Gut Sehen im Schnee Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport (ASiS) hat die Ruhr Universität Bochum in Kooperation mit dem Institut für Augenoptik Aalen zwölf Schneebrillenmodelle getestet. Dr. Gernot Jendrusch vom Lehrstuhl für Sportmedizin an der RuhrUniversität Bochum sowie Prof. Dr. Bernd Lingelbach und Albert Ilg vom Institut für Augenoptik Aalen (IfAA) haben die Labormessungen am Prüfzentrum der European Certification Service GmbH (ECS, Aalen; Leiter: Dr. Bernhard Schmitz) sowie die Praxisprüfung der Schneebrillen im Rahmen des ASiS Sportoptikevents 2010 in Saas Fee (Schweiz) überwacht. Im ASiSSchneebrillentest 2010 wurden zwölf helmtaugliche Schneebrillen mit Doppelscheibensystem (Ausnahme: Casco) untersucht und beurteilt. Von den insgesamt 14 Ski/Schneebrillen Herstellern, die eingeladen wurden, ihre aktuellen Schneebrillenmodelle testen zu lassen, waren leider nur die Firmen,, Casco und Adidas bereit, entsprechende Prüfmuster für die umfangreichen und wissenschaftlich neutralen Labor und Praxistests zur Verfügung zu stellen.»für Schnee/Skibrillen haben sich in den letzten Jahren sogenannte als die gebräuchlichsten Farbfilter durchgesetzt«, erklärt Prof. Dr. Bernd Lingelbach vom Institut für Augenoptik Aalen, der in Zusammenarbeit mit Dr. Gernot Jendrusch von der RuhrUniversität Bochum zahlreiche Untersuchungen zum Sehen mit Farbfiltern durchgeführt hat. Diese Filter schwächen den hohen Blauanteil des Lichts in einer Schneelandschaft ab. So kann sich ein Kontrastgewinn einstellen (vgl. Infokästen»Filtertypen«und»Blau in Blau«). Dr. Gernot Jendrusch Lehrstuhl für Sportmedizin an der RuhrUniversität Bochum Albert Ilg Hochschule Aalen (HTW Augenoptik) Prof. Dr. Bernd Lingelbach Institut für Augenoptik Aalen (IfAA, Leinroden) 4
Bei der Gestaltung der Lichtdurchlässigkeit (Transmission) eines guten»schneefilters«bleibt wenig Spielraum. So sehen sich eine ganze Reihe der Transmissionskurven, die in den SkibrillenSteckbriefen (siehe Seite XX bis XX) abgebildet sind, sehr ähnlich. Bei manchen handelt es sich schlicht um die gleichen Filter. Im vorliegenden Test haben die Filter der Modelle orbit optic, onyx, Comp D und Carat D praktisch die gleichen Transmissionskurven. Besonders gute Kontraste liefern Blueblocker, die den Blauanteil des Lichts gänzlich herausnehmen (vgl. Infokästen»Filtertypen«und»Blau in Blau«). Umfangreiche Studien von Jendrusch und Lingelbach im Schnee zeigten aber, dass Blueblocker zunächst begeistert angenommen, dann aber schnell ohne konkreten Grund zurückgegeben wurden.»nicht angenehm«, war der häufige Kommentar. Blueblocker überraschen beim ersten Aufsetzen durch Brillanz (maximale subjektiv empfundene und messbare Kontraststeigerung). Andererseits ist der Blauanteil für das periphere Sehen und wie man heute annimmt auch für die Gleichgewichtsregulation wichtig. Denn in Außenbereichen der Netzhaut, dort, wo seitlich einfallendes Licht auftrifft, überwiegen die Rezeptoren für Blau. Blueblocker verschlechtern ferner v. a. peripher die Unterscheidbarkeit von Farben. Aber auch die fast Blueblocker, bei denen die Transmission ab ca. 550 600 nm auf fast 80 % ansteigt (im Test z.b. die Bonfire QM), können Probleme verursachen. Salopp gesagt:»die Rot Rezeptoren haben dann einen nschutzfilter der Kategorie 0.