Nachhaltigkeit. Initiativen 2012/2013



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Transkript:

Nachhaltigkeit Initiativen 2012/2013

Nachha in die Z

ltig ukunft. Inhalt 5 Vorwort 6 Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit 16 Starke Marken für nachhaltige Produkte 22 Nachhaltig durchdacht Produktion und Lieferketten 28 Verantwortung für die Beschäftigten und für die Gesellschaft 35 Impressum

4

Vorwort Der Begriff der Nachhaltigkeit hat im Zuge des Klimawandels Hochkonjunktur wir bei Hansgrohe füllen ihn seit der Firmengründung im Jahr 1901 mit Leben. So haben wir als eines der ersten Unternehmen der Sanitärindustrie begonnen, Produkte zu entwickeln, die Wasser und damit auch Energie effizienter nutzen. Jüngstes Beispiel dafür sind die Armaturen unserer Kollektion Axor Starck Organic mit einem hocheffizienten Wasserdurchfluss von gerade einmal 3,5 Litern in der Minute. Mit Erfindungen dieser Art ist es uns gelungen, über Jahrzehnte überdurchschnittlich zu wachsen, Arbeitsplätze zu schaffen und uns den Ruf als einer der Innovationsführer der internationalen Sanitärbranche zu erwerben. Zu vorausschauender Unternehmensführung gehört bei Hansgrohe jedoch nicht nur, die Qualität und Umweltverträglichkeit von Produkten kontinuierlich zu verbessern und die ökonomischen Voraussetzungen für unser erfolgreiches Fortbestehen am Markt zu schaffen. Als Unternehmen, das sich als Anwalt des Wassers versteht und sich tagtäglich intensiv mit dieser wertvollen Ressource beschäftigt, haben wir eine besondere Verantwortung für die Natur insgesamt entwickelt. Deshalb beschäftigt Hansgrohe bereits seit Ende der 1980er-Jahre einen Umweltbeauftragten und setzt seit über zwanzig Jahren auf regenerative Energien so in unserem Werk Offenburg, wo wir 1993 das bis dahin größte dachintegrierte Solarkraftwerk Deutschlands errichtet haben. Ebenso wie der Schutz der Umwelt gehört die gesellschaftliche Verantwortung zur gelebten Hansgrohe-Philosophie: Wir verstehen uns als Teil der Gesellschaft und wollen unseren aktiven Beitrag zu deren Gelingen leisten. Das Engagement reicht von der Förderung junger Menschen in unserer Talentschmiede über weitreichende Programme zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit bis hin zur Unterstützung von sozialen und kulturellen Einrichtungen in aller Welt. Mit unserem Lenkungsausschuss Green Company, dem alle Vorstandsmitglieder angehören, haben wir 2009 einen organisatorischen Rahmen geschaffen, um die Verankerung des nachhaltigen Wirtschaftens in allen Geschäftsprozessen der Hansgrohe Gruppe weiter voranzutreiben. Dabei legen wir großen Wert auf messbare Ergebnisse und konkrete Überprüfbarkeit. In diesem Zusammenhang ist der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht zu sehen, in dem wir Ihnen unsere vielfältigen Initiativen in den Geschäftsjahren 2012 und 2013 vorstellen. Gleichzeitig laden wir Sie herzlich dazu ein, in einen offenen und konstruktiven Dialog mit uns zu treten und uns Ihre Meinung und Anregungen mitzuteilen. Wir freuen uns auf Ihre Impulse! Siegfried Gänßlen Vorstandsvorsitzender Weitere Informationen und Daten zum Hansgrohe Nachhaltigkeitsengagement finden Sie in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, die gemäß den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt wurde unter www.hansgrohe.com/nachhaltigkeit. 5

6 Hansgrohe Gruppe und Nach

Nachhaltigkeit wird bei Hansgrohe nicht als Aufwandsgröße, sondern als Chance begriffen, um zukunftsfähig zu bleiben. Siegfried Gänßlen, Vorstandsvorsitzender Hansgrohe SE haltigkeit 7

Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit Seit Jahrzehnten befasst sich Hansgrohe mit Wasser und sieht mehr darin als ein reines Verbrauchsgut. Mit der Faszination und Leidenschaft für das lebensspendende und überaus sensible Element geht einher, dass Hansgrohe von jeher Verantwortung übernimmt: für den Umgang mit dieser Ressource und mit der Natur insgesamt, für die Mitarbeiter und die Gesellschaft. Aus dieser Quelle speist sich das Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit und nimmt seinen Weg in das geschäftliche Leben. Fundament für eine nachhaltige Entwicklung Schon heute entfallen über 25 Prozent des Gesamtumsatzes von Hansgrohe auf Wasser und Energie sparende Produkte. Kein Wunder, denn das Unternehmen sieht seinen künftigen Geschäftserfolg eng mit einer konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie verknüpft. Seit 2009 formuliert der Vorstand strategische Nachhaltigkeitsziele. Mit dem Aufbau eines Lenkungsausschusses und des Green Controlling wurde zudem der organisatorische Rahmen geschaffen, um nachhaltiges Wirtschaften weiter in den Geschäftsprozessen zu verankern. Hansgrohe hat in den vergangenen Jahren ein breites Fundament für die nachhaltige Unternehmensentwicklung gelegt. Dabei stand vor allem die systematische Integration des Themas in die gesamte Wertschöpfungskette im Mittelpunkt. Ein Lenkungsausschuss, dem alle Vorstände angehören, legt mittlerweile die Richtlinien für ein nachhaltiges, unternehmerisches Handeln fest und definiert strategische sowie messbare Nachhaltigkeitsziele. Diese Ziele sind heute elementarer Bestandteil des Businessplans und der Strategie. Ein Managementsystem und Green Controlling sorgen dafür, dass gezielte Nachhaltigkeitsimpulse in alle Unternehmensbereiche hineinwirken. Dies gilt beispielsweise für die Logistik, die unter dem Blickwinkel des Klimaschutzes ebenso optimiert wird, wie die Produktion an allen Standorten oder die Beschaffung auf globalen Märkten. Ein wesentlicher Schlüssel für den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens ist die Produktentwicklung, denn hier entscheidet sich, wie viel Ressourcen bei der Herstellung und Nutzung der Produkte verbraucht werden. Engagiert für die Gesellschaft Nachhaltigkeit beschränkt sich bei Hansgrohe nicht nur auf ökologische Themen. Genauso wichtig ist für das Unternehmen, soziale Verantwortung zu übernehmen. In erster Linie sieht sich Hansgrohe seinen Beschäftigten gegenüber verpflichtet: Mit umfangreichen Programmen und Initiativen in Sachen Aus- und Weiterbildung, Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie demografischem Wandel sorgt der Schwarzwälder Armaturenund Brausenhersteller für ein möglichst optimales Umfeld. Zum Selbstverständnis von Hansgrohe gehört auch, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen in Deutschland ebenso wie an den internationalen Standorten. Hier sind die Initiativen zwar breit gefächert, doch steht immer das Lebenselixier Wasser im Mittelpunkt: sei es die Wiederansiedlung von Lachsen im Schwarzwälder Fluss Kinzig oder ein Preis für Nachwuchs-Designer oder internationale Hilfsprojekte. Solarkraftwerk Offenburg: vor 20 Jahren errichtete Hansgrohe das damals größte dachintegrierte Solarkraftwerk Deutschlands über der Produktion in Offenburg 8 Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit

Historie des Nachhaltigkeitsengagements 2012 Die Armatur Axor Starck Organic kommt mit 3,5 l/min Wasserdurchfluss aus Hansgrohe erhält den Green Controlling Preis 2012 der Péter Horváth-Stiftung 2011 Als erstes Unternehmen der Sanitärbranche veröffentlicht Hansgrohe eine umfassende Ökobilanz für Handbrausen 2009 Ausgewählter Lieferant für die zukunftweisende Ökostadt Masdar City in Abu Dhabi 2008 Erstes Wassersymposium in der Hansgrohe Aquademie in Schiltach 2007 Einführung der wasser- und energiesparenden EcoSmart-Technologie für Armaturen und Brausen 2004 Erster Hansgrohe Nachhaltigkeitsbericht 2001 Die erste 3-Liter-Brause setzt ganz neue Maßstäbe 2001 Markteinführung des Grauwasserrecyclingsystems Pontos AquaCycle zur Wiederaufbereitung von Dusch- und Badewasser 1997 Die Edelstahlarmatur Axor Steel, die erste Armatur mit Ökobilanz, erhält den if Eco Award 1995 Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg 1993/94 Solarkraftwerk auf dem Werksgebäude in Offenburg und der Hansgrohe Solarturm gehen in Betrieb 1992 Waterdim Sets für alle Brausen begrenzen den Wasserdurchfluss 1987 Mistral Eco Handbrause mit 50 % weniger Wasserverbrauch Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit 9

