EU-Migration nach Österreich



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41 T Korea, Rep. 52,3. 42 T Niederlande 51,4. 43 T Japan 51,1. 44 E Bulgarien 51,1. 45 T Argentinien 50,8. 46 T Tschech.

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Transkript:

Fact Sheet Aktuelles zu Migration und Integration Inhalt 05 Mobilität in der Europäischen Union... Seite 2 Zuwanderung aus EU-Staaten nach Österreich... Seite 3 Zu- und Abwanderung von EU-Staatsbürger/innen... Seite 4 Demographisches Profil von EU-Migrant/innen... Seiten 5+6 Österreicher/innen in der EU... Seite 7 EU-Wahl 2014... Seite 8 EU-Migration nach Österreich 1

Mobilität in der Europäischen Union EU-Personenfreizügigkeit Die EU-Personenfreizügigkeit bezeichnet das Recht von EU-Bürger/innen, ihren Arbeits- und Wohnort innerhalb der EU frei wählen zu dürfen. Den EU-Bürger/innen steht es zu, in einem anderen Land Arbeit zu arbeiten, ohne dass eine Arbeitserlaubnis erforderlich ist. Sie dürfen zu diesem Zweck dort wohnen und auch nach Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses dort bleiben. Sie werden gleich behandelt wie die Staatsangehörigen des Aufnahmelandes dies betrifft den Zugang zur Beschäftigung, Arbeitsbedingungen, andere Sozialleistungen und Steuervorteile. Rund elf Millionen Unionsbürger/innen haben bereits von diesem Recht Gebrauch gemacht und leben in einem anderen EU-Land. Das Recht der Personenfreizügigkeit gilt ebenso für Familienangehörige von EU-Bürger/ innen, auch wenn diese nicht Staatsangehörige eines EU-Landes sind. Die Freizügigkeit von Arbeitnehmer/innen ist nicht nur innerhalb der EU, sondern in allen Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) also auch in Island, Liechtenstein und Norwegen gewährleistet. Schweizer Staatsangehörige sind EU-Bürger/innen in Bezug auf die Freizügigkeitsrechte gleichgestellt. In bestimmten Berufen können die in einem EU-Land erworbenen beruflichen Qualifikationen auch in den anderen Ländern anerkannt werden. Rechtliche Grundlagen Erstmals eingeführt wurde die Unionsbürgerschaft mit dem Vertrag von Maastricht im Jahr 1992, mit dem auch die Europäische Union gegründet wurde. 1995 führten die Schengener Abkommen zu einer allmählichen Abschaffung der Passkontrollen an den innereuropäischen Grenzen. Nach dem EU-Beitritt Kroatiens im Jahr 2013 leben heute in den 28 Mitgliedsstaaten rund 505 Millionen Einwohner/innen. Aktuell garantieren mehrere Gesetze die EU-Freizügigkeit innerhalb der Europäischen Union. Die Freizügigkeit für Unionsbürger/innen ist in Artikel 21 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) und in Artikel 45 der EU-Grundrechtecharta geregelt. Neben dieser sogenannten Personenfreizügigkeit herrschen innerhalb der EU Warenverkehrsfreiheit, Dienstleistungsfreiheit und freier Kapital- und Zahlungsverkehr. Spezielle Ausprägungen der Personenfreizügigkeit sind sowohl die Arbeitnehmerfreizügigkeit (Art. 45 AEUV) als auch die Niederlassungsfreiheit (Art. 49 AEUV). 2

Zuwanderung aus EU-Staaten nach Österreich Rund 8,5 Millionen Menschen leben in Österreich. Laut Statistik Austria ist der Anteil an ausländischen Staatsangehörigen von 2013 auf 2014 von ca. 11,9 Prozent auf 12,5 Prozent gestiegen. Derzeit (Stand: 1. Jänner 2014) leben eine Million ausländische Staatsangehörige in Österreich. Davon sind 517.190 Staatsbürger/innen eines der anderen 27 EU-Staaten. Laut jüngsten Informationen der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stellt Österreich EU-weit das Land mit dem höchsten Anteil an EU-Bürger/innen an der Gesamtmigrationsbevölkerung dar. Unter den EU-Staatsbürger/innen hierzulande sind die Deutschen 2014 zahlenmäßig die größte Gruppe (rund 165.000), gefolgt von kroatischen (62.000) und rumänischen (59.000) Staatsangehörigen. Die kleinste Community aus den 27 EU-Staaten in Österreich bilden Staatsbürger/innen Maltas (ca. 70), gefolgt von jenen Zyperns (150), Estlands (400) und Luxemburgs (700). Teilt man die EU-Staatsangehörigen in die EU-Beitrittsstaaten vor bzw. nach dem Beitritt 2004 ein, so sind Personen aus den neueren EU-Staaten (287.000) etwas stärker vertreten als jene aus den älteren EU-Staaten (rund 230.000). Bevölkerung Österreichs nach Staatsangehörigkeit: Insgesamt Nicht-Österreich EU-Staaten (27) EU-Staaten vor 2004 (14)* EU-Staaten seit 2004 (13)** 8.504.850 1.064.568 517.190 230.259 286.931 (Quelle: Statistik Austria; vorläufige Zahlen vom 1. Jänner 2014) * Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien und Nordirland (UK), Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Schweden, Spanien ** Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn, Zypern Top-10-Herkunftsstaaten von EU-Bürger/innen in Österreich: 1. Deutschland 2. Kroatien 3. Rumänien 4. Polen 5. Ungarn 6. Slowakei 7. Italien 8. Bulgarien 9. Slowenien 10. Tschechische Republik 164.555 61.935 59.157 50.110 46.196 28.562 20.125 15.803 11.279 10.898 (Quelle: Statistik Austria; vorläufige Zahlen vom 1. Jänner 2014) 3

Zu- und Abwanderung von EU-Staatsbürger/innen Durch die EU-Freizügigkeit steht es EU-Bürger/innen frei, ihren Arbeitsund Wohnort nach Österreich zu verlagern. Davon profitieren die Bevölkerungsstruktur, der Arbeitsmarkt und die österreichische Wirtschaft. Immerhin wandern sehr viele hochqualifizierte Arbeitskräfte aus der EU nach Österreich ein. Der Wanderungssaldo die Zahl der Zuzüge aus dem Ausland minus der Zahl der Wegzüge ins Ausland war bei den österreichischen Staatsangehörigen in den vergangenen Jahren stets negativ. Ein insgesamt positiver Saldo ergibt sich durch die Zuwanderung von ausländischen Staatsangehörigen. Zuletzt stieg der positive Wanderungssaldo von EU-Bürger/innen in Österreich von rund 25.000 (2011) auf 32.000 (2012). Staatsangehörigkeit Wanderungssaldo 2008 2009 2010 2011 2012 Insgesamt 24.650 17.053 21.316 30.705 43.797 Österreich -9.492-7.388-7.182-6.404-7.414 Ausland insgesamt 34.142 24.441 28.498 37.109 51.211 EU 22.528 16.135 20.703 25.092 31.518 Quelle: Statistik Austria; Außenwanderung nach Staatsangehörigkeit 2008-2012 Insbesondere Personen aus Ungarn (Wanderungssaldo: 6.609), Deutschland (6.229), Rumänien (5.358) und Polen (3.419) trugen 2012 mit ihrem Überschuss an Zuzügen verglichen zu den Wegzügen zu einem positiven Wanderungssaldo in Österreich bei. Zuzüge aus dem Ausland und Wegzüge in das Ausland 1996-2012 160.000 140.000 120.000 100.000 80.000 60.000 40.000 20.000 0 Zuzüge Drittstaatsangehörige Zuzüge EU-/EWR-Staatsangehörige (ohne Österreich) Zuzüge österreichische Staatsangehörige Q.: StatiStik austria, Wanderungsstatistik. 