Einbau des Kettenöler Rehoiler 5 Als Erstes gings um den Zusammenbau des Tankes, es ist der 100 ccm-tank aus dem Modellbau. So wird das Päckchen geliefert: Dies sind nun die zusammengestellten Einzelteile: Man beachte rechts das kleine schwarze Gummistückchen, dieses kommt aus dem Gummistopfen, der den Tank verschließt. Die dritte Bohrung für die Entlüftung ist ab Werk nicht ganz fertiggestellt, und beim Durchstecken des Messingrohres sticht man dieses kleine Gummiteil aus. Wenn man dies nicht bemerkt, könnte es den Auslass verstopfen, sodass kein Öl mehr rausgeht.
So sieht das Ganze fertig aus: Ganz wichtig der Messingring, der das Plastik am Hals zusammenhält, wenn der Gummi innen mitttels der zentralen Schraube auseinandergedrückt wird:
Als Nächstes ging s ans Basteln der Kanüle für den Ölaustritt. Ich verwendete dasselbe System, das sich schon beim selbstgebastelten 0815-Öler an meiner alten VF 500 über 50.000 km bewährt hat. Man benötigt einfach eine Injektornadel aus der Medizin. Diese Kanüle ist aus Edelstahl, also Rostfrei. Das letzte Plastikstück wird so abgeschnitten, dass es ganz knapp in den Schlauch passt. Zusätzlich mit Kleber gesichert, dann gibt s keine Probleme damit. Um noch näher ans Ritzel zu kommen, schnitt ich später die überstehende Spitze vorne weg.
Ich entschied mich für die Montage des Ölaustritts am vorderen Ritzel. Dies ist leider aufwändiger als am hinteren Ritzel, da vorne weniger Platz ist und die Schlauchführung präziser sein muss. Aber dafür ist der Einbau schön verdeckt, und die Ölung erscheint mir vorne auch effektiver. Die folgenden Bilder zeigen den Einbau an der Honda CBF 500 ABS meiner Frau: Die Austrittskanüle wurde mittels 2 Kabelbindern am vorbereiteten Eisenwinkel befestigt und zusätzlich mit Heißkleber befestigt. Mit dem Winkel kann man das Ganze schön adjustieren, damit das Öl direkt auf das Kettenritzel tropft. Dann platzierte ich den Tank und die Pumpe am Rahmen rechts hinten. Befestigung erfolgte mittels Kabelbindern, den Tank fixierte ich zusätzlich mit etwas Heißkleber. So kann er nicht verrutschen oder sich verdrehen, und bei Bedarf lässt sich dieser Kleber wieder schön ablösen. Einigen wird diese Methode möglicherweise zu urban sein, aber die ganzen Kabelbäume etc. in unseren modernen Fahrzeugen werden ebenfalls mit Kabelbindern befestigt. Da alles verdeckt unter der Verkleidung liegt, kommt keine Sonne dazu und somit besteht kaum die Gefahr vorzeitiger Alterung des Kunststoffs.
Und so sieht das Ganze von oben aus:
Jetzt ist die Elektrifizierung des Systems an der Reihe. Ich verwendete das passende von Detlef vorgeschlagene Platinengehäuse und dazu noch 2 Schlauchtüllen: Und zusammengebaut:
Nun folgte die etwas schwierige Suche nach dem Tachosignal. Da bei der CBF das Tachosignal direkt im Getriebe abgegriffen wird, suchte ich alle Kabel durch, die aus dem Getriebegehäuse kommen. Da sind einige Stecker unter so einem Silikonschlauch drin. Der Richtige ist schwarz und hat 3 Kabel. Eines führt Masse, das Zweite führt ca. 5 V bei eingeschalteter Zündung und das Dritte bringt das gesuchte intermittierende Tachosignal. Die Farbe ist rosa vor dem Stecker und danach geht ein rosagrünes Kabel weiter. Die Anzahl der Impulse liegt bei über 70 pro Radumdrehung, dafür gibt es aber eh den Tacho-Lernmodus Auf dem Bild sieht man auch die verwendeten Ölflex-Kabel, diese kommen aus dem Anlagenbau und passen vom Anwendungsbereich gut hier hin. Als Regenschalter und Kontrollleuchte verwende ich einen beleuchteten Taster mit 2V-LED. Dieser passt mir von der Größe her sehr gut, da er nur 8 mm Einbaudurchmesser hat. Einziges Problem könnte sein, dass er nicht wasserdicht ist. Ich konnte leider auch keine passende Schutzkappe finden. Mal sehen, wie das über die Jahre funktioniert, ansonsten wird er halt ausgetauscht. Eigentlich kommt an diese Stelle nicht allzuviel Nässe, also bleib ich mal ganz zuversichtlich. Um die ganze Sache wieder schön rückbauen zu können, hab ich im Cockpit das Honda-Emblem herausgenommen und dort das Loch hineingebohrt.
Für die LED musste ich einen passenden 150 Ohm-Widerstand dazwischenlöten, da der Ausgang der Platine auf 5 V ausgelegt ist und die LED im Taster nur 2 V verträgt. Verkabelt wurde das Ganze mit einem 4 adrigen Ölflex- Steuerleitungskabel entlang des originalen Kabelstranges unter dem Tank. Beim Anschließen ging ich einfach nach der übersichtlich aufgebauten Anleitung vor, das klappte alles perfekt. Nun bin ich noch in der Einstellphase, aber es funktioniert bisher alles prima. Das Einschalten der Pumpe wird zwar meist nicht gesehen, aber bei längeren Standzeiten an Kreuzungen leuchtet die Cockpit-LED auf und geht beim nächsten Anfahren wieder aus. So weiß man, dass das System funktioniert Nun zum Einbau an meiner Suzuki V-Strom DL 650 ABS: Auch hier wieder mein schon bewährtes Patent zur Befestigung der Austrittsdüse: Kabelbinder und Heisskleber: Das Halteblech hab ich schon so vorgebogen, damit es dann gleich halbwegs passt. Hier sieht man jetzt die abgeschnittene Spitze der Kanüle.
Damit auch ja nichts hervorleuchtet hab ich alles in Schwarz lackiert: Kette montiert, alles läuft frei, nichts schleift:
Hier muss der Schlauch einen ziemlich engen Bogen machen, um oben nicht zu nah an den heißen Auspuff zu kommen: Vom Prinzip her auch hier dieselbe Montage von Tank und Pumpe:
In Ermangelung weiterer Gummitüllen machte ich die Gehäusedurchführung der Kabel diesmal auf die einfache Art: Hier die vormontierte und teilweise angeschlossene Platine: Nach dem Studium des Schaltplanes kam ich zum Schluss, dass ich auch hier das Tachosignal gleich hinten abnehmen werde, und nicht vorne innerhalb der Verkleidung, wie viele andere schon beschrieben hatten. Dazu fand ich bald den passenden Stecker mit einem rosa Kabel: Nur zu blöd, dass dieses Kabel vom Leerlaufschalter kommt. Die Abnahme des Tachosignals erfolgt bei der V-Strom am Vorderrad so musste ich meine Idee verwerfen und ein extra Kabel nach hinten ziehen Es gibt vorne links eine Gummitülle, unter der sich der Hauptstecker fürs Cockpit befindet. Dort gibt es ein rosa Kabel, dieses bringt 8 Signale pro Radumdrehung.
Einlöten eines Vorwiderstandes für die Cockpit-LED: Das Ganze dann mit Schrupfschlauch isoliert: Links unten sieht man ein Stück braunen Kabels, dieses hab ich angeschlossen, um im Bedarfsfall den Kontakt für Dauerpumpen überbrücken zu können. Das Ende wurde einfach isoliert mit einer aufgesteckten Kabelhülle. Die Stromversorgung funktioniert über Zündungsplus, und zwar direkt nach der Ignition -Sicherung am Kabelschuh abgegriffen. Sollte es einmal Probleme mit der Elektronik geben, so ist dieser Eingriff sofort ersichtlich und kann zur Fehlersuche schnell abgeklemmt werden. Andererseits ist der Rehoiler auf diese Art ebenfalls gesichert, und außerdem unterliegt Ignition keinen so hohen Stromschwankungen wie andere Verbraucher.
Den Kabelsalat hab ich mit Heißkleber fixiert, sieht zwar nicht ganz professionell aus, erfüllt aber seinen Zweck: Deckel drauf, und fertig. Unten hab ich die Box mit Schaumstoff isoliert, sie liegt hier auf der originalen Sicherungsbox drauf.
Den Schlauch zum Nachfüllen des Ölvorrates hab ich in den hinteren Bereich gelegt und mit einer gelben Verschlusskappe verschlossen, damit ich ihn auch wieder finden kann Für die blaue V-Strom braucht es natürlich eine blaue Cockpit-LED! Hab wieder denselben Taster mit integrierter LED verwendet wie bei der Honda CBF: Im Nachhinein würde ich den Einbauort anders wählen, da mir der Kupplungsseilzug des Öfteren die freie Sicht auf die LED nimmt.
Ich würde den Einbau jedem Motorradfahrer empfehlen, der selber gerne ein bisschen schraubt. Es braucht natürlich einiges an Geduld und auch ein wenig Geschick, aber es ist nicht sehr schwierig. Der Rehoiler selbst ist problemlos und scheint mir sehr ausgereift zu sein. An dieser Stelle einen ganz ganz herzlichen Dank an Detlev Axon für die vorbildliche Betreuung und Hilfestellung bei diesem Projekt. Danke auch an alle, die in irgendeiner Weise mitgewirkt haben, um so ein tolles System zum Einsatz bringen zu können. Dies ist meine ausdrückliche Empfehlung für den Rehoiler! Gut und preiswert obendrein! Viel Spaß allen Bikern beim Schrauben, ihr schafft das! Bei Fragen oder Problemen bin ich gerne bereit, weiterzuhelfen, sofern ich es kann. Wenn du aus dem Süden Österreichs bist, können wir den Einbau vielleicht gemeinsam erledigen. Mail an club200@gmx.at Allezeit eine gute Fahrt!!! Hansjörg