Geschäftsbericht. AachenMünchener Lebensversicherung AG



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Transkript:

Geschäftsbericht AachenMünchener Lebensversicherung AG

Kennzahlen der letzten drei Geschäftsjahre 2013 Veränderung 2012 2011 zum Vorjahr in % Beiträge gebuchte Bruttobeiträge Mio. 4.565,9 2,0 4.476,7 4.453,4 Neuzugang*) laufender Jahresbeitrag Mio. 348,7-7,8 378,4 368,3 Versicherungssumme Mio. 12.206,8-8,3 13.311,8 14.170,9 Beitragssumme Mio. 10.356,5-6,7 11.095,6 10.779,1 Versicherungsbestand*) Versicherungssumme Mio. 142.221,1 0,9 140.906,3 139.128,6 laufender Jahresbeitrag Mio. 3.779,3 0,3 3.767,3 3.737,1 Leistungen für unsere Kunden Aufwendungen für Versicherungsfälle f.e.r. **) Mio. 2.698,8 1,7 2.653,7 2.956,4 Kapitalanlagen Bestand Mio. 35.121,8 9,8 31.992,1 29.255,3 Nettoergebnis***) Mio. 932,8 13,7 820,6 667,9 Nettoverzinsung (in %)***) 4,3 4,0 3,4 Eigenkapital (nach Gewinnausschüttung) Mio. 361,7 5,6 342,4 320,9 *) selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft **) für eigene Rechnung ***) ohne Fondsgebundene Versicherungen (Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen)

AachenMünchener Lebensversicherung AG Geschäftsbericht 2013

Inhalt Aufsichtsrat... 1 Vorstand... 2 Bericht des Aufsichtsrats... 3 Lagebericht... 4 Wichtige Ereignisse im Jahr 2013... 5 Gesamtwirtschaftliche Lage 2013... 8 Versicherungswirtschaft...10 Geschäftsentwicklung der AachenMünchener Lebensversicherung AG...15 Kapitalanlagen...19 Gewinnabführungsvertrag...22 Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter...23 Neue Produkte und Dienstleistungen...24 Organisation...25 Nachtragsbericht...26 Chancen...27 Risiken der zukünftigen Entwicklung und deren Steuerung...28 Ausblick...44 Anlage zum Lagebericht... 46 In der Berichtszeit betriebene Versicherungsarten und Kapitalisierungsgeschäfte...47 Jahresabschluss 2013... 53 Jahresbilanz zum 31. Dezember 2013 - Aktiva...54 Jahresbilanz zum 31. Dezember 2013 - Passiva...57 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013...60 Anhang... 63 Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ermittlungsmethoden...64 Erläuterungen zur Bilanz Aktiva...75 Erläuterungen zur Bilanz Passiva...85 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung...89 Sonstige Angaben...92 Anlage zum Anhang... 95 Anlage zum Anhang...96 Überschussanteil-Sätze 2014...100

Erläuterungen zur Überschussbeteiligung...119 Bestätigungsvermerk... 120 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers...122

Aufsichtsrat Dietmar Meister Vorsitzender Vorsitzender des Vorstands der Generali Deutschland Holding AG Karl-Rupert Hasenkopf * Stellvertretender Vorsitzender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der AachenMünchener Versicherungen Dott. Sergio Balbinot (bis 7.03.2013) Group Chief Insurance Officer der Assicurazioni Generali S.p.A. Christa Just * Betriebsratsvorsitzende der AachenMünchener Versicherungen, Karlsruhe Prof. h.c. Dr. h.c. (RUS) Dr. iur. Wolfgang Kaske (bis 7.03.2013) Vorsitzender des Aufsichtsrats der Generali Deutschland Holding AG, Rechtsanwalt Dott. Ing. Giovanni Liverani (ab 7.03.2013 bis 30.11.2013) Regional Officer EMEA der Assicurazioni Generali S.p.A. Prof. Dr. jur. Dr. h.c. mult. Reinfried Pohl Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Vermögensberatung Aktiengesellschaft DVAG Reinfried Pohl jun. Generalbevollmächtigter der Deutsche Vermögensberatung Aktiengesellschaft DVAG Christoph Schmallenbach (ab 3.12.2013) Mitglied des Vorstands der Generali Deutschland Holding AG Personal, Betrieb und IT Dr. Torsten Utecht (ab 7.03.2013) Mitglied des Vorstands der Generali Deutschland Holding AG Finanzen Dr. Theo Waigel Rechtsanwalt Dietmar Zagolla * Betriebsratsvorsitzender der AachenMünchener Versicherungen, Köln * Arbeitnehmervertreter/in 1

Vorstand Michael Westkamp Vorsitzender des Vorstands Ressort Vorstandsvorsitz/Stäbe Johannes Booms Ressort Betrieb/IT Peter Heise Ressort Lebensversicherungen Ulrich Rieger Ressort Kompositversicherungen 2

Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung der Gesellschaft während des Geschäftsjahres laufend überwacht. Er wurde durch quartalsmäßige schriftliche Berichterstattung des Vorstands über die Geschäftsentwicklung sowie über wesentliche Vorgänge unterrichtet und trat darüber hinaus zu zwei ordentlichen Sitzungen mit dem Vorstand zusammen. Dem Aufsichtsrat hat der Erläuterungsbericht des Verantwortlichen Aktuars vorgelegen. In der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats wurde der Bericht vom Verantwortlichen Aktuar dargelegt und vom Aufsichtsrat eingehend erörtert. Aus der umfassenden Prüfung ergaben sich für den Aufsichtsrat keine Einwände gegen den Erläuterungsbericht. Die Prüfung gemäß 317 des Handelsgesetzbuches wurde durch die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, vorgenommen. Es ergaben sich keine Beanstandungen. Der Bestätigungsvermerk ist uneingeschränkt erteilt. Alle Aufsichtsratsmitglieder haben die Berichte des Abschlussprüfers unverzüglich erhalten. Die Berichte sind in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats von den Wirtschaftsprüfern erläutert und mit dem Aufsichtsrat ausführlich erörtert worden. Den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2013 und den Jahresabschluss hat der Aufsichtsrat geprüft. Er hat den Jahresabschluss gebilligt, der damit festgestellt ist. Mit Wirkung zum 7. März 2013 sind Herr Dott. Sergio Balbinot sowie Herr Prof. h.c. Dr. h.c. (RUS) Dr. iur. Wolfgang Kaske aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Seit dem 7. März 2013 ist Herr Dr. Torsten Utecht in den Aufsichtsrat bestellt worden. Herr Dott. Giovanni Liverani war vom 7. März 2013 bis zum 30. November 2013 Mitglied des Gremiums. An seine Stelle ist Herr Christoph Schmallenbach in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 3. Dezember 2013 gewählt worden. Den ausgeschiedenen Mitgliedern des Gremiums danke ich herzlich für die engagierte Mitarbeit. Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AachenMünchener Lebensversicherung AG für ihre erfolgreiche Arbeit und ihren tatkräftigen Einsatz. Köln, 7. März 2014 Der Aufsichtsrat Dietmar Meister Vorsitzender 3

Lagebericht 4

Wichtige Ereignisse im Jahr 2013 Geschäftsentwicklung Die AachenMünchener Lebensversicherung AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2013 insgesamt einen positiven Verlauf, so dass trotz eines schwierigen Marktumfelds erneut eine Ausweitung des gesamten Neugeschäfts um 2,0% auf 1.148,1 Mio. (Vj. 1.125,6 Mio. ) erzielt werden konnte. Der Neuzugang in laufenden Jahresbeiträgen verringerte sich auf 348,7 Mio. (Vj. 378,4 Mio. ). Mit einem Rückgang um 7,8% entwickelten wir uns dennoch erneut besser als der Markt. Das laufende Neugeschäft war geprägt von der anhaltend kritischen Berichterstattung der Medien zu Lebensversicherungen in Verbindung mit der weiter andauernden Niedrigzinsphase. Im Neugeschäft der Einmalbeitragsversicherungen haben wir mit einem Volumen von 799,3 Mio. (Vj. 747,2 Mio. ) ein um 7,0% über dem Vorjahr liegendes Ergebnis erreicht. Der Neugeschäftsanteil der sofort beginnenden und aufgeschobenen Rentenversicherungen an den gesamten Einmalbeiträgen lag mit knapp 90% auf einem weiterhin sehr hohen Niveau. Die Beitragseinnahmen der AachenMünchener Lebensversicherung beliefen sich 2013 auf insgesamt 4.565,9 Mio. (Vj. 4.476,7 Mio. ). Das Beitragswachstum um 2,0% resultierte sowohl aus den laufenden Beiträgen als auch aus den Einmalbeiträgen. Bei den gebuchten laufenden Beiträgen verzeichneten wir ein leichtes Plus von 0,9% auf 3.755,1 Mio. ; ihr Anteil an den gesamten Beitragseinnahmen betrug zum Stichtag 82,2% (Vj. 83,2%). Die Einmalbeiträge erhöhten sich gegenüber 2012 um 7,6% auf 810,8 Mio.. Der Bestand an Versicherungen umfasste zum Ende des Geschäftsjahres 2013 5.266,2 Tsd. Verträge mit einer Versicherungssumme von 142,2 Mrd. und laufenden Jahresbeiträgen in Höhe von 3,8 Mrd.. Damit lagen die Versicherungssumme um 0,9% und der laufende Jahresbeitrag um 0,3% über dem Vorjahr, während die Anzahl an Verträgen um 1,0% sank. Außerordentliche Vertriebsstärke der Deutsche Vermögensberatung Unternehmensgruppe Auch in diesem Berichtsjahr hat sich das Neugeschäft der AachenMünchener Lebensversicherung AG dank der außerordentlichen Vertriebsstärke der Deutsche Vermögensberatung Unternehmensgruppe erneut deutlich besser entwickelt als im Markt. Die AachenMünchener als Produktgeber und die Deutsche Vermögensberatung Unternehmensgruppe als eigenständiger Vertriebspartner arbeiten seit der Gründung der Deutsche Vermögensberatung Unternehmensgruppe vor annähernd 40 Jahren überaus erfolgreich zusammen. Dabei ist die Deutsche Vermögensberatung Unternehmensgruppe exklusiver Vertriebspartner der AachenMünchener. Sie ist seit vielen Jahren der führende, eigenständige Finanzvertrieb in Deutschland. Für diesen Erfolg sprechen gute Gründe: Der Kunde hat einen persönlichen Ansprechpartner. Zudem erhält er eine maßgeschneiderte und übergreifende Beratung zu Produkten von ausgewählten, starken und zuverlässigen Partnergesellschaften wie der AachenMünchener im Versicherungsund Vorsorgebereich. Für den Erfolg der AachenMünchener sind die Beratungsstärke und der enorme Einsatz der rund 37.000 Vermögensberaterinnen und Vermögensberater von entscheidender Bedeutung. Überschussbeteiligung für 2014 gesenkt Die Höhe der Überschussbeteiligung, die wir unseren Versicherungsnehmern im Jahr 2014 gutschreiben können, wird speziell bei Versicherungen mit konventioneller Kapitalbildung ganz maßgeblich von dem weiterhin extrem niedrigen Zinsumfeld geprägt. Daher haben wir die Zinsüberschussbeteiligung für 2014 um i. d. R. 0,25 %-Punkte gesenkt. So ergibt sich nunmehr zusammen mit dem Rechnungszins eine laufende Verzinsung der Versicherungsnehmerguthaben von 3,50% bzw. - bei den bis 2003 abgeschlos- 5