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Wegzüge Drittstaatsangehörige Wegzüge EU-/EWR-Staatsangehörige (ohne Österreich) Wegzüge österreichische Staatsangehörige 2007 2008 2009 2010 2011 2012 160000 140000 120000 100000 80000 60000 40000 20000 Zuwanderung in Luxemburg Zypern Schweiz Irland Spanien Österreich Belgien Malta Norwegen Dänemark Griechenland Schweden Slowenien Großbritannien Deutschland Italien Niederlande Tschech. Rep. Frankreich Ungarn Slowakei Polen Q.: EurOStat. Zuzüge nach Österreich und Wegzüge aus Österreich 2012 nach Staatsangehörigkeit Zuzüge nach Österreich 2012 Insgesamt: 140.358 4 Sonstige Staaten 28.859 14.753 Österreich Sonstige Staaten 15.2 0 0 0

Demographisches Profil von EU-Migrant/innen t Frauen 1,0 1,2 % Frauen nen nen 1,0 1,2 % Alter Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2012 nach altersgruppen Das Durchschnittsalter der EU-Bürger/innen hierzulande ist tendenziell höher als jenes der österreichischen Gesamtbevölkerung Bevölkerung nach Altersgruppen (42,0 Jahre). Bevölkerung 0 bis 19 20 bis 39 40 bis 64 65 und Besonders hoch ist das insgesamt Durchschnittsalter (in 1.000) Jahre bei JahrePersonen aus mehr J. Italien (50,6 Gesamtbevölkerung Jahre), Slowenien (53,3 Jahre) 8.352 und 20,4% der 26,2% Tschechischen 36,1% 17,3% Republik Kein Migrationshintergrund 6.773 20,1% 24,4% 36,6% 18,9% (61,9 Jahre). Bei den hier lebenden Tschech/innen handelt es sich laut Mit Migrationshintergrund 1.579 21,6% 33,8% 34,2% 10,5% Statistik Austria größtenteils um Vertriebene, die in der Nachkriegszeit Erste Generation 1.167 7,0% 37,9% 42,7% 12,4% nach Zweite Österreich Generation gekommen sind. 412 Unterschiede 63,0% 22,0% zeigen 10,1% sich 4,9% auch zwischen den verschiedenen Beitrittsgruppen, wobei Personen aus den jüngsten Q.: StatiStik austria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2012, Jahresdurchschnitt über alle Wochen. EU-Ländern den niedrigsten Altersdurchschnitt aufweisen: Bevölkerung in Privathaushalten. Durchschnittsalter der Bevölkerung ausländischer Herkunft am 1.1.2013 Gesamtbevölkerung Bevölkerung ausländischer Herkunft Ausländische Staatsangehörige Im Ausland Geborene mit österreichischer Staatsangehörigkeit Nach Herkunftsregion EU-Staaten vor 2004 (14) 43,6 EU-Beitrittsstaaten 2004 (10) 45,9 EU-Beitrittsstaaten 2007 (2) 36,9-0,012-0,011-0,010-0,009-0,008-0,007-0,006-0,005-0,004-0,003-0,002-0,001 0,000,0010,0020,0030,0040,0050,0060,0070,0080,0090,010,011 44,6 EWR/Schweiz Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) Türkei Sonstige europäische Länder Afrika Nordamerika Lateinamerika Asien Australien und Ozeanien 0 10 20 30 40 50 60 Durchschnittsalter in Jahren Q.: StatiStik austria, Statistik des Bevölkerungsstandes. 35,1 42,0 40,3 40,3 36,8 31,6 34,9 38,7 37,1 36,2 39,4 50,4 29 Geschlecht Im Jahr 2013 lebten 214.496 EU-Bürgerinnen und 201.526 EU-Bürger in Österreich (Anm.: Staatsangehörige aus Kroatien wurden hier noch nicht einbezogen). Somit sind 51,5 Prozent der 416.022 EU-Bürger/innen hierzulande weiblich und 48,5 Prozent männlich. Geburten Hier lebende EU-Bürgerinnen bekommen im Schnitt mehr Kinder als Österreicherinnen: Österreichische Frauen gebaren 2012 im Schnitt 1,34 Kinder, bei Frauen aus den anderen EU-Staaten lag die durchschnittliche Kinderzahl bei 1,5. Kaum Unterschiede gibt es beim Alter bei der Geburt ihres ersten Kindes: Das durchschnittliche Alter der Österreicherinnen liegt diesbezüglich bei 29,1 Jahren, jenes der EU-Bürgerinnen bei 28,9 Jahren. Einbürgerungen 2013 wurden insgesamt 1.064 Personen aus 27 EU-Staaten in Österreich eingebürgert. Davon stammten 194 aus den EU-Staaten, die vor 2004 beigetreten sind und 870 aus Staaten, die seit 2004 EU-Mitgliedsstaaten sind. 0 10 20 30 40 50 60 5

Demographisches Profil von EU-Migrant/innen in Österreich Bildung und Sprache Das Bildungsniveau von ausländischen Staatsangehörigen in Österreich ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Rund 26 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund aus EU/EWR/Schweiz verfügten 2012 über einen Hochschulabschluss (Gesamtbevölkerung: 15,4 Prozent). Rund 20 Prozent (226.547) der Schüler/innen in Österreich hatten im Schuljahr 2012/13 eine andere Umgangssprache als Deutsch. Unter den Top-10-Umgangssprachen fanden sich auch Sprachen aus EU-Staaten: Etwa 12.491 Schüler/innen sprachen Kroatisch, 10.625 Rumänisch, 6.146 Polnisch und 5.497 Ungarisch. Studierende Im Wintersemester 2013 waren laut dem Wissenschaftsministerium an den öffentlichen Universitäten hierzulande 55.035 (rund 69 Prozent) aller ausländischen Studierenden EU-Staatsbürger/innen. An den Fachhochschulen waren im Wintersemester 2013 unter allen ausländischen Studierenden 4.948 (74 Prozent) EU-Staatsbürger/innen, an den privaten Unis 1.799 (63 Prozent; im Wintersemester 2012). Arbeit und Einkommen Die Arbeitslosigkeit in Österreich steigt insbesondere bei Personen mit niedrigen formalen Qualifikationen. Gerade in Bereichen, in denen Personen mit niedriger formaler Qualifikation tätig sind, lässt die Aufnahmekapazität nach und die Erwerbsquoten sinken. Da in den vergangenen Jahren relativ viele Hochqualifizierte aus den EU-Staaten zugewandert sind, betrifft sie die steigende Arbeitslosigkeit nicht überproportional stark. 2012 waren durchschnittlich 6,5 Prozent der Österreicher/innen arbeitslos. Bei den Angehörigen der EU- und EWR-Staaten sowie der Schweiz waren es mit 6,7 Prozent geringfügig mehr, bei den ausländischen Staatsbürg/innen insgesamt betrug die Arbeitslosgenquote 9,7 Prozent. 2012 waren in Österreich 13,3 Prozent der Erwerbstätigen selbstständig. Bereinigt man die Zahlen um die Selbstständigen in der Landwirtschaft, belief sich der österreichische Gesamtwert auf 9,1 Prozent. Bei selbstständigen Zuwander/innen waren Personen aus der EU, dem EWR und der Schweiz die Spitzenreiter: Sie wiesen außerhalb der Landwirtschaft eine Selbstständigenquote von 14,4 Prozent auf. Bei den ÖsterreicherInnen ohne Migrationshintergrund waren es ohne den Landwirtschaftssektor nur 9,0 Prozent. Ganzjährig erwerbstätige ausländische Staatsangehörige verdienten im Jahr 2011 durchschnittlich 18.798 Euro netto. Das sind rund 84 Prozent des mittleren Netto-Jahreseinkommens in Österreich (22.346 EUR). Österreichische Staatsangehörige verdienten mit durchschnittlich 22.764 Euro etwas mehr als Bürger/innen der vor 2004 der EU beigetretenen Staaten, der sonstigen EWR-Staaten und der Schweiz (22.235 Euro). Angehörige der seit 2004 beigetretenen EU-Staaten verdienten mit 18.687 Euro im Jahr deutlich weniger. 6

