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Transkript:

-Ausfertigung - ' '.. ' >. ~ Amtsqertcht Braunschweig - ' 116 e 1768/14 Verkündet am 2312 2014 Justizangestellte als Urkundsbeamtm der Geschäftsstelle lm Namen des Volkes Urteil Prozessbevollmächtigte: Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte WALDORF FROMMER, Beethovenstr. 12, 80336 Munchen Geschäftszeichen: gegen 38126 Braunschweig Beklagter Prozess bevollmächtigte: Geschåftszeichen: 381 OO Braunschweig hat das Amtsgericht Braunschweig auf die mündliche Verhandlung vom 21 10.2014 durch den Richter am Amtsgericht-für Recht erkannt: 1. Der Beklagte wird verurteilt. an dre Klägerin 821,00 Euro nebst Zinsen m Höhe von 5% Punkten über dem Basiszinssatz seit 13.12.2Ó13 zu zahlen. lm übrigen wird die Klage abgewíesen. Eu_cu_o1 oorxune11 une,1 e-sache a119eme1n (01 14) 1

/,/ 2. Von den Kosten des Rechtsstreits tragen die Klägerin 25% und der Beklagte 75%. 3. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Dem Beklagten wird gestattet, die Vollstreckung gegen Sicherheitsleistung in Höhe von 110% abzuwenden, sofern nicht die Klägerin zuvor in gleicher Höhe Sicherheit leistet. 4. Der Streitwert wird auf 1.106,00 Euro festgesetzt. Tatbestand Die Klägerin macht mit ihrer Klage Schadensersatzansprüche und Erstattung von Abmahnkosten wegen einer Urheberrechtsverletzung geltend. Die Klàgerin ist Inhaberin der Verwertungsrechte des Films Deutschland. für Die Klägerin ermittelte durch die von ihr ständig dem Aufspüren von Urheberrechtsverletzun ~- lnternet-tauschborsen beauftragten Fa. ipoque GmbH dass die Filmdatei am ~ von - bis ~ Uhr über die IP-Adresse über eine Tauschbörse zum Herunterladen angeboten worden war. Mit Beschluss des Landgerichts München - -- wurde der Provider Kabel Deutschland verpflichtet, der Klágerin Auskunft über den Anschlussinhaber für den Zeitpunkt der Urheberrechtsverletzung am -ermittelten IP-Adresse zu erteilen. Danach war der Beklagte zu dem ermittelten Zeitpunkt Anschlussinhaber. Der Internetzugang des Beklagten erfolgt über einen W-Lan-Router, der gegen unbefugte Nutzung durch ein ausreichend langes und sicheres Passwort gesichert ist. Die Klägerin hat den Beklagten mit Schreiben ihres Prozessbevollmächtigten vom - zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung, zur Zahlung von Reohtsverfolgungskosten in Höhe von 506,00 Euro nach einer 1,0 Geschäftsgebùhr n~ Wert von 10.000,00 Euro und Schadensersatz in Hóhe von 450,00 Euro bis zum..._aufgefordert. Der Beklagte hat sich lediglich uneingeschrå.nkt zur Unterlassung zukünftiger Rechtsverletzungen beschränkt. Die Klägerin ist der Auffassung, nach den Grundsätzen des Anscheinsbeweises gelte der Beklagte als Anschlussinhaber als Tater der durch Bereitstellung des Films zum elektronischen Abruf im Internet im Rahmen einer Tauschbörse begangenen Urheberrechtsverletzung. Er hafte daher sowohl quf Schadensersatz als auch auf Erstattung der Abmahnkosten. Die Klägerin behauptet. Seite 217

der der Klägerin entstandene Schaden betrage entsprechend den Grundsätzen der Lizenzanalogie mindestens 600,00 Euro. Der Gegenstandswert der Abmahnung betrage mindestens 10.000,00 Euro. Die Klägerin beantragt, den Beklagten zu verurteilen, an die Klägerin 1. einen angemessenen Schadensersatz, dessen Höhe in das Ermessen des Gerichts gestellt wird, der jedoch insgesamt nicht weniger als 600,00 Euro betragen soll, nebst Zinsen in Höhe von 5% Punkten über dem Basiszinssatz seit dem 13.12.2013, 2. 506,00 Euro nebst Zinsen in Höhe von 5% Punkten über dem Basiszinssatz seit dem 13.12.2013 zu zahlen. Der Beklagte beantragt Klagabweisung. Der Beklagte behauptet, der Internetzugang des Beklagten sei nur von ihm und seiner volljährigen Ehefrau genutzt worden. Er und seine Ehefrau seien zum Zeitpunkt der behaupteten Rechteverletzung nicht zu Hause gewesen, sondern bei Verwandten in Nordrhein-Westfalen. Der Rechner sei wàhrenddessen ausgeschaltet gewesen. Weder von seiner Ehefrau noch von den anderen Personen sei dem Beklagten bekannt gewesen, dass diese unerlaubt Tauschbörsen-Programme genutzt hatten. Der Beklagte hafte daher weder als Tater einer Urheberrechtsverletzung noch als Störer. Sette 3/7

/ j: Die Klägerin ist der Auffassung,., dass der. Beklagte seiner sekundären Darlegungslast nicht ausreichend nachgekommen sei und' nicht ausreichend nachgeforscht und vorgetragen hätte, wer statt seiner konkret als Täter der.rechtsverletzung in Betracht komme. Hilfsweise behauptet die Klägerin, die Ehefrau des Klägers sowie die Nachbarn und Mitarbeiter - und -håtten zum fraglichen Zeitpunkt keinen Zugriff auf den Internetanschluss des Beklagten gehabt und die Rechtsverletzung nicht, jedenfalls nicht alleine begangen. Wegen der weiteren Einzelheiten wird auf die Schriftsätze der Parteien nebst Anlagen Bezug genommen. Entscheidungsgründe Oie Klage ist in Hóhe von 821,00 Euro begründet. Der Klägerin steht em Anspruch auf Schadensersatz wegen der Verletzung ihrer Urheberrechte an der öffentlichen Verbreitung des Films..-gem. 97 Abs.2 UhrG í.v.m. 2,19a,85 UhrG in Höhe von 500.~endungserstattungsanspruch wegen der der Klägerin entstandenen Abmahnkosten gem. 97a Abs.1, Abs.3 UrhG in Höhe von 321,00 Euro zu. Zwischen den Parteien ist unstreitig, dass die der Klägerin ausschließlich zustehenden Verwertungsrechte an dem Film dadurch verletzt worden sind, dass der Film im Rahmen einer sog. Internet-Tauschbörse über den Internetanschluss des Beklagten am - zum Download angeboten und damit öffentlich zugänglich gemacht worden sind. Damit sind die Rechte der Klägerin zumindest fahrlässig verletzt worden. Da der Beklagte Inhaber des Anschlusses ist, spricht zunåchst der Beweis des ersten Anscheins dafür, dass der Beklagte Tåter der Verletzungshandlung ist, wobei dieser Beweis des ersten Anscheins hier erschüttert worden ist. Denn der Beklagte hat vorgetragen, dass er den Internetzugang auch Dritten, nämlich seiner Ehefrau und seinen Mitarbeitern im Rahmen ihrer Tåtigkeit zur Verfügung gestellt hat. Soweit der Beklagte vorträgt, dass auch seine damaligen Nachbarn Zugriff auf den Internet-Anschluss hatten, ist der Vortrag des Beklagten nicht weiter nachvollziehbar. Denn anders als bei der Ehefrau des Beklagten und seinen Mitarbeitern ist nicht nachvollziehbar, in welcher Weise und aus welchem Anlass-die Nachbar Zugriff auf seinen Internetanschluss gehabt haben sollen. So hat der Beklagte nicht vorgetragen. ob die Nachbarn über einen Zutritt zur Wohnung verfügt haben oder ob er den Nachbarn von ihrer Wohnung aus durch Preisgabe der Anschlussdaten ein Zugang zum Internetanschluss über den W-Lan-Aouter emgeraumt hat. Seite 4(7

