Durchfall beim Hund was er wirklich zu sagen hat! Gastartikel von Julia Maria Klein Sobald dein Hund Durchfall hat, wird direkt am Futter rumgedoktort. Aber ist es wirklich so einfach? Ja, Futter macht eine Menge aus, aber warum es absolut falsch ist bei Durchfall direkt das Futter zu verteufeln und welche Rolle die Ernährung bei dem Symptom Durchfall wirklich spielt erkläre ich dir hier und jetzt! Zunächst einmal ist es ganz wichtig, dass du folgendes verstehst: Durchfall ist keine klare Krankheit, sondern lediglich ein Symptom! Er ist sogar nur ein sogenanntes unspezifisches Symptom, was bedeutet, dass das Auftreten eines vorschnellen und unvollständigen Verdauungsprozesses viele mögliche Ursachen haben kann und demnach auch viele andere in nenn s jetzt mal- Begleiterscheinungen. Durchfall ist ein Symptom unter anderem bei: Virusinfektionen Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt Parasiten im Darm (Würmer & Co) Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen Leber-Erkrankungen von Außen zugeführte Gifte, wie zum Beispiel Antibiotikum (tötet leider nicht nur böse Bakterien, sonder auch die körpereigenen guten und kann dadurch Probleme verursachen) Futtermittel-Unverträglichkeiten und Allergien verdorbenem Futter sowie ganz simpler Stress. Ziemlich bunt, oder?! Ich könnte jetzt zu jedem einzelnen Punkt noch Unmengen schreiben, aber das möchte ich dir wirklich nicht antun. Ich beschränke mich jetzt auf das Wesentliche. Fakt ist: Durchfall hat seine Ursache nicht immer unbedingt im Darm. Was ist also zu tun, wenn dein Hund damit zu kämpfen hat?
Erste Schritte bei akutem Durchfall Akut heißt, dass er plötzlich und nur kurzzeitig auftritt. Das allererste, was es IMMER zu beachten gilt, wenn dein Hund wirklich starken Durchfall hat ist: NICHT FÜTTERN! Ich kann es gar nicht groß genug schreiben NICHT FÜTTERN hat drei überaus sinnvolle Gründe: 1. Der Verdauungsprozess kostet den Körper ca. 30 % seiner Energie. Hat er nichts zu verdauen, so hat er deutlich mehr Energie übrig, die er in seine Selbstheilungskräfte investieren kann. (Nicht umsonst haben kranke Tiere und auch Menschen meist keinen Hunger der Körper hat gerade keine Energie übrig! Es ist ein absolut gesunder Prozess!) 2. Bei Durchfall ist häufig viel los im Darm. Damit sich einmal alles beruhigen kann ist es wichtig, dass keine neuen Reize hinzu kommen. 3. Falls dein Hund wirklich ernsthaft krank ist und zu Untersuchungszwecken Blut abgenommen werden muss, ist es wichtig dass er eine gewisse Zeit nicht gefressen hat. Ansonsten können die Ergebnisse der Blutuntersuchung verfälscht sein. Wenn dein Hund ca. 8 12 Stunden keinen Durchfall mehr hatte, fängst du zunächst mit leichter Schonkost an. Schonkost ist bei mir meistens Reis mit gegartem Huhn oder Pute (achte auf die Herkunft, da enorme Belastung!) und bei manchen gibt es dann noch etwas Quark oder ähnliches dazu. Das war es schon! Außerdem lohnt es sich, dir bereits im Vorfeld einen Tierheilpraktiker deines Vertrauens zu suchen und zu befragen, was du zur Unterstützung stets im Haus haben solltest. Die ersten zwei Mahlzeiten sind reine Schonkost, danach wird die Hälfte durch sein normales Futter ersetzt, dann 3 /4 und dann sollte es auf jeden Fall wieder gut sein. Diese Anleitung ist nur eine ungefähre Angabe und ersetzt keinen Tierarzt oder Tierheilpraktiker. Außerdem: sollte dein Hund weiterhin Durchfall haben oder von Anfang an zusätzlich Fieber, Schlappheit und weitere Symptome oder solltest du dir unsicher sein, so bitte ich dich, deinen Tierarzt aufzusuchen und mit ihm alles abzuklären! Was ist zu tun bei chronischem Durchfall? Es gibt drei Punkte, die du bei chronischem Durchfall immer als erstes tun solltest, bevor du an die weitere Ursachen-Forschung gehst. Ohne diese drei Schritte wirst du niemals an die Ursache herankommen und sie auch nicht beheben können!
Der Körper deines Hundes ist ein feines und sehr komplexes System. Ist die Grundlage nicht stabil, kann kein Gleichgewicht entstehen. 1. Achte auf chemiefreie Ernährung! Chemiefreie Ernährung ist leichter gesagt, als getan. Viele Futterhersteller schreiben auf ihre Packungen Frei von Konservierungsstoffen etc., doch hier musst du wirklich aufpassen! Es darf draufstehen Frei von XYZ und XYZ darf trotzdem drin sein. Das hat mit gesetzlichen Lücken, wie technischer Zweck und Grenzwerten zu tun. Wirklich chemiefreies Futter hat auf der Packung stehen: Auch frei von jenen chemischen Zusätzen, die nicht deklarationspflichtig wären. Also ganz klare Abgrenzung zu den gesetzlichen Lücken! 2. Was für Medikamente und andere chemischen Stoffe kommen von außen? Impfungen, Anti-Zecken-Spot-Ons und -Halsbänder, Schmerztabletten, Antibiotika, Herztabletten etc.. können ebenfalls Reaktionen im Darm hervorrufen. Auf einiges kann man jedoch manchmal nicht verzichten, aber versuche die Belastung deines Hundes so gering wie möglich zu halten! Außerdem ist es manchmal sehr ratsam, Darmsanierungen einzuleiten. Auch hier empfehle ich dir dringend einen guten Heilpraktiker, der das Passende für dich und deinen Hund findet und euch dabei begleitet. 3. Die Sache mit dem Stress In meinen Ernährungsberatungen erlebe ich immer wieder, dass Hunde, die häufig Verdauungsprobleme haben, auch vom Charakter her sensibel und nervös sind. Meine Theorie hierzu lautet, dass sensible Hund eben schnell mit vielen Reizen überfordert sind und sie einfach nicht richtig verdauen können der Körper ist in dem Fall also der Spiegel der Seele. Es ist wichtig, dass du deinem Hund die Struktur, Ruhe und Sicherheit bietest, die er wirklich braucht! Das ist dein Job. Ich gebe Ihnen mal Futter mit! Da ist man also mit seinem leidenden Liebling beim Tierarzt und das teuerste an der ganzen Rechnung ist dieser Sack Futter! Es ist wirklich krass (ein besseres Wortfällt mir gerade nicht ein, bitte entschuldige! ), was da so ein Brocken Futter kosten kann.
Merke dir! Nur weil der Durchfall deines Hundes mit dem Futter weggeht, heißt es noch lange nicht, dass der Durchfall auch durch das falsche Futter gekommen ist! Das Futter vom Tierarzt ist meistens Trockenfutter. Trockenfutter jedoch ist trocken es hat statt ca. 80% Feuchtigkeit nur noch eine Restfeuchte von maximal 10%. Auf einen Napf Futter kommen also 5 7 dieser Näpfe an Wasser, die dein Hund bräuchte, nur um den Wasserhaushalt wieder auszugleichen. Dazu dann bitte noch die Menge an Wasser, die sein Körper einfach für die normale Funktion des Stoffwechsels braucht. Ich bin ganz ehrlich: bis jetzt kenne ich keinen Hund, der wirklich diese Menge trinkt. Und auch Einweichen reicht hier nicht aus! Das heißt der Körper hat ständig zu wenig Wasser und verdurstet über die Zeit. Kaum ein Körper, der am Verdursten ist, kann es sich erlauben noch mehr Wasser durch Durchfall zu verschwenden. Es wundert mich also nicht, dass die Verdauung ganz schnell wieder normal ist bei so einem Futterwechsel. Fazit Hat dein Hund also mit Durchfall zu kämpfen, dann gilt es die akuten Schübe mit Fasten und anschließender Schonkost und einem eventuellen Tierarztbesuch zu beenden. Die Gesundung des Darmes bei chronischem Durchfall unterstützt du, wenn du beginnst deinen Hund absolut chemiefrei zu ernähren, alle weiteren chemischen und medikamentösen Belastungen soweit es geht zu reduzieren, deinen Vierbeiner mit der Unterstützung eines Tierheilpraktikers zu entgiften und ihn wenn nötig psychisch zu unterstützen. Dann kannst du mit einem Arzt oder Heilpraktiker weiter auf die Suche nach der Ursache gehen und wirst sie auch finden und viel besser behandeln können! Gute Besserung und alles Liebe für euch, Julia Maria
Julia Maria Klein Tiergesundheitsberaterin Tierkommunikatorin Tiermedizinische Fachangestellte Julia Maria findest du auch bei Facebook und unter juliamaria.de.