Das Unternehmen Hansgrohe Die Hansgrohe SE zählt weltweit zu den führenden Unternehmen der Sanitärbranche. Der Hersteller von Armaturen und Brausen hat seinen Sitz in Schiltach im Schwarzwald und steht mit den Marken Hansgrohe, Axor, Pontos und Pharo für designorientierte Bad-Lösungen und innovative sanitärtechnische Produkte. Hansgrohe ist weltweit in 42 Ländern und auf allen Kontinenten mit eigenen Niederlassungen vertreten. Das gesamte Vertriebsnetz des Schwarzwälder Unternehmens deckt mittlerweile mehr als 130 Länder ab. Ein Großteil des Gesamtumsatzes wird im Ausland erzielt in den vergangenen Jahren lag der Anteil regelmäßig bei rund 80 Prozent. Das Unternehmen erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 805 Millionen Euro und beschäftigt weltweit insgesamt 3.444 Mitarbeiter. Zwei Drittel davon arbeiten am Stammsitz in Schiltach und an den deutschen Produktionsstandorten. 10 Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit

764 805 693 610 2009 2010 2011 2012 Umsatz Entwicklung 2009-2012 in Mio. Euro 80% international 20% national Umsatzanteile national und international 3.095 3.220 3.271 1.071 35% 1.083 34% 1.139 35% 3.444 1.266 37% 2.024 65% 2.137 66% 2.132 65% 2.178 63% national 2009 2010 2011 2012 Mitarbeiter Entwicklung 2009-2012 international Seit über 25 Jahren ist der US-Konzern Masco an der Hansgrohe SE beteiligt und hält eine Mehrheit von rund 68 Prozent. 32 Prozent der Anteile befinden sich im Besitz der Familie Klaus Grohe, jüngster Sohn des Firmengründers Hans Grohe. Dessen Nachfahren sind heute aktiv in leitenden Managementpositionen vertreten. Klaus Grohe ist nach Jahrzehnten an der Unternehmensspitze seit 2008 Aufsichtsratsvorsitzender. Seine Söhne führen die Familientradition fort: Richard Grohe ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Philippe Grohe leitet die Hansgrohe Designermarke Axor. Neben der Zusammenarbeit mit internationalen Designgrößen und höchster Produktqualität baut Hansgrohe auf herausragende technologische Innovationskraft. Jährlich werden mehrere hundert Patente, Warenzeichen und Geschmacksmuster eingetragen. Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit 11

Die Hansgrohe Nachhaltigkeitsziele Im Jahr 2010 definierte der Hansgrohe Vorstand ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele, die bis 2015 erreicht werden sollen. Das ist der Stand der Dinge: Wasserverbrauch Ziel Ergebnis Ziel -10% -23% Einsatz von Gefahrstoffen Ziel Ergebnis Ziel -10% -17% Trotz der stetig wachsenden Produktion ist es gelungen, den Wasserverbrauch in der Hansgrohe Gruppe gegenüber dem Referenzjahr 2010 von 188.563 m³ auf 165.707 m³ zu senken. Besonders erfreulich: Nicht nur die absoluten Zahlen sanken, auch die Ökoeffizienz der Produktion konnte durch viele einzelne Maßnahmen deutlich verbessert werden. Das Verhältnis aus Wasserverbrauch in Kubikmetern zur Menge der abgesetzten Produkte in Tonnen sank von 10,72 auf 8,26. Das entspricht rund 23 Prozent - und damit mehr als dem doppelten Wert des selbst gesteckten Ziels. Verchromte Hansgrohe Brausen und Armaturen sehen nicht nur gut aus, die glänzenden Oberflächen sorgen auch für einen hohen Schutz der Produkte und machen sie langlebig. Bei der Herstellung der schützenden Oberfläche kommen allerdings Chemikalien zum Einsatz, die als Gefahrstoffe klassifiziert sind. Unter anderem mit optimierten Verfahren hat es die Hansgrohe Gruppe geschafft, den Anteil an eingesetzten Gefahrstoffen um 17 Prozent zu reduzieren. Das schützt Mitarbeiter und Umwelt. Wasserverbrauch Hansgrohe Gruppe Gefährliche Abfälle Hansgrohe Gruppe 200.000 10,72 11,0 2.500 0,13 180.000 10,5 2.000 0,12 10,0 0,11 160.000 9,24 9,5 1.500 0,10 0,10 140.000 1.000 9,0 0,09 120.000 8,26 8,5 500 0,08 0,08 0,08 100.000 188.563 2010 174.938 165.707 2011 2012 8,0 0 1.747 2010 1.471 1.552 2011 2012 0,07 Wasserverbrauch in m³ Kennzahl für Ökoeffizienz: Wasserverbrauch in m³ / abgesetzte Produkte in t Gefährliche Abfälle in t Kennzahl für Ökoeffizienz: Gefährlich Abfälle in t / abgesetzte Produkte in t 12 Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit

Arbeitssicherheit Ziel Status Ziel Auf gutem Weg LTIR < 1,0 CO ² - Emissionen Ziel Ergebnis Energieeffizienz Ziel -20% -7% +10% Ein wichtiges Ziel von Hansgrohe ist es, die Arbeitssicherheit für Mitarbeiter kontinuierlich zu erhöhen. Seit 2009 konnte sich das Unternehmen deutlich verbessern. 2012 brach der positive Trend kurzfristig ein, denn es mussten außerplanmäßig viele neue Mitarbeiter am Standort Offenburg eingesetzt werden, die nach ihrer Einarbeitung erst mit der Zeit eine Routine in den Arbeitsabläufen entwickeln konnten. Für das Jahr 2013 zeigt die Prognose wieder in die richtige Richtung. Außerdem wurde ein zusätzliches Programm zur Arbeitssicherheit gestartet, um spätestens im Jahr 2015 das gesteckte Ziel zu erreichen. Als Maß für die Arbeitssicherheit gilt die Anzahl der Unfälle mit Ausfallzeiten. Diese werden mit der Anwesenheitszeit aller Mitarbeiter verrechnet so bildet sich die Kennzahl LTIR (Lost Time Injury Rate). Die Hansgrohe Gruppe konnte ihre Energieeffizienz von 2010 bis 2012 durch zahlreiche Maßnahmen um zehn Prozent steigern. Die CO ² - Emissionen sanken im gleichen Zeitraum jedoch nur um sieben Prozent. Dies lag zum einen an der kontinuierlich gestiegenen Produktion. Zum anderen an den neuen Rahmenbedingungen beim Stromeinkauf: Seit dem Reaktorunglück in Fukushima wurden im Zuge der Energiewende in Deutschland vermehrt Kohle- und Gaskraftwerke für die Stromproduktion eingesetzt. Dadurch nahmen die CO ² - Emissionen pro Kilowattstunde Strom zu - und zugleich stieg für Hansgrohe die Herausforderung, innerhalb von fünf Jahren den CO ² - Ausstoß um zwanzig Prozent zu verringern. Das Unternehmen wird seine Energieeffizienz weiter voranbringen und die Verbräuche durch ein präzises Energiemanagement nochmals optimieren. 2,0 Arbeitssicherheit (LTIR - Lost Time Injury Rate*) 27.000 CO ² - Emissionen 1,70 1,75 26.000 1,60 1,50 1,5 25.000 1,40 1,33 1,40 1,25 1,21 1,22 24.000 1,30 1,30 1,0 1,0 23.000 1,20 0,75 2010 2011 2012 22.000 24.626 2010 25.163 26.093 2011 2012 1,10 Anzahl der Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen x 200.000 / (geleistete Arbeitsstunden/Jahr) CO ² - Emissionen Produktionsstandorte (Herstellungsprozesse, Haustechnik) in t Kennzahl für Ökoeffizienz: CO ² - Emissionen in t / abgesetzte Produkte in t Berechnungen auf Basis des CO 2 - Umrechnungsfaktors für Strom 2010 Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit 13

Green Controlling Im Gespräch mit Seit 2010 baut Hansgrohe eine unternehmensweite Green Controlling-Lösung aus. Welche Bedeutung kommt ihr im Unternehmen zu? Siegfried Gänßlen: Aus unserer Sicht ist langfristiger Erfolg ohne die Einbeziehung sozialer und ökologischer Aspekte in die Unternehmensführung nicht mehr möglich. Das Controlling nimmt deshalb bei uns eine Schlüsselfunktion ein, um die nachhaltige Ausrichtung unserer Geschäftsmodelle und -prozesse voranzutreiben. Siegfried Gänßlen Vorstandsvorsitzender der Hansgrohe SE Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen? Siegfried Gänßlen: Controlling stellt grundsätzlich Daten und Bewertungen zur Verfügung, auf deren Grundlage das Management Entscheidungen treffen und Projekte steuern kann. Beim Green Controlling arbeiten wir mit unternehmenseinheitlichen Schlüsselkennzahlen für Nachhaltigkeitsbereiche, den Hansgrohe Sustainability KPIs. Diese umwelt- und sozialrelevanten Kennzahlen stehen sowohl auf Konzernebene als auch in den einzelnen Abteilungen zur Verfügung und werden monatlich ausgewertet. Im Fokus stehen dabei Abweichungen von den Zielvorgaben, um deren Ursachen ermitteln und steuernd eingreifen zu können. Das heißt, auf diese Weise wird Nachhaltigkeit in die Geschäftsprozesse integriert? Siegfried Gänßlen: Ja, mittels SAP können die Nachhaltigkeitsdaten auch in denselben Zyklen wie die Finanzkennzahlen berichtet werden. So gelingt es, umweltgerechtes Handeln, soziale Faktoren und wirtschaftlichen Erfolg effizient miteinander zu verbinden und konsequent in die Geschäftsprozesse einzubeziehen. 14 Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit

Siegfried Gänßlen Nimmt das Green Controlling auch Einfluss auf Investitionen? Siegfried Gänßlen: Wir haben sogenannte Green Company Investitionskriterien definiert. Das Unternehmen überprüft anhand dieser Kriterien, inwieweit beabsichtigte Anschaffungen dabei helfen, unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Bei Entscheidungen zwischen sozialen, umweltrelevanten und finanziellen Aspekten kommt es naturgemäß immer wieder zu Zielkonflikten. Deshalb haben wir uns gegen ein Standardvorgehen entschieden. So können sich etwa Projekte zur Energieeinsparung und CO ² - Reduzierung unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten selbst dann rechnen, wenn sich eine längere Amortisationszeit abzeichnet. Welche Rolle spielt Green Controlling für Innovationen? Siegfried Gänßlen: Umweltschutz und gesellschaftliche Verantwortung haben wir nie als eine lästige Pflicht betrachtet. Green Controlling verstehen wir deshalb als einen wichtigen Treiber für Innovationen bei Produkten und Prozessen. Außerdem ist dies ein Faktor zur Verbesserung unserer Effizienz und Kostenstrukturen. Es ist nicht unser Ziel, lediglich die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Wir wollen nach Möglichkeit immer besser sein. Hansgrohe erhält den Green Controlling Preis 2012 aus der Hand des Stiftungsgründers Professor Péter Horváth (l.) Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit 15

16 Starke Marken für nachha

ltige Produkte 17

Starke Marken für nachhaltige Produkte. Der Schwarzwälder Armaturen- und Brausenhersteller gilt in der Branche als einer der Vorreiter in Sachen Umweltschutz. Bereits vor rund 30 Jahren hat sich das Unternehmen für die Entwicklung wasser- und energiesparender Produkte stark gemacht. Heute sind strategische und messbare Nachhaltigkeitsziele längst elementarer Teil des Businessplans und der Strategieentwicklung. Nachhaltigkeitsaspekte werden systematisch in ökonomische Entscheidungen einbezogen was Natur, Gesellschaft und Wirtschaft zugute kommt. Produkte nachhaltig entwickeln von Anfang an Hansgrohe sieht seine Vorreiterrolle als Auftrag und Ansporn für die Entwicklung nachhaltiger Produkte. Damit Klimaschutz und Energieeffizienz noch stärker in den Mittelpunkt rücken, hat das Unternehmen 2011 den Geschäftsbereich Smart Water Solutions gegründet. Inzwischen realisiert das Unternehmen über 25 Prozent seines Nettogesamtumsatzes mit Wasser und Energie sparenden Produkten. Die Marken Hansgrohe, Axor, Pharo und Pontos stehen für innovative, hochwertige Produkte, die Ressourcen schonend sind. Gleichzeitig liegt ein Schwerpunkt auf ausgezeichnetem Design. Deshalb arbeitet Hansgrohe seit Jahren mit international renommierten Gestaltern wie Phoenix Design zusammen. Für die Stuttgarter Kreativen müssen Sanitärprodukte nicht nur materialgerecht gestaltet und intuitiv bedienbar sein. Innovation im Design heißt für sie wie für Hansgrohe auch, dass es gelingt, bei gleichem Duschvergnügen weniger Wasser zu verbrauchen. Wie erfolgreich diese Gestaltungsphilosophie ist, zeigen zwei von vielen Designauszeichnungen im Jahr 2012: Den if Gold Award gab es für den Waschtischmischer PuraVida und die Elektronik-Waschtischarmatur Focus. Mit Leidenschaft für sinnlich erlebbaren Umweltschutz Bei der Produktentwicklung achtet Hansgrohe seit Jahren auf ressourcenschonende Verfahren und eine ausgezeichnete Qualität. Doch wie steht es in Sachen emotionales und sinnliches Duscherlebnis? Auch hier hört die Lust am Forschen bei Hansgrohe nicht auf. In der Strahlforschung setzen sich die Mitarbeiter für eine sinnvolle Wasserbegrenzung ein, die dennoch das volle Wohlfühlerlebnis bietet. Dabei müssen ständig Grenzen ausgelotet werden: Wie weit kann der Wasserverbrauch gesenkt werden, sodass Reinigungsleistung und Duschkomfort erhalten bleiben? Darin setzen die Hansgrohe Forscher ihren größten Ehrgeiz: Wasser und Energie sparende Produkte zu entwickeln, die höchsten Ansprüchen an Komfort und Leistung genügen. Auch an den guten Verbrauchswerten von Axor Starck Organic, dem Produkt-Highlight des Jahres 2012, war das Team maßgeblich beteiligt. Wassersparen ohne Komfortverlust: Ziel und Ansporn für das Team des Strahllabors Augezeignet: Designer Manfred Dorn (l.), Phoenix Design, und Jan Heisterhagen, Leiter des Hansgrohe Produktmanagements, freuen sich über zwei if Gold Awards 18 Starke Marken für nachhaltige Produkte