senen Verträgen - 3,40%. Verträge mit einem garantierten Rechnungszins oberhalb dieses Wertes behalten ihren vertraglich vereinbarten Rechnungszins. Bei diesen Verträgen entfällt jedoch die Zinsüberschussbeteiligung, und wir vermindern die Schlussüberschussbeteiligung. Mit einer laufenden Verzinsung von 3,50% bieten wir unseren Kunden immer noch eine attraktive Verzinsung. Aus Urteilen des Bundesgerichtshofs zu Rückkaufswerten und Stornoabzügen gegen mehrere andere Lebensversicherungsunternehmen ergaben sich zusätzliche Auswirkungen auf Teile unseres Bestandes. Bei den betroffenen Beständen sind deshalb Reduzierungen der Grund- bzw. Kostenüberschussbeteiligung und ggf. der Schlussüberschussbeteiligung erforderlich. Ausgezeichnete Produkte und kundenorientierter Service Die Zeitschrift Finanztest hat in ihrer jüngsten Untersuchung zur Berufsunfähigkeitsabsicherung 75 Tarife unter die Lupe genommen. Die AachenMünchener erhielt für ihre BerufsunfähigkeitsPolice im Juli 2013 die Bestnote SEHR GUT (0,6). Damit zählt die Berufsunfähigkeitsversicherung der AachenMünchener zu den 4 Testsiegern. Das renommierte Analyse- und Beratungsunternehmen Franke & Bornberg zeichnete die AachenMünchener als BU-Versicherer aus. Im Rating 2013 glänzte die AachenMünchener unter anderem wieder mit hoher Professionalität und wurde insgesamt mit der Bestnote FFF ausgezeichnet. Sowohl der Qualität der RiesterRente STRATEGIE PLUS als auch der fondsgebundenen WUNSCHPOLICE (04/2013) wurde darüber hinaus ein FFF verliehen. Das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen gab ebenfalls eine gute Bewertung für die BerufsunfähigkeitsPolice der AachenMünchener ab. 2013 wurde diese im Rahmen des Berufsunfähigkeitsrating zum fünften Mal in Folge mit der Höchstbewertung (5 Sterne) ausgezeichnet. Dies stützt sich auf eine "ausgezeichnete" Bewertung der Bedingungen, Kompetenz und Antragsfragen. Die AachenMünchener zählt zu den kompetentesten Berufsunfähigkeits-Versicherern in Deutschland. Hervorgehoben werden die professionelle Leistungsfallprüfung und der ausgezeichnete Service im Leistungsfall. In 2013 neu hinzugekommen ist das ITA (Institut für Transparenz), welches das Produktinformationsblatt der BerufsunfähigkeitsPolice mit Sehr gut bewertet hat. Auch die PRIVATE PFLEGERENTE der AachenMünchener hat in 2013 wieder 5 Sterne von Morgen & Morgen erhalten. Das Institut infinma schließt sich dem Lob an und bescheinigt den Tarifen PRS und PRN der PRIVATEN PFLEGERENTE (3PLUS und BASIS) eine entsprechende Qualität nach den infinma - Kriterien. Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung hat 2013 erstmals den VERMÖGENSAUFBAU & SICHERHEITSPLAN der AachenMünchener untersucht und diesen mit Sehr gut ausgezeichnet. Die RiesterRente STRATEGIE PLUS und die bav STRATEGIE PLUS sind ebenfalls Sehr gut. Außerdem wurden wiederholt die Produkte BasisRente STRATEGIE No. 1, DIE WUNSCHPOLICE, WUNSCHPOLICE STRATEGIE No. 1, die WUNSCHPOLICE SACHWERT-STRATEGIE No. 1 und die klassische Direktversicherung Tarif 1KRB mit der Note Sehr gut bewertet. Das DEUTSCHE INSTITUT FÜR SERVICE-QUALITÄT schließt sich Ende des Jahres 2013 an und beurteilt die AachenMünchener durchweg positiv: Sie erreicht den 1. Platz im Service Altersvorsorge und erhält ein Sehr gut im Punkt Persönliche Beratung Altersvorsorge. Zudem ist die AachenMünchener im Test Riester-Rente, Rürup-Rente und Privat-Rente unter den TOP 3 aufgelistet. Im Rahmen ihrer KUBUS-Studie vergibt die unabhängige Beratungsfirma MSR Consulting jährlich Gütesiegel für besonders hohe Kundenzufriedenheit. KUBUS steht für kundenorientiertes Benchmarking von Prozessen zur Unternehmenssteuerung und ist die führende Benchmarking-Studie in der Versiche- 6

