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Info-Service aktuell und schnell BVH Berufsverband der Hygieneinspektoren/innen des Landes NRW e. V. Hygiene, Reinigung und Desinfektion in Bädern Dieses Merkblatt wurde erarbeitet von der Arbeitsgruppe Bäderbetrieb im Technischen Ausschuss der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e.v. und des Vereins Deutscher Badefachmänner e.v. Vorbemerkungen Mehr als andere Sport- und Freizeitanlagen werden Bäder von Menschen jeder Altersgruppe für Sport, Erholung und Kommunikation genutzt. Mit den Lauf-, Sitz- und Liegeflächen hat der fast unbekleidete Besucher unmittelbaren Körperkontakt. Darum stellen Schwimm-, Sauna-, Reinigungs- und Medizinische Bäder hohe Anforderungen an die Hygiene. Nur wenn bereits bei der Planung und Ausführung für die Boden-, Wand-, Sitz- und Liegeflächen reinigungsfreundliche Materialien vorgesehen werden, ist eine zweckmäßige, rationelle und wirtschaftliche Reinigung und Desinfektion möglich. Die Planungsgrundlagen sind in den Richtlinien für den Bäderbau (Koordinierungskreis Bäder) formuliert, die Anforderungen der Hygiene an die funktionelle und bauliche Gestaltung von Einrichtungen der Physiotherapie im Bundesgesundheitsblatt Nr.24 vom 27.11.1981 5. 393, veröffentlicht. Weiterhin wird auf das Merkblatt Bodenbeläge für nassbelastete Barfußbereiche (GUV 26.17) und auf die Liste geprüfter Bodenbeläge der Säurefliesner-Vereinigung e.v., Burgwedel, verwiesen. Mit diesem Merkblatt soll dem Personal in Schwimmbädern der Begriff Hygiene außerhalb der Schwimmbecken nähergebracht und die Motivation zur praktischen Anwendung vermittelt werden. Die Desinfektion und Aufbereitung des Schwimm- und Badebeckenwassers ist in den KOK-Richtiinien und den DIN-Normen 19 643 und 19 644 geregelt und werden hier nicht behandelt. Basis der Hygiene ist Sauberkeit! Durch Hygiene soll die Infektionsgefahr gesenkt werden. Badegäste bringen Bakterien, Pilze, Viren und andere Krankheitserreger ein. Schmutz ist deren Nährboden und bietet gleichzeitig Immunität gegen Desinfektionsmittel. Eine gründliche Reinigung muß daher vor der Desinfektion erfolgen. 1 Reinigung NRW. Mitglied im Bundesverband des BVH Für gründliche Reinigungsarbeiten muß außerhalb der Öffnungszeiten eine ausreichende Zeit zur Verfügung gestellt werden. 1.1 Reinigungsmittel und ihre chemische Beschaffenheit Die Art des Einsatzes und die Wahl des jeweils richtigen Reinigungsmittels sind sicherzustellen. Um Zerstörungen von Oberflächen und darunterliegenden Werkstoffen zu vermeiden, sind Kenntnisse erforderlich über die zu reinigenden Werkstoffe, die Art der zu entfernenden Verschmutzung und die chemische Beschaffenheit der Reinigungsmittel.

Es sollten nur Reinigungsmittel verwendet werden, die vorn Kuratorium des Arbeitsausschusses Reinigungsmittel für keramische Beläge in Schwimmbädem als unbedenklich eingestuft und in die Liste über geprüfte Reinigungsmittel (DGfdB Sonderdruck 641) aufgenommen sind. Der ph-wert der Reinigungsmittel ist von besonderer Bedeutung. Er gibt Auskunft darüber, ob ein Produkt alkalisch, neutral oder sauer ist. Die ph-wert-skala reicht von 0-14 [7: neutral, unter 7: sauer, über 7:alkalisch. (Siehe Tabelle)] Stark alkalische Reiniger sollten wegen ihrer Aggressivität nicht zur laufenden Unterhaltsreinigung, sondern, wenn nötig, nur zur Grundreinigung eingesetzt werden. Empfindliche Oberflächen wie Aluminium, EIoxal, Glas und Kunststoff werden bei zu langer Einwirkung oder ständigem Gebrauch angegriffen und zerstört. Bei lackierten flächen erfolgt diese Reaktion sofort, es können auch Farbveränderungen eintreten. 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 I--------I-------I---------I--------I--------I--------I---------I--------I---------I--------I---------I---------I---------I--------I sauer alkalisch < stärker stärker > Werte der einzelnen Reinigungsmittel-Gruppen ph-wert Stark alkalischer Reiniger, z.b. Natron oder Kalilauge als Basis > 10,5 schwach alkalischer Reiniger > 8,0 bis 10,5 sogenannte neutrale Reiniger > 6,0 bis 8,0 schwach saure Reiniger, z. B. auf Zitronensäure-Basis > 3,0 bis 6,0 stark saure Reiniger, z. B. auf Salz-, Phosphor- oder Schwefelsäure-Basis < 3,0 Die Anwendungskonzentrationen auf den Lieferbehältern müssen genau beachtet werden. Schwach alkalische Reiniger können in Hallenbädern unbedenklich eingesetzt werden. Im richtigen Mischungsverhältnis mit Wasser lösen diese Mittel Körperfette, Kosmetika, Fettränder und Fußablagerungen schon nach kurzer Einwirkzeit. Neutrale Reiniger besitzen ein geringeres Fettauflösevermögen und eignen sich zur laufenden Reinigung in Trockenbereichen, z.b. für Umkleideschränke mit lackierten Kunststoffoberflächen oder PVC-Belägen.

