2. Expert/innen-Tagung 21.-22. Juni 2012, OSK Uni Bielefeld: Übergang Schule-Hochschule Organisation des Hochschulzugangs und quantitative Bedeutung von alternativen Routen im Vergleich ausgewählte Daten von EUROSTUDENT Dr. EUROSTUDENT / HIS-Institut für Hochschulforschung 1
Hauptmotiven für die Öffnung der Hochschulzulassung Motiv Inkusion: Selektion im regulären Zulassungssystem entgegen wirken Lebenslanges Lernen: Ältere Personen zum Studium zuzulassen unabhängig von ihrer schulischen Leistungen anvisierte Hindernisse ungerechte Verteilung der Studierchancen; Benachteiligung bildungsferner Schichten durch das reguläre Zulassungssystem (z.b. Schule) ältere Personen, die noch nicht studiert haben, haben ungerade Bildungsbiographien quantitative Dimension Quelle: Autor. 2
alternative Wege Hochschulzulassung Prüfung für (fast) alle Eingangstest Spezielle Prüfung für weniger akademisches Profil Sekundarstufe II (ISCED 3A) Erwachsenen- bzw. Weiterbildung Anerkennung von Lern- und Berufserfahrung berufliches Profil Sekundarstufe I (ISCED 2), oder ein geringeres Level Quelle: Orr/Riechers (2010) mit leichter Modifizierung 3
Organisatorische Regelung der Zulassung Modell Berechtigungsmodell Prüfungsmodell Regelung der Zulassung die abgebende Schule die aufnehmende Hochschule Quelle: Autor nach Schema von Bancherus (2010). 4
United Kingdom Austria Slovenia Switzerland Germany Czech Republic France Liechtenstein Flemish Community in Belgium Croatia Slovakia Luxembourg Romania Netherlands Belgium Denmark Iceland Italy Norway French Community in Belgium median Spain FYR Macedonia Poland Greece Hungary Malta Finland Ireland Sweden Bulgaria Latvia Turkey Estonia Portugal Lithuania Albania Cyprus 60% Anteil der Absolvent(inn)en der Sekundärstufe, die keine grundsätzliche Zulassungsqualifikation für das Hochschulsystem erworben haben (nach ISCED-Schema), 2009 50% 40% eher: Berechtigungsmodell eher: Prüfungsmodell 30% 20% 10% 0% Quelle: eigene Analyse Eurostat-Datenbank Average (2000-2009) 2009 *not graduates of following 3 qualification types: Upper secondary education (level 3); Upper secondary education (level 3) - general programme orientation; Upper secondary education (level 3A), programmes designed to provide direct access to level 5A 5
Netherlands France Germany Switzerland Austria Estonia Spain England/Wales Sweden Anteil der nationalen Studierenden eines Landes (ISCED 5a), die über die jeweiligen Zugangswege in die Hochschule gelangen, 2009/2010 B B B B B 2 31 7 8 P P P P 2 10 8 8 24 21 100 98 96 93 92 90 89 76 72 Anerkennung von Lern- u. Berufserfahrung (APL), spezielle Prüfung Erwachsenen- und Weiterbildung Eigene Berechnung, EUROSTUDENT 2011 Datensatz 6
Daten und national-spezifische Kurzbeschreibung zum Anteil Anerkennung von Lern- und Berufserfahrung Country APR+ Alle Studierende in % APR+ Alle Studierende absolut (Schätzung) APR+ Studierende aus bildungsfernem Schicht in % Kurzbeschreibung / nationale Bezeichnung Schweiz 6,6 10.531 11,7 Eid. Fähigkeitszeugnis / certificat féderal de capacité, danach Eignungsprüfung für FHS Österreich 8,0 19.871 19,1 1) Berufsreifeprüfung häufig in Kombination mit beruflicher Ausbildung, 2) Studienberechtigungsprüfung, berufl. oder außerberufl. Vorbildung als Voraussetzung, Anerkennung liegt in der Autonomie der Hochschulen. Spanien 2,0 29.475 3,8 Prueba de acceso, Anerkennung liegt in der Autonomie der Hochschulen, aber ein bestimmter Anteil der Plätze muss dafür vorgesehen sein. Schweden 7,7 27.990 11,3 Arbetslivserfarenhet (Arbeitserfahrung), Validering av reell kompetens (Anerkennung von Kompetenzen) Quelle: Autor. EUROSTUDENT 2011 Datenbank, Eurostat-Datenbank. 7
Herausforderungen 1. Herausforderung bei der Öffnung des Hochschulzugangs Sicherung der Studierfähigkeit der Bewerber(innen) (ggf.) Klärung der Bedeutung der Prüfungsinstanz zur Hochschulzulassung bzw. der prüfungsvorbereitende Organisationen im Gefüge des gesamten Bildungssystems Zu viele Wege? Zunahme an Komplexität für Hochschulen und Studienplatzbewerber/innen 2. künftige Herausforderungen nach Öffnung des Hochschulzugangs Veränderung des allgemeinen Studentenprofils: z.b. höhere Differenzen zwischen Monatseinkünften der Studierenden (z.t. auf soziale Umstände und z.t. auf persönliche Entscheidungen zurückzuführen) Gefährdung der Erfolgsquote bzw. zunehmende Bedeutung von Lern- und Betreuungskonzepte an der Hochschule Studienangebot: Sicherung der Studierbarkeit und Studienqualität Engagement der Studierenden: Vereinbarkeit zwischen Studium und sonstigem Alltag 8