Alle Schularten. Hinweise zum Datenschutz. Zusatzinformationen zur Selbst- und Fremdevaluation. Stuttgart 2011 QE-5



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Alle Schularten Qualitätsentwicklung und Evaluation Landesinstitut für Schulentwicklung Hinweise zum Datenschutz www.ls-bw.de best@ls.kv.bwl.de Qualitätsentwicklung und Evaluation Zusatzinformationen zur Selbst- und Fremdevaluation Schulentwicklung und empirische Bildungsforschung Bildungspläne Stuttgart 2011 QE-5

Redaktionelle Bearbeitung Redaktion: Autorin: Bruno Zoller, LS Stuttgart Dr. Tabea Raidt, LS Stuttgart Stand: August 2011 Impressum Herausgeber: Druck und Vertrieb: Urheberrecht: Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Heilbronner Str. 172, 70191 Stuttgart Fon: 0711 6642-0 Internet: www.ls-bw.de E-Mail: best@ls.kv.bwl.de Landesinstitut für Schulentwicklung (LS) Heilbronner Str. 172, 70191 Stuttgart Fax 0711 6642-1099 Fon: 0711 66 42-1203 oder -1204 E-Mail: best@ls.kv.bwl.de Inhalte dieses Heftes dürfen für unterrichtliche Zwecke in den Schulen und Hochschulen des Landes Baden-Württemberg vervielfältigt werden. Jede darüber hinausgehende fotomechanische oder anderweitig technisch mögliche Reproduktion ist nur mit Genehmigung des Herausgebers möglich. Soweit die vorliegende Publikation Nachdrucke enthält, wurden dafür nach bestem Wissen und Gewissen Lizenzen eingeholt. Die Urheberrechte der Copyrightinhaber werden ausdrücklich anerkannt. Sollten dennoch in einzelnen Fällen Urheberrechte nicht berücksichtigt worden sein, wenden Sie sich bitte an den Herausgeber. Bei weiteren Vervielfältigungen müssen die Rechte der Urheber beachtet bzw. deren Genehmigung eingeholt werden. Landesinstitut für Schulentwicklung, Stuttgart 2011

Landesinstitut für Schulentwicklung Inhalt Vorwort... 2 Datenschutzrechtliche Bestimmungen des Kultusministeriums... 3 Datenschutzrechtliche Bestimmungen des Landesdatenschutzgesetzes... 6 Anlagen... 9 Einwilligungserklärung zur Teilnahme an Befragungen... 10 Informationsblatt zum Datenschutz an Kleinschulen... 11 Merkblatt zur Vertraulichkeit im Umgang mit Fremdevaluationsergebnissen... 13 Informationen für Schulträger zum Bericht der Fremdevaluation... 14 1

Hinweise zum Datenschutz Vorwort Der Landtag hat am 13. Dezember 2006 einstimmig das Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes (GBl. S. 378) beschlossen. Nach 114 SchG sind die Schulen zur Selbst- und Fremdevaluation verpflichtet. Erfahrungsgemäß treten in diesem Zusammenhang immer wieder Fragen zum Datenschutz auf. Die vorliegende Broschüre soll die Handreichungen des Landesinstituts für Schulentwicklung zur Qualitätsentwicklung und Evaluation an Schulen 1 als Zusatzinformation ergänzen. Sie enthält einen Auszug aus der Verwaltungsvorschrift Datenschutz an öffentlichen Schulen, Auszüge aus dem Landesdatenschutzgesetz sowie entsprechende Merkblätter des Landesinstituts für Schulentwicklung. Jede Schule ist für die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen des Landes Baden-Württembergs selbst verantwortlich. Dies gilt für die Datensammlung, Datenaufbereitung, die anschließende Datendokumentation und Archivierung. Im Zusammenhang mit dem Datenschutz bei der Selbstevaluation ist es notwendig, Daten, die im Rahmen von individuellen Rückmeldungen ( Individualfeedback ) gewonnen werden, von Daten, die aus einer Evaluation des Systems Schule gewonnen werden, zu unterscheiden: Zu den Daten aus individuellen Rückmeldungen gehören beispielsweise Ergebnisse aus der kollegialen Unterrichtshospitation oder individuellen Rückmeldungen, die eine einzelne Lehrkraft von Schülerinnen und Schülern erhoben hat. Die Ergebnisse dieser Erhebungen bleiben ausschließlich bei der Person, die um eine Rückmeldung gebeten hat und werden nicht schulöffentlich, beispielsweise in der schulischen Qualitätsdokumentation, festgehalten. In der Qualitätsdokumentation der Schule soll nur beschrieben werden, wie viele kollegiale Unterrichthospitationen oder in welchen Klassen diese durchgeführt wurden. Bei Fokusevaluationen, die in einem bestimmten schulischen Feld durchgeführt werden, sowie bei einer Evaluation des Systems Schule, zum Beispiel mit einem Überblicksinstrument, können auch einzelne Ergebnisse und die daraus gezogenen Konsequenzen schulöffentlich gemacht werden. Dies gilt allerdings nur, wenn eine Rückführung der Daten auf einzelne Personen nicht möglich ist oder deren Zustimmung zur Veröffentlichung vorliegt. Im Rahmen der Fremdevaluation ist zunächst das Landesinstitut für Schulentwicklung für die Einhaltung des Datenschutzes zuständig. Bei einer von der Schule benannten assoziierten Person 1 bzw. einem Kritischen Freund 1 liegt es in der Verantwortung der Schule und des Landesinstituts, diese Person auf die datenschutzrechtlichen Bestimmungen hinzuweisen. Im Vorfeld der Fremdevaluation wird vom Landesinstitut eine Vereinbarung an die jeweils benannte Person ausgegeben, in der auf die Einhaltung des Datenschutzes hingewiesen wird und die von dieser unterschrieben werden muss. 1 Alle Handreichungen dazu sind auf der Webseite www.evaluation-bw.de kostenlos abrufbar. 2

Landesinstitut für Schulentwicklung Datenschutzrechtliche Bestimmungen des Kultusministeriums (Auszug aus der Verwaltungsvorschrift Datenschutz an öffentlichen Schulen 2 ) IV. Verarbeitung personenbezogener Daten im Rahmen der Schulevaluation ( 114 SchG) 1. Daten von Lehrkräften im Rahmen der Schulevaluation 1.1 Lehrkräfte sind gemäß 114 Abs. 1 SchG zur Mitarbeit bei der Selbst- und Fremdevaluation verpflichtet. Dies umfasst auch die Verpflichtung, an der Erhebung personenbezogener Daten anlässlich von evaluationsbezogenen schriftlichen und mündlichen Befragungen teilzunehmen und die erforderlichen Angaben zu machen, sowie die Verpflichtung, ggf. bei der Beobachtung von Unterrichtssituationen im Rahmen der Fremdevaluation mitzuwirken 3. 1.2 Bei der Selbst- und Fremdevaluation von Schulen handelt es sich um innerdienstliche, planerische und organisatorische Maßnahmen. Die Verarbeitung von personenbezogenen Daten von Lehrkräften, die für die Durchführung der Evaluation erforderlich sind, ist gemäß 36 LDSG zulässig. 1.3 Die Schulleitung informiert die Lehrkräfte darüber, zu welchem Zweck sie die Daten erhebt und wie sie weiter verarbeitet werden. Insbesondere sind die Lehrkräfte auch über den Ort und die Dauer der Verarbeitung zu informieren. Die Information muss in geeigneter Weise, in der Regel schriftlich, erfolgen. 2. Daten von Schülerinnen und Schülern, deren Erziehungsberechtigten und anderen am Schulleben beteiligten Personen im Rahmen der Schulevaluation 2.1 Die Mitarbeit von Schülerinnen und Schülern und deren Erziehungsberechtigten bei der Evaluation ist grundsätzlich freiwillig 4. Gleiches gilt für alle anderen am Schulleben beteiligten Personen wie Ausbilder oder das Personal des Schulträgers. Eine Verpflichtung von Schülerinnen und Schülern besteht allerdings bei einer Beobachtung des Unterrichts im Rahmen einer Selbst- oder Fremdevaluation. Hier ist die Teilnahme für Schülerinnen und Schülern - wie bei jedem anderen Unterricht auch - verpflichtend. Bei der Befragung der Schüler über Daten ihrer Eltern (z. B. Alter, Berufsausbildung) ist auch die Einwilligung der Eltern in diese Datenerhebung einzuholen, soweit deren Identität aus der Befragung erkennbar ist. Dies ist nicht notwendig, wenn die Befragung anonym erfolgt. 2.2 Von Personen, die nicht zur Mitwirkung verpflichtet sind, muss zur Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten deren schriftliche Einwilligungserklärung eingeholt werden. Das Personal des Schulträgers und das im Landesdienst stehende nicht lehrende Personal kann 2 Entnommen aus: Landesrecht BW: Datenschutz an öffentlichen Schulen, In: http://www.landesrechtbw.de/jportal/?quelle=jlink&query=vvbw-km-20091125-01-sf&psml=bsbawueprod.psml&max=true 3 Vgl. Anlage 2 Informationsblatt für Kleinstschulen mit Einwilligungserklärung. 4 Vgl. Anlage 1 Einwilligungserklärung. 3

