SACH INFORMATION KEILSCHRIFT Um 3300 v. Chr. entwickelten die Menschen in Mesopotamien, heutiger Irak, eine Bilderschrift. Mit einfachen Zeichnungen wurde das Leben um sie herum beschrieben. Diese Bilder nennt man Piktogramme. Man konnte auch kombinierte Begriffe darstellen. Zum Beispiel waren Berge und eine Frau ein Symbol für eine Sklavin, da sie eine Fremde von jenseits der Berge beschrieb. Zuerst wurden die Piktogramme für die wichtigsten administrativen Arbeiten eingesetzt, für die Einbringung und der Ernte usw. Später hielt man die Geschichte des Landes fest. Die Schreiber benutzten einen Schilfgriffel, ähnlich einem Füller. Damit ritzten sie die Piktogramme in eine feuchte Tontafel, die dann in der Sonne getrocknet wurde. Da runde Formen schwieriger einzuritzen sind als gerade Linien, entwickelten sich mit der Zeit keilförmige, gerade Linien: Somit ist die Keilschrift entstanden. Die Keilschrift entstand, indem man die Bilderschrift vereinfachte. ÄGYPTISCHE HIEROGLYPHEN Die Hieroglyphen sind sicher die faszinierendsten und bekanntesten Schriftzeichen. Sie zeichnen sich durch die besondere Ästhetik, die prachtvolle farbliche Umsetzung, die man noch bei vielen Fundstücken erkennen kann, aus. Sie sind ca. 3000 v. Chr. aufgetreten. Die Bezeichnung Hieroglyphe ist aus den griechischen Wörtern für heilige Ritzenzeichnung entstanden. Die Bedeutung der Hieroglyphen war lange Zeit unbekannt, als 1799 eine wichtige Entdeckung gemacht wurde. Die Franzosen, die unter Napoleon Ägypten besetzt hatten, gruben einen großen Stein aus, auf dem ein Text in altägyptischen Hieroglyphen und in Altgriechisch notiert war. Mit Hilfe dieses Steins von Rosette wurde nach mehreren Jahren Arbeit das Geheimnis der Hieroglyphen gelüftet: Die Schrift der alten Ägypter war eine Kombination von mehreren Typen. Den Grundstock bildeten Phonogramme, also Lautzeichen, die von Bildzeichen (Ideogrammen) und so genannten Determinativen ergänzt wurden. Die Determinative lieferten im Text wichtige Hinweise, in welche Kategorie die Wörter gehörten. Anhand der Forschung von Jean-Francois Champollion gelang es, die gesamte ägyptische Schrift zu entziffern und nach mehr als 1500 Jahren wieder lesen zu können. Nur, wie die Ägypter die Wörter ausgesprochen haben, werden wir wohl nie erfahren. In vielen ehemals bewohnten Höhlen findet man schriftliche Aufzeichnungen. Viele Funde warten noch darauf, von Wissenschaftern entziffert und aufgearbeitet zu werden. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 6.6
SACH INFORMATION VON DER KEIL BUCHSTABENSCHRIFT Die Buchstabenschrift ist im 2. Jahrtausend vor Chr. im Vorderen Orient von den Semiten, den Phöniziern und den Israeliten ZUSAMMENFASSUNG: Die ersten Schriftarten waren Bilderschriften, so genannte Piktogramme. Am Anfang zeichnete man einfach ein Bild, das dem Begriff entsprach. Es war auch möglich, zusammengesetzte Begriffe zu schreiben. Mit der Zeit vereinfachte man die Bilder zu Zeichen. In Ägypten verwendete man eine Kombination von Laut- und Bildzeichen. In der aus dem Vorderen Orient stammenden Buchstabenschrift steht ein Zeichen für einen Laut. Sie bildet die Grundlage unserer Schrift, die mit 26 Zeichen auskommt. In der Buchstabenschrift entspricht ein Zeichen einem Laut. erfunden worden. In der Buchstabenschrift entspricht ein Zeichen einem Laut. Die Buchstabenschrift kommt mit wenigen Dutzend Zeichen aus, während Begriffs-, Wortund Silbenschriften oft Hunderte oder Tausende Zeichen umfassen. Die ursprüngliche semitische Schrift stand nur für Konsonanten. Die Griechen fügten dann Zeichen für die Vokale hinzu.von den Griechen gelangte die Schrift nach Rom und wurde zur Grundlage der heutigen europäischen Schrift. Alle heute auf der Welt gebräuchlichen Buchstabenschriften gehen auf das semitische Uralphabet zurück. Erst im Mittelalter wurden unserem modernen Alphabet die Buchstaben J, U und W hingefügt. Die alten Römer notierten diese Buchstaben noch mit I und V. ALPHABET Das Alphabet ist eine festgelegte Reihe der Buchstaben, mit der eine Sprache notiert wird. Unser Alphabet bekam den Namen von den ersten zwei Buchstaben des griechischen Alphabets, nämlich Alpha und Beta. Unser Alphabet, basierend auf der lateinischen Schrift, erscheint geradezu revolutionär einfach, wenn man bedenkt, dass ein gebildeter Chinese bis zu 40.000 Schriftzeichen von unterschiedlicher Bedeutung kennt. Unsere Schrift folgt dem Prinzip der phonetischen Schrift. Entgegen der piktographischen Schrift, die mehrere Tausend Schriftzeichen braucht, kommt die phonetische Schrift mit wenigen Einheiten aus. Die Sprachlaute lassen sich in nahezu allen Sprachen auf 30 Laute reduzieren. 6.6 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
