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Transkript:

Schüler-/Studenteninformation Inhaltsverzeichnis über die Droge Crystal Die Thüringer Polizei informiert

Inhaltsverzeichnis 1. Was ist Crystal? 2. Seit wann gibt es Crystal? 3. Wie wirkt Crystal 3.1 Welche gesundheitlichen Risiken birgt es? 3.2 Wechselwirkungen mit anderen Substanzen? 4. Was ist zu tun im Notfall? 5. Wie sind die rechtlichen Regelungen? 5.1 Was ist das Betäubungsmittelgesetz (BtMG)? 5.2 Dürfen Fahrzeuge geführt werden? 6. Wer bietet Hilfe und Beratung?

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Studentinnen und Studenten, diese Ausführungen richtet die Thüringer Polizei an Sie, um über die Droge Crystal, über die Folgen des Konsums sowie über Hilfsangebote zu informieren. Der präventive Charakter - die Vermeidung des Kontakts mit der Droge bzw. des Konsums - nicht die polizeiliche Strafverfolgung - steht dabei im Vordergrund. Bei Drogen handelt es sich nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um Substanzen, die in die natürlichen Abläufe des Körpers eingreifen und Stimmungen, Gefühle und Wahrnehmungen beeinflussen. Die Droge Crystal, auch bezeichnet als Crystal Meth, Methamphetamin, C, Meth ist ein künstlich hergestelltes Stimulanzmittel auf Amphetaminbasis. Crystal gilt als besonders gefährlich, da der Konsum sehr schnell zu Abhängigkeit und zu körperlichem Verfall führen kann. Crystal ist - auch in Thüringen - für einen erheblichen Anteil der Drogentoten verantwortlich. Die Gefährlichkeit und die wachsende Verbreitung dieser Droge ist uns Anlass Sie besonders vor Crystal zu warnen. Ihre Polizei

1. Was ist Crystal? N-Methylamphetamin, auch Methamphetamin oder Metamfetamin genannt (umgangssprachlich abgekürzt Meth oder Crystal), ist ein hochwirksames, (halb)synthetisches Stimulanz auf Amphetaminbasis; halbsynthetisch dann, wenn es durch Sauerstoffabspaltung aus Ephedrin (Ephedrin ist ein in zahlreichen Asthma-, Husten- und Grippemedikamenten enthaltener Wirkstoff) synthetisiert wird. Methamphetamin ist ein Derivat (als Derivat wird in der Chemie ein abgeleiteter Stoff ähnlicher Struktur zu einer Grundsubstanz bezeichnet) auf Amphetaminbasis. Methamphetamin wird meist als weißes, kristallines Pulver angetroffen. Oftmals überwiegt der glas- oder kristallartige Charakter und erinnert an Glassplitter oder Eiskristalle, die aber auch beliebig eingefärbt sein können. Mitunter ist Crystal auch in Tabletten- oder Kapselform erhältlich. Es schmeckt bitter und ist wasserlöslich. Da Crystal synthetisch hergestellt wird kann es überall produziert werden. Schwerpunkt der Produktion sind die osteuropäischen Staaten, da hier die Grundstoffe zur chemischen Herstellung leicht verfügbar sind. Es gibt aber auch Labore in anderen europäischen Ländern.