rungsbranche. Die von MSR Consulting durchgeführte Erhebung bildet den deutschen Versicherungsmarkt für Privatkunden jährlich repräsentativ ab. Dazu werden Kunden von insgesamt 23 Top- Versicherern des deutschen Marktes zu ihrer persönlichen Erfahrung mit dem jeweiligen Versicherungsunternehmen befragt. Gütesiegel erhalten nur die Unternehmen, die aus Kundensicht deutlich besser als Marktstandard sind. Die AachenMünchener wurde in 2013 mit insgesamt vier Gütesiegeln für ihre Performance in verschiedenen Prozessen ausgezeichnet, unter anderem in den Kategorien Beratung, Betreuungsqualität und Telefonkontakt. Der TÜV Rheinland hat die Kundenserviceprozesse der AachenMünchener zum neunten Mal in Folge geprüft. Mit der Verleihung des TÜV-Siegels Zertifizierte Servicequalität Finance bestätigt der TÜV Rheinland der AachenMünchener auch in diesem Jahr eine herausragende Servicequalität sowie eine konstante Kundenorientierung, die in den Servicestandards Erreichbarkeit, Reaktions- und Bearbeitungszeit, Freundlichkeit und Verständlichkeit in der Kundenkommunikation sowie Sachliche Richtigkeit in der Geschäftsvorfallbearbeitung nachhaltig gelebt wird. Optimierung von Strukturen und Prozessen Um unsere ambitionierten Ertrags- und Wachstumsziele zu erreichen, überprüfen wir regelmäßig unsere organisatorischen Strukturen auf mögliche Synergie- und Kostensenkungspotenziale. In diesem Zusammenhang übernahm die Generali Deutschland Services zum 1. Januar 2013 die Zentralen Dienste sowie zum 1. August 2013 zusätzlich die Bereiche Gehaltsabrechnung der AachenMünchener. Das Management der Kosten wird in Zeiten niedriger Zinsen an den Kapitalmärkten zunehmend zum Wettbewerbsfaktor für die Generali Deutschland Gruppe: Im Rahmen des Kostensenkungsprogramms Operational Excellence prüfen wir in internationalen Initiativen, auf Ebene der Generali Deutschland Gruppe sowie in den einzelnen Konzernunternehmen, wie wir unsere Abläufe noch besser organisieren sowie unsere Ressourcen noch effizienter einsetzen können. Beispielsweise werden wir zukünftig unsere Einkaufsaktivitäten zentraler steuern und die Beschaffung von Dienstleistungen optimieren. Im Jahr 2013 haben wir bereits entsprechende Einsparpotenziale bei Sachkosten und Synergien im Einkauf von Nicht-IT-Dienstleistungen ausschöpfen können. Im Bereich des Gebäudemanagements zielen unsere Maßnahmen auf eine bessere Flächennutzung ab, um die Raumkosten zu senken. Darüber hinaus prüfen wir derzeit, wie wir hinsichtlich der Aufstellung in den Stabsbereichen zusätzliche Synergien nutzen können. Außerdem streben wir eine weitere Optimierung unseres Schadenmanagements an. 7

Gesamtwirtschaftliche Lage 2013 Im Verlauf des Jahres 2013 verbreiterte sich das Fundament, auf dem der globale Aufschwung fußte. Hatte der Euroraum im Vorjahr noch in der Rezession verharrt, wurde diese im 2. Quartal des Berichtsjahres zunehmend überwunden. Die Gründe für die Rückkehr zu positiven Quartalswachstumsraten lagen in den stimulierenden Effekten einer abgeschwächten Eurokrise sowie Fortschritten der europäischen Krisenländer beim Abbau von Ungleichgewichten in einem insgesamt positiven globalen Umfeld. Insbesondere die im Jahr 2012 geäußerte Bereitschaft der Europäischen Zentralbank (EZB) unter bestimmten Bedingungen Staatsanleihen anzukaufen ( Outright Monetary Transactions -Programm) trug maßgeblich zum Abbau von Zinsdifferenzen innerhalb der Eurozone bei. Die konjunkturelle Lage der Krisenländer verbesserte sich ebenfalls: In den meisten dieser Länder stieg die gesamtwirtschaftliche Produktion im Jahresverlauf wieder an. Die deutsche Konjunktur zeigte sich robust, das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,4% gegenüber dem Vorjahr wurde dabei von einer stabilen Binnenwirtschaft gestützt. Die Beschäftigung stieg im Jahresverlauf weiter an und dürfte 2013 um etwa 0,5% gegenüber dem Vorjahr zulegen. Die Ausweitung der privaten Konsumausgaben um rund 1% wurde zudem von einem Rückgang der Sparquote sowie einem Anstieg der Löhne getrieben. Die gesamtwirtschaftliche Aktivität im Euroraum blieb aber nach wie vor fragil und war stark von der Außenwirtschaft abhängig. Die Lage am Arbeitsmarkt verschlechterte sich vor allem in Südeuropa weiter, die Arbeitslosenquote stieg und die Erwerbstätigkeit sank. Die gesamtwirtschaftliche Produktion des Euroraums sank im vergangenen Jahr um 0,4% gegenüber dem Vorjahr. Angesichts der fragilen Konjunktur und eines Rückgangs der Inflationsrate auf bis zu 0,7% im Vergleich zum Jahr 2012 senkte die EZB ihren Leitzins daraufhin auf 0,25%. Sie verpflichtete sich, zudem den europäischen Bankensektor bis Mitte 2015 unbegrenzt mit Liquidität zu versorgen, und kündigte an, auf absehbare Zeit den Leitzins nicht zu erhöhen ( Forward-Guidance ). In den USA festigte sich der Aufschwung ungeachtet finanzpolitischer Belastungen zu Beginn und zum Ende des Jahres. Der Beschäftigungsaufbau wurde weiter vorangetrieben und die Arbeitslosenquote ging zurück. Nachdem es in den USA im vergangenen Jahr zunächst nicht gelang einen Haushalt für das Jahr 2014 zu verabschieden und es sogar zu der vorübergehenden Einstellung von Regierungseinrichtungen kam, wurde dieser Streit zum Jahresende beigelegt. Einen langfristigen Effekt auf die Konjunktur erwarten wir daraus nicht. Vor diesem Hintergrund teilte die US-Notenbank mit, den monatlichen Ankauf von US- Staatsanleihen im Wert von 85 Mrd. US-Dollar schrittweise zurückzufahren. Der Leitzins in den USA wird voraussichtlich zwischen null und 0,25% liegen. Die japanische Notenbank beschloss im Frühjahr, die Geldbasis monatlich um 1% des Bruttoinlandsprodukts auszuweiten, um die Deflation zu bekämpfen. Die Konjunktur in China blieb wider Erwarten stabil. Finanzmärkte Die weltweiten Finanzmärkte erwiesen sich im Jahr 2013 als ausgesprochen widerstandsfähig. Trotz politischer Krisen im Euroraum sowie Sorgen um die Wachstumsdynamik Chinas oder den US- Haushaltsstreit blieb die Stimmung insgesamt positiv. Ausschlaggebend dafür war zum einen die anhaltend expansive Geldpolitik der weltweit wichtigsten Zentralbanken, zum anderen aber auch die sich abzeichnende konjunkturelle Belebung in den USA in der 1. sowie im Euroraum in der 2. Jahreshälfte. Während US-Aktien bereits seit Jahresanfang kontinuierlich zulegten, stiegen europäische Aktien erst im 2. Halbjahr deutlich. Die konjunkturelle Erholung führte bei langlaufenden Bundes- und insbesondere bei US-Anleihen zudem zu einem moderaten Renditeanstieg. In dem freundlichen Umfeld gingen die Risikoprämien von Unternehmensanleihen weiter leicht zurück. Der Risikoaufschlag von Staatsanleihen der europäischen Peripheriestaaten fiel im Zuge der sich entspannenden Schuldenkrise ebenfalls merklich. Folglich erzielten Investoren im Jahr 2013 vor allem mit risikobehafteten Anlagen deutliche Kursgewinne. US-Aktien übertrafen ihre gute Entwicklung aus dem Vorjahr noch und erzielten ein Plus von mehr als 30%. Europäische und deutsche Aktien verzeichneten im Jahresverlauf dank bedeutender Zuwächse in 8

der 2. Jahreshälfte insgesamt Kursgewinne von mehr als 20%. Dagegen führte der Renditeanstieg bei Bundesanleihen zu entsprechenden Kursverlusten. Unternehmensanleihen konnten sich von diesem negativen Trend nur teilweise abkoppeln und verzeichneten geringe Kursrückgänge. Etwas deutlicher verloren langlaufende US-Staatsanleihen. Dagegen legten die Kurse der Staatsanleihen der europäischen Peripheriestaaten im Jahr 2013 erneut kräftig zu. 9

