LAP Biologie Chemielaboranten am 1. Juni 2005



Ähnliche Dokumente
-Generation sehen alle gleich aus (Uniformitätsregel). In der F 2. -Generation treten unterschiedliche Phänotypen auf (Spaltungsregel).

IWIllllllllllllllllll Biologie: Grundlagen und Zellbiologie. Lerntext, Aufgaben mit Lösungen, Glossar und Zusammenfassungen

1 Was ist Leben? Kennzeichen der Lebewesen

Grundwissenkarten Gymnasium Vilsbisburg. 10. Klasse. Biologie

vegetatives Nervensystem Zentrales Nervensystem ZNS Nervenzelle Synapse unwillkürlicher Teil des Nervensystems mit Sympathicus und Parasympathicus;

Tier- & Pflanzenzelle

T 5 FF 16 Arbeitsblatt 4

Curriculum Biologie Jahrgang 9

Zytologie, Zellteilung

Station 1. Aufgaben zu den Mendelschen Regeln

CURRICULUM AUS NATURWISSENSCHAFTEN Biologie und Erdwissenschaften 1. Biennium FOWI

Grundlagen zur Vererbung von Eigenschaften und Fehlern

Learn4Med. Ein Gen steuert die Haarfarbe einer Katze. Es gibt ein Allel (also eine Version) für ein schwarzes Fell und ein Allel für rote Haare.

10% des Volumens Membran Poren Nucleoplasma Chromatin Proteinen DNS (DNA) Nucleoli (Einzahl: Nucleolus). Endoplasmatische Reticulum

Biologie. Was ist das? Was tut man da? Womit beschäftigt man sich?

Grundlagen der Vererbungslehre

Zusammenfassung Bio Klausur Nr. 1

3.2. Welche Folgen hätte der Verlust einer Guaninbase im dargestellten codogenen Strang:... G G A C T T C T T..? Begründen Sie!

ERBKRANKHEITEN (mit den Beispielen Albinismus, Chorea Huntington, Bluterkrankheit u. Mitochondriopathie)

Ausbildung zum Bienenwirtschaftsmeister Mai 2012 Christian Boigenzahn

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lernwerkstatt: Genetik & Vererbung. Das komplette Material finden Sie hier:

1 Regeln der Vererbung

Aufnahme der Nährstoffbausteine vom Darm in die Blutbahn durch Diffusion und aktiven Transport

Herzlich willkommen! Passerelle Biologie

Biologie. Klassenstufe Kerncurriculum Inhalte Zeit Methoden Bemerkungen. Standard (Bildungsstandards nach S. 208/209)

Kernlehrplan Biologie SCHULCURRICULUM Ernst-Barlach-Gymnasium

Die Medelschen Regeln

9 Chancen und Risiken der Gentechnologie Meine Nerven! wie wir Informationen verarbeiten 189

Vorwort Seite 4. Einleitung Seite 5. Kapitel I: Zelluläre Grundlagen der Vererbung Seiten 6 28 VORSCHAU. Kapitel II: Vom Gen zum Merkmal Seiten 29 35

2. Übung: Chromosomentheorie

SC Biologie Klasse 11 Einführungsphase

Passive Transportvorgänge

STRUKTUR UND FUNKTION DER PFLANZE :00

Die roten Fäden durch die Biologie Natur und Technik/ Biologie Grundwissen: 8. Klasse

Zelle (Biologie) (

Schulinternes Curriculum für das Fach Biologie (Ne, Ha, We) IGS Winsen-Roydorf (Februar 2017) Arbeitsplan für die Einführungsphase.