Schwach saure Reiniger entfernen Kalk, Urinstein und andere mineralische Ausfällungen und Ablagerungen. Die Einsatzmöglichkeiten sind von der jeweiligen Wasserhärte abhängig. Sie greifen bei längerer Einwirkzeit Zementfugen, Keramik und Chrom an. Vor dem Einsatz sind die Flächen mit Wasser ausreichend zu benetzen, damit das Eindringen von Säuren eingeschränkt Wird. Nach Anwendung ist ein Übersprühen der gereinigten Flächen mit einem schwach alkalischen Produkt zur Neutralisation zu empfehlen. Stark saure Reiniger sollten nur bei sehr starker Verschmutzung (Spezialreinigung) zum Einsatz kommen. Es muß eine Vor- und Nachbehandlung (Neutralisation) erfolgen., die neben der Schmutzentfernung noch weitere Aufgaben erfüllen sollen, sind nur in begrenztem Umfang einsetzbar. 1.2 Werkzeuge und Maschinen für die Reinigung Hilfsmittel sind Wasser, Besen, Schrubber. Gummischieber, Zwei-Eimer-Mopverfahren, Sauger, moderne Bürsten- oder Saugmaschinen sowie Hochdruckreiniger mit Sprühinjektor. Die Auswahl der Geräte und Maschinen richtet sich nach den räumlichen Gegebenheiten, der Beschaffenheit der zu behandelnden Werkstoffe, der Art der Verschmutzung, der chemischen Beschaffenheit des Reinigers und der zur Verfügung stehenden Zeit. Hochdruckreiniger mit Sprühinjektor sind vielfältig einsetzbar. Durch den Druck auf die Fläche oder auf den Untergrund dürfen keine Schäden entstehen. Ihre Vorteile sind: schnelles und sparsames Aufbringen der Reinigungsmittel (kein Verlaufen), schnelle Arbeitsweise bei sparsamem Wasserverbrauch, durch Druckwirkung spachtelartiges Ablösen des Schmutzes bei gleichzeitig schonender Behandlung der Werkstoffe, optimale Wirkung auf rauhen, beanspruchten Oberflächen mit Rissen. Poren und Fugen; es werden alle Ecken, Kanten und Hohlkehlen erreicht, bequeme Arbeitshaltung, kein Körperkontakt mit den zu behandelnden, verschmutzten Gegenständen und den Reinigungsmitteln. 1.3 Abwasser bei Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten Mittel zur Flächen- und Raumreinigung sowie Desinfektion sollen nicht in das Beckenwasser gelangen. Bei Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten ist dafür zu sorgen, dass das Überlaufwasser direkt in die Kanalisation abgeleitet wird. 1.4 Schutzkleidung Wenn stark alkalische und stark saure Reiniger sowie aggressive Desinfektionsmittel verwendet werden, ist eine Schutzkleidung zu tragen. Zum Zumischen sind Dosierhilfen (Ballonkipper, Druckheber) zu verwenden. Die Sicherheitsregeln für Bäder (GUV 18.14) von Oktober 1984, Abs. 4.4.2 und 5.4/6 sind zu beachten.

2 Desinfektion Hygiene erfordert eine gründliche Desinfektion. Sie soll krankheitserregende Keime abtöten und ihre Übertragung verhindern. Vor der Desinfektion sind die zu behandelnden Flächen, Gegenstände und Geräte intensiv zu reinigen. 2.1 Infektionen und ihre vorbeugenden Maßnahmen Die hauptsächlichen Infektionen sind: 2.1.1 Pilzinfektionen Pilzinfektionen sind weit verbreitet; jeder Dritte erkrankt einmal und öfter. Anwendungsbereich Werkstoffe Art der Verschmutzung Werkzeuge Reinigungsmittel Eingangshalle Keramik Kunststein Naturstein PVC-Boden Straßenstaub Sohlenabrieb trockenen Besen Kehrmaschine nass. Schrubber Saugmaschine Gummischieber Neutralreiniger Wischpflegemittel schwach alkalischer Reiniger Toiletten Fliesen Boden: Hautrückstände Fettablagerungen evtl. Kalk Becken: Urinstein Schrubber Schlauch Hochdruckgerät Schwach alkalischer oder schwach saurer Reiniger Becken: stark saurer Reiniger Duschräume Fliesen verchromte Armaturen Hautfett und -partikel Kalk, Kalkseifen Schrubber Schlauch Hochdruckgerät Schwach bis stark alkalischer Reinigen (nicht beim Emailbecken) Armaturen: schwach saure Reiniger Barfußgänge Fliesen Hautfett und -partikel Schrubber Schlauch Hochdruckgerät Schwach bis stark saure Reiniger Beckenumgänge Kalkablagerungen Fensterfronten Aluminium Glas Kalkablagerungen. Wischer Sprühgerät Neutrale bis schwach saure Reiniger Hefepilze befallen Schleimhäute, innere Organe und seltener die Haut. Schimmelpilze siedeln auf der Haut, vor allem im äußeren Gehörgang und in Zehennägeln; sie verbreiten sich auch über Blut- und Lymphgefäße im ganzen Körper.

Hautpilze im engeren Sinne kommen in den oberen und tiefen Hautschichten sowie auch in Haaren und an Nägeln vor. Der menschliche Organismus ist zwar widerstandsfähig, jedoch können bei verminderter Abwehrkraft, bei Verletzungen der Haut oder bei längerem Wasseraufenthalt (Aufquellen, Abwaschen des Säuremantels) Infektionen eintreten. Besonders verbreitet sind Fußpilze, die überwiegend in den Zehenzwischenräumen auftreten und meist erst drei Tage nach der Infektion erkennbar sind. Falls die befallenen Stellen nicht innerhalb dieser Zeit behandelt werden, weitet sich die Krankheit aus. Vorbeugende Maßnahmen: Füße regelmäßig und sorgfältig waschen und, besonders zwischen den Zehen, abtrocknen, Fußdesinfektionsanlage benutzen, nur eigene Badeschuhe tragen, bei Krankheitsbefund Arzt aufsuchen. 2.1.2 Andere bakterielle Infektionen über Tritt- oder Sitzflächen im Badbereich sind nicht auszuschließen. Pathogene Keime der verschiedenen Arten können von Kranken und auch Gesunden, die selbst immun sind, ausgeschieden werden: über die Haut und die Schleimhäute des Nasen-Rachen-Raumes, mit dem Stuhl oder durch Unsauberkeit des Anal- und Genitalbereiches. Sie können zu folgenden Erkrankungen führen: Eitrige Entzündungen, Hautausschläge und Wundinfektionen durch Eindringen in verletzte Hautstellen, Entzündungen des Mittelohres und der Augenbindehaut, Harnweginfektionen und Darmerkrankungen. 2.1.3 Infektionen durch Warzenviren Befall meist epidemieartig. Neben den gewöhnlichen Warzen treten auch schmerzhafte Sohlenwarzen (Domwarzen) auf, die beide vom Arzt behandelt werden müssen. Infizierte Personen dürfen das Bad nicht betreten. Eltern und Lehrer sind zu unterrichten. 2.2 Anforderungen und Anwendungspraxis der Desinfektion 2.2.1 Anforderungen an Desinfektionsmittel Sie sollen vielseitig sein und ein breites Wirkungsspektrum haben, pilztötend (fungizid), bakterientötend (bakterizid) und viruserregertötend (virusinaktivierend) wirken, geruchsneutral, werkstoffschonend, lagerstabil und biologisch abbaubar sein. Sie dürfen keine gesundheitsschädigenden Wirkstoffe enthalten, um Reizwirkungen auf Haut, Augen und Atemorgane zu vermeiden.