Nachhaltigkeit im Gleichklang mit Design Axor Starck Organic Die französische Designer-Ikone Philippe Starck ist seit langem für Hansgrohe aktiv. Das revolutionäre Highlight 2012: Axor Starck Organic. Eine Waschtischarmatur, die Herz und Verstand gleichermaßen anspricht. Das neue Bedienkonzept trennt Temperatur- und Volumensteuerung. Einer großzügigen Brause gleich hat der Waschtischmischer 90 einzelne kleine Öffnungen, aus denen sanft perlende Tropfen fallen, die die Haut großflächig benetzen. Dieses Mehr an Funktionalität und Wassererlebnis geht einher mit einem deutlich geringeren Wasserdurchfluss. Er liegt bei nur 3,5 Litern pro Minute. Zum Vergleich: Weltweit liegt der Marktstandard bei einer Durchflussmenge von rund 7 Litern pro Minute und mehr. Dank einer speziellen, neuen Entwicklung wird für den Armaturenkörper zudem ein Drittel weniger Messing benötigt als bei herkömmlichen Konstruktionen. Axor Starck Organic schafft somit den Gleichklang zwischen Ressourcenschonung, hohem Komfort und beeindruckendem Design. Letzteres wurde 2013 mit dem red dot design award Best of the Best ausgezeichnet. Starke Marken für nachhaltige Produkte 19

Clever kombiniert EcoSmart und CoolStart Der achtsame Umgang mit Wasser und Energie schont nicht nur die Umwelt und senkt den CO ² - Ausstoß, sondern hilft auch, Kosten für Wasser, Abwasser und Energie zu senken. Wie sich das im Alltag praktisch nebenbei machen lässt, zeigen Lösungen wie die EcoSmart-Technologie von Hansgrohe. Alle Hansgrohe Waschtischarmaturen sind mittlerweile serienmäßig mit dieser Technologie ausgerüstet. Ein spezieller Luftsprudler sorgt dafür, dass der Wasserdurchfluss auf rund fünf Liter pro Minute begrenzt ist ohne Einschränkung des Komforts. Zum Vergleich: Waschtischmischer ohne diese Technologie verbrauchen leicht 13 Liter pro Minute. Schweizer Vorzeigeprojekt: Wohnsiedlung Mellingen Einsparpotenzial im Hotelbad Ein spezieller Luftsprudler hilft beim Wasser und Energie sparen Die Hansgrohe CoolStart-Technologie, die es seit 2012 für einen Großteil des Armaturensortiments gibt, zeigt, wie mit einfachen, aber eindrucksvollen Ideen Ressourcen geschont werden können. Bei herkömmlichen Waschtischarmaturen wird in der mittleren Stellung des Armaturengriffs automatisch Mischwasser gezapft. Mit CoolStart fließt bei neutraler, mittlerer Griffstellung ausschließlich Kaltwasser. Damit wird das Leitungssystem nicht mehr unnötig mit Warmwasser befüllt und Durchlauferhitzer oder Umwälzpumpen müssen nicht extra anspringen. Auf diese Weise und durch den geringeren Warmwasserverbrauch sinken Energiebedarf und zugleich auch der CO ² - Ausstoß. Zum Einsatz kamen die CoolStart Armaturen zum Beispiel in einem Schweizer Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen: Die Wohnbausiedlung in Mellingen mit 130 Wohnungen und 68 Reiheneinfamilienhäusern punktet mit einer ausgezeichneten Energieeffizienz. Es ist die erste Wohnsiedlung mit dem Nachhaltigkeitssiegel Green Property in Gold der Credit Suisse und wurde im höchsten MinergieStandard P-Eco und A-Eco gebaut. Gemeinsam mit der Hochschule Offenburg und dem Europa-Park in Rust bei Freiburg wollte es Hansgrohe genau wissen: Wie viel Energie und Wasser können mit einfachen Mitteln in Hotels eingespart werden? Im Rahmen einer Studie wurden die Armaturen und Brausen des 4-Sterne Erlebnishotels Santa Isabel durch EcoSmart-Produkte ersetzt. Das Ergebnis sprach für sich: Der Gesamtwasserverbrauch konnte je Übernachtung um ein Drittel gesenkt werden. Gleichzeitig wird die Energie zur Wassererwärmung gespart. Gerade für den Hotel- und Gastgewerbebereich bieten sich hier beeindruckende Chancen, Ressourcen effizient einzusetzen. 2012 entwickelte Hansgrohe aus den Ergebnissen ein EcoSmart-Check Paket, mit dem Hotelbetreiber ihr individuelles Einsparpotenzial ermitteln können. Eine gemeinsame Studie von Hansgrohe und der Hochschule Offenburg zeigt große Einsparpotenziale für Hotels 20 Starke Marken für nachhaltige Produkte

Zertifikat für das Wassersparen Weltweit geht fast die Hälfte der abgebauten Rohstoffe in den Bausektor, der zudem für rund ein Drittel des Energieverbrauchs und der CO ² - Emissionen verantwortlich ist. Zertifizierungen für nachhaltige Gebäude spielen deshalb eine immer wichtigere Rolle doch hierfür braucht es verlässliche Angaben über die Umweltwirkungen der eingesetzten Produkte. Eine Stellschraube im Zertifizierungsprozess kann beispielsweise die Optimierung des Wasser- und Energieverbrauchs sein. Bei der Wahl von Brausen und Armaturen bietet unter anderem das europäische Water Efficiency Label WELL verlässliche Orientierung. Es gibt Auskunft über die Wasser- und Energieeffizienz der Produkte. Als einer der ersten Sanitärhersteller hat Hansgrohe 2011 vier seiner Produkte prüfen lassen und jeweils mit Level A im Home-Bereich das bestmögliche Ergebnis erzielt. Auf den Prüfstand kamen dabei die Durchflussmenge unabhängig von den Wasserdruckwerten sowie die Möglichkeit, das Wasser auf eine bestimmte Temperatur zu begrenzen. Die Waschtischmischer Focus, Talis und Metris weisen dank der EcoSmart-Technologie beste Werte von fünf Litern Durchfluss pro Minute auf. Auch die Handbrause Crometta 85 Green erhielt als erste Handbrause überhaupt in der Kategorie Upgrade Volume die Bestnote. Sanft pflegen für ein langes Leben Mit der Herstellung nachhaltiger Produkte ist es bei Hansgrohe nicht getan. Auch im täglichen Einsatz gibt es viele Möglichkeiten, die Langlebigkeit der hochwertigen Produkte zu beeinflussen. Reinigungsmittel, die beispielsweise Ameisensäure, Salzsäure, Chlorbleichlauge oder Essigsäure enthalten, können Armaturen und Brausen ganz erheblichen Schaden zufügen. Weil Nachhaltigkeit auch Langlebigkeit bedeutet, hat sich Hansgrohe schon lange dem Thema Reinigung angenommen. Ein Team im hauseigenen Qualitätslabor prüft kontinuierlich neue Reinigungsmittel und baut ein einzigartiges Know-how auf sowohl die Stiftung Warentest als auch wichtige Verbände der Reinigungsindustrie prüfen mittlerweile Substanzen nach der speziellen von Hansgrohe erarbeiteten Methode. Hansgrohe empfiehlt übrigens sanfte Reiniger auf Zitronensäure-Basis geeignete Reinigungsprodukte sind mit Hansgrohe-Logo gekennzeichnet. Pflegetipps finden sich auf der Webseite des Unternehmens. Das europäische WELL-Label bietet Orientierung beim Kauf von Wasser und Energie sparenden Sanitärprodukten Richtige Reinigung für ein langes Produktleben Starke Marken für nachhaltige Produkte 21

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duktion und Lieferketten 23

Nachhaltig durchdacht Produktion und Lieferketten In den späten 1980er Jahren hat Hansgrohe bereits auf das Thema Umweltmanagement gesetzt. Mittlerweile sind messbare Nachhaltigkeitsziele fest in der Geschäftspolitik verankert. Umweltmanagementsysteme in allen Werken, Green Controlling sowie Ökobilanzen für Produkte schärfen zum einen das Verständnis für relevante Umweltthemen in der gesamten Belegschaft. Zum anderen erlauben sie eine immer präzisere Steuerung von Ressourceneffizienz, Abfallaufkommen und Emissionen entlang der Wertschöpfungskette. Mit Systematik zum Erfolg Die Erfahrung hat Hansgrohe gelehrt, dass Anforderungen an Qualität, Ökonomie und Ökologie oft Hand in Hand gehen. Das Unternehmen nutzt die systematische Analyse seiner Geschäftsprozesse unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit konsequent als wichtigen Innovationstreiber. Der Erfolg gibt dieser Strategie recht: Viele Initiativen lohnen sich wirtschaftlich bereits nach kurzer Zeit, andere unterstützen das Unternehmen dabei, sich auf künftige Entwicklungen vorzubereiten und sich für Zukunftsmärkte gut aufzustellen. Mit dem aktuellen Ausbau des Nachhaltigkeitsmanagements hat das Unternehmen nun ein ganz neues Niveau erreicht. Das wird beispielsweise mit den Initiativen für Klimaschutz sowie der Verfeinerung der Logistik-Konzepte in den Jahren 2012 und 2013 sichtbar. Energiewende konkret Die Energiewende ist in aller Munde - doch was bedeutet sie konkret für ein Unternehmen? Bei Hansgrohe geht dieser Frage der Arbeitskreis Energiewende nach. Die hausinternen Fachleute analysieren seit 2012 die Möglichkeiten, den Umgang mit Energie weiter zu verbessern und damit die CO ² - Emissionen zu senken. Das ehrgeizige Ziel für die Tüftler lautet: 20 Prozent weniger CO ² - Emissionen gegenüber dem Referenzjahr 2010, also 3.500 Tonnen weniger Kohlendioxid pro Jahr. Diese Menge entspricht etwa dem jährlichen Ausstoß von 1.500 Mittelklassefahrzeugen. der Verbräuche installiert. Auf dieser Grundlage werden künftig die Fertigungsabteilungen ihren Energieverbrauch über ein Kennzahlensystem selbst überwachen und präzise steuern können. Im Fokus des Arbeitskreises stehen die großen Produktionsanlagen von Hansgrohe. Rund 75 Prozent des gesamten Stromverbrauchs gehen allein auf das Konto von acht Fertigungsbereichen. Energieintensiv sind vor allem die Herstellung von Kunststoffteilen, das Gießen von Armaturenrohlingen aus Messing, deren Oberflächenbearbeitung sowie das Verchromen von Brausen und Armaturen. Für diese acht Fertigungsbereiche legte der Arbeitskreis jeweils einen Verantwortlichen fest. Dessen Aufgabe ist es, zusammen mit den Fertigungsleitern konkrete Einsparmöglichkeiten zu finden und umzusetzen. Dazu gehören beispielsweise Verbesserungen an Anlagen, wie der Austausch von alten Kompressoren (-116 Tonnen CO ² ) oder eine Wärmeisolierung an Kunststoffspritzmaschinen (-82 Tonnen CO ² ), aber auch Maßnahmen zur Abschaltung von Anlagen, sobald auf diesen nicht produziert wird. Neben der Energieeffizienz setzt Hansgrohe auf regenerative Energien. Neben dem schon lange bestehenden Solarkraftwerk auf dem Werksdach in Offenburg produziert seit 2012 eine neu installierte Photovoltaikanlage Strom auch auf dem Werk Schiltach Aue (-27 Tonnen CO ² ). Ein wichtiger Baustein ist die Einführung eines Energiemanagements nach DIN EN ISO 50.001 ab Ende 2013. Um den gesamten Energiefluss im Unternehmen transparent zu machen, werden außerdem die bestehenden Energie-Messsysteme verbessert sowie eine Software zur detaillierten Überwachung 24 Nachhaltig durchdacht Produktion und Lieferketten