Hinweise zum Datenschutz vom Arbeitgeber bzw. Dienstherrn auf der Grundlage des Beschäftigungsverhältnisses zur Teilnahme an einer Selbst- oder Fremdevaluation verpflichtet werden. 2.3 Bei der Einholung der Einwilligung muss der Betroffene darüber informiert werden, dass er nicht verpflichtet ist, personenbezogene Angaben zu machen und er eine erteilte Einwilligung auch widerrufen kann. Es muss deutlich darauf hingewiesen werden, dass eine Verweigerung der Einwilligung zu keinerlei Nachteilen führt. Darüber hinaus ist darüber zu informieren, zu welchem Zweck die Daten verarbeitet, also z. B. wie, wo und wie lange die Daten in personenbezogener Form gespeichert werden, ob und ggf. an wen sie weitergegeben werden und wann sie gelöscht werden. Diese Information muss in geeigneter Weise, in der Regel schriftlich, erfolgen. 3. Umgang mit personenbezogenen Daten im Rahmen der Schulevaluation 3.1 Unabhängig von der datenschutzrechtlichen Bewertung gilt der Grundsatz der Datensparsamkeit. Die Schulen müssen deshalb, sowohl bei der Erhebung von Daten wie bei ihrer weiteren Verarbeitung, aus den grundsätzlich denkbaren Maßnahmen diejenige auswählen, die einerseits zu sinnvollen Ergebnissen der Evaluation führt, andererseits dabei aber in möglichst geringem Umfang datenschutzrechtliche Belange berührt. 3.2 Um bei der Selbst- und Fremdevaluation relevante Ergebnisse zu erzielen, ist es in der Regel nicht erforderlich, die gewonnenen Informationen bestimmten befragten Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, deren Erziehungsberechtigten und anderen am Schulleben beteiligter Personen zuzuordnen oder Aussagen über Einzelpersonen zu treffen. Deshalb soll auch bereits der erste Schritt - die Erhebung der Daten - so erfolgen, dass keine Zuordnung zu bestimmten Personen möglich ist. Dies kann z. B. durch die folgenden Maßnahmen erreicht werden: Bei der Bildung von zu befragenden Gruppen sollte deren Teilnehmerzahl grundsätzlich nicht unter fünf Personen liegen. Auf Namensangaben in Fragebögen ist zu verzichten. Es ist auf solche Erhebungsmerkmale zu verzichten, die es ermöglichen, dass - auch ohne Namensangabe - Daten einer bestimmten Person zugeordnet werden können. Dies kann z. B. mit dem Verzicht auf Angaben des genauen Alters (Altersgruppen "von bis" bilden) oder des Geschlechts erreicht werden. Die Abgabe der Fragebögen ist so zu organisieren, dass die Anonymität bei der Abgabe gewährleistet ist (z. B. Urnenabgabe). Erhebungsunterlagen, z. B. Fragebögen, sind so zu gestalten, dass zunächst notwendige personenbezogene Angaben (= Hilfsmerkmale) physisch abgetrennt werden können. Bei der Datenerhebung durch Interviews oder Beobachtungen ist das Protokoll so zu führen, dass eine Zuordnung zu einzelnen Befragten nicht mehr möglich ist. 3.3 Ist es nicht möglich, bereits im Zusammenhang mit der Datenerhebung einen Personenbezug zu vermeiden, sollte anschließend eine Anonymisierung erfolgen. Dazu gehört auch, 4

Landesinstitut für Schulentwicklung dass personenbezogene Daten getrennt von den eigentlichen Daten aufbewahrt und sofort nach ihrer Auswertung vernichtet werden. Protokolle mit personenbezogenen Daten müssen für Unbefugte unzugänglich aufbewahrt werden und sind ebenfalls sofort nach ihrer Auswertung zu vernichten. 3.4 Die Verwendung von nicht personenbezogenen Daten, beispielsweise in schulinternen Qualitätsdokumentationen, bei der Selbstevaluation oder im Bericht der Fremdevaluation, oder deren Übermittlung an Dritte, z. B. im Rahmen einer Gesamtlehrerkonferenz oder einer Schulkonferenz, ist datenschutzrechtlich unbedenklich. 3.5 Neben den datenschutzrechtlichen Regelungen sind bei Einsatz von elektronischen Verfahren im Rahmen der Selbst- und Fremdevaluation, soweit diese zweckgerichtet für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten eingesetzt werden, auch die Beteiligungsrechte der Personalvertretungen gemäß 79 Abs. 3 Nr. 14 LPVG zu beachten. Dies ist dann der Fall, wenn elektronische Verfahren umfangreiche Auswertungs- und Datenverknüpfungen zulassen. 4. Übermittlung von personenbezogenen Daten im Rahmen der Schulevaluation 4.1 Bei einer Übermittlung von Ergebnissen der Evaluation im Rahmen von beispielsweise schulinternen Qualitätsdokumentationen oder im Bericht der Fremdevaluation oder bei der Bekanntgabe z. B. im Rahmen einer Gesamtlehrerkonferenz oder Schulkonferenz sind personenbezogene Daten zu aggregieren, so dass eine Zuordnung bestimmter Personen dadurch unmöglich gemacht wird. 4.2 Ist es unumgänglich, in die Dokumentation der Selbstevaluation oder in den Fremdevaluationsbericht personenbezogene Daten aufzunehmen, sind bei der Entscheidung über die Datenübermittlung das Interesse der Schule an einer Qualitätsverbesserung und schutzwürdige Interessen Einzelner sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Hiervon betroffene Personen sind zu informieren, ihre Zustimmung ist einzuholen. 4.3 Personenbezogene Daten von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Eltern oder sonstiger einbezogener Personen (insbesondere Personal des Schulträgers) dürfen nur mit deren Einwilligung an Dritte übermittelt werden. Dies gilt auch für personenbezogene Daten des Schulleiters und seines Stellvertreters. Dritte im datenschutzrechtlichen Sinn sind dabei sowohl die schulischen Gremien wie auch mittelbar am Schulleben Beteiligte (z. B. Schulträger). Für die Einwilligung gilt das oben Ausgeführte entsprechend. Allein der Umstand, dass ein Gremium nicht öffentlich tagt, rechtfertigt für sich eine Datenübermittlung ohne Einwilligung davon betroffener Personen nicht. 4.4 Für die Übermittlung des Berichts der Fremdevaluation an die Schulaufsicht bedarf es keiner Einwilligung. 5

Hinweise zum Datenschutz Datenschutzrechtliche Bestimmungen des Landesdatenschutzgesetzes (Auszug aus dem Gesetz zum Schutz personenbezogener Daten LDSG 5 ) 3 Begriffsbestimmungen (1) Personenbezogene Daten sind Einzelangaben über persönliche oder sachliche Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person (Betroffener). (2) Verarbeiten ist das Erheben, Speichern, Verändern, Übermitteln, Nutzen, Sperren und Löschen personenbezogener Daten. Im Einzelnen ist, ungeachtet der dabei angewendeten Verfahren: 1. Erheben das Beschaffen von personenbezogenen Daten über den Betroffenen, 2. Speichern das Erfassen, Aufnehmen oder Aufbewahren von personenbezogenen Daten auf einem Datenträger zum Zwecke ihrer weiteren Verarbeitung, 3. Verändern das inhaltliche Umgestalten gespeicherter personenbezogener Daten, 4. Übermitteln das Bekanntgeben personenbezogener Daten an einen Dritten in der Weise, dass a) die Daten an den Dritten weitergegeben werden oder b) der Dritte zur Einsicht oder zum Abruf bereitgehaltene Daten einsieht oder abruft, 5. Nutzen jede sonstige Verwendung personenbezogener Daten innerhalb der Daten verarbeitenden Stelle, 6. Sperren die Einschränkung der weiteren Verarbeitung personenbezogener Daten, 7. Löschen das Unkenntlichmachen gespeicherter personenbezogener Daten. (3) Verantwortliche Stelle ist jede Stelle, die personenbezogene Daten für sich selbst verarbeitet oder durch andere im Auftrag verarbeiten lässt. (4) Empfänger ist jede Person oder Stelle, die Daten erhält, mit Ausnahme des Betroffenen. (5) Dritter ist jede Person oder Stelle außerhalb der verantwortlichen Stelle, ausgenommen der Betroffene sowie diejenige Person und Stelle, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union personenbezogene Daten im Auftrag verarbeitet. (6) Anonymisieren ist das Verändern personenbezogener Daten in der Weise, dass Einzelangaben über persönliche und sachliche Verhältnisse nicht mehr oder nur mit einem unverhältnismäßig großen Aufwand an Zeit, Kosten und Arbeitskraft einer bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person zugeordnet werden können. (7) Pseudonymisieren ist das Ersetzen des Namens und anderer Identifikationsmerkmale durch ein Kennzeichen zu dem Zweck, die Bestimmung des Betroffenen auszuschließen oder wesentlich zu erschweren. 5 Entnommen aus: Landesrecht BW: Gesetz zum Schutz personenbezogener Daten, In: http://www.landesrechtbw.de/jportal/?quelle=jlink&query=dsg+bw&psml=bsbawueprod.psml&max=true&aiz=true 6

Landesinstitut für Schulentwicklung (8) Automatisiert ist eine Datenverarbeitung, wenn sie durch Einsatz eines elektronischen Datenverarbeitungssystems programmgesteuert durchgeführt wird. (9) Eine Datei ist 1. eine Sammlung personenbezogener Daten, die durch automatisierte Verfahren nach bestimmten Merkmalen ausgewertet werden kann (automatisierte Datei) oder 2. eine sonstige Sammlung personenbezogener Daten, die gleichartig aufgebaut ist und nach bestimmten Merkmalen geordnet, umgeordnet und ausgewertet werden kann (nicht-automatisierte Datei). (10) Eine Akte ist jede sonstige amtlichen oder dienstlichen Zwecken dienende Unterlage. Nicht hierunter fallen Entwürfe und Notizen, die nicht Bestandteil eines Vorgangs werden sollen. 4 Zulässigkeit der Datenverarbeitung (1) Die Verarbeitung personenbezogener Daten ist nur zulässig, 1. wenn dieses Gesetz oder eine andere Rechtsvorschrift sie erlaubt oder 2. soweit der Betroffene eingewilligt hat. (2) Wird die Einwilligung beim Betroffenen eingeholt, ist er über die beabsichtigte Datenverarbeitung und den Zweck der Verarbeitung aufzuklären. Die Aufklärungspflicht umfasst bei einer beabsichtigten Übermittlung auch den Empfänger der Daten. Über die Möglichkeit einer weitergehenden Datenverarbeitung auf Grund gesetzlicher Bestimmungen ist er zu unterrichten. Der Betroffene ist unter Darlegung der Folgen darauf hinzuweisen, dass er die Einwilligung verweigern kann und dass die Möglichkeit besteht, die Einwilligung zu widerrufen. (3) Die Einwilligung bedarf der Schriftform, soweit nicht wegen besonderer Umstände eine andere Form angemessen ist. Soll die Einwilligung zusammen mit anderen Erklärungen schriftlich erteilt werden, ist die Einwilligungserklärung im äußeren Erscheinungsbild der Erklärung hervorzuheben. (4) Die Einwilligung kann auch elektronisch erklärt werden, wenn die empfangende Stelle sicherstellt, dass 1. die Einwilligung nur durch eine eindeutige und bewusste Handlung des Einwilligenden erfolgen kann, 2. sie nicht unerkennbar verändert werden kann, 3. ihr Urheber eindeutig erkannt werden kann und 4. die Einwilligung (Tag, Uhrzeit, Inhalt) protokolliert wird. 3 a des Landesverwaltungsverfahrensgesetzes findet auf die Einwilligung keine Anwendung. 7

Hinweise zum Datenschutz (5) Im Bereich der wissenschaftlichen Forschung liegt ein besonderer Umstand im Sinne von Absatz 3 Satz 1 auch dann vor, wenn durch die Schriftform der bestimmte Forschungszweck erheblich beeinträchtigt würde. In diesem Fall sind der Hinweis nach Absatz 2, die Gründe, aus denen sich die erhebliche Beeinträchtigung des bestimmten Forschungszwecks ergibt, und die Erteilung der Einwilligung schriftlich festzuhalten. (6) Der Betroffene hat das Recht, gegenüber der Verarbeitung seiner Daten, auch wenn diese rechtmäßig ist, ein schutzwürdiges, in seiner persönlichen Situation begründetes Interesse einzuwenden (Einwendungsrecht). Die Verarbeitung ist in diesem Fall nur zulässig, wenn eine Abwägung ergeben hat, dass sein Interesse hinter dem öffentlichen Interesse an der Verarbeitung zurückzustehen hat. Das Ergebnis der Abwägung ist ihm unter Angabe der Gründe mitzuteilen. Sätze 1 bis 3 finden keine Anwendung in den in 33 Abs. 3 genannten Fällen. (7) Entscheidungen, die für den Betroffenen eine nachteilige rechtliche Folge nach sich ziehen oder ihn erheblich beeinträchtigen, dürfen nicht auf eine Bewertung seiner Persönlichkeitsmerkmale gestützt werden, die ausschließlich im Wege einer automatisierten Verarbeitung seiner personenbezogenen Daten zu Stande gekommen ist. 36 Datenverarbeitung bei Dienst- und Arbeitsverhältnissen (1) Personenbezogene Daten von Beschäftigten dürfen nur verarbeitet werden, soweit dies zur Eingehung, Durchführung, Beendigung oder Abwicklung des Dienst- oder Arbeitsverhältnisses oder zur Durchführung innerdienstlicher planerischer, organisatorischer, personeller, sozialer oder haushalts- und kostenrechnerischer Maßnahmen, insbesondere zu Zwecken der Personalplanung und des Personaleinsatzes, erforderlich ist oder eine Rechtsvorschrift, ein Tarifvertrag oder eine Dienst- oder Betriebsvereinbarung es vorsieht. (2) Auf die Verarbeitung von Personalaktendaten von Angestellten und Arbeitern sowie Auszubildenden in einem privatrechtlichen Ausbildungsverhältnis finden die für Beamte geltenden Vorschriften des 50 des Beamtenstatusgesetzes und der 83 bis 88 des Landesbeamtengesetzes entsprechende Anwendung, es sei denn, besondere Rechtsvorschriften oder tarifliche Vereinbarungen gehen vor. (3) Im Zusammenhang mit der Begründung eines Dienst- oder Arbeitsverhältnisses ist die Erhebung personenbezogener Daten eines Bewerbers bei dem bisherigen Dienstherrn oder Arbeitgeber nur zulässig, wenn der Betroffene eingewilligt hat. Satz 1 gilt entsprechend für die Übermittlung personenbezogener Daten an künftige Dienstherrn oder Arbeitgeber. Steht fest, dass ein Dienst- oder Arbeitsverhältnis nicht zu Stande kommt, sind dem Betroffenen die von ihm vorgelegten Unterlagen unverzüglich zurückzusenden und die zu ihm gespeicherten Daten spätestens nach Ablauf eines Jahres zu löschen, es sei denn, er hat in die weitere Verarbeitung eingewilligt oder diese ist wegen eines anhängigen Rechtsstreits erforderlich. 8

Landesinstitut für Schulentwicklung Anlagen Einwilligungserklärung zur Teilnahme an Befragungen (Muster) Informationsblatt zum Datenschutz an Kleinschulen (mit Muster) Merkblatt zur Vertraulichkeit im Umgang mit Fremdevaluationsergebnissen Informationen für Schulträger zum Bericht der Fremdevaluation 9

Hinweise zum Datenschutz Anlage 1 Einwilligungserklärung (Muster) 10

Landesinstitut für Schulentwicklung Anlage 2 Informationsblatt für Kleinstschulen (mit Muster) 11

12 Hinweise zum Datenschutz

Landesinstitut für Schulentwicklung Anlage 3 Merkblatt zur Vertraulichkeit 13

Hinweise zum Datenschutz Anlage 4 Informationen für Schulträger (Kultusministerium) 14

Landesinstitut für Schulentwicklung 15

16 Hinweise zum Datenschutz