«Bei starker kann es folglich zur Blendung führen. Und auch Kopfschmerz ist dann nicht ausgeschlossen, da die Pupille ständig blendungsbedingt auf minimalen Durchmesser eingestellt wird. Bei den Filtern der Colambo, der Bonfire QM und der tomahawk pola wird dieser Effekt durch die Polarisation ein wenig abgefangen. Wirklichen Schutz vor Blendung bei hellen Lichtbedingungen bieten nur die apache pro und die Adidas ID 2. Einen wirklich guten»schneefilter«zu entwickeln, ist also gewissermaßen eine Gratwanderung. Alle hier getesteten Schneebrillen erreichten im Labortest in puncto»optische Qualität«sehr gute Werte (vgl. Optische Klasse in den Steckbriefen). Bei der Prüfung des Streulichts wurde als Grenzwert (für den reduzierten Leuchtdichtekoeffizienten nach DIN EN 166, Abschnitt 6.123) ein Wert von 0,50 (cd/m 2 )/lx angesetzt und damit noch höhere Anforderungen als im Infokasten definiert. Alle getesteten Skibrillen erfüllten diese Anforderungen. Ferner überstanden alle Brillen die Beschuss sowie die Gesichtsfeldtests normkonform (siehe Infokasten»So wurde getestet«). Die Handhabung der Schneebrillen im Praxiseinsatz wurde im Rahmen des ASiSSportoptikevents 2010 in Saas Fee (Schweiz) untersucht in Zusammenarbeit mit dem bewährten Organisations und Durchführungsteam Heinz Hollweg, Reinhard Fischbach, Andreas Oehm, Stefan Bunse und Andreas Schmidt (vgl. Abb. 3). Ein Manko stellten die ca. 70 Tester bei drei Vierteln aller getesteten Brillen fest: Hier fehlt der praktische Clip am Kopfband, der das Auf und Absetzen erleichtert. Ausnahmen bilden hier nur die Testmodelle, die auch für Brillenträger geeignet sind ( Colambo und orbit optic) sowie die onyx. Nach Meinung der ASiSExperten sollte dieses System bei Schneebrillen Standard sein. In puncto»helmkompatibilität«erhielten fast alle getesteten Schneebrillen die Note»gut«, lediglich vier Brillen wurden mit der Note»befriedigend«bewertet. Beim Kriterium»Fahrtwindschutz«erreichten alle Brillen zumindest die Bewertung»befriedigend«. Die Beschlagsresistenz, die mit Ausnahme der Skibrillen apache pro, orbit optic und Casco Snow Pilot allen Brillen im ECS Labor normbezogen attestiert wurde, konnten die Praxistester bestätigen.»hier führt meist nur falsche Handhabung Hochziehen der Brille auf die verschwitzte Stirn oder beim Einkehrschwung in die Jackentasche stecken zur Tröpfchenbildung«, erläutert Testleiter Gernot Jendrusch. Abb. 3: ASiSSchnee/Skibrillentest in Saas Fee 2010 das Organisationsteam.Von links nach rechts (oben): Heinz Hollweg, Eike Marek, Lukas Feja; (unten): Stefan Bunse, Bernd Lingelbach, Gernot Jendrusch, Andreas Oehm, Reinhard Fischbach, Andreas Schmidt. 5
Die Brillen apache pro und f2 haben relativ dunkle Filter (Filterkategorie 3: Lichtdurchlässigkeit 8 18 %; vgl. Infokasten). Gerade Snowboarder nutzen die»goggle«auch bei nschein. Hauptkriterium ist hier der Blendschutz. Für ungünstige Lichtverhältnisse (z. B. Dämmerung) bzw. sind diese Brillen aber zu dunkel. Hier sollte unbedingt eine hellere Wechselscheibe für schlechte Bedingungen mitgeführt (eingesetzt) oder eine Alternativbrille benutzt werden. Welche Schneebrille ist also der»testsieger«? Es gibt keinen Testsieger bei einem Schneebrillentest! Denn aufgrund