2. Seit wann gibt es Crystal? Erstmals wurde Methamphetamin 1893 in flüssiger Form synthetisiert und der Wirkstoff Ephedrin 1919 in Reinform kristallisiert. 1938 wurde Methamphetamin unter der Marke Pervitin in den Handel gebracht. Während des 2. Weltkrieges und später unter anderem während des Vietnam-Kriegs wurde Methamphetamin vom Militär zur Leistungssteigerung eingesetzt. Im Sport wurde Pervitin auch als Dopingmittel genutzt. In Deutschland war es bis 1988 auf Rezept in Apotheken erhältlich. Laut Anlage II zu 1 Abs. 1 BtMG ist Methamphetamin ein verkehrsfähiges, aber nicht verschreibungsfähiges Betäubungsmittel (vgl. 5. Rechtliche Hinweise). 3. Wie wirkt Crystal? 3.1 Welche gesundheitlichen Risiken birgt es? Crystal kann geschnupft, geraucht, gespritzt und geschluckt werden. Je nach Konsumform, Reinheitsgrad und Beimengstoffen werden nicht nur die Wirkung, sondern auch die teils zerstörerischen Folgeschäden beeinflusst. Suchtmediziner sprechen im Zusammenhang mit dem Konsum von Crystal von der Gefahr einer sehr schnellen Abhängigkeit. Je nach Reinheitsgrad wird Crystal eine bis zu fünffach stärkere Wirkung als anderen Amphetaminen (z. B.»Speed«) nachgesagt. Die Substanz bewirkt im Gehirn, dass körpereigene Botenstoffe wie Dopamin und Noradrenalin ausgeschüttet werden. Außerhalb des Gehirns wird Adrenalin freigesetzt. Dieser körperliche Zustand stellt sich ohne Substanzgebrauch sonst nur in Gefahrensituationen ein. Der Organismus ist so stimuliert, dass Grundbedürfnisse wie Schlafen, Hunger, Durst, aber auch Empfindungen wie Schmerzen zurückgestellt werden können. Die freigesetzte Energie benötigt der Körper für den gesteigerten Stoffwechsel, die gesteigerte Atmung sowie die Erhöhung von Blutdruck, Puls und Körpertemperatur.* Die Wirkungsdauer und Intensität ist abhängig von der Konsumform, der Substanzqualität, dem Gewöhnungsgrad (Toleranz) und der individuellen Verfassung des Anwenders. Wie schnell Crystal wieder aus dem Organismus ausgeschieden wird, kann von Person zu Person variieren.* Neben kurzfristigen und positiv erlebten Wirkungen, wie zum Beispiel Gefühle von Euphorie und Aufgeputschtsein, gesteigerte körperliche Leistungsfähigkeit, Unterdrückung von Hunger, Durst und Schlafbedürfnis können beim Konsum von Crystal negativ erlebte Kurzzeitnebenwirkungen sein: Hautjucken Schweißausbrüche Mundtrockenheit (auch langfristig) Hypermotorik der Kaumuskelaktivität (»Kau-Flash«). Schädigung/Verletzung der Nasenschleimhäute/ Nasenscheidewand Schwindel Herzrasen mit plötzlichem Blutdruckanstieg gefolgt von Blutdruckabfall Zittern Muskelkrämpfe Appetitlosigkeit Hyperthermie (Überhitzung des Körpers) verbunden mit einer Vielzahl an Symptomen und Folgen, u. a. Rhabdomyolyse (Absterben quergestreifter Muskulatur) stereotype Verhaltensweisen wie Hautkratzen, Pickel quetschen u. ä.

Einige dieser Aspekte können ein Anzeichen für Überdosierungen sein. In diesen Fällen muss sofort ein Arzt gerufen werden (siehe auch Notfall)! * Der erhofften positiven Wirkung von Leistungsvermögen und Stimmungsaufhellung stehen schwerwiegende Einschränkungen entgegen. Langfristig birgt regelmäßiger Crystal- Konsum das Risiko enormer körperlicher und psychischer Schädigungen, wie: Haarausfall Herzrhythmusstörungen/Erhöhung des Blutdrucks Starker Gewichtsverlust erhebliche Schädigung der Zähne Hautveränderungen und- entzündungen Zersetzung der Nasenscheidewand möglich durch Schnupfen ( sniefen ) Nieren- und Leberschäden Magenschmerzen, Magendurchbruch Beeinträchtigungen des Monatszyklus bei Frauen Schwächung des Immunsystems, erhöhte Infektanfälligkeit Psychosen auf Grund von Crystal- Vergiftung und Überdosierungen Schlafstörungen, Schlafentzugspsychosen gesteigertes Aggressionspotential Depressionen Panikattacken, Angstzustände deutliche Persönlichkeitsveränderungen Absterben von Nervenzellen (langfristig beeinträchtigte Merkfähigkeit, Konzentrationsstörung, Wortfindungsstörungen) auch Hirnblutungen und Risse in den Hauptschlagadern möglich Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung gelegentlich gekoppelt mit Glückspielsucht und / oder Sexsucht Einen risikofreien Konsum von Crystal gibt es nicht. Durch den stark variierenden Wirkstoffgehalt sind zudem Überdosierungen sehr schnell möglich.* 3.2 Wechselwirkungen mit anderen Substanzen? Mischkonsum, also der Gebrauch verschiedener Substanzen, auch Medikamente, birgt unberechenbare Wechselwirkungen. Einzelne Substanzwirkungen können verstärkt oder abgeschwächt werden.* Im schlimmsten Fall treten lebensgefährliche Komplikationen ein. 4. Was ist zu tun im Notfall? Crystal kann eine Fehlregulation der Körpertemperatur verursachen (Überhitzung). Der Konsument bekommt einen roten und heißen Kopf, muss sich vielleicht übergeben, die Haut ist sehr warm und der Puls schnell. Als Sofortmaßnahme für ausreichend frische und kühle Luft sorgen; der Betroffene soll sich hinsetzen. Wird die Person ohnmächtig, sollte sie hingelegt und die Beine hoch gelagert werden. Puls und Atmung müssen überwacht werden. Zittern, starke Kopfschmerzen, Brechreiz und Überhitzung können Anzeichen einer Überdosierung sein. Eine Crystal-Vergiftung kann zu Lähmungen, auch Atemlähmung, Bewusstlosigkeit und schlimmstenfalls zum Herz-stillstand führen. Keinesfalls eigenmächtig Medikamente verabreichen! Unbedingt den Notarzt rufen! Hilfreich ist, den Arzt darüber zu informieren, dass Crystal konsumiert wurde.*

5. Wie sind die rechtlichen Regelungen? 5.1 Was ist das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) Methamphetamin ist in der Anlage II des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) gelistet (verkehrsfähige, aber nicht verschreibungsfähige Betäubungsmittel). Wer Crystal herstellt, verkauft, kauft oder besitzt, macht sich strafbar! Straffrei ist zwar der bloße Eigenkonsum. Ein strafloser Eigenkonsum ist aber praktisch nicht möglich. Ephedrin und andere potenzielle Ausgangssubstanzen, die der Synthese illegaler Drogen dienen können, unterliegen dem Grundstoffüberwachungsgesetz (GÜG), welches den Handel (Abgabe, Erwerb, Besitz) sowie die Ein- und Ausfuhr von Stoffen regelt, die möglicherweise zur unerlaubten Herstellung von Betäubungsmitteln verwendet werden können. 5.2 Dürfen Fahrzeuge geführt werden? Das Führen von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern im öffentlichen Straßenverkehr unter Drogeneinfluss ist verboten dies gilt auch für Crystal. Methamphetamin ist (mit der Schreibweise Metamfetamin) ausdrücklich in der Anlage des 24 Straßenverkehrsgesetzt aufgeführt. Wer es dennoch tut und dabei erwischt wird, muss damit rechnen, dass seine Fahreignung generell in Frage gestellt wird. Die Polizei darf im Verdachtsfall einen Drogentest durchführen. Die dabei verwendeten Testverfahren werden immer genauer und praktikabler für den Polizisten vor Ort. Ist der Führerschein erst einmal weg, kommt man meistens nicht an einer medizinischpsychologischen Untersuchung (MPU) vorbei. Bei dieser hat man nach aktenkundigem Crystal-Konsum in der Regel nur eine Chance, wenn man eine geeignete Therapie in Anspruch genommen hat und anschließend 12 Monate Drogenfreiheit durch Labortests nachweisen kann. Das heißt: Auf den Führerschein muss lange verzichtet werden. Und die Kosten für Drogentests, MPU und Verwaltungsgebühren belaufen sich schnell auf 2.000 Euro und mehr.* 6. Wer bietet Hilfe und Beratung? Ob als Konsument oder als Angehörige/r, Freundin oder Freund (Freunde achten aufeinander) - wenden Sie sich an Ihre Eltern oder Großeltern. Auch wenn sie oftmals selbst durch die Situation verunsichert sind, so können sie zu Hilfe beitragen. Wenden Sie sich an die Lehrerin, den Lehrer bzw. die Dozentin, den Dozenten Ihres Vertrauens, oder die Schulpsychologen. Tun Sie es auch dann, wenn Sie lediglich Drogenkonsum vermuten. Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Ärzte unterliegen der Schweigepflicht. Aber auch das jeweils örtliche Gesundheitsamt kann Auskunft geben. Wenden Sie sich an eine Sucht- oder Drogenberatungsstelle. Bei Unklarheiten und Fragen, empfiehlt es sich immer, sich mit einem Sucht- und Drogenberater zu besprechen. Drogen- und Suchtberater/Innen sind speziell ausgebildete und erfahrene An-