Luxemburg 31,5 Zypern 23,3 160.000 Zuzüge EU-/EWR-Staatsangehörige Wegzüge EU-/EWR-Staatsangehörige (ohne Österreich) (ohne Österreich) Schweiz 18,9 Irland 14,8 140.000 Zuzüge österreichische Staatsangehörige Wegzüge österreichische Staatsangehörige Spanien 14,2 160000 Österreich 12,5 120.000 Belgien 12,3 140000 Malta 12,0 Norwegen 10,9 Dänemark 9,9 120000 Griechenland 9,4 Schweden 9,1 100000 Slowenien 8,6 Großbritannien 8,3 60.000 80000 Deutschland 7,6 Italien 7,1 40.000 Niederlande 7,0 60000 Tschech. Rep. 6,3 20.000 Frankreich 3,3 40000 Ungarn 2,4 Slowakei 1,9 Geschätzte 530.0000 Österreicher/innen leben derzeit im Ausland. Eine Im Jahr 2012 zogen Polen 0,5 über 22.000 österreichische Staatsangehörige ins Ausland. Somit machten 0 Österreicher/innen 5 10 15 fast ein 20 Viertel 25 der Wegzüge 30 35 aus 20000 genaue Zahl gibt es laut Außenministerium nicht. Das liegt daran, dass ein dauernder Q.: Aufenthalt StatiStik austria, im Ausland Wanderungsstatistik. nicht amtlich registriert werden Österreich Q.: 0 EurOStat. aus. muss. Rund 390.000 Österreicher/innen sind bei den Vertretungsbehörden (Botschaften) im Ausland registriert ca. 318.000 davon sind wahlberechtigt. Wegzüge 2012 nach Staatsangehörigkeit: Zuzüge nach Österreich und Wegzüge aus Österreich 2012 nach Staatsangehörigkeit EU-Migration 100.000 nach Österreich 80.000 Österreicher/innen in der EU 1996 1997 Zuzüge Drittstaatsangehörige 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Wegzüge Drittstaatsangehörige 2007 2008 2009 2010 2011 2012 35 Die meisten Auslands-Österreicher/innen Zuzüge sind nach in Österreich Deutschland 2012 (243.000) ansässig, gefolgt von der Schweiz (60.000), Insgesamt: den 140.358 USA (27.000), Großbritannien Wegzüge aus Österreich 2012 Insgesamt: 96.561 (25.000), der Republik Südafrika (18.000), Australien und Argen- Sonstige Staaten 28.859 14.753 Österreich tinien (je 15.000). Laut dem Auslandsösterreicher-Weltbund verteilen sich die Österreicher relativ gleichmäßig über die EU-Mitgliedsstaaten als 17.774 Deutschland Zielland sticht nur Deutschland heraus. 40.000 bis 50.000 österreichische Staatsangehörige sind Türkei Mitglieder 4.088 beim Auslandsösterreicher-Weltbund. Sonstige Staaten 15.255 Türkei 3.151 22.167 Österreich Ehem. Jugoslawien 10.530 7.105 Polen Ehem. Jugoslawien 15.480 (ohne Slowenien) 10.398 Deutschland (ohne Slowenien) Zudem sollen noch einige Hunderttausende Herzens-Österreicher/Innen 13.066 Ungarn Sonstige EU-Staaten/ 12.228 3.686 Polen im Ausland leben. Dabei handelt es sich um Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft, EWR/Schweiz die sich aufgrund ihrer früheren österreichi- 13.362 Rumänien Rumänien 8.004 3.538 Slowakei 5.957 Slowakei EWR/Schweiz Sonstige EU-Staaten/ 19.914 6.457 Ungarn schen Staatsbürgerschaft, wegen ihrer Vorfahren oder anderer Verwandter oder aus anderen Gründen Österreich besonders verbunden fühlen. Q.: StatiStik austria, Wanderungsstatistik 2012. Quelle: Statistik Austria, Wanderungsstatistik 2012 7

