Dopingmittel & Sport Wissenswertes für die Offizin Mittwoch, 20.Februar, pharmactuel Symposium Bern

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Transkript:

Dopingmittel & Sport Wissenswertes für die Offizin Mittwoch, 20.Februar, pharmactuel Symposium Bern Dipl. pharm. Christina Weber, FPH klinische Pharmazie Antidoping Schweiz Verantwortliche Pharmazie, Medizin und Forschung Tom Simpson 1967 Amphetamine Ben Johnson 1988 Anabolika Johann Mühlegg 1992 EPO C.J. Hunter 2000 Anabolika Marion Jones 2007 Anabolika Martina Hinggis 2007 Kokain Jan Ullrich 2012 Blutdoping Alberto Contador 2012 Anabolika Themen / Ziele 1. Strukturen in der Dopingbekämpfung kennenlernen 2. Wichtigste Substanzklassen der Dopingliste kennenlernen 3. Ablauf einer Dopingkontrolle verstehen 4. Informationsmittel kennenlernen 5. Supplemente im Sport kennenlernen Antidoping Schweiz, 2012 1

Dopingbekämpfung Geschichte, Strukturen, Verantwortlichkeiten Geschichte der Dopingmittel Doping to dope - Dop Definition von Doping Aktuelle Definition im WADA Code:. Der Code stellt keine Definition des Dopings auf, sondern bezeichnet als Doping die Realisierung eines der acht folgenden Tatbestände: 1. Vorhandensein einer verbotenen Substanz in der Probe des Athleten; 2. (versuchte) Anwendung einer verbotenen Substanz oder Methode durch den Athleten; 3. Verweigerung der Kontrolle; 4. wiederholte Verletzung der Meldepflichten; 5. (versuchte) Verfälschung der Kontrolle; 6. Besitz verbotener Substanzen oder Methoden; 7. (versuchtes) Inverkehrbringen verbotener Substanzen oder Methoden; 8. (versuchte) Verabreichung verbotener Substanzen oder Methoden Antidoping Schweiz, 2012 2

WADA Die Welt-Anti-Doping-Agentur Seit dem 1.1.2004 ist die Welt-Anti-Doping-Agentur für die weltweit harmonisierte Dopingbekämpfung verantwortlich Das Welt-Anti-Doping-Programm (WADP) besteht aus: dem Code (ist verbindlich) 5 verbindlichen Standards (Liste, ATZ, Kontrollen, Labor, Datenschutz) unverbindlichen Modellen bester Praxis Sport Staaten 50% 50% Finanzierung Internationales WADA Umfeld WADA-Code Int. Standards Konvention Europarat Konvention UNESCO Unterzeichner Int. Verbände NADAs NOKs Unterstützung Staaten Nat. Verbände Umsetzungspflicht Umsetzungspflicht Koordination Gesetzgebung Sporttreibende Gründung Antidoping Schweiz Seit 1. Juli 2008: Unabhängige Stiftung Antidoping Schweiz Finanziert durch BASPO, Swiss Olympic & Dritte Geschäftsstelle in Ittigen Dir.: Matthias Kamber; SR-P.: Corinne Schmidhauser 18 Mitarbeiter, davon 5 Profi-Kontrolleure Budget ca. CHF 4.7 Mio / Jahr Kontrollen & Ermittlungen Information / Prävention Pharmazie, Medizin & Forschung Rechtsdienst Internationale Zusammenarbeit Antidoping Schweiz, 2012 3

Take Home Message Strukturen Die Dopingbekämpfung ist international vernetzt, die Regeln werden durch die WADA erstellt Die Schweizer Antidopingagentur: Antidoping Schweiz Es gibt keine einfache Dopingdefinition, aber acht Verstösse gegen die Bestimmungen der WADA gelten als verboten Dopingliste Substanzen im Detail Welche Substanzen kommen auf die Liste? Potentiell leistungsfördernde Substanzen Substanzen, die gegen den Sportsgeist verstossen Zwei von diesen Kriterien müssen erfüllt sein Potentiell gesundheitsschädliche Substanzen Antidoping Schweiz, 2012 4