der variablen, oft sehr unterschiedlichen Bedingungen beim Skifahren, den individuellen anatomischen Voraussetzungen (z. B. Gesichtsform), den persönlichen Vorlieben (z. B.»Schönwetterfahrer«) u. a. hat jede hier geprüfte Schneebrille»ihre Vor und ggf. Nachteile«. Also: Probieren Sie verschiedene Brillen und wählen Sie individuell angepasst»ihren persönlichen Testsieger«! Pflege und Gebrauchstipps für Skibrillen Die»AntifogBeschichtungen«sind recht empfindlich: Scheiben mit Wasser reinigen (evtl. mit etwas Seife). Flüssigkeit abschütteln, nicht abreiben; am Besten an der Luft trocknen lassen. Im Notfall: vorsichtig mit dem Brillenbeutel als Putztuch (Papiertaschentücher sind zu rau) abtupfen. Nie Alkohol oder Glasreinigungsmittel verwenden. Eingeschneite oder zugefrorene Belüftungsschlitze für gute Belüftung ab und zu freiputzen. Schneebrillen mit Doppelscheiben nicht am Oberarm tragen, da ein Verbiegen zu Beschädigungen der Scheibenverbindungen führen kann. Dies gilt auch für den Transport im Rucksack oder in der Reisetasche. Dazu immer den mitgelieferten Schutz beutel oder noch besser den Verkaufskarton verwenden. Anwendungsbereiche Die Einteilung (siehe Farbskala am unteren Rand der Steckbriefe) erfolgte nach der Lichtdurchlässigkeit der Farbfilter (Filterkategorie 0 4; vgl. Infokasten»Filterkategorien«) und somit nach der Umgebungshelligkeit und nicht nach der Witterung. Selbst im Schneetreiben kann es sehr hell sein. Hier sind kontraststeigernde Filter mit mittlerer Lichtdurchlässigkeit besser geeignet als zu helle Scheiben. Für optimale Sehleistung muss der Kompromiss zwischen gerade ausreichendem Blendschutz und guter Ausleuchtung der Netzhaut gefunden werden. Schlechte Sicht herrscht nach dieser Definition z. B. in der Dämmerung, im dunklen Wald oder bei dichter. Die Empfehlung ist aber nur eine grobe Richtlinie, da die Blendungsempfindlichkeit bei Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. 6
Polarisierende Filter Polarisierende Filter werden bisher hauptsächlich beim Autofahren und in der Fotografie eingesetzt, um störende»reflexionen«durch nlicht auszublenden. In jüngster Zeit werden aber auch im Sportfachhandel polarisierende Schnee/Skibrillen»beworben«. Doch bringen diese wirklich die versprochenen (zum Teil beim Verkauf im Laden mit Hilfe von Bildern»demonstrierten«) Vorteile? In einer natürlichen Umgebung gibt es zwei Möglichkeiten, polarisiertes Licht zu erhalten: a) Das Himmelslicht ist teilweise polarisiert und b) an einer Oberfläche reflektiertes Licht kann zum Teil oder sogar vollständig polarisiert sein. Schneekristalle haben normalerweise zufällig orientierte Oberflächen. Deshalb sind die notwendigen Voraussetzungen für polarisiertes Licht im Allgemeinen nicht erfüllt. Obwohl das gestreute Himmelslicht teilweise polarisiert ist, wird der Polarisationsgrad des vom Schnee reflektierten Lichts vermindert. Eine ganz andere Situation entsteht, sobald die Schneekristalle zu einer homogenen Oberfläche verbunden sind, wie z. B. bei festgefahrenen Spuren im Schnee oder bei Eisplatten. Der Schnee kann dann wie ein»spiegel«wirken und das Licht polarisieren. Im Allgemeinen sind Skipisten kontrastarm. Deshalb sucht das visuelle System ständig nach irgendwelchen Irregularitäten, die eine Orientierungshilfe darstellen könnten, wie z. B. Fahrspuren oder Eisflächen. In den meisten Fällen ändert der Polarisationsfilter kaum das Erscheinungsbild der Piste, da das Licht kaum polarisiert ist. Nur unter ganz bestimmten Bedingungen reduziert der Polarisationsfilter das Licht. Aber genau dann verliert der Skifahrer (ggf. sogar sicherheitsrelevante) Information. Ohne Polfilter sind die Spuren im Schnee oder Eisflächen ein wenig»heller«oder glitzern im direkten nlicht. Mit einem Polarisationsfilter können diese sogar unsichtbar werden. Ein Polarisationsfilter kann die Umgebung kontrastreicher erscheinen lassen, aber auf der Skipiste kann alles noch kontrastärmer werden. Allerdings haben die neuen Polarisationsskibrillen einen»trick«parat: Sie polarisieren im Spektrum nur bis zum Anfang des roten Bereichs, also bis etwa 600 nm. Normalerweise wird der starke horizontal polarisierte Reflex einer Eisplatte von der vertikal polarisierenden Skibrille nicht durchgelassen. Wenn aber die Skibrille im langwelligen roten Bereich selbst keine Polarisationswirkung hat, dann kann auch das horizontal polarisierte rote Licht der Eisplatte durch den Filter hindurch. Die Eisplatte erscheint rot. Aber dafür muss sie schon sehr stark reflektieren. Allgemein gilt aber dennoch: auf der Skipiste könnte ein Polarisator eher als»schlechtwettersimulator«eingesetzt werden. Bewertungsskala zu den Steckbriefen ab Seite XX: Preisangaben (UVP) in den Steckbriefen laut Herstellerinformation Dezember 2010 (Internet/Telefon) Danksagung: Der ASiSSchneebrillentest wurde unterstützt von ARAG Allgemeine Versicherungs AG Sportversicherung sowie Adam Opel GmbH, Bochum Fotos: Gottfried Bräuer (Burbach) und Gernot Jendrusch (RuhrUniversität Bochum) Einsichten Ein Plädoyer für mehr Sicherheit auf den Pisten von Dr. rer. nat. Gernot Jendrusch vom Lehrstuhl für Sportmedizin an der RuhrUniversität Bochum. Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport (ASiS) und Experte unter anderem im Bereich»Gutes Sehen beim Skifahren«. Von den rund 4,2 Millionen Skifahrern in Deutschland verletzten sich in der Saison 2009/2010 rund 55.000 bis 57.000soschwer,dasssieeinenArztaufsuchen mussten. Etwa 8.500 Skifahrer mussten stationär im Krankenhaus behandelt werden. Häufigste Verletzungsursache ist ein Sturz ohne Fremdbeteiligung. Die Sturzvermeidung ist somit eine wesentliche Voraussetzung, den Winter verletzungsfrei zu überstehen. Analysen der Unfallzahlen der Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASUSki) der ARAG Allgemeine VersicherungsAG Sportversicherung zeigen, dass zirka 80 % der Stürze ohne Fremdbeteiligung auf Wahrnehmungsfehler oder Unaufmerksamkeit zurückgeführt werden können. Wechselnde oder kontrastarme Sichtverhältnisse (Nebel, Schneefall oder Dämmerung) stellen sehr hohe Anforderungen an die Sehleistung. Neben einer sicheren Fahrtechnik ist deshalb gutes Sehen beim Skifahren eine wichtige Voraussetzung, um Gefahrensitua 7
tionen frühzeitig zu erkennen. Karlheinz (»Charly«) Waibel, DSVCheftrainer für die alpinen Herren, erklärt am Beispiel Skirennsport die Bedeutung guten Sehens:»Gutes Sehen ist extrem wichtig für den Skirennläufer. Er muss äußerst präzise Bewegungen zum richtigen Zeitpunkt ausführen, dazu ist eine präzise Orientierung im Raum notwendig! Er muss die Piste und den Lauf vor sich erfassen und antizipieren können und braucht daher eine hohe visuelle Leistungsfähigkeit!«Seh und Wahrnehmungstests auf der Piste, durchgeführt von der Ruhr Universität Bochum und dem TÜV Süd (München), belegen nachdrücklich die Notwendigkeit guten Sehens beim Ski und Snowboardfahren. Bei diesen Tests hatten die Sportler zum einen die Aufgabe, unfallrelevante Gefahrenstellen(Gelände oder Bodenunebenheiten) zu erkennen und einzuschätzen; zum anderen wurde in Fahrversuchen der Einfluss der Sehschärfe auf das Reaktionsvermögen und die Bewegungskoordination untersucht. In diesen Tests wurden deutliche Zusammenhänge zwischen der Erkennungsleistung, dem Reaktionsverhalten und der Sehschärfe festgestellt. Kurzum: Wer schlecht sieht, erkennt potenzielle Gefahrenstellen schlechter und reagiert in kritischen Situationen deutlich später. Eine aktuelle Bestandsaufnahme zur Fehlsichtigkeit im Sport zeigt, dass 32,2 % der 3.819 befragten (beim Sport verunfallten) Sportler im Alltag eine Sehhilfe tragen 26,4 % tragen eine Fernkorrektion (Fernbrille: 51,6 %, Kontaktlinsen: 27,7 %, Gleitsichtbrille: 20,7 %). 34,3 % der im Alltag»Fernkorrigierten«verwendeten keine Sehhilfe beim Sport: 49,9 % der Sportler, die im Alltag mit Fernbrille korrigiert waren, verwendeten keine Korrektion bei Ausübung ihrer Sportart; Gleiches galt für 34,8 % der Gleitsichtbrillenträger. Die Alltagsbrille wird beim (Ski)Sport als unnötig oder unbequem empfunden, passt z. B. nicht unter die Schneebrille, könnte kaputt oder verlorengehen. Dabei gibt es durchaus sinnvolle Lösungen (vgl. Infoteil). Die Tatsache, dass 95,0 % der Kontaktlinsenträger ihre»linsen«auch beim Sport verwendeten, zeigt, dass hier die Akzeptanz aufgrund des besseren Tragekomforts sehr hoch ist. Auch aus unfallprophylaktischer Sicht ist die Versorgung mit Kontaktlinsen sofern möglich die optimale Korrekturmethode. Diese können unter jeder Sportund Schnee/Skibrille problemlos getragen werden, sie beschlagen nicht und haben keine Verzerrungen bei seitlichem Blick. Gutes Sehen ist eine wesentliche Voraussetzung, um mit Spaß und sicher Ski zu fahren. Schon aus verletzungs und unfallprophylaktischer Sicht wäre es daher notwendig, die Sehleistung regelmäßig beim Augenarzt oder Augenoptiker kontrollieren und bei vorhandener Fehlsichtigkeit mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigieren zu lassen. Beim Ski und Snowboardfahren sollten Fehlsichtige dann entweder eine spezielle Sportbrille mit entsprechenden Korrekturwerten oder Kontaktlinsen in Kombination mit einer Sportsonnenbrille oder einer Schneebrille verwenden (UVSchutz). Weitere Tipps für»fehlsichtige«korrigierte Sportsonnenbrille vs. Schneebrille in Kombination mit der Alltagsbrille: Wer nicht auf die Brille verzichten möchte, sollte ggf. über eine speziell angepasste (getönte) Sportsonnenbrille nachdenken. Prinzipiell kann ein (Sport) für fast jedes Sportbrillengestell korrigierte Gläser anpassen. Problematisch sind hier jedoch starke Glaskrümmungen und hohe Brillenstärken. So bleibt dem Brillenträger die Möglichkeit, bei fast jedem Wetter die optisch korrigierte Sportsonnenbrille zu tragen. Das ist allerdings eine Frage der individuellen Empfindlichkeit gegenüber Fahrtwind und Schneekristallen. Kommt es dabei zum Zukneifen der Augen oder zu starker Tränenbildung, ist davon abzuraten. Zudem beschlagen nbrillen bei Schnee oder Regen in der Regel schneller als Schneebrillen. Wenn Schneebrillen in Kombination mit der Alltagsbrille verwendet werden sollen, bieten sich spezielle Modelle für Brillenträger an (im Test die Modelle orbit optic und Colambo). Derartige»Masken«verfügen über ein größeres Volumen. Das bietet Platz für die Korrekturbrille und sorgt meist für gute Durchlüftung. Nachteile: eingeschränktes Gesichtsfeld, Beschlagen der Korrekturbrille, eingeschränkter Komfort. Vorsicht: Die Alltagsbrille kann auch unter der Schneebrille zum Verletzungsrisiko werden. Besser: bruchsichere Sportbrille verwenden. Optische Einsätze: Eine weitere Möglichkeit ist das Einhängen bügelloser Brillenclips in den Tragkörper der Schneebrille. Auch diese muss der individuell anpassen. Bei den relativ kleinen Gläsern entfallen zwar die Probleme der Brillenkrümmung, allerdings sind aufgrund der geringen Größe auch der Bereich des scharfen Sehens sowie das periphere Sehen eingeschränkt. Kontaktlinsen: Es gibt eine ganze Reihe von guten Gründen für Kontaktlinsen. Zuallererst: Kontaktlinsen können nicht beschlagen! Kein störender Fassungsrand und keine Verzerrungen bei seitlichem Blick. Das Gesichtsfeld ist durch die Korrektur nicht verkleinert. Besonders bewährt haben sich beim Sport weiche Austauschkontaktlinsen. Beim Skifahren sind z. B. Ein TagesKontaktlinsen praktisch in der Anwendung und sehr komfortabel zu tragen. Dies ist bei gelegentlicher Verwendung die kostengünstigste Lösung. Bei der Suche nach der individuell optimalen Lösung ist aber immer eine intensive Beratung beim Augenarzt oder dem Augenoptiker und unbedingt etwas Geduld angebracht. Auf keinen Fall: Ohne optische Korrektur! Ein klares»veto«der Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport (ASiS) für s»brille in die Ecke legen«. 8
Adidas ID 2 Bonfire QM Graufilter (fast) Blueblocker Scheibe getestet: orange mirror**, Antifog Vision, Advantage PC lens TM Rahmen: Shiny Moos Varianten: Matt hornet, brown washes (LST mirror), shiny black (orange mirror) Preis: 169,95 UVP Adidas ID 2 Filterkategorie: 2 (29,2 %) Beschlagresistenz: Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband: Scheibe getestet: QM blue (blauverspiegelt), quattroflex Rahmen: white Varianten: white scratch, black matt Preis: 139,95 UVP Bonfire QM Filterkategorie: 2 (33,8 %) Beschlagresistenz: Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband: Graufilter: Alle Farben werden gleichmäßig abgedunkelt (geringe Transmission über alle Wellenlängen). ** Scheibe getestet: LST active mirror, Antifog: Optische Klasse 1, Streulichtklasse 1, Filterkategorie 3 (16,4 %) für helle, sonnige Lichtverhältnisse Graufilter mit guten Blendschutzeigenschaften, Red dot design award best of the best 2008, nur durchschnittlicher Beschlagschutz www.adidas.com (fast) Blueblocker (plus Polafilter): filtert Blauanteil heraus und hebt Grün, Gelb und Rot hervor. Verstärkt subjektiv die Kontraste, kann aber das periphere Sehen beeinträchtigen, verschlechtert die Unterscheidbarkeit von Farben. (Fast) Blueblocker, für wechselnde Lichtverhältnisse, sehr gute Beschlagresistenz, relativ kleines Gesichtsfeld (typ. DamenSkibrille bzw. für schmale Gesichtsform) www. alpinasports.de Carat D Colambo Kinderbrille Scheibe getestet: DL hicon S1, doubleflex Rahmen: silver Varianten: schwarz geo, splash weiß, cyan, rose, chilli Preis: 29,95 UVP : Blauabschwächer, lässt vergleichsweise wenig Blau, dafür aber mehr Grün, Gelb und Rot durch. Hebt die warmen Farben hervor und verstärkt das Kontrastempfinden. Hohe Transmission ab 550 nm. Bei kann das Rotsystem geblendet sein. Filterkategorie: 1 (43,9 %) Beschlagresistenz: Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband:, nur leicht getönte Brille für normale u. ungünstige Sichtbedingungen, schmale Kinder/JugendSkibrille (für schmale Köpfe), guter Beschlagschutz www.alpinasports.de Carat D Für Brillenträger geeignet! Scheibe getestet: QL hicon S2, quattroflex Rahmen: gun Varianten: white, black Preis: 99,95 UVP Colambo (plus Polafilter): Blauabschwächer, lässt vergleichsweise wenig Blau, dafür aber mehr Grün, Gelb und Rot durch. Hebt die warmen Farben hervor und verstärkt das Kontrastempfinden. Filterkategorie: 2 (33,5 %) Beschlagresistenz: Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband:, mit Polafilter; für sonnige und bewölkte Bedingungen, für Brillenträger geeignet, mit KopfbandClip hinten, sehr guter Beschlagschutz www.alpinasports.de 9
Comp D Turbo GT Scheibe getestet: DL hicon S1, doubleflex Rahmen: cyan mat Varianten: white, anthracite/ viola scratch, black Preis: 49,95 UVP Comp D Filterkategorie: 1 (42,8 %) Beschlagresistenz: Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband: Scheibe getestet: QL hicon S2, quattroflex Rahmen: whitesilver chrome Varianten: Black/red scratch, silverblack chrome, black, anthracite techno Preis: 99,95 UVP Turbo GT Filterkategorie: 2 (28,0 %) Beschlagresistenz: Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband: : Blauabschwächer, lässt vergleichsweise wenig Blau, dafür aber mehr Grün, Gelb und Rot durch. Hebt die warmen Farben hervor und verstärkt das Kontrastempfinden. Hohe Transmission ab 550 nm. Bei kann das Rotsystem geblendet sein., nur leicht getönte Brille für normale/ungünstige Sichtbedingungen, schmale und leichte Jugend und DamenSkibrille. www.alpinasports.de : Blauabschwächer, lässt vergleichsweise wenig Blau, dafür aber mehr Grün, Gelb und Rot durch. Hebt die warmen Farben hervor und verstärkt das Kontrastempfinden. für wechselhafte Bedingungen, etwas zu dunkel für starke oder Dämmerung. Großes Gesichtsfeld und guter Beschlagschutz. www.alpinasports.de Casco Snow Pilot apache pro Blueblocker Scheibe getestet: Vautron Rahmen: schwarz Varianten: weiss Bunkerace Preis: 159,95 UVP Casco Snow Pilot Filterkategorie: 1 (46,4 %) Beschlagresistenz: 5 s Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband: Scheibe getestet: double lens sph supravision, super antifog, litemirror silver S3 Rahmen: black Varianten: white/black stripe, black metallic mat, white mat, white mat/black graphic Preis: 159,95 UVP apache pro Filterkategorie: 3 (15,8 %) Beschlagresistenz: 10 s Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband: : Blauabschwächer, lässt vergleichsweise wenig Blau, dafür aber mehr Grün, Gelb und Rot durch. Hebt die warmen Farben