EU-Wahl 2014 Daten und Fakten zur Wahl Bei der Europawahl von 22. bis 25. Mai 2014 wählen Bürger/innen der Europäischen Union (EU) die Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Die 28 Mitgliedstaaten können innerhalb dieser Periode den Wahltag bzw. die Wahltage selbst bestimmen. In Österreich wird am 25. Mai gewählt. Die Wahl findet seit 1979 alle fünf Jahre statt. Insgesamt werden 751 Europa-Abgeordnete gewählt, 18 davon aus Österreich. Das Wahlalter in Österreich beträgt 16 Jahre. Wahlberechtigt sind österreichische Staatsbürger/innen mit Hauptwohnsitz in Österreich und Auslands-Österreicher/innen, also österreichische Staatsbürger/innen mit Hauptwohnsitz im Ausland. Diese müssen in der Europa-Wählerevidenz einer österreichischen Gemeinde eingetragen sein. Ebenso sind nicht-österreichische EU-Bürger/innen mit Hauptwohnsitz in Österreich wahlberechtigt, sofern sie in der Europa-Wählerevidenz eingetragen sind. Sitzverteilung im Europäischen Parlament Die Sitzverteilung im Europäischen Parlament beruht auf dem Prinzip der degressiven Proportionalität. Grundsätzlich gilt, dass größere Staaten mehr Abgeordnete stellen als kleinere Staaten. Allerdings werden die Sitze nicht direkt nach der Einwohnerzahl der jeweiligen Länder aufgeteilt. Sonst könnten Länder wie Malta oder Luxemburg nicht einmal einen Abgeordneten stellen und ihre Interessen wären im Parlament nicht vertreten. Deshalb wurde für das Europäische Parlament eine Mindestgröße der nationalen Delegationen festgelegt: Jedes Land darf mindestens sechs Sitze stellen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass auch die Parteienvielfalt der kleineren Staaten repräsentiert werden kann. Damit die Zahl der Abgeordneten einwohnerreicher Länder keine beliebige Größe erreichen kann, wurde eine Maximalzahl bestimmt: Jedes Mitgliedsland darf höchstens 96 Abgeordnete entsenden. Wahlberechtigte Insgesamt 6.410.390 Personen sind in Österreich wahlberechtigt. Diese Zahl schließt sowohl Österreicher/innen, Auslands-Österreicher/innen als auch nicht-österreichische EU-Bürger/innen mit Hauptwohnsitz in Österreich mit ein. 3.321.826 davon sind Frauen und 3.088.564 Männer. Von den rund 6,4 Millionen Wahlberechtigten sind 34.767 Auslands-Österreicher/innen und 33.183 andere EU-Staatsbürger/innen, die in Österreich ansässig sind. Allein in Wien leben rund 8.200 wahlberechtigte EU-Staatsbürger/innen. Die Top-5-Herkunftsstaaten der EU-Staatsbürger/innen im wahlberechtigten Alter hierzulande sind Deutschland (142.632), Kroatien (52.522), Rumänien (46.929), Polen (42.363) und Ungarn (39.259). IMPRESSUM Impressum und Offenlegung gemäß 24 und 25 MedienG; Medieninhaber, Herausgeber, Redaktion und Hersteller: Österreichischer Integrationsfonds Fonds zur Integration von Flüchtlingen und MigrantInnen (ÖIF), Schlachthausgasse 30, 1030 Wien, T.: +43 (0) 1 7101203 100, E.: mail@integrationsfonds.at; Verlags- und Herstellungsort: Schlachthausgasse 30, 1030 Wien; Offenlegung: Sämtliche Informationen über den Medieninhaber und die grundlegende Richtung dieses Mediums können unter www.integrationsfonds.at/impressum abgerufen werden. Erstellt in Kooperation mit der Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen (MSNÖ). Inhaltliche Aufbereitung: Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen (MSNÖ). Veröffentlicht im Mai 2014. 8