Wie wirkt Doping? psychologisch mentales Training Energiekontrolle / Steuerung Stimulanzien Narkotika Beta-Blocker Erbfaktoren Training entwickelte Fähigkeiten Doping Hormone Blutdoping Anabolika biologisch Kondition / Kraft Energieerzeugung / Verfügbarkeit biomechanisch Technik Energieausnutzung Gen-Doping Dopingliste 2009 Dopingliste: verbotene Substanzklassen S0 Nicht genehmigte Wirkstoffe immer verboten S1 Anabolika S2 Hormone und verwandte Wirkstoffe S3 Beta-2-Agonisten S4 Antiöstrogene Wirkstoffe S5 Diuretika und andere maskierende Wirkstoffe S6 Stimulanzien am Wettkampf verboten S7 Narkotika S8 Cannabinoide S9 Glucokortikoide (systemische Anwendung) Dopingliste 2009 Dopingliste: verbotene Methoden und bei gewissen Sportarten verbotene Substanzen immer verboten Manipulation von Blut oder Blutbestandteilen (z.b. Blutdoping, künstliches Blut) Chemische und physikalische Manipulation (inkl. Intravenöse Infusionen ausser im Rahmen einer Hospitalisierung oder während klinischer Abklärungen) Gendoping In gewissen Sportarten verboten Alkohol (z.b. Motorsport) Betablocker (z.b. Schiesssport, Konzentrationssportarten) Antidoping Schweiz, 2012 5

Stimulanzien Stimulanzien Nervensystem Sie steigern kurzfristig die körperliche Leistung, erhöhen den Energieumsatz, führen zu Euphorie Stimulanzien können u.a. zu Stresssymptomen, Unrast, Aggression, sowie Depression und Suchtverhalten führen. Stimulanzien HO NH 2 HO NHCH 3 NH 2 HO HO CH 3 Noradrenalin Adrenalin Amphetamin CH 3 NHCH 3 H 2 C HO NHC(CH 3 ) 3 O O CH 3 NHCH 3 Ephedrin Salbutamol MDMA (Ecstasy) Stimulanzien - Analyse Nichtkonjugiert ausgeschiedene wenig polare Stimulanzien Konjugiert ausgeschiedene und/oder stark polare Stimulanzien Abbildung: http://www.dopinginfo.de/ Antidoping Schweiz, 2012 6

Fallbeispiel: Bruno Bricker 12. Oktober: Verurteilung von B. Bricker zu 1 Jahr Wettkampfsperre; B. Frickers sagte aus, er habe das Medikament von seinem Sohn (ADHS-Kind) genommen, um sich am Vorabend zu beruhigen Sport Zürich 14. Oktober 2010 Ende der letzten Saison konnte Bruno Bricker die Swiss-Loppet-Gesamtwertung für sich entscheiden. Ende Februar musste er nach seinem 2. Platz beim Gommerlauf eine Urinprobe abgeben. Darin wurden Spuren der amphetaminähnlichen Substanz Methylphenidat gefunden. Diese wird hauptsächlich bei Aufmerksamkeits- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzt. Stimulanzien!!!! Rezeptfreie Medikamente gegen Erkältungen, Fieber und Grippe können im Wettkampf verbotene Stimulanzien enthalten Phytotherapie, Homöopathie, TCM Ephedrinhaltige Medikamente nur in den angegebenen Dosen anwenden und 48 Stunden vor dem Wettkampf absetzen (Alternativen!) Im Zweifelsfalle Medi-Datenbank, Arzt, Apotheker Zusammensetzung von Medikamenten in anderen Ländern Anabolika Anabol Androgene Steroide Eiweiss aufbauende Mittel Hormonsystem Wirken allgemein aufbauend (anabol) und vermännlichend (androgen) Anabolika können zu Hypertension, Leberschäden, Gynäkomastie, Hodenatrophie, etc. führen Weiter: Hormoneller Regelkreis: Hormonproduktion Blutfettwerte: Herzinfarkte Blutvolumen: Herz-Kreislaufschäden Psyche: Aggressionen Haut: Akne, fettige und unreine Haut Antidoping Schweiz, 2012 7

