WWF Schweiz Hohlstrasse 110 Tel.: +41 (0)44 297 21 21 Postfach pandaclub@wwf.ch 8010 Zürich www.pandaclub.ch Polarfuchs Ein Vortragsdossier des WWF Schweiz Klein & Hubert / WWF
Steckbrief Grösse: 50-65 cm (Kopf-Rumpf), 25-30 cm Schulterhöhe, 30 cm Schwanzlänge Gewicht: 5 kg (Weibchen); bis 8 kg (Männchen) Alter: 2-8 Jahre Nahrung: Kleine Säugetiere wie Mäuse und Lemminge, Vögel, tote Fische, Aas, Beeren Lebensraum: Kanada, Alaska, Grönland, Island, Nordskandinavien und Russland Spezielles: Polarfüchse haben im Sommer grau-braunes, im Winter schneeweisses Fell. Bedrohung: Veränderung des Lebensraums durch den Klimawandel Bestand: Mehrere 100000 Lebensraum Der Polarfuchs, auch Eisfuchs genannt, lebt auf der nördlichen Erdhalbkugel. Dort, wo es im Winter bitterkalt ist. Das heisst in Kanada, Alaska, Grönland, Island, Nordskandinavien und im Norden von Russland. Der Polarfuchs ist perfekt an die kalten Temperaturen angepasst. Im Winter wächst ihm ein dichtes, weisses Winterfell. Dieses hält ihn warm und tarnt ihn in der schneebedeckten Landschaft. Damit der Polarfuchs nicht an seine Füsse friert, wachsen ihm sogar Haare an den Fusssohlen. Und seinen buschigen Schwanz kann er wie einen kuschligen Schal um sich wickeln. So überlebt er Temperaturen bis zu Minus 60 Grad Celsius. Howard Buffett / WWF-US Nahrung Polarfüchse sind nicht wählerisch. Ob Mäuse, Schneehasen, Vögel und deren Eier, Muscheln, Seeigel oder tote Robben dem Polarfuchs schmeckt alles. Seine Leibspeise aber sind Lemminge. Der Polarfuchs jagt aus dem Hinterhalt. Er springt auf seine erspähte Beute und drückt sie zu Boden. Die Lemminge, die unter der Schneedecke in unterirdischen Gängen leben, kann der Polarfuchs dank seiner guten Ohren sogar durch den Schnee hören. Er erbeutet sie mit einem Kopfsprung in den Schnee. Zudem ist der Polarfuchs ein schlauer Fuchs: Oft folgt er einem Eisbären auf der Jagd. Der Eisbär frisst von seiner Beute normalerweise nur das Fett, die Haut und die Eingeweide. Das Fleisch lässt er zurück. So bleibt genügend Fleisch für den Polarfuchs übrig. Wenn es im Sommer Nahrung im Überfluss gibt, versteckt der Polarfuchs seine Beute in seinem Bau oder in Felsspalten. Im Winter, wenn er zu wenig zu fressen findet, ist er froh um seine Nahrungslager.
Michel Terrettaz / WWF-Canon Zusammenleben Im Winter, wenn sich der Polarfuchs unter dem Schnee einen Bau gräbt, teilen sich oft mehrere Füchse die Tunnelgänge. Da die Nahrungssuche im Winter viel schwieriger ist als im Sommer, gehen die Polarfüchse in der kalten Jahreszeit oft in Gruppen auf die Jagd. Im Sommer sind die Füchse alleine unterwegs. Wild Wonders of Europe /Ole Joergen Liodden / WWF Nachwuchs Im Frühling sucht sich das Polarfuchsmännchen ein Weibchen. In dieser sogenannten Ranzzeit verteidigt das Männchen ein bestimmtes Revier mit lauten Schreien und markiert es mit Urin und Kot. Nach rund fünfzig Tagen bringt das Polarfuchsweibchen in einem Bau oder einer Felsspalte fünf bis zehn Junge zur Welt. Nach der Geburt haben die Jungen ihre Augen geschlossen und werden von der Mutter gesäugt. Der Polarfuchsvater bringt der Mutter in dieser Zeit Nahrung in den Bau. Nach zwei Wochen öffnen sich die Augen der Jungen und bald schon erkunden sie zusammen mit ihren Eltern die Umgebung. Nun muss auch die Mutter auf die Jagd, da eine Polarfuchsfamilie in einem einzigen Sommer Tausende von Lemmingen verzehrt. Werden die Tage wieder kälter und kürzer, verlassen die kleinen Polarfüchse ihre Eltern. Sie machen sich selbst auf die Suche nach Nahrung in der bald schneebedeckten Tundra. Wild Wonders of Europe /Orsolya Haarberg / WWF
Bedrohung Früher wurden die Polarfüchse wegen ihres extrem dicken Fells stark gejagt und fast ausgerottet. Heute ist die Jagd auf Eisfüchse in vielen Ländern verboten. Dafür gibt es eine neue Bedrohung: Der Klimawandel. Durch den Klimawandel wird es immer wärmer und der Lebensraum des Polarfuchses verändert sich. Die verwandten Rotfüchse kommen immer weiter in den Norden, und vertreiben die kleineren und schwächeren Polarfüchse und nehmen ihnen die Beute weg. Im Winter ist der Polarfuchs auf Nahrung angewiesen, die von grösseren Tieren wie dem Eisbären zurück gelassen werden. Wegen der Eisschmelze in der Arktis verschwinden die Eisbären und damit auch die Nahrung, die den Polarfüchsen übrig gelassen wird. Klein & Hubert / WWF Das macht der WWF Der WWF setzt sich gegen die Klimaerwärmung und für den Schutz der Arktis ein. Der WWF erklärt den Leuten, wie sie sich verhalten sollen, damit sich das Klima nicht weiter erwärmt. WWF-Canon / Sindre Kinnerød Das kannst du tun Schütze den Lebensraum des Polarfuchses, indem du zur Umwelt Sorge trägst. Wickle dir wie der Polarfuchs einen dicken Schal um den Hals, damit du die Heizung nicht so warm einstellen musst. Geh zu Fuss oder mit dem Velo in die Schule, statt dich mit dem Auto fahren zu lassen. Schalte elektrische Geräte immer ganz aus. Wenn du siehst, dass irgendwo noch ein Lämpchen leuchtet, ist das Gerät nicht völlig ausgeschaltet. Schalte das Licht ab, wenn du ein Zimmer verlässt. Halte in der Schule einen Vortrag über den Klimawandel, damit auch deine Klassenkameraden und -Kameradinnen wissen, wie sie den Polarfuchs schützen können. Als Hilfe hat dir der WWF ein Vortragsdossier über den Klimawandel zusammengestellt.
François Pierrel / WWF-Canon