sprechpartner/innen, die Konsumentinnen und Konsumenten darin bestärken können, Veränderungen im Konsumverhalten zu ihrer eigenen Sicherheit vorzunehmen, in weiterführende Hilfen vermitteln können (Diagnostik, Antragsstellung, Klärung aller relevanten Fragen vor, während, nach Therapie) und Nachsorge anbieten. Sie bieten ambulante Beratung und Betreuung für Konsumenten, Angehörige und professionelle Helfer an. Die Inanspruchnahme ist für Besucher kostenfrei. Drogenberater/Innen unterliegen der Schweigepflicht und einem Zeugnisverweigerungsrecht. Eine Beratung ist ggf. auch anonym möglich. Die Übersicht der Beratungsstellen in Thüringen finden Sie im Thüringer Wegweiser für Suchtfragen der Thüringer Landesstelle für Suchtfragen e.v. (www.tlssuchtfragen.de). Ebenso bieten bundesweit die Sucht- und Drogenhotline unter der Telefonnummer 01805/313031 1 und die Onlinesuchtberatung 2 Hilfe an. Sie können sich auch an Ihre Polizeidienststelle wenden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Polizei bei Verdacht einer konkret begangenen Straftat zur Anzeige und Durchführung von Ermittlungen für die Strafverfolgung verpflichtet ist ( 152, 163 StPO). 1 Kostenpflichtig 0,14 aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 vgl. http://www.sucht-und-drogenhotline.de/ 2 http://www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatu ng/suchtberatung/suchtberatung

Quellen: Kontaktstelle Jugendsucht- und Drogenberatung der Stadtmission Chemnitz e. V., Broschüre 3 Crystal Meth Bestandsaufnahme DREI, September 2013 Thüringer Landesstelle für Suchtfragen e. V., Broschüre Crystal Meth, 2. Auflage, Juni 2014 Juregio Broschüre Gewalt, Drogen, Extremismus (Heft 156) (http://www.schulportalthueringen.de/web/guest/media/detail?tspi=10 10) Aberl, Dr., Franz: Crystal Meth Droge mit zerstörerischer Wirkung, pvt - Polizei Verkehr + Technik 2/14, Verlag Media & Consulting Wehrstedt (MCW) e. K. * Überwiegend wörtlich übernommene Textpassagen. Wir danken der Kontaktstelle Jugendsucht- und Drogenberatung der Stadtmission Chemnitz e. V. für die freundliche Genehmigung.

Herausgeber: Thüringer Innenministerium Referat Kriminalitätsbekämpfung Steigerstraße 24 99096 Erfurt Redaktion: Referat 40 Layout: Referat 40 Druck: