TOU RISM SÜDTIROLS TOURISMUS UNTER DER LUPE. Warum ist Südtirol ein beliebtes Reiseziel?

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Transkript:

TOU RISM SÜDTIROLS TOURISMUS UNTER DER LUPE Warum ist Südtirol ein beliebtes Reiseziel? Wieviele Gäste kommen nach Südtirol und wer sind die Südtirol-Urlauber? Wie wirkt sich der Tourismus auf die anderen Sektoren aus? 9 14

To Do ARBEITSAUFGABEN 1 ) Die Anzahl der Ankünfte, die durchschnittliche Dauer des Aufenthaltes und die Anzahl der Übernachtungen sind wichtige touristische Indikatoren. Was könnte die Südtiroler Tourismusbranche unternehmen, um die Anzahl der Nächtigungen zu erhöhen? 2 ) Welche Bedürfnisse haben die zukünftigen Gäste (z.b. junge Menschen, die sich gerne in der freien Natur aufhalten) und was müssen die Touristiker tun, um diese zu befriedigen? 3 ) Wie würdet ihr die Zielgruppen des Südtiroler Tourismus definieren? Recherchiert bei der Agentur Südtirol Marketing www.smg.bz.it

Unter dem Begriff TOURISMUS wird das Reisen, welches das Verlassen des gewöhnlichen Lebensmittelpunktes und das damit einhergehende Aufhalten an einer anderen Destination beinhaltet, verstanden.* Quelle Gabler Wirtschaftslexikon 04 * In Abgrenzung dazu werden unter Touristik alle die Unternehmen, die mit Dienstleistungen und Produkten in dieser Branche wirtschaftlich tätig sind, verstanden. So sind beispielsweise in der Touristikbranche bspw. Reiseveranstalter, Hotels, Gaststätten und Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen und Reedereien tätig. ANKÜNFTE UND ÜBERNACHTUNGEN Für die Berechnung der Anzahl der Touristen werden die ANKÜNFTE 1 aller Besucherinnen und Besuchern (In- und Ausländer) eines Jahres addiert, die mindestens eine Nacht in Südtirol verbringen. Ein Paar, das innerhalb eines Jahres zweimal für jeweils fünf Tage nach Südtirol kommt, zählt demnach als vier Ankünfte. Eine Tagesbesucherin oder ein Tagesbesucher des Bozner Christkindlmarktes scheint in dieser Statistik nicht auf, wenn er am gleichen Tag wieder abreist. Eine weitere Vergleichsmöglichkeit bietet die Anzahl der ÜBERNACHTUNGEN 2, also die Anzahl der Nächte, welche die Gäste in Südtirol verbringen.

Tourismus IN SÜDTIROL WARUM IST SÜDTIROL EIN BELIEBTES REISEZIEL? WIE WIRKT SICH DER TOURISMUS AUF DIE ANDEREN SEKTOREN AUS? WIEVIELE GÄSTE KOMMEN NACH SÜDTIROL UND WER SIND DIE SÜDTIROL-URLAUBER? Seit der Antike, aber vor allem seit dem frühen Mittelalter, ist Südtirol ein Durchzugsgebiet für Händler, Armeen und andere Reisende, die vom Norden in den Süden oder vom Süden in den Norden zogen. Um das Jahr 1800 entstanden erste Luft- und Wasserkurorte wie Meran oder Gries, die vor allem von wohlhabenden Bürgern und Adeligen des Habsburgerreiches besucht wurden. In den folgenden Jahrzehnten, entwickelte sich Südtirol immer mehr zum Ziel von Reisenden aus ganz Europa. Die Anzahl der Menschen, die sich hier erholen und entspannen wollten, stieg stetig. Die Erfolgsgeschichte wurde lediglich von den beiden Weltkriegen unterbrochen. Ab dem Beginn der 1950er Jahre begann sich der Sektor vom kriegsbedingten Einbruch zu erholen und erreichte im Jahr 1960 eine Zahl von 710 000 Ankünften 1. Zehn Jahre später überschritt die Zahl zum ersten Mal die Millionengrenze und hatte sich im Jahr 1980 auf über 2,5 Mio. mehr als verdoppelt. Im Jahr 2000 wurden mehr als vier Millionen Ankünfte gezählt und heute zählt Südtirol jährlich knapp 5,9 Mio. Ankünfte aus aller Welt, Tendenz steigend. Südtirol ist eine wahre Tourismushochburg, das zeigt der Vergleich mit anderen Regionen und Ländern. Unsere südliche Nachbarregion Trentino, die etwa gleich viele Einwohner zählt, verbucht im Jahr 5,1 Mio. Ankünfte. Gemessen an der Zahl der Ankünfte, ist unter unseren unmittelbaren Nachbarn nur das österreichische Bundesland Tirol als Reiseziel noch beliebter als Südtirol: Im Jahr 2012 zählte Tirol nicht weniger als 9,9 Mio. Ankünfte. Das sind 12 700 Ankünfte pro 1 000 Einwohner, also im Verhältnis zu einer Bevölkerungszahl von 780 000 um etwa zehn Prozent mehr Ankünfte als in Südtirol, das 11 600 Ankünfte pro 1 000 Einwohner verzeichnet. Unter den deutschen Bundesländern verzeichnet Bayern mit 31,1 Mio. Ankünfte die meisten Besucher, deutlich mehr als in Südtirol. Berücksichtigt man aber die Bevölkerung Bayerns von knapp 12,6 Mio., verbucht Südtirol fünf Mal mehr Ankünfte als Bayern. Bei der Zahl der Übernachtungen 2 belegt Südtirol mit 29,5 Mio. pro Jahr unter allen 270 Regionen in Europa Platz 20. Direkt dahinter platziert sich Mecklenburg-Vorpommern, auf dem 19. Rang liegt Oberbayern. Angeführt wird die Rangliste von den Kanarischen Inseln mit 90 Mio., der Île-de-France (inkl. Paris) mit 77 Mio. und Katalonien (inkl. Barcelona) mit 69 Mio. Übernachtungen 2. Unsere Nachbarregionen Tirol und das Trentino belegen die Plätze 14 bzw. 46. An letzter Stelle rangiert die belgische Provinz Wallonisch-Brabant, die gerade einmal auf 0,4 Mio. Nächtigungen von in- und ausländischen Touristen pro Jahr kommt. Wir müssen hier allerdings bedenken, dass einige der untersuchten Regionen sehr groß sind und unter Umständen wichtige Städte mit einschließen, während andere klein und aus touristischer Sicht weniger günstig gelegen sind. Quellen Astat, Landesstatistik Tirol, Servizio Statistico Trentino, Bayrisches Landesamt für Statistik, Eurostat 05

Mehr Touristen in Südtirol ALS AUF KUBA KUBA SÜDTIROL 06 2,7 MIO. ANKÜNFTE 109 884,01 km 2 11 163,934 Einwohner 101,6 Einwohner/km 2 3,7 MIO. ANKÜNFTE 7 400 km 2 509 626 Einwohner 68,9 Einwohner/km 2 Quellen ASTAT (2012), UNWTO (2012) In Länderstatistiken werden Urlauber aus dem eigenen Land, also z.b. ein Römer, der eine Woche in Südtirol verbringt, nicht berücksichtigt. Im Vergleich zu anderen Ländern dürfen deshalb in Südtirol nur die 3,7 Mio. ausländischen Ankünfte berücksichtigt werden. SÜDTIROL Anteil der Ankünfte nach Ländern 8,4 % andere Länder (+4,5%) 0,5 % USA 26 771 Ankünfte/Jahr (+9,5%) 0,5 % Großbritannien 32 161 Ankünfte/Jahr (+3,1%) 0,7 % Frankreich 39 521 Ankünfte/Jahr (+5,1%) 4,4 % Österreich 256 001 Ankünfte/Jahr (+1,5%) 4,5 % Schweiz 261 488 Ankünfte/Jahr (+11,1%) Die aktuellen Statistiken zeigen, dass Südtirol mehr internationale Ankünfte zählt als z.b. Chile (3,1 Mio.), Norwegen (3 Mio.), Kuba (2,7 Mio.), Neuseeland (2,6 Mio.), Zypern (2,4 Mio.) oder Jamaica (2 Mio.). Italien verbucht übrigens 46,1 Mio. Ankünfte aus dem Ausland pro Jahr, was heißt, dass etwa jeder 13. bzw. 8 % aller Italienbesucher nach Südtirol kommen. 80 % der ausländischen Urlauber kommen aus den deutschsprachigen Ländern Deutschland, Schweiz und Österreich. Für viele unter ihnen ist Südtirol mit dem Auto in wenigen Stunden erreichbar und sie können sich auch im Urlaub in ihrer Muttersprache verständigen. Das Fehlen von anderen internationalen Gästen zeigt aber auch, dass Südtirol verhältnismäßig schwer zu erreichen ist. Urlauber aus weiter entfernten Ländern müssen in Innsbruck, Verona, München oder Bologna landen und mit dem Zug, Bus oder einem Leihwagen anreisen. 37,6 % Italien 2 198 532 Ankünfte/Jahr (-0,2%) 43,4 % Deutschland 2 540 592 Ankünfte/Jahr (+4,3%) Quelle ASTAT (2012)

Zwei Hauptsaisonen GEBEN DEN AUSSCHLAG SCHENNA bei Meran 121 000 ANKÜNFTE 2 847 Einwohner Schenna ist, gemessen an der Bevölkerung, eine der beliebtesten Gemeinden für den Sommerurlaub: über 121 000 Ankünfte bei 2 847 Einwohnern. CORVARA im Gadertal 97 000 ANKÜNFTE 1 333 Einwohner Die Gemeinde Corvara im Gadertal zählt verhältnismäßig die meisten Besucher im Winter: über 97 000 Ankünfte bei 1 333 Einwohnern. Quelle ASTAT (2012) Südtirol und andere Urlaubsziele im Alpenraum haben gegenüber reinen Meeresdestinationen den Vorteil, dass sich die Hauptsaison nicht nur auf wenige Monate im Sommer beschränkt. Es gibt zwei Hauptsaisonen, die jeweils ca. vier Monate dauern. Der absolute Rekordmonat ist der August. Allein in diesem Monat zählt Südtirol jährlich über 900 000 Ankünfte und über 5 Mio. Übernachtungen. Insgesamt beschert uns der Sommer mehr Übernachtungen als der Winter: 37,5% zwischen November und April, 62,5% zwischen Mai und Oktober. Die Winterurlauber verbringen Ihren Urlaub überwiegend in der östlichen Landeshälfte, also im Pustertal, Eisacktal und dem Schlerngebiet, wo es zahlreiche Skipisten und andere Sportangebote für Wintersportler gibt. Im Sommer sind bei deutschen Urlaubern vor allem die Wander- und Erholungsgebiete im Burggrafenamt, Überetsch und Unterland beliebt. Italiener bevorzugen das Pustertal auch im Sommer und sind mit dafür verantwortlich, dass man hier von allen Südtiroler Bezirksgemeinschaften am meisten Touristen verbuchen kann (1,7 Mio. Ankünfte und 8,8 Mio. Übernachtungen). 07 ÜBERNACHTUNGEN (ANGABEN IN MIO.) Winter und Sommersaison 2011-2012 6 5 4 3 2 1 0 November Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober Übernachtungen (linke Achse) Quelle ASTAT (2012)

Wanderwege, Skigebiete, Passstraßen und Museen WAS SÜDTIROL DEN TOURISTEN BIETET 375 SEILBAHNEN UND SKILIFTE MIT EINER FÖRDERLEISTUNG VON 512 776 PERSONEN/STUNDE 08 Warum ist Südtirol ein so beliebtes Reiseziel? Südtirol ist vor allem bei Familien, Wintersportlern, Wanderern, Bergsteigern, Radbzw. Motorradfahrern und Kulturliebhabern beliebt. Südtirol bietet den Touristen eine interessante Mischung zwischen Tiroler und italienischer Kultur, eine hervorragende touristische Infrastruktur mit vielen Wanderwegen, Seilbahnen, Skipisten sowie Museen, Naturdenkmäler, unberührte Gegenden, saubere Gewässer, Badeseen und unzählige Sport- und Freizeitaktivitäten. Wusstest du schon, dass...... ÜBER 37 000 HEKTAR WALDFLÄCHE MIT FAST 300 MIO. BÄUMEN BEDECKT SIND?... ES IN SÜDTIROL 4 228 HOTELS UND PENSIONEN, 5 729 PRIVATQUARTIERE UND URLAUB AUF DEM BAUERNHOF SOWIE 236 JUGENDHERBERGEN, CAMPINGPLÄTZE, FERIENDÖRFER UND BERGHÜTTEN GIBT?... AUF EINER GESAMTFLÄCHE VON ÜBER 270 000 HEKTAR ES 1 124 NATURDENKMÄLER, 230 BIOTOPE, 7 NATURPARKE UND DEN NATIONALPARK STILFSER JOCH GIBT?

... MEHR ALS 350 BERGGIPFEL, DIE MINDESTENS 3 000 METER HOCH SIND, GIBT?... TAUSENDE WANDERWEGE, KLETTERSTEIGE UND ALPINE KLETTERROUTEN JEDEN SCHWIERIGKEITSGRADES GIBT? 09 Je nachdem was das Herz begehrt oder der Geldbeutel zulässt, können die Gäste in luxuriösen Fünf-Sterne-Hotels absteigen, in familiären Privatquartieren oder auf Campingplätzen wohnen, um von dort aus Südtirol kennenzulernen.... DIE HÖCHSTE PASSSTRASSE EUROPAS, DAS STILFSER JOCH MIT 2 760 M IST?... ES IN SÜDTIROL 115 MUSEEN, SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGS- ORTE GIBT? Seit einigen Jahren wird vor allem Urlaub auf dem Bauernhof immer beliebter. Dabei sind die Touristen direkt auf einem Bauernhof oder in angrenzenden Ferienwohnungen untergebracht, wo sie das traditionelle Leben und Brauchtümer der Bauern miterleben und hofeigene Produkte wie Äpfel, Speck oder Wein konsumieren können. Je nachdem, ob es sich um einen Bauernhof mit oder ohne Viehhaltung oder um einen Obst- bzw. Weinbauern handelt, werden verschiedene Aktivitäten, wie z.b. Brotbacken, Ausreiten, das Füttern von Tieren oder die Mithilfe am Hof angeboten. Für viele Urlauber ist es auch wichtig, dass sie hier die eigenen Haustiere mitbringen können. Quellen Autonome Provinz Bozen (2013) ASTAT (2012), Menara (2007)

Tourismus EIN ENTSCHEIDENDER WIRTSCHAFTSFAKTOR AUSGABEN DER GÄSTE in Südtirol 21 % Shopping 8 % Transportmittel z.b. Bus/Bahn 4 % Dienstleistungen 10 67 % Übernachtung und Verpflegung Quelle ASTAT (2012) Etwa jede bzw. jeder zehnte Beschäftigte in Südtirol arbeitet im Tourismus, also z.b. in einem Hotel, Restaurant oder Gasthaus. Allein diese Tatsache zeigt, wie wichtig der Tourismus für unser Land ist. Die vielen Millionen Gäste geben aber für die Übernachtung und die Verpflegung nur ca. 67 % von ihrem Urlaubsbudget aus. Der Rest wird für Shopping (21 %), Dienstleistungen (4 %) und Reisen innerhalb von Südtirol (8 %), z.b. mit dem Zug, Bus, Taxi oder Seilbahnen, ausgegeben. Insgesamt geben die Gäste pro Kopf und Tag etwa 120 aus. Die Touristen tragen damit auch zum Erfolg anderer Sektoren wie dem Einzelhandel bei. Die touristischen Unternehmen, die direkt Waren oder Dienstleistungen an die Urlauber verkaufen, geben ebenfalls Geld aus, z.b. für Löhne oder Instandhaltungsarbeiten am Hotel. Dadurch werden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen und Steuereinnahmen generiert. Wenn wir bedenken, wie viele Handwerker, Dienstleister und Händler indirekt vom Tourismus profitieren, zeigen sich auch die Risiken, die damit verbunden sind. Je mehr eine Region oder ein Land vom Tourismus abhängig ist, desto größer sind die Auswirkungen, wenn plötzlich weniger Touristen kommen oder ganz ausbleiben. Aktuelle Beispiele dafür sind verschiedene Staaten in Nordafrika, wo sich die Anzahl der Urlauber aufgrund der politischen Unruhen stark verringert hat. Klimatische Veränderungen oder steigende Preise sind weitere Gründe, warum die Zahl der Touristen sinken könnte. In Staaten, in denen der Tourismus für die Wirtschaftsleistung noch wichtiger ist als in Südtirol mit 11 %, (z.b. in Griechenland mit 15,2 % oder den Malediven mit 28 %), können bereits geringe Buchungsrückgänge große Auswirkungen haben. Die Folge sind Krisen, welche die gesamte Wirtschaft und damit die gesamte Bevölkerung betreffen.

Betten und BEHERBERGUNGS- BETRIEBE WUSSTEST DU SCHON, DASS... BEHERBERGUNGSKAPAZITÄT Betten 2012 11,4 % der Südtiroler Arbeitnehmer im Tourismusbereich arbeiten? In Italien sind es 4,8 %. 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 0 151 588 Gastgewerblich Quelle ASTAT 69 012 Nicht-gastgewerblich 220 600 Insgesamt Südtirol zählt insgesamt über 10 000 Beherbergungsbetriebe. Etwa 4 000 davon gehören zu den gastgewerblichen Beherbergungsbetrieben wie beispielsweise Hotels und Pensionen. Der Rest sind nichtgastgewerbliche Betriebe wie Privatquartiere, Camping oder Urlaub auf dem Bauernhof. Gemeinsam bieten alle Beherbergungsbetriebe in Südtirol 220 000 Gästebetten an. Bezieht man diese Zahl auf Südtirols Einwohner so kommt auf jeden Einwohner ein halbes Gästebett. Dabei stellen die gastgewerblichen Betriebe mehr Betten zur Verfügung als die nichtgastgewerblichen, sprich sie sind größer und haben mehr Zimmer. Durchschnittlich zählt ein Südtiroler Hotel oder eine Pension 36 Betten. Im Südtiroler Archäologiemuseum liegt der bekannte Mann aus dem Eis Ötzi. Es ist mit über 250 000 BESUCHERN pro Jahr das beliebteste Museum Südtirols und ein echter Touristenmagnet. es in Südtirol mehr als 220 000 Betten für Urlauber gibt? die 4- und 5-Sterne-Hotels in Südtirol durchschnittlich 72,4 Betten anbieten? Bei den 3-Sterne-Hotels sind es 42,8. das Pustertal der einzige Bezirk ist, in dem mehr italienische als ausländische Touristen Urlaub machen? heute 8 Mal so viele Touristen nach Südtirol kommen wie im Jahr 1960? ein Urlauber durchschnittlich 4,9 Tage in Südtirol bleibt? Im Jahr 1974 waren es noch 8,7 Tage. jeder Tourist im Durchschnitt 118,81 pro Tag in Südtirol ausgibt? Südtirol mit 3,7 Mio. ausländischen Touristen pro Jahr fast so viele Besucher verzeichnet wie die Philippinen? Die Philippinen sind flächenmäßig 41 Mal so groß und haben 186 Mal so viele Einwohner wie Südtirol. Der höchste Berg des Archipels ist mit 2 945 m deutlich niedriger als der Südtiroler Ortler mit 3 905 m. Quellen Autonome Provinz Bozen (2013) ASTAT (2012), Menara (2007) 11

GLOSSAR freiraum.bz.it, Bilder: shutterstock 1 ANKÜNFTE Jede Person, die zumindest eine Nacht in einem Beherbergungsbetrieb verweilt, wird als ankommende Person erfasst und zählt als eine Ankunft, unabhängig davon, wie lange der tatsächliche Aufenthalt dauert. 2 ÜBERNACHTUNGEN Diese Kennzahl beschreibt die Summe der Nächte, die ein Gast in Südtirol verbringt. Zählt man die Übernachtungen aller Gäste in einem Jahr zusammen, erhalten wir für Südtirol 29 Millionen Übernachtungen. Quelle ASTAT FAZIT Es ist für Südtirol besonders wichtig, auch in Zukunft ein attraktiver Urlaubs- und Erholungsort zu bleiben. Damit wir unseren guten Ruf als natürliches Paradies in den Alpen behalten können, muss vor allem unsere Natur- und Kulturlandschaft geschützt werden. Dazu kann und muss jeder persönlich beitragen. Außerdem müssen die Hotels und Pensionen Komfort mit traditioneller Lebensweise verknüpfen und weiterhin in moderne Anlagen investieren. Auf Landesebene sollte man sich der Herausforderung einer besseren Erreichbarkeit Südtirols stellen, um sich international noch mehr zu öffnen und Südtirol auch für Langstreckenreisende attraktiv zu machen.