Versicherungswirtschaft Die deutsche Versicherungswirtschaft verzeichnete im Jahr 2013 nach vorläufiger Einschätzung der Generali Deutschland insgesamt eine erfreuliche Geschäftsentwicklung mit einem Wachstum der Beiträge, das voraussichtlich deutlich über dem Niveau des Jahres 2012 von 2,0% liegen wird. Dazu hat wie bereits im Vorjahr eine positive Entwicklung in der Kraftfahrtversicherung beigetragen. Im Gegensatz zu 2012 verzeichnete die Branche im abgeschlossenen Geschäftsjahr unserer Einschätzung nach auch wieder eine bessere Beitragsentwicklung in der Lebensversicherung insbesondere aufgrund des starken Wachstums bei den Einmalbeiträgen. Allerdings blieben die Margen vor allem durch das anhaltend niedrige Zinsniveau und hohe Schadenbelastungen insbesondere durch Elementarschäden im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung unter Druck. In der Lebensversicherung (inklusive Pensionskassen und -fonds) geht die Generali Deutschland zum gegenwärtigen Zeitpunkt für die gesamte Branche davon aus, dass das Wachstum der Beitragseinnahmen das Vorjahresniveau von 0,6% deutlich übersteigen wird. Vor allem das Neugeschäft mit Einmalbeiträgen hat nach eigenen Schätzungen im Jahr 2013 stark angezogen. Solvency II Auch im Jahr 2013 blieb Solvency II ein wichtiges Thema. Mit dem Projekt verfolgt die Europäische Union (EU) eine grundlegende Reform und eine EU-weite Harmonisierung des Aufsichtsrechts für die Versicherungen. Ein wesentlicher Schwerpunkt sind die neuen Solvabilitätsvorschriften für die Eigenmittelausstattung von Versicherungsunternehmen. Die Implementierung war ursprünglich mit Wirkung zum 1. Januar 2015 geplant. Die Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments, der Kommission und des Ministerrats haben im November 2013 jedoch festgelegt, dass der Starttermin von Solvency II nun der 1. Januar 2016 sein soll. Das Umsetzungsdatum bleibt nach Einschätzung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) sehr ambitioniert. Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass die Frist zwischen Finalisierung und Inkrafttreten der Regeln sehr kurz sein wird. Dies wird die Versicherungswirtschaft sehr fordern. Mitte 2014 will die EU-Kommission weitere Vorschläge zur konkreten Ausgestaltung der Regeln machen; bis März 2015 soll Solvency II nach aktuellem Stand in nationales Recht umgesetzt sein. Single Euro Payments Area (SEPA) Mit SEPA wird der Euro-Zahlungsverkehr in Europa vereinheitlicht. Der ursprünglich für den 1. Februar 2014 vorgesehene Termin für die endgültige Umstellung wird sich voraussichtlich auf den 1. August 2014 verschieben. Herzstücke der neuen Verfahren sind die internationale Bankkontonummer IBAN (International Bank Account Number), die künftig die nationale Kontonummer ersetzt, sowie ein international standardisierter Bank-Code BIC (Bank Identifier Code) zur eindeutigen Identifikation von Zahlungsdienstleistern. Für die Versicherungswirtschaft bedeutete diese Umstellung einen hohen organisatorischen und kommunikativen Aufwand. Die Generali Deutschland Gruppe hat ihre Zahlungsflüsse und Geldbewegungen bereits zum 1. November 2013 vollständig auf SEPA umgestellt. Finanztransaktionssteuer Die kontroverse Diskussion um die Finanztransaktionssteuer hielt auch im Jahr 2013 weiter an: Nachdem die anfänglich vorgesehene, europaweite Einführung politisch nicht durchsetzbar war, hat Frankreich im Jahr 2012 eine Transaktionssteuer mit einem Satz von 0,2% auf den Handel mit Aktien und Anleihen eingeführt. Italien zog im März 2013 nach und erhebt seitdem 0,12% bzw. 0,22% des Kaufpreises als 10

Steuer. Auch im Koalitionsvertrag der deutschen Bundesregierung findet sich die Absicht zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer wieder. Auswirkungen auf die Altersvorsorge sollen jedoch geprüft und negative Folgen vermieden werden. Von einer auch in Deutschland erhobenen Steuer wären grundsätzlich alle Finanzinstitute betroffen: Darunter fallen neben Banken auch Versicherungsunternehmen und Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung. Die Branche bewertet die Einführung einer Finanztransaktionssteuer daher kritisch. Die Belastung durch die Steuer würde sich zudem auch auf die Kleinanleger übertragen: Besonders Sparer, die ihr Geld in Riester-Produkte oder in Sparpläne auf Fondsbasis investieren, wären wegen der unvermeidbaren Umschichtung der Anlagen von der Finanztransaktionssteuer negativ betroffen. Für den Fall einer Einführung hat der GDV dafür plädiert, dass die Steuer flächendeckend, mindestens aber europaweit gültig sein muss. Einzellösungen oder Ausweichmöglichkeiten sollten damit von vornherein ausgeschlossen sein. Die Branche fordert zudem, dass Altersvorsorgeprodukte von der Finanztransaktionssteuer konsequent ausgenommen werden müssen. EuGH-Urteil zum Policenmodell Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 19. Dezember 2013 entschieden, dass die Ausschlussfrist für das Widerspruchsrecht des Kunden nach 5a des alten, bis 2007 gültigen Versicherungsvertragsgesetzes mit europäischem Recht nicht vereinbar war. Hieraus ergeben sich noch keine unmittelbaren Ansprüche einzelner Versicherter. Der Bundesgerichtshof (BGH) wird voraussichtlich im Jahr 2014 entscheiden, welche Schlussfolgerungen für den zugrunde liegenden Fall auf der Basis der EuGH-Entscheidung zu ziehen sind. Diskussion um die Lebensversicherung Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ist absehbar, dass die gesetzliche Rente für die Mehrheit der deutschen Bevölkerung zukünftig immer weniger für eine angemessene Gestaltung des Lebensabends ausreichen wird. Dies zeigen auch aktuelle Diskussionen um eine Mindestrente zur Vermeidung von Altersarmut. Weitere Leistungen im Koalitionsvertrag der Großen Koalition, wie Mütterrente und abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren, verschärfen die Probleme der gesetzlichen Rentenversicherung zusätzlich. Lebensversicherungen bleiben daher ein unverzichtbarer und weiterhin attraktiver Baustein für die immer wichtiger werdende private Altersvorsorge. Hervorzuheben ist hierbei, dass die private Lebens- und Rentenversicherung nach wie vor als einzige Vorsorgeform eine lebenslang garantierte Auszahlung ermöglicht. Außer Frage steht, dass der Kapitalmarkt die Lebensversicherungsunternehmen dabei vor Herausforderungen stellt und die Vorsorgesparer benachteiligt. Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) belastet Lebensversicherer, weil sie nach dem Gebot der Sicherheit vorwiegend in bonitätsstarke festverzinsliche Wertpapiere investieren. Wir sind jedoch der Auffassung, dass eben diese auf Langfristigkeit angelegte und risikoarme Kapitalanlagestrategie die negativen Folgen der Finanz- und Staatsschuldenkrise für Kunden von Lebensversicherungen abgefedert hat und die Altersvorsorge sichert. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht es nach ihren Modellrechnungen und Stresstests als belegt, dass die Versicherungswirtschaft ihre Verpflichtungen erfüllen kann. Über die Zinszusatzreserve wird ein weiteres Polster zur Sicherung der Garantieverzinsung angelegt. Mit Blick auf die aktuellen Marktentwicklungen sowie alternative Geldanlagen bietet die Lebensversicherung darüber hinaus nach wie vor eine stabile und attraktive Rendite. Nach Berechnungen von Assekuranz und Reuters liegt die durchschnittliche Rendite bei der Lebensversicherung derzeit bei 3,43% - gegenüber einer Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen von 1,93% zum Stichtag 31. Dezember 2013. Die Versicherungsbranche weist bereits seit Jahren darauf hin, dass die Niedrigzinspolitik zur Stützung von Banken und Staaten zu einer zunehmenden Belastung von Altersvorsorgesparern wird. Wenn sich 11

private Altersvorsorge auf Dauer auch unter Renditeaspekten wieder stärker lohnen soll, ist ein Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik unumgänglich. BGH-Urteile zu Mindestrückkaufswerten Auch im Jahr 2013 hat sich der Bundesgerichtshof (BGH) abermals zu Mindestrückkaufswerten geäußert: Mit Urteil vom 26. Juni 2013 hat der BGH seine Rechtsprechung zur Berechnung von Mindestrückkaufswerten in bis Ende 2007 abgeschlossenen Lebens- und Rentenversicherungsverträgen insbesondere im Hinblick auf den Begriff ungezillmertes Deckungskapital präzisiert. Am 11. September 2013 hat der BGH entschieden, dass sich ein Anspruch des Versicherungsnehmers auf die Hälfte des ungezillmerten Deckungskapitals im Fall unwirksamer Bedingungen zu Mindestrückkaufswert und Stornoabzug bei kapitalbildenden Lebensversicherungen aus dem Zeitraum 2001 bis 2007 im Wege ergänzender Vertragsauslegung ergibt. Eine Berechnung des Mindestrückkaufswerts auf Basis des neuen VVG entspreche dagegen nicht der gesetzgeberischen Intention und sei daher nicht erforderlich. Neuregelung zur Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven Die erhoffte Neuregelung zu den Bewertungsreserven wurde im vergangenen Jahr von der Politik nicht umgesetzt. Ziel war eine neue Beteiligungsregelung für Lebensversicherungskunden an den Bewertungsreserven auf festverzinsliche Wertpapiere und Zinsabsicherungsgeschäfte. Durch die Neuregelung sollte die im Jahr 2008 eingeführte unmittelbare hälftige Beteiligung von Kunden mit auslaufenden oder gekündigten Verträgen an den Bewertungsreserven von Zinspapieren korrigiert werden. Die derzeitige Regelung führt aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase zu einer einseitigen Bevorteilung der ausscheidenden Versicherungsverträge zu Lasten aller anderen Verträge. Nach Angaben des GDV profitieren etwa 5% aller Kunden mit Lebensversicherungen von der derzeitigen gesetzlichen Regelung, wie Bewertungsreserven ausgeschüttet werden müssen. Für den Rest, also rund 95% der Kunden, würde demgegenüber die laufende Verzinsung ihrer Verträge sinken. Deshalb würde eine Neuregelung die Gerechtigkeit zwischen Kunden verschiedener Vertragsgenerationen erhöhen. Grundsätzlich begrüßen wir die im Koalitionsvertrag genannte Absicht, die Risikotragfähigkeit und Stabilität der Lebensversicherungen auf Grund der anhaltenden Niedrigzinsphase künftig zu stärken. Wir gehen davon aus, dass dies auch zu einer Neuregelung der Bewertungsreserven führen wird. Zinszusatzreserve Bereits seit dem Geschäftsjahr 2011 müssen Lebensversicherer als Vorsorgemaßnahme in der Niedrigzinsphase eine Zinszusatzreserve aufbauen. Durch die zusätzlichen Mittel in der Zinszusatzreserve können die Lebensversicherer ihre Garantieversprechen auch in einer weiter andauernden Niedrigzinsphase noch besser erfüllen. Allerdings belastet der Aufbau einer Zinszusatzreserve das heutige Geschäftsergebnis zum Teil erheblich, da er vorfinanziert werden muss. Im Jahr 2011 haben die deutschen Lebensversicherer erstmals eine gesetzlich vorgeschriebene Zinszusatzreserve in Höhe von 1,5 Mrd. gebildet. Grund war der auf 3,92% gesunkene Referenzzins. Der Referenzzins berechnet sich aus dem über zehn Jahre errechneten Mittel von Umlaufrenditen europäischer Staatsanleihen höchster Bonität mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren. 2012 ist der Referenzzins auf 3,64% zurückgegangen, so dass sich die Belastungen der Branche durch die Zinszusatzreserve laut BaFin auf rund 5 Mrd. summierten. Bei einem neuen Referenzzins von 3,41% liegt die Gesamtbelastung der Branche im Jahr 2013 voraussichtlich etwas über dem Niveau des Vorjahres. Es ist davon auszugehen, dass der Referenzzins in den nächsten Jahren weiter sinken wird, so dass die Zinszusatzreserve folglich auch zukünftig weiter aufgebaut werden muss. 12

Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz Am 24. Juni 2013 verabschiedete der Gesetzgeber das Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz mit dem Ziel, die steuerlich geförderte Altersvorsorge noch attraktiver und transparenter zu machen. Zu den Kernpunkten zählen die Einführung eines einheitlich gestalteten Produktinformationsblatts, eine strengere Reglementierung der Wechselkosten und eine Erweiterung der Informationspflichten für die Anbieter zu Beginn der Auszahlungsphase. Außerdem wird die Einbeziehung des selbst genutzten Wohneigentums in die geförderte Altersvorsorge verbessert. Verhaltenskodex für den Vertrieb von Versicherungsprodukten In der deutschen Versicherungswirtschaft wird der kompetenten und kundenorientierten Beratung hohe Priorität beigemessen. Dies zeigt sich auch in zahlreichen Initiativen, die die Branche in den vergangenen Jahren ergriffen hat. In der Branche sind hohe Qualitätsstandards für den Vertrieb von Versicherungsprodukten fest verankert. Diese Standards haben sich in der Praxis bewährt und wurden von der Bundesregierung inzwischen auch für andere Finanzdienstleister übernommen. So hat der GDV zum Beispiel im Jahr 2010 gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen einen Verhaltenskodex entwickelt. Darin wurden zehn Leitlinien für die Zusammenarbeit der Versicherungsunternehmen mit den Versicherungsvermittlern formuliert mit dem Ziel, die hohe Beratungs- und Betreuungsqualität für den Kunden hervorzuheben und dauerhaft zu sichern. Die Generali Deutschland Gruppe steht hinter dem Verhaltenskodex. Aus diesem Grund richten wir unser vertriebliches Handeln konsequent an dessen Leitlinien aus, und zwar nicht erst seit Einführung des Vertriebskodex. Am 14. November 2012 hat die Mitgliederversammlung des GDV beschlossen, den bestehenden Verhaltenskodex zu erweitern. Der weiterentwickelte Kodex, dem die Versicherungsgesellschaften ab dem 1. Juli 2013 beitreten konnten, dokumentiert den hohen Anspruch, den die Versicherungswirtschaft an eine gute und faire Beratung hat. Die Unternehmen, die sich freiwillig dem neuen Kodex verpflichten, lassen dessen Umsetzung künftig durch unabhängige Wirtschaftsprüfer bestätigen und arbeiten nur noch mit Vertriebspartnern zusammen, die ihrerseits die Grundsätze des Kodex anerkennen und praktizieren. Inhaltlich setzt der überarbeitete Verhaltenskodex neue Schwerpunkte in den Bereichen Compliance sowie Weiterbildung von Versicherungsvermittlern. Wir begrüßen den erweiterten Verhaltenskodex und sind ihm deshalb beigetreten. Neue Verhaltensregeln für den Umgang mit personenbezogenen Daten (Code of Conduct) Die Versicherungswirtschaft ist seit jeher darauf angewiesen, in großem Umfang personenbezogene Daten der Versicherten zu verarbeiten: Diese werden insbesondere zur Antrags-, Vertrags- und Leistungsabwicklung sowie zur Beratung und Betreuung von Versicherten benötigt. Der Code of Conduct schafft durch einheitliche Standards Rechtssicherheit für die Versicherungswirtschaft sowie Transparenz über die Datenverwendung für die Versicherten. Im Geschäftsjahr 2013 wurde der Beitritt der Erstversicherungsunternehmen der Generali Deutschland Gruppe zum Code of Conduct vorbereitet. Diese sind mit Wirkung zum 1. Januar 2014 beigetreten. Die gesetzlichen Regelungen, insbesondere die des Bundesdatenschutzgesetzes, werden durch den Code of Conduct konkretisiert. Durch den Beitritt verpflichtet sich die Generali Deutschland Gruppe damit, den im Code of Conduct konkretisierten datenschutzrechtlichen Grundsätzen in besonderer Weise nachzukommen. Provisionsdeckelung/Provisionsvertrieb versus Honorarberatung Eine Gefährdung für die erfolgreiche Beratung und den Vertrieb von Versicherungen stellt die im August 2013 angestoßene Diskussion um eine mögliche Begrenzung der Provisionen dar. Hintergrund ist die von Verbraucherschützern geäußerte Kritik an vermeintlich hohen Provisionen von Vermittlern, die beispielsweise bei vorzeitiger Kündigung einer Lebensversicherung zu einem Verlust von Teilen der eingezahlten Beiträge führten. Der GDV regte dazu an, innerhalb der Branche eine ergebnisoffene Diskussion 13

zu führen. Allerdings stehen wir einer Deckelung der Provisionen sehr skeptisch gegenüber, da diese dem unterschiedlichen Leistungsspektrum verschiedener Vertriebswege nicht gerecht würde. Die Vielfalt der Vertriebswege muss erhalten bleiben, ebenso wie die Beratungskapazität und -qualität. 14