Merkmale des Lebens. - Aufbau aus Zellen - Wachstum - Vermehrung - Reaktion auf Reize - Bewegung aus eigener Kraft - Stoffwechsel

Zellenlehre (Cytologie)

Box. Biologie. Zellen von Prokaryoten (Bakterien) und Eukaryoten Bau und Funktion von Biomembranen Molekulare Grundlagen der Vererbung

Schulinternes Curriculum für die Einführungsphase

Stadtgymnasium Detmold. Schulinternes Curriculum Biologie für die Jahrgangsstufe 9 Stand: Prozessbezogene Kompetenzen Fachliche Kontexte

Teil 4: Biologische Evolution. Stromalithen. Stromatolithen - Zeugen des ersten Lebens

Inhalte Klasse 9 Konzeptbezogene Kompetenzen Prozessbezogene Kompetenzen

Schulcurriculum für die Einführungsphase (11. Jahrgang)

Aufbau der Nervenzelle. Zentrales Nervensystem

FACH: BIOLOGIE JAHRGANG: 11

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lernwerkstatt: Genetik & Vererbung. Das komplette Material finden Sie hier:

Biologie 11. Klasse 1. KA

6. Ein Betrag von 840 soll im Verhältnis 3:4 auf zwei Personen aufgeteilt werden. Wie groß ist der kleinere Betrag?

Curricula im Fach Biologie der Jahrgangsstufe 10, MSA-Vorbereitung

Cholesterolmoleküle. Membranproteine können Zellen. miteinander verknüpfen. tragen Kohlenhydratketten. Manche Lipide (Glykolipide)

Die Zelle. Membranen: Struktur und Funktion

Biologie der Zelle. Inhaltsverzeichnis 1... STOFFTRANSPORT DURCH MEMBRANEN 2

Aufgabe 1. Bakterien als Untersuchungsgegenstand!

Das Blut fließt nicht wie beim geschlossenen Blutkreislauf in Gefäßen (Adern) zu den Organen, sondern umspült diese frei.

SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2007 Biologie (Grundkursniveau)

1. Benennen Sie die dargestellten Zellorganellen! 2. Beschreiben Sie jeweils den Aufbau! 3. Erläutern Sie jeweils kurz ihre Funktion!

Kapitel 01.01: Einführung in die Biologie

Hinweis: Schwerpunktthemen und EPA s beachten und den Arbeitsplan entsprechend anpassen! Einführungsphase 1. Semester

Unterrichtsvorhaben Biologie - Sekundarstufe II Jahrgangsstufe EF ab 2017/2018

CURRICULUM AUS NATURWISSENSCHAFTEN Biologie/Erdwissenschaften/Chemie 1. Biennium SOGYM

An den Chromatiden entstehen durch Anfärbung sichtbare Querbanden. Sie sind auf beiden Chromatiden gleich. (nur Autosome nicht Gonosome)

4) Benenne die Organellen der Pflanzenzelle und gib deren Aufgaben an. Welche dieser Organellen fehlen bei tierischen Zellen?

Zellen. Biologie. Kennzeichen des Lebens. Das Skelett des Menschen. Zellen sind die kleinste Einheit aller Lebewesen.

Biologie und Umweltkunde

Vererbung. Die durch Fortpflanzung entstandene Nachkommenschaft gleicht den Elternorganismen weitgehend

2. Übung: Chromosomentheorie

Vorlesungsthemen Mikrobiologie

Jahrgang: Klasse 9 Fach: Biologie. Inhaltsfelder Inhaltsbezogene Kompetenzen Prozessbezogene Kompetenzen Interne Ergänzungen

Teil Osiewacz, 8 Fragen, 55 Punkte)

Eukaryonten. Wichtigste Charakteristika von Eukaryonten

Eukaryonten. Wichtigste Charakteristika von Eukaryonten. Pflanzliche Zellen, Pilze: Zusätzlich Zellwand

Die klassische Genetik nach Gregor Mendel: Intermediäre Erbgänge

Gymnasium St. Antonius Appenzell MATURA PRÜFUNGSFACH: Grundlagenfach BIOLOGIE. Heidi Ruckstuhl. Punkteverteilung: 1. Cytologie: 20 Punkte

Biologie. Carl-von-Ossietzky-Gymnasium Bonn schulinternes Curriculum. Unterrichtsvorhaben: Materialhinweise:

Bestehend aus Gehirn und Rückenmark. Bestehend aus den Gegenspielern (Antagonisten) Sympathikus und Parasympathikus;

Welche Organelle und Zellbestandteile konntest Du in Zellen der Ligusterbeere im Lichtmikroskop erkennen? Wie gross ist ein Grippe Virus ungefähr?

In den Proteinen der Lebewesen treten in der Regel 20 verschiedene Aminosäuren auf. Deren Reihenfolge muss in der Nucleotidsequenz der mrna und damit

Züchterische Grundlagen Mendel-Regeln

Autotrophe und heterotrophe Organismen

Tier- und Pflanzenzellen

ÜBERSICHTSRASTER ZU DEN UNTERRICHTSVORHABEN IN BIOLOGIE IN DER EINFÜHRUNGSPHASE (EP)

spaltet. Der Sauerstoff entflammt den Glimmspan. Bei der katalytischen Substanz handelt es sich um das Enzym Katalase.

Aufgabenwörter (Operatoren) in der Unterstufe

STOFFTRANSPORT DURCH BIOMEM- BRANEN

[Grundlagen der] Physiologie der [Mikro-]organismen

Nährstoffe sind energiereiche Stoffe, die von Lebewesen zur Energiegewinnung im Stoffwechsel verwendet werden.

VL Limnochemie

Kompetenzen Klasse 9. 1 Sexualität des Menschen

Modul Biologische Grundlagen Kapitel I.2 Grundbegriffe der Genetik

- beschreiben Aufbau und beschreiben Aufbau und Funktion des menschlichen Skeletts und vergleichen es mit dem eines anderen Wirbeltiers.

Kapitel 06.02: Die Zelle I: Zelltypen und ihr Aufbau

Schwangerschaft und Rhesusfaktor

Anhang zu Kapitel 06.02: Die Zelle

Inhaltlicher Schwerpunkt Konzeptbezogene Kompetenz Prozessbezogene Kompetenz 1 Bakterien, Viren, Parasiten (Malaria)

Stoffwechsel & Energiegewinnung. Fortpflanzung & Entwicklung

Abitur Bayern 2005 GK Biologie

Lernkontrolle. gesamtes Arbeitsheft. Bezug. Die Schüler lösen den Test. Arbeitsauftrag. Arbeitsblatt Lösung. Material. Einzelarbeit.

Basiskonzept S = System SF = Struktur und Funktion E = Entwicklung

Transkript:

LAP Biologie Chemielaboranten am 1. Juni 2005 Name:.. Vorname: Erreichte Punktzahl: Hinweise: Note: Sie können die Aufgaben in beliebiger Reihenfolge lösen. Hilfsmittel sind keine zugelassen. Hinter jeder Aufgabe finden Sie die Punktezahl, die es für die richtige Lösung gibt. Sie können maximal 53.5 Punkte erreichen. Sie haben zur Lösung der Aufgaben 90 Minuten Zeit. Vergessen Sie nicht, Ihren Namen auf dieses und eventuell zusätzliche Blätter zu schreiben. Viel Glück!

Die Biologie ist die Lehre von den Lebewesen. a) Welches ist die kleinste Einheit aller Lebewesen? (1) bestehen aus Zellen als kleinste lebende Einheit b) Benennen Sie mindestens fünf Kennzeichen des Lebens: Vergleichen Sie dabei ein Bakterium (Escherichia Coli) mit einem Herrentier (Homo sapiens). (2) Stoffwechsel, Reizbarkeit, Fortpflanzung, Vererbung, Beweglichkeit, Differenzierung, Tod. c) Vergleichen Sie die Zellen von Bakterien, Menschen und Pflanzen miteinander. Stellen Sie Ihre Erkenntnisse in einer Tabelle zusammen und berücksichtigen Sie mindestens vier Kriterien. (2) Bakterie Mensch Pflanze Fachbegriff Prokaryont Eukaryont Eukaryont Zellkern Nein Ja Ja Zellwand Nein Nein Ja Chloroplasten Nein Nein Ja Zellmembran Ja Ja Ja Vakuole Nein Nein ja d) Viren (das Virus) sind kleine Partikel aus Protein und Nukleinsäure mit einer typischen Größe von ca. 100 nm. Man kann sie im Lichtmikroskop nicht sehen. Sie wurden 1898 von Löffler und Frosch entdeckt. Man sagt, Viren stehen an der Schwelle zum Lebendigen. Welche Gründe sprechen dagegen, Viren als Lebewesen zu betrachten? Diskutieren Sie zwei Gründe. (1) Sie bestehen nicht aus Zellen und sind deshalb auch keine Lebewesen. Sie benutzen Wirtszellen, um sich zu vermehren, können sich aber nicht selbständig vermehren. e) Beschreiben Sie, wie sich bei einer viruellen Erkrankung, z.b. Grippe, die Viren in unserem Körper vermehren. (1) Viren bestehen aus einer Proteinhülle (Capsid), die mehrschichtig sein kann und Nukleinsäure wie DNA oder RNA, also Erbmaterial im Innern. Bei Kontakt mit einer Zelle injiziert das Virus sein Erbmaterial in die Zelle und übernimmt die Kontrolle über alle wesentlichen zellulären Stoffwechselvorgänge. Nun werden im Innern neue Viren hergestellt und zusammengebaut. Nach ca. 30 Minuten entläßt die Zelle bis zu 300 neue Viren wobei sie oft stirbt.

Enzyme sind Biokatalysatoren, die die Reaktionsgeschwindigkeit einer biochemischen Reaktion erhöhen. a) Erklären Sie die Wirkungsweise eines Enzyms unter Betrachtung der energetischen Gesichtspunkte. (2) Man kann die Aktion eines Enzyms unter energetischen Gesichtspunkten in einem Reaktionsweg-Zeit-Diagramm darstellen: Enzyme erniedrigen also die zur Reaktion notwendige Aktivierungsenergie. b) Viele Enzyme sind so spezialisiert, dass sie auf nur ein Substrat wirken und ein ähnliches Molekül unberührt lassen. Amylase, ein Verdauungsenzym im Speichel und Darm katalysiert nur die Spaltung von Stärke und nicht Cellulose, obwohl beide aus Ketten von Glucose bestehen. Der Unterschied liegt in der Bindung der Glucosemoleküle. Warum reagiert die Amylase so spezifisch? (1) Die Bindungsstelle im Protein ist durch die Proteinsequenz so genau vorgegeben, dass nur die Stärke im aktiven Zentrum binden kann, nicht aber die räumlich anders aufgebaute Cellulose. c) Wie kann die Amylase unwirksam gemacht werden? Benennen Sie mindestens vier Möglichkeiten. (2) ph-änderung, Zugabe von Säure, Kochen, Zugabe von Schwermetallen oder Alkohol

Zellen können gezielt Stoffe aufnehmen und ausscheiden. Bei genauer Analyse unseres Beispiels kann man zwei Bewegungsvorgänge erkennen: Bewegung im Medium (im Blut, im Cytoplasma) Bewegung durch Membranen verschiedener Zellen Man unterscheidet zwischen Diffusion und Osmose. a) Erklären Sie den Vorgang der Diffusion und geben Sie an, von welchen Faktoren die Diffusion abhängt. (2) Man nennt eine regellose Bewegung von Teilchen aufgrund von Umgebungswärme Braunsche Teilchenbewegung. Man bezeichnet diese Bewegung entlang eines Konzentrationsgefälles auch als Diffusion. Glucose diffundiert im Blut oder durch das Cytoplasma und zwar mit recht hoher Geschwindigkeit. Die Diffusion im Medium hängt von verschiedenen Faktoren ab: Temperatur, Teilchengröße, Ladung. b) Erklären Sie den Vorgang der Osmose und geben Sie an, von welchen Faktoren die Osmose abhängt. (2) Eine biologische Membran ist semipermeabel, d. h. bestimmte Stoffe können sie passieren, andere nicht. Das Bestreben der Teilchen, sich auszugleichen muss aber auch für Reaktionsräume gelten, die durch Membranen voneinander getrennt sind, nur treten dort durch den besonderen Aufbau, spezielle Effekte auf. Diffusion durch Membranen nennt man Osmose, sie dient ebenfalls dem Konzentrationsausgleich, aber nur der permeable Stoff kann diffundieren c) Sie sollen eine Kirsche in eine hypotonische bzw. hypertonische Umgebung bringen. Was passiert mit der Kirsche jeweils? Welche Umgebungen würden Sie jeweils wählen? (3) Hypertonisch, z.b. konzentrierte Zuckerlösung Zelle schrumpft, weil Wasser zum Konzentrationsausgleich nach aussen geht Hypotonisch, z.b. destilliertes Wasser Zelle platzt, weil Wasser zum Konzentrationsausgleich nach innen strömt

Kreuzt man Individuen zweier verschiedener Pflanzenrassen miteinander, so erhält man in der F 2 -Generation Phänotypen mit folgenden Blüten (stilisierte Darstellung): a) Geben Sie die Blütenmerkmale an, die bei diesem Vererbungsgang betrachtet werden. (1) Blütenmerkmale: Farbe und Größe der Blüten b) Um was für einen Erbgang handelt es sich hier? Begründen Sie ihre Meinung. (3) Blütenmerkmale: Farbe und Größe der Blüten dihybrider Erbgang. Blütenfarbe: Bezüglich der Blütenfarbe findet man in der F2-Generation nur zwei unterschiedliche Phänotypen, wobei das für die rote Blütenfarbe verantwortliche Allel über das für die blaue Blütenfarbe verantwortliche Allel dominiert (Aufspaltung im Verhältnis 3 : 1) dominatrezessiver Erbgang. Blütengröße: In der F2-Generation findet man 3 verschiedene Blütengrößen (große, mittlere und kleine Blüten im Spaltungsverhältnis 1 : 2 : 1) intermediärer Erbgang. c) Bezeichnen Sie die entsprechenden Merkmale eindeutig mit Buchstabensymbolen. (1) Allele: rote Blütenfarbe: A kleine Blüten: k blaue Blütenfarbe: a große Blüten: g d) Ordnen Sie den verschiedenen rotblütigen Phänotypen (der F 2 -Generation) die möglichen Genotypen zu. (1 ½) Phänotyp: rot, groß rot, mittelgroß rot, klein Genotypen: AAgg oder Aagg AAgk oder Aagk AAkk oder Aakk

e) Welchen Genotyp hatten die uniformen F 1 -Individuen bei dem vorliegenden Erbgang? Stellen Sie ein entsprechendes Kreuzungsschema auf. (2) Nach dem 1. Mendelschen Gesetz treten in der F1-Generation dann uniforme Individuen - bzgl. der betrachteten Merkmale- auf, wenn die P-Generation reinerbig war.

Mendel gilt als Pionier der Genetik. Seine 1866 veröffentlichte Vererbungstheorie basierte auf dem Vergleich der äusseren Merkmale von Erbsen. Weitere Erkenntnisse lieferten zytologische Untersuchungen des späten 19. Jahrhunderts. Die abgebildete Modellvorstellung zur Struktur eines DNA-Moleküls entwickelte Steudel 1912: a) Ordnen Sie die im Modell von Steudel verwendeten Buchstaben den einzelnen molekularen Bausteinen der DNA zu! (1) Z=Zucker P=Phosphorsäure A=Adenin C=Cytosin G=Guanin T=Thymin b) Das von Steudel entwickelte DNA-Modell hat sich nicht als richtig erwiesen. Skizzieren Sie die heute gültige Modellvorstellung, die auf den Arbeiten von Watson und Crick beruht. Benutzen Sie die gleichen Buchstaben für die einzelnen molekularen Bausteine der DNA. (1) - Z P Z P Z P Z P A T C G - Z P Z P Z P Z P c) Viren können als Erbsubstanz verschiedenartige Nukleinsäuren enthalten. Die Analyse zweier Virentypen (Phage und ein Reovirus) ergab folgende Prozentanteile der molekularen Bestandteile der Erbsubstanz. (1) Formulieren Sie Hypothesen, wie die Erbsubstanz der beiden Viren jeweils aufgebaut sein könnte und begründen Sie diese anhand der experimentell ermittelten Mengenanteile! RNA, weil in der DNA A=T und C=G sein muss wegen der Doppelhelix

Die Erstellung eines Karyogramms beim Menschen dient der Überprüfung des Chromosomenbestands und lässt eventuell vorhandene Genommutationen erkennen. a) Beschreiben Sie den Ablauf der Meiose. (2) 1. Teilung: Auftrennen der homologen Chromosomenpaare 2. Teilung: Auftrennen der vorher bereits verdoppelten Chromatiden b) Worin liegt die biologische Bedeutung der Meiose? (1) Halbierung des Chromosomensatzes, damit nach dem Verschmelzen von zwei Geschlechtszellen wieder ein Chromosomensatz da ist. Ansonsten würde sich bei der Befruchtung der Chromosomensatz jeweils verdoppeln. c) Das Klinefelter-Syndrom ist die häufigste Form der Intersexualität. Bei den betroffenen Personen liegt der Karyotyp 47, XXY vor. Leiten Sie jeweils unter Mitverwendung beschrifteter Skizzen ab, ob eine fehlerhafte erste bzw. zweite Reifeteilung bei der Spermatogenese des Vaters mit normalem Karyotyp zu dem oben genannten Syndrom führt! (2) Der Fehler muss in der 1. Teilung passiert sein, bei der sich die Geschlechtschromosomen des Vaters nicht aufgetrennt haben. c) Beschreiben Sie den Ablauf der Mitose einer Eukaryontenzelle (2n = 4) unter Zuhilfenahme beschrifteter Skizzen. (2)

In der Gentechnik verfügt man über eine grosse Zahl unterschiedlicher Plasmide. Sie enthalten ein Resistenzgen für Ampicillin (AmpR) und ein Gen LacZ, das für ein Enzym codiert. Mit Hilfe des LacZ-Enzyms wird aus einer farblosen Substanz A ein blauer Farbstoff B hergestellt. Bakterien, die ein entsprechendes Plasmid enthalten, bilden auf Nährböden mit der Substanz A blaue Kolonien. Wählen Sie aus den Plasmiden A bis C dasjenige aus, das zur Übertragung von fremdem genetischen Material geeignet ist! Begründen Sie Ihre Auswahl. (2) Das mittlere Plasmid, wird erfolgreich das neue Gen eingebaut, so kann die blaue Farbe nicht mehr hergestellt werden. Photosynthese und Zellatmung laufen beide in Pflanzenzellen ab. a) Formulieren Sie die Gleichungen der Photosynthese und Zellatmung. (2) Photosynthese: 6 CO 2 + 6 H 2 O C 6 H 12 O 6 + 6 O 2 Zellatmung: C 6 H 12 O 6 + 6 O 2 6 CO 2 + 6 H 2 O b) Warum sind Tiere nicht fähig, Photosynthese zu betreiben? (1) Weil für die Photosynthese Chloroplasten nötig sind, tierische Zellen weisen keine Chloroplasten auf c) Unter welchen Bedingungen läuft in der Pflanze v.a. Zellatmung ab? (½) Im Dunkeln, wenn kein Sonnenlicht zur Verfügung steht d) Hefezellen können unter Ausschluss von Sauerstoff auch einen anderen Stoffwechselweg zur Energiegewinnung beschreiten. Benennen Sie den Weg und formulieren Sie die entsprechende Reaktionsgleichung. (1 ½) Alkoholische Gärung C 6 H 12 O 6 2 C 2 H 5 OH + 2 CO 2

Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen zutreffen. Begründen Sie Ihre Entscheidung. (9) Pflanzen ernähren sich autotroph. Ja, die Pflanzen ernähren sich autotroph, d.h. sie können organische aus anorganischen Stoffen herstellen. Bei der alkoholischen Gärung wird mehr Energie frei als bei der Zellatmung. Nein, bei der Zellatmung wird viel mehr von dem Energiespeicher ATP gebildet als bei der alkoholischen Gärung Antigen und Antikörper sind das gleiche. Nein, das Antigen bindet an den Antikörper Bestimmte Krankheiten bekommt man nur einmal im Leben. Ja, es bleiben so genannte Gedächtniszellen zurück, die die entsprechenden Antikörper sehr schnell wieder bilden können, wenn das entsprechende Antigen im Körper auftaucht. ATP hat einen grösseren Energieinhalt als Traubenzucker und wird nur in tierischen Zellen gebraucht. Nein, ATP ist der kleine handliche universelle Energieträger in allen Zellen Biomembranen bestehen aus Lipiden, in die weitere Stoffe eingelagert sind. ja, es ist eine Lipid-Doppelschicht, in die Proteine und Kohlehydrate eingelagert sind.