Der Be.~lagte hat aber ~er ihm in diesem Fall obliegenden sekundären Darlegungslast nicht genügt. Oanach,trifft eten Beklagten in diesem Fall die Verpflichtung, konkret, d.h. bezogen auf den Verletzungszeitpunkt- vorzutragen, wer von den von ihm benannten Personen selbständigen Zugang zu seinem lntemetanschluss,hatte und als Täter der Rechtsverletzung in Betracht,kommt; in diesem Umfang ist der Beklagte auch im Rahmen des Zumutbaren zu Nachforschungen verpflichtet ( vgl. BGH- Urt. vom 8.1.2014 - BearShare ). Dabei setzt die Nachforschungspfticht zeitlich niç:ht erst mit Erhebung der Klage1 sondern mit dem Zugang des Abmahnschreibens und somit der Kenntnis der.urheberrechtsverletzung ein. Der Beklagte war damit bereits mit Zugang des Schreibens vom - zeitnah zu der behaupteten Urheberrechtsverletzung verpflichtet, Nachforschungen über den möglichen Täter anzustellen. Dieser Verpflichtung zur Darlegung eines möglichen anderen Täters hat der Beklagte nicht ge~~. ~.,., 1r :i-;:: l_.c,. {. 1. " Oie Behauptung des Beklagten, er und seine Ehefrau seien am - nicht in ihrer Wohnung gewesen und der Rechner sei nicht in Betrieb gewesen, ist unerheblich. Die Bereitstellung der Datei zum unerlaubten Download im Rahmen einer Internet-Tauschbörse erfordert nicht die persönliche Anwesenheit des Nutzers am Rechner. Es wäre lebensfremd, dass sich ein Nutzer von nachts an seinen Rechner setzt, um das Laufen eines Programms, das selbsttätig arbeitet, zu beobachten. Die Behauptung des Beklagten, sein Rechner wåre nicht eingeschaltet gewesen, wird durch den unstreitigen Sachverhalt widerlegt. Denn unstreitig ist der Zugang durch eine sichere, d.h. gegen unbefugte Nutzung abgeschottete W-Lan-Verbindung geschützt gewesen, so dass Dritte ohne Befugnis des Beklagten den Zugang nicht hätten nutzen können. Tatsächlich hat aber unstreitig eine Nutzung des Zugangs in den frühen Morgenstunden des - stattgefunden. Da der Beklagte nicht vereinzelt darlegt, in welcher Weise seine Mitarbeiter oder damaligen Nachbarn Zugang zum Internetanschluss des Beklagten hatten, bleibt somit nur die Möglichkeit der Nutzung Ober den eingeschalteten Rechner des Beklagten. Der Beklagte trägt nämlich nicht vor, ob die dritten Personen Zugang zur Wohnung und damit zum Rechner des Beklagten haben mussten, um den Internetzugang zu nutzen oder in welcher Weise dies sonst geschehen ist. Wo war der Arbeitsplatz der Mitarbeiter, um von außerhalb im Rahmen ihrer Arbeitstätigkeit Zugang zum Internetanschluss des Beklagten zu bekommen und wann war diese Arbeitszeit? Ebenso fehlt es an konkreten Darlegungen, in welcher Weise die Nachbarn auf den Internetzugang Zugrrff hatten und in welchen Fållen die Nachbarn mit Einverstàndnis des Beklagten hiervon Gebrauch gemacht haben. Der Beklagte hat auch nicht konkret vorgetragen, wo die Nachbarn sich am - aufgehalten haben und ob ihnen konkret zu diesem Zeitpunkt ein Zugrrff auf den Internetzugang möglich war. Damit hat der Beklagte die ihm obliegende sekundåre Darlegungslast nicht hinreichend erfüllt ( vgl. OLG Köln, Urt. vom 3.8.2013, 6 U 10/2013 - zmert nach iuns ). so dass davon auszugehen rst, dass im Rahmen des Beweises des ersten Anscheins der Beklagte als Anschlussinhaber Tater der Urheberrechtsverletzung ist und der Klägerin sowohl auf Schadensersatz als auch auf Erstattung der Abmahnkosten haftet Sette 5f7

Oie Klägerin hat daher gegen den Beklagten gem. 97 Abs.2 UhrG einen Schadensersatzanspruch wegen der begangenen Rechtsverletzung. Oie Höhe des Schadensersatzanspruchs ist gem. 287 ZPO nach den Grundsätzen der Lizenzanalogie zu schätzen. ' ',-:: /: e Dabei ist von dem Betrag auszugehen, den die Klägerin als Entgelt für einen legalen Download hätte verlangen können. Der Film wird noch heute - also 4 Jahre nach der Erstveröffentlichung und 3 Jahre nach der Verletzungshandlung - durch Internetportale zum kostenpflichtigen Download von rd. 3,00 Euro angeboten. Da der Film zum Zeitpunkt der Verletzungshandlung noch sehr aktuell war, ist mit der Klägerin von einer fiktiven Lizenzgebühr für einen Download zumindest in Höhe von 5,00 Euro auszugehen. Angesichts der von der Klägerin geschilderten möglichen Verbreitung von Kopien innerhalb kurzer Zeit im Rahmen von Internettauchbörsen legt das Gericht im Rahmen der Schätzung einen Lizenzschaden von 5,00 Euro bei 1 OO Kopien zu Grunde. Der von dem Beklagten zu erstattende Schaden beläuft sich damit auf 500,00 Euro. Ferner hat die Klägerin gem. 97a Abs.1, Abs.3 UrhG einen Anspruch auf Erstattung der ihr entstandenen anwaltllchen Abmahnkosten im Rahmen der Durchsetzung ihres Unterlassungsanspruchs. Der Klägerin ist zuzugestehen, dass 97a Abs.3 UrhG in seiner aktuellen Fassung auf die hier streitige Rechtsverletzung nicht anzuwenden ist, da er am 23.3.2011 noch nicht gegolten hat und daher mcht rückwirkend angewandt werden kann. Gleichwohl zeigt die Beschränkung des Gegenstandswertes bei Abmahnungen gegenüber natürlichen Personen auf 1.000,00 Euro, dass der Gesetzgeber dre bislang von der Recht sprechung angenommenen Gegenstandswerte für überhöht erachtet. Der Gegenstandswert fùr die auf zukünftige Unterlassung gerichtete Abmahnung und der geltend gemachte und dem Verletzten tatsächlich im Rahmen des 287 ZPO zustehende Anspruch auf Schadensersatz müssen in vernùnftiger Relation gesehen werden. Dabei dient die Inanspruchnahme auf Unterlassung der Verhinderung eines weiteren zukünftigen Schadens. Dieses Interesse ist nach Auffassung des Gerichts ausreichend berücksichtigt, indem der Schaden mit dem Faktor 1 O multipliziert wird, so dass im vorliegenden Fall von einem Gegenstandswert von 5.000,00 Euro auszugehen ist. Die Klägerin hat daher Anspruch auf Erstattung einer 1,0 fachen Geschàftsgebühr nach einem Gegenstandswert von 5.000,00 Euro. Das Ansetzen einer 1,0fachen Geschäftsgebühr abweichend von einer 1,3 fachen Geschäftsgebühr ist gerechtfertigt, weil zur Geltendmachung des Unterlassungsanspruchs keine Rücksprache mit dem eigenen Mandaten erforderhch ist, keine Auseinandersetzung mit dem einzelnen Fall erfolgt sondern in großem Umfang gespeicherte Texte verwendet werden. Die Klågenn hat damit einen Aufwendungserstattungsanspruch von 321,00 Euro. Díe Klage ist daher in Höhe von 821,00 Euro begründet. Der Anspruch auf die Zinsen folgt aus den 280 ff. BGB. Serte 6(7

Rechtsbehelfsbelehrung Diese Entscheidung kann mit der Berufung angefochten werden. Sie,st einzulegen innerhalb einer Notfnst von einem Monat bei dem Landgencht Braunschweig, Münzstraße 17, 38100 Braunschweig. Oie Frist beginnt mit der Zustellung der in vollständiger Form abgefassten Entscheidung. Die Berufung rst nur zulässig, wenn der Beschwerdegegenstand 600,00 übersteigt oder das Gericht die Berufung m diesem Urteil zugelassen hat Zur Einlegung der Berufung ist berechtigt, wer durch diese Entscheidung m seinen Rechten beeinträchtigt ist. Die Berufung wird durch E1nreíchung einer Berufungsschnft eingelegt. Die Berufung kann nur durch amen Rechtsanwalt eingelegt werden Richter am Amtsgericht Seite 7[7