Erfahrungsbericht Auslandssemester WS 2011/2012 Metropolia University of Applied Sciences Helsinki, Finnland
Inhaltsverzeichnis 1 Vorbereitung 3 1.1 Bewerbungsunterlagen............................. 3 1.2 Versicherung.................................. 3 1.3 Unterkunft................................... 3 1.4 Geld....................................... 4 2 Ankunft 4 3 Studium 4 3.1 Einführungsveranstaltung........................... 4 3.2 Fächerwahl................................... 4 3.3 Vorlesungen................................... 5 3.4 Prüfungen.................................... 5 3.5 Formalitäten.................................. 5 4 Freizeit 5 4.1 Ausflüge..................................... 5 4.2 Sport....................................... 6 5 Land und Leute 6 5.1 Helsinki..................................... 6 5.2 Leute...................................... 7
Mein 5. Semester im Wirtschaftsinformatikstudium habe ich an der Metropolia University of Applied Sciences in Helsinki, Finnland verbracht. Dabei handelt es sich um eine Hochschule, die in ganz Helsinki verteilt ist. Der Campus, an dem sich der englischsprachige Informatikstudiengang befindet heißt Läppavaara und befindet sich ca. 15 Minuten vom Stadtkern Helsinkis entfernt. 1 Vorbereitung Um möglichst kein Semester mehr studieren zu müssen besuchte ich bereits im 3. und 4. Semester zusätzlich Vorlesungen aus dem 6. Semester. Zeitlich habe ich das Praxissemester 5. mit dem 6. vertauscht. Als Vorbereitung für das Leben in Helsinki habe ich in Deutschland an einem Sprach Tandem mit einer Finnin teilgenommen und Englischkurse besucht. In dem Sprach Tandem erfuhr ich bereits etwas über die finnischen Eigenarten und die Kultur. 1.1 Bewerbungsunterlagen Für die Bewerbung waren ein Motivationsschreiben, ein Notenblatt und das Learning Agreement, sowie ein elektronisch auszufüllendes Formular notwendig. Informationen zum Bewerbungsprozess und den nötigen Unterlagen habe ich vom Auslandsbeauftragten Herrn Prof. Dr. Vogt und der Internetseite von International Affairs erhalten. Als einziges Problem hat sich aufgrund der mangelnden Information über die Angebotenen Fächer das Learning Agreement herausgestellt. Die Liste der Fächer aus dem Vorjahr hat Leider nur ansatzweise gezeigt welche Fächer im nächsten Semester angeboten werden und die Liste der vorläufigen Fächer wurde mir 5 Tage vor Abgabetermin per E-Mail zugesendet. Dadurch musste ich die Fächer teilweise neu auswählen und wieder die Unterschriften des Prüfungsbeauftragten und von International Affairs einholen. Es ist allerdings noch möglich am Learning Agreement vor Ort etwas zu ändern, deswegen würde ich dazu raten sich nicht zu viel Stress damit zu machen. 1.2 Versicherung Bei meiner privaten Krankenversicherung ist es notwendig gewesen eine extra Auslandskrankenversicherung abzuschließen, da der Schutz im Ausland ohne zusätzliche Versicherung nur 28 Tage hält. Das kann von Versicherung zu Versicherung variieren und muss in jedem Fall abgeklährt werden. 1.3 Unterkunft Ein weiterer Punkt ist die Anmeldung bei HOAS, dort hat jede Helsinkier Hochschule ein Kontingent an Apartments für ihre Austauschstudenten. Die Anmeldung muss allerdings schon erfolgen bevor die Zusage für das Auslandssemester eintrifft.
1.4 Geld In Finnland wird mit Euro gezahlt und EC Karten werden außer im Bus überall akzeptiert. Um mir die teueren Abhebegebühren zu sparen eröffnete ich in Finnland ein Konto bei Nordea. Die EC-Karte war innerhalb von wenigen Tagen bei mir und die Kontoeröffnung verlief sehr unkompliziert und kostenlos. Das einzige wichtige ist einen Reisepass vorzulegen, da der Personalausweis bei der Bank nicht akzeptiert wird. 2 Ankunft Vorhab hat meine Tutorin bereits Kontakt mit mir Aufgenommen und meine Schlüssel abgeholt. Sie hat mich am Flughafen herzlich Empfangen, mich zu meiner 3-er WG gebracht und mir alles Wichtige in der Umgebung gezeigt. 5 Minuten zu Fuß entfernt war ein Einkaufszentrum und 5 Minuten in die andere Richtung ein Wald. Da ich relativ früh angekommen bin hatte ich die WG die ersten 2 Tage für mich alleine. Das hatte den Vorteil, dass ich erst in Ruhe meine Umgebung erkunden konnte, allerdings auch den Nachteil, dass ich mich fast alleine in dem Haus befand. 3 Studium 3.1 Einführungsveranstaltung Eine Woche nach meiner Ankunft ging die Hochschule mit einer ein-wöchigen Orientierungswoche los. Diese war sehr hilfreich, da uns sowohl die Formalitäten als auch die finnischen Eigenheiten und die Kultur erklärt wurden. 3.2 Fächerwahl Nach der Einführung in das System WinhaWille mussten wir uns für unsere Kurse eintragen, zu diesem Zeitpunkt war es auch noch möglich die Kurswahl zu ändern. Die Einschreibung war bis zur zweiten Vorlesungswoche möglich, deswegen konnten auch nach einer Woche noch ohne Probleme Kurse ab- und zugewählt werden. Es war das Anmelden für beide Perioden möglich, allerdings waren für die 2. Periode oft noch keine Stundenpläne vorhanden und sie konnte erst Mitte Oktober endgültig festgelegt werden. Meine endgültige Fächerwahl sah folgendermaßen aus: Java EE (Periode 1) Web Programming (ging über beide Perioden) Business Skills (Periode 1) Introduction to Information Technology (Periode 1) Finnish for Exchange Students (ging über beide Perioden)
Advanced C # (Periode 2) User Interfaces (Periode 2) IT Security (Periode 2) 3.3 Vorlesungen Die Veranstaltungen bestehen aus 20 bis 30 Studenten und meist einer Vorlesung mit Praktikum. Bis auf einen Dozenten war bei allen ein Mitwirken und kritisches Hinterfragen des Vorlesungsstoffes ausdrücklich erwünscht. 3.4 Prüfungen Die Prüfungen können aus schriftlichen Arbeiten (länge variierte bei mir zwischen 4 und 10 Seiten) und/oder einer schriftlichen Prüfung bestehen. 3.5 Formalitäten Aufgrunddessen, dass die Fächer für die 2. Periode erst sehr spät feststanden konnte das Learning Agreement erst spät fertiggestellt werden. Die Abgabefrist in München war zu diesem Zeitpunkt bereits abgelaufen. Nach Rücksprache gab es allerdings keine Probleme. 4 Freizeit Die Studentenorganisation ESN-METKA ist speziell für Austauschstudenten zuständig und organisiert Reisen, Partys.. und vieles mehr. 4.1 Ausflüge Während meines Aufenthalts in Helsinki unternahm ich Ausflüge nach Turku, Stockholm, St. Petersburg und Lappland. Turku ist die ehemalige Hauptstadt von Finnland und liegt am Meer auf der Seite Schweden zugewandt. Sehenswert ist die mittelalterliche Burg. Der Ausflug nach Stockholm wird jedes Jahr 2 x von ESN-METKA organisiert. Es kommen Studenten aus ganz Finnland zusammen und treffen sich am Helsinkier Hafen um gemeinsamm mit der Fähre nach Stockholm zu fahren. Die Fährfahrt an sich ist für ihren hohen Alkoholkonsum bekannt und das entspricht auch der Tatsache, da der Alkohol dort selbst für unser Preisgefühl günstig ist. Trotz des späten Abends war es ein herrliches Erlebnis in der früh aufzustehen und die Fahrt durch die Schären vor Stockholm in der Morgendämmerung zu beobachten. Die Zeit in Stockholm selbst war nach der langen Fahrt von 17 h mit 5 h leider etwas kurz. Stockholm ist eine sehr schöne Stadt die es auf jeden Fall wert ist sie auch länger zu besuchen.
Der 5-tägige Trip nach Lappland ebenfalls von ESN-METKA organisiert ist auf jeden Fall zu empfehlen. Bei mir war der Termin im Dezember gelegen. Zu dieser Zeit herrscht dort Polarnacht und nur für 2 h am Tag wurde es dämmrig hell. Trotz oder gerade wegen dieser speziellen Lichtsituation war es eine sehr gute Erfahrung. Für uns wurde eine Schlittenhundefahrt, eine Rentierschlittenfahrt, eine Schneeschuhwanderung und vieles mehr organisiert. Zu dieser Jahreszeit hat es dort normalerweise zwischen 10-15 C Minus, da es ein sehr warmer Winter war hatten wir nur -5 C. Die 8-tägige Studienfahrt nach St. Petersburg war von Metropolia aus organisiert und fand in der Projektwoche zwischen 1. und 2. Periode statt. St. Petersburg hat so viele Einwohner wie ganz Finnland und ist sehr groß und laut. Während der Studienfahrt haben wir verschiedene Firmen und Universitäten besucht. Sehr deutlich waren die Gegensätze zwischen Finnland und Russland zu sehen. Auf dieser Studienfahrt lernte ich einiges über Russland und die Lebensweise in Russland, weil es dem Dozenten besonders wichtig war uns nicht nur die touristischen Seehenswürdigkeiten zu zeigen sondern eben auch z.b. einen normalen Markt, auf dem einheimische einkaufen. 4.2 Sport Am Anfang des Semesters fand METKA Sports im Helsinkier Olympiastadion statt. Dort war es möglich verschiedene Sportarten auszuprobieren und sich auf der Website Kursabhängig gegen eine geringe Gebühr oder kostenlos einzutragen. Die Sportangeboten waren meistens direkt in Helsinki und viele Angebote gabe es nur auf Finnisch. Aufgrund des Fahrtweges habe ich an keinem Kurs teilgenommen. 5-Minuten entfernt von meinem Apartement war ein Wald in dem sehr viele gelaufen sind, sowie frei zugängliche Tennisplätze und Fußballplätze. Eine Schwimmhalle war, auf dem Weg zum Wald, vorhanden. 5 Land und Leute 5.1 Helsinki Obwohl Helsinki die Hauptstadt von Finnland ist gibt es nur 500.000 Einwohner und die Stadt wirkt sehr gemütlich und ruhig. In Helsinki selbst gibt es genug Plätze um sich zurückzuziehen, aber es kann auch gefeiert werden. Besonders zu nennen sind hierbei Suomenlinna und Seurrassari. Suomenlinna ist eine Festungsinsel vor Helsinki und der Grund weswegen Helsinki entstanden ist. Auf die Insel geht im Sommer jede viertel Stunde eine kleine Fähre und im Winter fährt diese mind. einmal in der Stunde. Suomenlinna dient im Sommer nicht nur als Sehenswürdigkeit eines historischen Schauplatzes sondern wird auch gern als Erholungsort vor Helsinki genutzt. Die Halbinsel Seurassari beherbergt ein Freilichtmuseum und ist fast komplett mit Wald bedeckt. Diese Insel ist von vielen Eichhörnchen bwohnt, die an Menschen gewöhnt sind. Sie sind sehr zutraulich und fressen einem aus der Hand, daher ist es sinnvoll Nüsse mitzunehmen.
Im Straßenverkehr ist zu beachten, dass oft Zebrastreifen und Ampeln gleichzeitig existieren. 5.2 Leute Die Finnen sind sehr hilfsbereit und versuchen immer einem auf irgendeine Weise weiterzuhelfen. Selbst ältere Menschen sprechen oft gut Englisch oder können sogar Deutsch. Aufgefallen ist mir insbesondere die Ehrlichkeit, ich hab Sachen in einem Geschäft, in der S-Bahn und in der FH vergessen und alles wieder bekommen. Unter Umständen werden die Dinge sehr schnell (bei mir 5 Min.) bei der zuständigen Stelle z.b. der Kasse im Geschäft abgegeben, es lohnt sich also immer nachzufragen.