2.2.2 Auswahl von Desinfektionsmitteln Sie kann erfolgen nach der: Liste der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM), mhp-verlag GmbH, 6200 Wiesbaden, Wilhelmstr. 42, die praxisbezogene Empfehlungen enthält Liste der vom Bundesgesundheitsamt geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren, die bei behördlich angeordneten Entseuchungen verbindlich ist. In den Listen sind Hersteller, Wirkstoffbasis, erforderliche Einwirkzeiten und Konzentrationen angegeben. Desinfektionsmittel zur Fußpilzbekämpfung müssen nach 21 Arzneimittelgesetz (AMG) zugelassen sein, da sie Arzneimittel im Sinne des 2 AMG sind. 2.2.3 Anwendungspraxis und technische Hilfsmittel Es wird empfohlen, einen auf die örtlichen Verhältnisse abgestimmten Reinigungs- und/oder Desinfektionsplan aufzustellen, der für die Flächen und Gegenstände die Einsatzzeiten und Geräte, die jeweils anzuwendenden Mittel sowie die Dosierung angibt. Am wirksamsten ist bei der Flächendesinfektion das Sprühverfahren (wirtschaftlich, zeitsparend und flächendeckend). In der Regel wird nach Badeschluss (wegen der langen Einwirkzeit über Nacht) die Dosierung für sechs Stunden Einwirkzeit gewählt. Das vom Hersteller geforderte Mischungsverhältnis darf nicht unterschritten werden, da sonst die Wirksamkeit beeinträchtigt wird. Es sollte auch nicht überschritten werden, da dies nicht wirksamer und darüber hinaus unwirtschaftlicher ist. Außerdem könnte eine Gesundheitsgefährdung eintreten. Bereits vorgemischte Lösungen sollen am gleichen Tage aufgebraucht werden (Nachlassen der Wirkung). An technischen Hilfsmitteln zum Versprühen der Lösungen werden angeboten: Sprühanlagen mit Mischung der Lösung an der Entnahmestelle, Dosieranlagen mit Lösungsmittel-Leitungen zu den Abnahmestellen mit Umschaltmöglichkeit auf schwache bzw. höhere Konzentrationen, ortsunabhängige, mit Druck arbeitende Dosiergeräte. 3 Zusammenfassung 3.1 Hygiene verbindet die Begriffe sauber und keimfrei, also frei von krankmachenden Keimen. Ständige Sauberkeit ist Basis der Hygiene, Verunreinigungen bedeuten lnfektionsgefahr, deshalb: Reinigen heißt Schmutz entfernen Entfernter Schmutz ist nur optische Sauberkeit Erst Desinfektion beseitigt die Gefahr 3.2 Kenntnisse über die Reinigungstechnik Die Auswahl der Mittel, die zu behandelnden Werkstoffe und die chemische Beschaffenheit der Reinigungsmittel gehören zum unverzichtbaren Wissensstand des Personals.

3.3 Desinfektion Die Desinfektion bekämpft Pilze, Bakterien und andere Krankheitserreger und soll Gefahren von den Badegästen abwenden. Das Personal muß daher informiert werden über die Wirkstoffe der Desinfektionsmittel, die hauptsächlichen lnfektionsquellen, die Anforderungen an ein Desinfektionsmittel, die Zubereitung der Lösungen und deren Einwirkzeiten, Möglichkeiten der Desinfektionstechnik und deren planvolle Anwendung, vorbeugende Maßnahmen. Literaturhinweise und Quellenangaben Sicherheitsregeln für Bäder, BAGUV - GUV 18.14 - Ausgabe 1984 Hygiene im Schwimmbad, Dr. Metzner - Bayrol-Weiterbildungsseminar Desinfektion und Reinigung in Bädern, Güntheroth - A.B. Heft 7/76 Gesund baden - gesund bleiben: Konsequente Durchführung der Hygienemaßnahmen, Blum - AB. Heft 4/79 Was muß bei der Durchführung von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen in Bädern beachtet werden, Fischer - Der Schwimmmeister Heft 6/80 Aufbau und Wirkungswerte von Reinigungsmittelkonzentraten und Flächendesinfektionsmitteln, Dr. Swidersky Der Schwimmmeister Heft 3/86 Aufbau und Wirkungsweise von Desinfektionsmitteln (mehrere Referate) A.8. Heft 3/76 Desinfektionsmittel und ihre Wirkstoffe, Weinreis - Das Bad Heft 11/81 Über die Notwendigkeit gezielter und regelmäßiger Desinfektionsmaßnahmen rund um das Schwimmbecken für die menschliche Gesundheit, Blum - Der Schwimmmeister Heft 12/81 Mykosen und Antimykotika, Prof. Dr. Rieth - Pharmazie in unserer Zeit So ungefährlich ist der Fußpilz gar nicht - Der praktische Arzt Heft 33/81