DIDAKTISCHE UMSETZUNG Schrift ist ein System von Zeichen, mit dem Begriffe oder Laute sichtbar gemacht werden, um Informationen weiterzugeben oder zu speichern. Die Entwicklung einer Schrift ist Voraussetzung für die Entstehung einer Hochkultur. Die ersten Schriften sind etwa 4500 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung entstanden. Als Vorstufe der Schrift kann man die Höhlenmalereien und Ritzen in der Altsteinzeit betrachten. Bilder erfüllen die Kriterien einer Sprache aber erst, wenn sie in einer systematischen Wiederholung immer die gleichen Begriffe oder die benachbarten Begriffe in einer Bildkette wiedergeben. Alle Schriften sind aus Bilderschriften hervorgegangen. In historisch überblickbarer Zeit sind etwa zehn Bilderschriftsysteme erfunden worden. Aber nicht nur der Informationstransport stand im Mittelpunkt des Interesses der Menschen, oft hatten sie gerade das Gegenteil im Sinn. Nämlich die Information, die sie in Buchstaben oder Ähnlichem abbildeten, sollte nicht von jedem Menschen gelesen, sondern nur von speziell Eingeweihten verstanden werden. Aus diesem Grund entwickelten sie die Geheimschrift. Es gibt viele Geheimschriften unterschiedlicher Art. Das Erlernen der Buchstaben ist der Schlüssel zu jeglichem Wissenserwerb. LERNZIELE: Steigerung des Gruppengefühls. Auseinandersetzung mit Sprache, Worten und Buchstaben. Strukturanalyse der Worte, dadurch verbessertes Rechtschreibevermögen der SchülerInnen. Bereits kleine Kinder haben die Möglichkeit, die Buchstaben in Form von Spielen kennen zu lernen. GEHEIMSCHRIFT INFORMATIONSTEIL: Schrift und Sprache müssen in keinerlei Zusammenhang stehen. Das heißt, dass jede Sprache mit jeder Schrift geschrieben werden kann. Heute werden viele verschiedene Sprachen in lateinischer Schrift geschrieben, in vorchristlicher Zeit in Keilschrift. Manche Sprachen haben im Laufe ihrer Geschichte sogar die Schrift gewechselt, zum Beispiel das Türkische von der arabischen zur lateinischen Schrift oder das Mongolische von der eigenen zur kyrillischen Schrift. Will man sich eine Geheimschrift zulegen, ist es wichtig, sich vorher einen geheimen Schlüssel zurechtzulegen, damit es beim Dechiffrieren zu keinen Missverständnissen kommt. Eine Art von Geheimschrift Die römischen Zahlen sind auch heute noch in Gebrauch, zum Beispiel im Zusammenhang mit Herrschernamen. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 6.6
DIDAKTISCHE UMSETZUNG VON DER KEIL stellt auch das Morsealphabet dar. Hier werden die Buchstaben des Alphabets in eine unterschiedliche Abfolge von langen und kurzen Signalen unterteilt. Das Morsealphabet war früher besonders bei der Schifffahrt von großer Bedeutung. ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: eine Schulstunde. MATERIALIEN: je nach Art der Geheimschrift unterschiedlich. Man kann nur mit Papier und Bleistift auskommen, für manche Geheimschrift, wie zum Beispiel die unsichtbare Zitronenschrift, benötigt man eine Zitrone, ein Gefäß und eine Feder zum Entziffern benötigt man ein Bügeleisen oder eine Kerze. KOSTEN: keine. Eine umfassende Schulbildung für alle ist auch in Europa noch nicht lange eine Selbstverständlichkeit. Vor allem Mädchen wurde der Weg zur Bildung lange verwehrt. Vertrauen Sie beim Entwickeln einer Geheimschrift auf die Kreativität Ihrer SchülerInnen diese werden tolle Schriften erfinden! UMSETZUNG: Die Kinder gruppieren sich paarweise. Nun beginnt jede Gruppe damit, ihre eigene Geheimschrift zu entwickeln. Beispiele: Ersetzen der Buchstaben durch eine Zahl oder ein Symbol: Man fertigt sich dazu eine Schablone an ein Stück Papier, auf dem genau die entsprechenden Buchstaben aufgeschrieben werden, damit es beim Entschlüsseln der Geheimbotschaft zu keinen Problemen kommt. Weglassen der Konsonanten: Diese Geheimschrift ist relativ leicht zu knacken. Verkehrtes Aufschreiben der Wörter: Da ist dann der jeweils letzte Buchstabe eines Wortes dessen Anfangsbuchstabe usw. Zitronenschrift: Den Saft einer Zitrone in einen Becher pressen und dann mit einer Feder oder einem spitzen Pinsel einen Text auf ein gut saugendes Stück Papier schreiben. Zum Lesen das Papier etwas erwärmen, zum Beispiel mit einem Bügeleisen. Aber Vorsicht die Lehrkraft sollte dabei den SchülerInnen zur Hand gehen! Die anderen Gruppen müssen nun versuchen, die Geheimschriften der MitschülerInnen zu entziffern! 6.6 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT DAS AUGE DES HORUS EIN GLÜCKSSYMBOL Das Horusauge (nach dem falkenköpfigen Gott Horus) ist ein Glückssymbol. Auch heute kaufen sich Touristen in Ägypten gerne Zeichnungen davon als Souvenir. Male deinen persönlichen Glücksbringer mit starken Blau- und Goldtönen an. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 6.6
ARBEITSBLATT VON DER KEIL Schreibe deinen Namen in Hieroglyphen! A B D F G H I K L A B D F G H I K L Der Vorname Philip würde so aussehen: FL 8:; I I Pb z weiblich steht für männlich M N N M p P R R S s T T UW W 6.6 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH