen zu einem leuchtenden Schweif, der durch das offene Fenster hinaus in die Nacht flog. Die Mädchen blickten mit großen Augen hinterher. 70
Ja!!!, riefen sie begeistert. Joachim ist geliefert!, jubelte Bibi. Schnell stellte sie das Hexbuch zurück an seinen Platz. Dann sausten sie hinunter in die Küche, schenkten sich Saft ein und stießen mit den Gläsern an. Auf den Liebeszauber!, sagte Bibi. 71