Konzept Mountainbike Diplom Idee: Delphine Dillschneider www.team-saarschleife.de
Inhalt 1. Ausgangssituation MTB Jugendtraining im Verein 2. Problemstellung im Trainingsalltag 3. Mountainbike Diplom als Lösungsansatz 4. Leistungsstufen 5. Leistungsüberprüfung
1. Ausgangssituation MTB Jugendtraining im Verein Der RV Taube 1921 Orscholz e.v. bietet für Jugendliche und Kinder ab der Altersklasse U9 (ab 7 Jahre) ein Mountainbike-Training an. Das MTB Training besteht aus 3-4 verschiedenen Trainingseinheiten. (1) Fahrtechniktraining ab der Kategorie U9 (ab 7 Jahre) (2) MTB Training im Gelände ab der Kategorie U13 (ab 11 Jahre) 2. Problemstellung im Trainingsalltag Aufgrund sehr hoher Teilnehmerzahlen beim Fahrtechniktraining (30 Kinder aufwärts) ergeben sich große Unterschiede im Leistungsvermögen der einzelnen Sportler. Gründe für die Leistungsunterschiede sind: Trainingsalter (wie lange wird der MTB Sport bereits betrieben?) Motivationslage der Sportler Geschick / Talent / Risikobereitschaft / Ehrgeiz Biologosiches Alter / körperliche Reife Ein Training in Gruppen ist aufgrund der hohen Teilnehmerzahl zwingend erforderlich. Eine Einteilung in Gruppen gemäß Alter (wie bisher geschehen) hat sich als wenig sinnvoll erwiesen, da weiterhin sehr große Unterschiede im Leistungsvermögen bestehen. Es stellt sich de Frage nach einer sinnvollen Gruppeneinteilung um den einzelnen Sportlern ein individuell angepasstes Training bieten zu können. 3. Mountainbike Diplom als Lösungsansatz Um die Problematik zu stark heterogener Trainingsgruppen im MTB-Training zu entschärfen, soll eine Leistungsbezogene Gruppeneinteilung erfolgen. Die Einteilung in die jeweilige Leistungsgruppe soll Anhand einer vorgegebenen, standardisierten Leistungsüberprüfung erfolgen. Einsteiger beginnen automatisch in der niedrigsten Leistungsgruppe und können später durch erfolgreiche Leistungsüberprüfung in die nächsthöhere Leistungsgruppe aufsteigen. Mit erfolgreichem Abschluss der Leistungsüberprüfung in der höchsten Leistungsstufe ist die fahrtechnische Ausbildung auf Vereinsebene abgeschlossen und der Sportler erhält sein Mountainbike Diplom. Mit Abschluss sollten Jugendsportler nach Möglichkeit als Unterstützer/Betreuer/Trainer weiterhin in den Trainingsalltag eingebunden werden.
4. Leistungsstufen Der Weg zum Mountainbike Diplom führt über 3 unterschiedliche Leistungsstufen. Der jeweilige Abschluss erfolgt anhand einer Leistungsüberprüfung. (1) Stufe 1: Basistraining Fahrtechnik (Abschluss = Kleines Kettenblatt) - Balance / Stehübung - Kurven / Linienwahl / Slalom - Kleine Hindernisse (kleiner Baumstamm; 1 Treppenstufe) - Körpergewicht bergauf/bergab (2) Stufe 2: Erweiterte Fahrtechnik (Abschluss = Mittleres Kettenblatt) - Balance / Stehübung - Kurven / Linienwahl /Slalom (wechselnde Untergründe) - Kleine Hindernisse (großer Baumstamm; 3 Treppenstufen) - Körpergewicht bergauf/bergab - Umsetzen / einfache Trialtechniken (3) Stufe 3: Transfer Fahrtechnik im Gelände (Abschluss = großes Kettenblatt) - Balance / Stehübung in Geländesituation - Kurven / Linienwahl /Slalom (Spitzkehren etc.) - Große Hindernisse (großer Baumstamm; 4 Treppenstufen; Bänke etc.) - Körpergewicht bergauf/bergab - Umsetzen / einfache Trialtechniken (im Gelände) 5. Leistungsüberprüfung Die Leistungsüberprüfung erfolgt in regelmäßigen Abständen (3-4 Mal im Jahr) durch standardisierte Übungen, die den Sportlern bekannt sind. Hierdurch soll eine zusätzliche Trainingsmotivation bzw. ein klares Ziel geschaffen werden. Umsetzung: Die Sportler erhalten bei Vereinseintritt ihren persönlichen MTB Pass. Nach erfolgreicher Leistungsüberprüfung erhalten die Sportler einen Stempel beim jeweiligen Leistungslevel. Alle 3 Leistungsstufen sind mindestens für die Dauer zwischen 2 Prüfungen zu durchlaufen. Das Überspringen einer Leistungsstufe ist im Regelfall nicht möglich. Nach erfolgreichem Durchlaufen aller 3 Stufen erhalten die Sportler ihr Mountainbike Diplom.
Aufbau der Leistungsüberprüfung: Die Leistungsüberprüfung basiert im Wesentlichen auf den Grundfahrtechniken des MTB Sports gemäß nachfolgender Tabelle. Je Übung haben die Sportler max. 2 Versuche. Alle Vorgaben je Leistungsstufe sind zu erfüllen! Ergänzt wird die Prüfung durch eine Konditionsübung auf einem Rundkurs in Form eines MTB Einzelzeitfahrens als zusätzliche Informationsquelle für die nachfolgende Gruppeneinteilung. Übung Aufbau Kleines Kettenblatt (Aufstieg in Gruppe 2) (1) Stehübung 1,00m x 1,00m Vorderrad Mittleres Kettenblatt (Aufstieg in Gruppe 3) Großes Kettenblatt (Mountainbike Diplom) 15 Sekunden 45 Sekunden 90 Sekunden (2) Flaschenübung Anfang/Ende definiert Flasche 0,75l Flasche 0,5l Flasche 0,5 liegend (3) Spitzkehre Rechts + Links 180 Grad ; 1-7 Hütchen Radius: 105cm Radius: 95cm Radius: 85cm (4) Treppenstufen 1 Stufe 3 Stufen 4 Stufen (5) Wheeli 1m 5m 15m (6) Wippe -;- 1;1 2;2 (7) Umsetzen 90 Grad (8) Gelände 1: Spitzkehre Cloef-Atrium (9) Gelände 2: Parcours SHS (10) Übung Defekt / Material Kette auflegen Kette auflegen Schlauch wechseln Befahren Befahren Kette auflegen Schlauch wechseln Kettenriss reparieren
6. Aufbau Übungen im Detail (1) Stehübung Aufbau: 1,00m x 1,00m Vorderrad Zeit läuft sobald Vorderrad beim Einfahren in die markierte Fläche eine Linie berührt. Ende der Zeitnahme erfolgt bei erneuter Berührung einer Linie oder bei Bodenkontakt durch Fahrer.
(2) Flaschenübung Aufbau: Anfangs- und Endpunkt fest definiert Flasche muss an einem bestimmten Punkte ohne Absteigen während der Fahrt vom Boden aufgehoben werden und schließend an definiertem Endpunkt wieder abgestellt werden. Unterschiedliche Flaschengröße je Leistungsniveau (!)
(3) Spitzkehre Aufbau: Rechts + Links 180 (Pylone: 1-7; 1 Pylon in der Mitte; 7 als Außenmarkierung) Die vorgegebene Kurve ist in beide Fahrtrichtungen zu absolvieren. Bei korrekter Befahrung darf kein Pylon berührt werden. Unterschiedlicher Radius je Leistungsniveau (!)
(4) Treppenstufen Aufbau: Befahrung Stufen auf und ab! Unterschiedliche Anzahl Stufen je Leistungsniveau (!)
(5) Wheelie Aufbau: Fahren auf dem Hinderrad Unterschiedliche Metervorgabe je Leistungsniveau (!)
(6) Wippe Aufbau: Stehen auf der Stelle abwechselndes Anheben von Hinterrad und Vorderrad Unterschiedliche Anzahl an Wippen je Leistungsniveau (!) (7) Umsetzen Aufbau: Versetzen des Hinterrads als Technik für sehr enge Kehre Hoher Schwierigkeitsgrad, daher nur Gruppe 3; Zielvorgabe 90 (8) Geländeparcours 1 Aufbau: Sehr verblockte Spitzkehre im Gelände mit Steinen und Wurzeln; bergab/flach Hoher Schwierigkeitsgrad, daher nur Gruppe 3 (9) Geländeparcours 2 Aufbau: Anspruchsvolle Geländesektion mit Abschnitten steil bergauf und bergab, sowie sonstigen Fahrtechnik Hindernisseb Sehr hoher Schwierigkeitsgrad, daher nur Gruppe 3 (10) Materialübung 1. Abgesprungene Kette auflegen (Level 1) 2. Austausch Schlauch bei Reifendefekt (Level 1+2) 3. Reparatur Kettenriss (Level 1+2+3) Fotos 6-10 folgen in Kürze!