Anabolika Natürliche und synthetische CH3 CH3 H3C H3C O Testosteron O Epitestosteron CH3 OCO(CH2)8CH3 CH3 H3C CH3 O Nandrolon-decanoat O Methyltestosteron CH3 CH3 H3C CH3 H3C CH3 N O Methandrostenolon N Stanozolol Anabolika Gynäkomastie bei hoher Androgenanwendung Annahme: beim Mann durch hohe Östrogenkonzentrationen ausgelöst; aromatisierbare Anabolika zu Östrogenen Testosteron ( R = H ) R Estradiol ( R = H ) R O Drostanolon aromatisierbar HO H 3C O H H 3C nicht aromatisierbar HO Um diese östrogenartigen Nebenwirkungen zu minimieren, Anwendung von Antiöstrogene wie Aromatasehemmer, Clomiphen, Tamoxifen Anabolika - Hormoneller Regelkreis Unterdrückung Steroidprofil Schwangere Athleten Antidoping Schweiz, 2012 8

Fallbeispiel Blick.ch, 23.2.2012 Beta-2-Sympathomimetika In hohen Dosen anabole Wirkung Asthmatherapeutika und Glukokortikosteroide Salbutamol (1600mcg), Salmetreol und Formoterol (54mcg) Andere inhalative Beta-2-Agonisten sind verboten und brauchen eine Bewilligung. Glukokortikosteroide: intravenös, intramuskulär, oral, rektal Glukokortikosteroide: inhalation und intraartikuläre Anwendung ist erlaubt. Antidoping Schweiz, 2012 9

EPO - Fallbeispiel: Thomas Frei Aargauer Zeitung 28. April 2010 29. Juni: Verurteilung von T. Frei zu 2 Jahren Wettkampfsperre - + Nachweis von EPO a Natürliches EPO b recepo-b, Neorecormon F c recepo-a, Eprex F d Kontrollurin e Patient mit recepo-b f Patient mit recepo-b g Fahrer Tour de France 98 h Fahrer Tour de France 98 Andere Glykosylierung durch Hamsterzellen Suppression der natürlichen EPO- Produktion in den Nieren F Lasne, J de Ceaurriz : NATURE 405: 635, 2000 Blutdoping Antike ca. 1970 ca. 1990 ca. 2002 Stierenblut Blutdoping EPO Blutdoping Antidoping Schweiz, 2012 10

Exkurs - Längsprofile LAD, 2008 LAD, 2008 Exkurs - Längsprofile Positiver Fall The Gene-Time Über 150 Gene sind bekannt, welche einen Einfluss auf die physische Leistung haben Als potenteste Zielscheibe für Sport-Gene gelten EPO (Ausdauer) and Myostatin (Muskelwachstum) Weitere beeinflussbare Bereiche: Schnelligkeit und Psyche (Endorphine, Schmerzempfindung / Toleranz) Bereits verwendet? Antidoping Schweiz, 2012 11

Schmerzmittel und Sport Schmerzmittel sind nicht auf der Dopingliste, aber trotzdem nicht ungefährlich Sie können es erlauben, trotz Schmerzen an Wettkämpfen und Trainings teilzunehmen Das Unterdrücken von Schmerzen kann zu einer Verschlimmerung der Verletzung oder gar zu einem ernsthaften Schaden führen Schmerzmittel vor einem Wettkampf eingenommen, verhindern den Muskelkater nicht! Take Home Message Medikamente und Sport Nicht alle Medikamente dürfen jederzeit Sporttreibenden abgegeben werden Jeder Athlet, jede Athletin ist selber dafür verantwortlich, was sie zu sich nimmt Erkältungsmittel mit Stimulantien (z.b. Ephedrine): Nur im Wettkampf verboten, 48 Std. vorher absetzen Eine Ausnahmebewilligung zu therapeutischen Zwecken kann für verbotene Substanzen gestellt werden, wenn keine Alternativen und keine zusätzliche Leistungssteigerung bestehen Im Zweifelsfalle immer abklären! Ausnahmebewilligung zu therapeutischen Zwecken (ATZ) Antidoping Schweiz, 2012 12

ATZ Ein Antrag auf eine ATZ muss in der Regel 30 Tage vor Beginn der Behandlung der ATZ-Kommission eingereicht werden. Die verbotene Substanz oder Methode ist für die Behandlung zwingend notwendig und es besteht keine angemessene therapeutische Alternative dazu. Die beantragte Therapie bewirkt keine zusätzliche Leistungssteigerung, ausser der Rückkehr zum Zustand normaler Gesundheit, wie er nach Behandlung einer ärztlich festgestellten Krankheit zu erwarten ist. Die beantragte Therapie darf nicht zur Behebung von gesundheitlichen Folgen aus früheren Anwendungen von Dopingmitteln dienen. http://www.antidoping.ch/de/medicine/tue/ Dopingkontrollen Kontrollen eigenes Konzept / Contrôles domestiques 2'400 2'200 2'000 1'800 1'600 1'400 1'200 1'000 800 600 400 200 0 18 1'393 1'419 1'392 1'479 13 12 925 781 770 799 612 593 649 554 24 1'898 1'872 1'209 11 1'214 13 1752 689 658 671 663 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 407 14 1'089 799 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Total Kontrollen / contrôles antidopage Training / hors compètition positive / cas positifs Wettkampf / en compètition Blut / Sang Antidoping Schweiz, 2012 13

Ablauf der Urin-Kontrolle Aufgebot Auswahl Urinbecher Urinabgabe Auswahl des Kontrollsets Abfüllen Verschliessen Unterschrift Athlet steht im Zentrum Recht auf: Korrekte Behandlung Kontrollen gemäss Regeln Begleitung durch Vertrauensperson Information nach Bedarf Pflichten: Sich regelmässig zu informieren Regeln zu kennen Sich kontrollieren zu lassen Information über Aufenthalte (Kontrollpool) Selbstverantwortung (Medikamente, Supplemente) Mehr dazu auf der Website unter Athleten Rechte und Pflichten Take Home Message Kontrollen Dopingkontrollen finden nach international vorgegebenen Vorschriften statt. Abweichungen sollen auf dem Kontrollformular vermerkt werden Alle lizenzierten Sportler können kontrolliert werden! Antidoping Schweiz, 2012 14

Dopinginformation und -prävention Badische Zeitung, 5.12.2007 Medikamente und Sport Wie kann man sich informieren? 1. Medikamentendatenbank auf www.antidoping.ch 2. Antidoping Schweiz: info@antidoping.ch; 031 359 74 44 3. Arzt oder Apotheke 4. Liste der erlaubten Arzneimittel liegt der Dopingliste bei, nur eine beschränkte Auswahl Antidoping Schweiz, 2012 15

Neuer Bereich für Fachpersonen Elektronisches Meldesytem E-Learning Bereich Medikamente Schnelle Zugriffe Social Medien Medikamenten-Datenbank App für Smartphones Antidoping Schweiz, 2012 16

Nahrungsergänzungsmittel / Supplemente Nahrungsergänzungsmittel (Supplemente) SPONSER Recovery Drink ist ein lactosefreier Regenerationsdrink für beschleunigte Glykogeneinlagerung, Proteinsynthese und. Das ultimative Trainings Pak für den Muskelaufbau und Kraftzuwachs als Anabolika Ersatz. Reines Kreatin, geschmacksneutral, für Muskelaufbau, Kraft-, Intervallund Sprintsportarten 195% mehr Power in nur 15 Minuten! PowerCreatine wirkt durch seine dynamische Brausetechnologie dreimal stärker als herkömmliches Creatine und führt so zu noch schnellerem Aufbau von harter, bleibender Muskelmasse Supplemente - Verunreinigt Herstellungskriterien deutlich weniger streng 634 untersuchte NEM : 94 verunreinigt mit Steroiden (14.8%) 1 2010: Anabolika, Stimulanzien (Sibutramin, Methylhexanamin) 2 1: Geyer H et al, Analysis of Nutritional Supplements for Prohormones http://www.dopinginfo.de/rubriken/00_home/00_nah01.html 2: Braun Hans et al, Verunreinigungen von Nahrungssupplementen eine Quelle verbotener Substanzen? http://www.dopinginfo.de/rubriken/07_info/nem_braun_2010.pdf Antidoping Schweiz, 2012 17

Animal Pak Doping Falle Supplemente USADA considers products to be of high risk when they display any of the following characteristics: Muscle-building (body building, weight gainer), weight-loss, sexual enhancement, or energy supplements. Ingredients ending in -ol - diol or stene, or that list ingredients that contain numbers. Labelled with proprietary blends. Contain trademarked or patented ingredients or blends of ingredients. Claim to treat a disease (cancer, obesity, the common cold, etc). Advertise themselves as newest scientific breakthrough, secret formula, money back guarantee" or what the FDA doesn t want you to know. Claim to be safe because they have been used for thousands of years or are deemed traditional. Claim to be an alternative to prescription medication. Contain a long list of ingredients. Ingredients that you don t recognize. Contain herbal ingredients. http://www.usada.org/supplement411 Antidoping Schweiz, 2012 18

Supplemente - Grundsätze Sportartgerechte Ernährung ausreichend, um den Energie- und Nährstoffbedarf zu decken. In Sportarten mit hohem Energieumsatz und langen Belastungszeiten kann eine Versorgung mit energiereichen NEMs angebracht sein. Auslandsaufenthalten in Ländern mit geringen Hygienestandards, oder einseitige, kalorienreduzierte Ernährung. Supplemente sollen nicht über längere Zeit und ohne individuelle Beratung einer Fachperson eingenommen werden. Um das Verunreinigungsrisiko mit Dopingsubstanzen möglichst klein zu halten, wird auf Bestellungen aus dem Internet und von unbekannten Produzenten verzichtet. Im Falle von verunreinigten Supplementen trägt der Athlet alleine die volle Verantwortung. www.koelnerliste.com Supplemente Supplementenguide A: Gels, Sportgetränke, Kreatin, Koffein, Vitamin C, etc. B: Glukosamin, Colostrum, Probiotika, etc. C: Magnesium, Arginin, etc, D: Dopingliste Faktenblätter http://www.antidoping.ch/medicine/supplements/supplementguide/ Sportgetränke 1 Wasser und Kohlenhydrate (KH); Elektrolyte, Koffein Ausdauersportarten, intensive Trainings Dosierung: 6-8% KH 4-8 dl / Stunde Kalzium, Magnesium und Vitamine, mittelkettige Fettsäuren (MCT), verzweigtkettige Aminosäuren (BCAA), Glutamin, Proteine Hypotone Getränke Verträglichkeit, Gewichtzunahme, Zahnhygiene Prähydratation - Rehydratation 1 http://www.antidoping.ch/download/2167/de/ Antidoping Schweiz, 2012 19

Kreatin 1 Stickstoffverbindung: Glycin, Arginin, Methionin Energiebereitstellung im Muskel, Muskel- und Kraftaufbau, Ausdauerleistung? Nebenwirkungen: Gewichtzunahme, Schwermetalle, vorbelastete Nierenerkrankungen Dosierung: Fast Load vs. Slow Load, nach Belastung und in Kombination mit KH Keine Supplementation bei Jugendlichen 1 http://www.antidoping.ch/download/3301/de/ Take Home Message Supplemente Sporttreibende sind für alles verantwortlich, das sie anwenden ( strict liability ) Auf Bestellungen aus dem Internet und von unbekannten Produzenten verzichtet. Hilfeleistungen durch Internet (www.antidoping.ch, www.koelnerliste.com) Wichtige Adressen Website: www.antidoping.ch Antidoping Schweiz, Postfach 606, 3000 Bern 22 Tel. 031 359 74 44, Fax. 031 359 74 49 e-mail: info@antidoping.ch Antidoping Schweiz, 2012 20