Wert -volle Partizipation für Kinder in der Demokratie Elisabeth Nowak



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Wert -volle Partizipation für Kinder in der Demokratie Elisabeth Nowak Workshop zur Fachtagung des Dt. Kinderschutzbundes LV Bayern vom 8. bis9.05.2010

Kinderrechte sind Menschenrechte Kinderrechte nach der UN-Konvention

Rechte und Werte in der Demokratie Partizipation Wahlen Volksouveränität Solidarität Wertschätzung Verantwortung Akzeptanz Wahrheit Toleranz Frieden Demokratie Rechtsstaatlichkeit Verfassung Parlamentarismus Gewaltenteilung Würde Freiheit Gleichheit Gerechtigkeit

Wert -volle Partizipation lernen in demokratischer Wirklichkeit Demokratie Lernen als Lebens- Gesellschafs- und Herrschaftsform Kinderrechte Kinder und Erwachsene beteiligen sich gemeinsam Partizipation von Kindern als Recht auf Beteiligung Partizipative Handlungs-Kompetenz für Demokratie Soziale Partizipation in ihrer Lebenswelt Wert -volle Teilhabe im Alltag der Kinder

Kinderrechte Kinder und Erwachsene beteiligen sich gemeinsam Kinderrechte Recht auf Information, freie Meinungsäußerung und die Beteiligung an Entscheidungen Recht auf Bildung (Lernen) Recht auf Gleichwertigkeit Recht auf Fürsorge und gewaltfreie Erziehung Recht auf ein aktives und möglichst selbstständiges Leben Anforderungen für die Erwachsenen strukturelle Verankerung von Teilhabe, Berücksichtigung des Kinderwillens Bildungsmöglichkeiten durch Schulpflicht und Berufsausbildung Anerkennung der Verschiedenheit und Umgang auf Augenhöhe Vertrauensvorschuss und Verantwortung Bereitschaft zur Offenheit und Toleranz

Partizipation von Kindern als Recht auf Beteiligung Partizipation als Recht auf Beteiligung entspringt nicht dem uneigennützigen Engagement von Pädagogen und Politikern, sondern ist Niederschlag der rechtlichen Verankerung. Teilhabe kann aktiv oder passiv, bewußt oder unbewußt, autonom oder fremdbestimmt sein. Partizipieren können Kinder in verschiedenen Lebenswelten und Handlungsfeldern. Partizipation von Kinder (am Beispiel Schule) institutionelle Formen interaktionale Formen Verankerung von Partizipations- Rechten in der Schulstruktur Umsetzungsmodelle im Schulleben und im Unterricht der einzelnen Schule Quelle: http://www.kinderpolitik.de/biblio/1.html

Übung zur Demokratiefähigkeit Kann Demokratiefähigkeit mit folgenden Fragen trainiert werden? Übernehme ich Verantwortung für die Gesellschaft, Gruppe und mich? Wie sehe ich mich, wie sehe ich andere? Wie gehe ich mit meinen eigenen und den Gefühlen anderer um? Akzeptiere ich gesellschaftliche und schulische Regeln und Normen? Wie motiviere ich mich und andere? Kenne ich meine Stärken und Schwächen? Wie gehe ich mit anderen, mit Konflikten und mit Kritik um? Hab ich Vertrauen in mich und andere?

Partizipative* Handlungs-Kompetenz für Demokratie Sozial-Kompetenz Soziale Wahrnehmung Kommunikationsfähigkeit Emotionale Intelligenz Empathie Methoden-Kompetenz Selbst-Kompetenz Selbstvertrauen Selbstwertgefühl Zutrauen in eigene Stärken Schwächen akzeptieren Bewältigung von Ängsten Medien-Kompetenz partizipative Handlungs-Kompetenz -> Teilhabe -> Kompromissbereitschaft -> Respekt -> Toleranz -> moralisches Bewusstsein -> Werteorientierung -> Solidarität -> Zivilcourage -> Diskussionsfähigkeit -> Pluralitätsprinzip -> reflexive Fähigkeiten * Siehe Grasy, Birgit (2004): Das Modell der Partizipativen Grundschule: Neue Impulse für die Weiterentwicklung der Grundschule durch die Förderung der partizipativen Handlungskompetenz der Schüler.

Soziale Partizipation in der Lebenswelt Wertschätzung Verantwortung Akzeptanz Wahrheit Toleranz Frieden Partizipation 1. Mitreden 2. Mitbestimmen 3. Mitgestalten Im Miteinander den Einzelnen stärken Miteinander Füreinander in der Schulgemeinschaft 1. Regeln und Disziplin 2. Mehrheitsprinzip 3. Freie Meinungsäußerung 4. Solidarität Demokratie in der Schule Würde Freiheit Gleichheit Gerechtigkeit Bildungsauftrag der Institution Schule Kultushoheit der Länder Schulgesetze Institutionelle Organisationsstrukturen Elisabeth Nowak

Wert -volle Teilhabe im Alltag der Kinder und Jugendlichen 1 Werte im Partizipativen Miteinander Wertschätzung, Gleichwertigkeit (Mitreden) Respekt, Gerechtigkeit (Mitbestimmen) Verantwortung, Anerkennung (Mitgestalten) Werte im Miteinander den Einzelnen stärken Würde des Menschen, Freiheit, Hilfsbereitschaft, Persönlichkeitsentwicklung, Zivilcourage

Wert -volle Teilhabe im Alltag der Kinder und Jugendlichen 2 Werte im Miteinander Füreinander in der Schulgemeinschaft Selbstorganisation, Achtung (Regeln/Selbstdisziplin) Wahrheit, Anerkennen (Mehrheitsprinzip) Freiheit, Toleranz (Freie Meinungsäußerung) Solidarität ( friedliches Miteinander)

Was sind Normen, Werte, Tugenden? Was sind Werte Normen schreiben vor, wie im Einzelfall gehandelt werden soll. Tugenden sind immer Ausdruck von bestimmten Werten. Werte können als übergreifende und überdauernde Lebensorientierung verstanden werden.

Aus der Praxis: Das Projekt an der Grundschule Percha: Demokratie erleben und Werte erlernen Erwachsene und Kinder beteiligen sich gemeinsam Kinder übernehmen Verantwortung für ihre demokratische Schulwirklichkeit

Praktische Umsetzungsmöglichkeiten in Stationen Nr. Station Methode Material 1 Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz? Streitgespräch Text, Wortkarten rot, grün 2 Materialien zur Demokratiepädagogik 3 Materialblätter zur Streitkultur 4 Spielformen der Beteiligung Think-Pair-Share Materialblätter 5 Demokratie im Kleinen 6 Materialien zu Werteerziehung 7 Gewaltfreie Sprache FrageQuadrat Text, Materialien 8 Was macht Kinder stark (Resilienz) Diskussion Text, Materiaien 9 Der No-blame-Approach gegen Mobbing Kennenlernen Info-Heft 10 Wertbezogenes Handeln (Satzanfänge..) Reflexion Textbögen

Kinderrechte

P e r s p e k

Abschluss-Präsentation unseres Workshops Gedankenimpuls Wo werden Kinderrechte verwirklicht wo werden sie verletzt was kann verbessert werden?

Noch eine Empfehlung