hervor und verstärkt das Kontrastempfinden., für wechselhafte, nicht sehr helle Lichtverhältnisse/Sichtbedingungen, unterdurchschnittlicher Beschlagschutz www.cascohelme.de Blueblocker: filtert Blauanteil heraus und hebt Grün, Gelb und Rot hervor. Verstärkt subjektiv die Kontraste, kann aber das periphere Sehen beeinträchtigen, verschlechtert die Unterscheidbarkeit von Farben. Blueblocker, Farbfilter für normale (helle) Tagessichtbedingungen, unterdurchschnittlicher Beschlagschutz, Testsieger bei der subjektiven Bewertung www.sports.de 10
f2 onyx Blueblocker Scheibe getestet: double lens (goldgreen S3), supravision, super antifog Rahmen: black metallic Varianten: viola mat/ polarwhite, polarwhite, black/pearl metallic, silver metallic Preis: 49,95 UVP f2 Blueblocker: filtert Blauanteil heraus und hebt Grün, Gelb und Rot hervor. Verstärkt subjektiv die Kontraste, kann aber das periphere Sehen beeinträchtigen, verschlechtert die Unterscheidbarkeit von Farben. Filterkategorie: 3 (16,2 %) Beschlagresistenz: Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband: Blueblocker, recht dunkler Filter für eine Schneebrille, für gute/normale Sichtbedingungen, kann das periphere Sehen beeinträchtigen www.sports.de Scheibe getestet: double lens goldlite S1, supravision, super antifog Rahmen: black metallic Varianten: viola mat, silver metallic, pearl rose, pearl blue, polarwhite mat Preis: 59,95 UVP onyx : Blauabschwächer, lässt vergleichsweise wenig Blau, dafür aber mehr Grün, Gelb und Rot durch. Hebt die warmen Farben hervor und verstärkt das Kontrastempfinden. Hohe Transmission ab 550 nm. Bei kann das Rotsystem geblendet sein. Filterkategorie: 1 (53,4 %) Beschlagresistenz: Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband:, für wechselnde Lichtverhältnisse (Transmissionsgrad guter Kompromiss), sehr guter Beschlagschutz, Clip am Kopfband (hinten), gut für kleine Gesichter (Damen) www.sports.de orbit optic tomahawk pola Für Brillenträger geeignet Scheibe getestet: double lense goldlite S1, supravision, super antifog Rahmen: alu chrome silver Varianten: black metallic, titan mat Preis: 79,95 UVP Vertrieb: Sportfachhandel, orbit optic : Blauabschwächer, lässt vergleichsweise wenig Blau, dafür aber mehr Grün, Gelb und Rot durch. Hebt die warmen Farben hervor und verstärkt das Kontrastempfinden. Hohe Transmission ab 550 nm. Bei kann das Rotsystem geblendet sein. Filterkategorie: 1 (50,2 %) Beschlagresistenz: 18 s Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband:, nur leicht getönter Filter für wechselnde Lichtverhältnisse, für Brillenträger geeignet (großes Gesichtsfeld), 2 Clips am Kopfband (hinten), unterdurchschnittlicher Beschlagschutz www.sports.de Scheibe getestet: double lens zyl. pola S2, polavision, super antifog Rahmen: softchrome silver Varianten: titan mat, black metallic mat Preis: 99,95 UVP tomahawk pola (plus Polafilter): Blauabschwächer, lässt vergleichsweise wenig Blau, dafür aber mehr Grün, Gelb und Rot durch. Hebt die warmen Farben hervor und verstärkt das Kontrastempfinden. Filterkategorie: 2 (33,9 %) Beschlagresistenz: Fahrtwindschutz: Passform/Sitz: HelmKompatibilität: Clip am Kopfband:, mit Polafilter; für sonnige und bewölkte Bedingungen, sehr guter Beschlagschutz www.sports.de 11