LRS. Legasthenie + LRS: Wenn Buchstaben zum Irrgarten im Kopf werden. Leitfaden für LRS Donatusschule Erftstadt

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Transkript:

LRS Legasthenie + LRS: Wenn Buchstaben zum Irrgarten im Kopf werden Donatusgrundschule Theodor-Heuss Straße 24 50374 Erftstadt-Liblar Tel.: 02235-92 22 18 Mail: Donatusschule@t-online.de Homepage: www.donatusschule-erftstadt.de 1 Donatuspänz - Betreuungsverein Theodor-Heuss Straße 24 50374 Erftstadt-Liblar Tel.: 02235-45 6 99 Mail: Donatuspaenz@donatusschule-erftstadt.de Homepage: www.donatusschule-erftstadt.de

Inhalt 1.Was ist LRS?... 3 2. Ermittlung des Förderbedarfes im 2. Schuljahr... 4 3. Ermittlung des Förderbedarfes im 3 und 4. Schuljahr... 5 2

1.Was ist LRS? Lesen und Schreiben sind komplexe Vorgänge. Beim Schreiben eines Wortes wird jedem Laut ein Zeichen, also Buchstabe, zugeordnet. Beim Lesen geschieht dies in umgekehrter Reihenfolge. Also aus Zeichen, den Buchstaben, werden Laute geformt. Alle Kinder durchlaufen im Lese- und Schreibprozess bestimmte Phasen. Meist werden die Phasen so schnell durchlaufen, dass sie von den Kindern gar nicht wahrgenommen werden. Manchmal treten jedoch Schwierigkeiten auf. Dann spricht man von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten (LRS). Bei typischen Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten werden Laute und Buchstaben immer wieder verwechselt. Laute aus Wörtern nicht richtig herausgehört. Buchstaben werden im Wort ausgelassen oder hinzugefügt. Silben im Wort verdreht. Buchstaben werden durch gleichklingende Buchstaben ersetzt. Lernwörter und Ausnahmeschreibungen werden nicht sicher genug gespeichert. Wörter oder Wortteile im Satz werden nicht richtig gelesen oder auch hinzugefügt. Manchmal werden auch beim Lesen Buchstaben in den Wörtern vertauscht oder es werden Wörter im Satz vertauscht. Restwörter" erraten, nachdem die erste Silbe oder der erste Buchstabe gelesen ist. Die Lesegeschwindigkeit ist eher niedrig. Das laute Lesen gelingt nur zögernd und ist wenig sinngebend. Oft sind die Kinder auch überfordert, Gelesenes zu 3

wiederholen und Zusammenhänge im Lesetext zu erkennen. Der Satzbau in Aufsätzen ist häufig nicht korrekt. Auffällige Kinder werden der LRS-Beauftragten Frau Schmied zumeist über die Klassenlehrerin gemeldet. Frau Schmied überprüft die Kinder anhand eines Diagnostischen Rechtschreibtests über den aktuellen Stand der Lesefähigkeit sowie die Entwicklung der Schreibfähigkeit. Diese Überprüfung ersetzt keine Diagnose von außerschulischen Institutionen, sondern liefert unserer Schule lediglich Hinweise, inwiefern das Kind an unserem System an einer besonderen Rechtschreibförderung teilnimmt bzw. bei uns einen entsprechenden Nachteilausgleich erhält. 2. Ermittlung des Förderbedarfes im 2. Schuljahr Die Fördermaßnahmen erfolgen vom 2. Schuljahr an. Die Klassenlehrkraft entscheidet nach Absprache mit der LRS Beauftragten Frau Schmied, welche Kinder für eine zusätzliche Förderung in der speziellen LRS - Gruppe in Frage kommen. Die Eltern werden darüber informiert, welche Rechtschreibe- Fördermöglichkeiten unsere Schule dem Kind konkret bietet. Im 2. Schuljahr lässt sich der Förderbedarf durch die Auswertung folgender Bereiche feststellen: Rechtschreibleistungen der Kinder beim Satz des Tages, bei Rechtschreibtests sowie beim Freien Schreiben Überprüfung durch die LRS-Beauftragte am Ende des 2. Schuljahres in der LRS Fördergruppe 4

Förderung im 2. Schuljahr Die pädagogische Aufgabe besteht darin, die Lernfreude sowie die Motivation zum Lesen und Schreiben zu wecken und zu erhalten. Eine LRS Fördergruppe sollte nicht mehr als 10 Schülerinnen und Schüler beinhalten. Die Förderung bezieht sich auf den Bereich der wichtigsten Lernvoraussetzungen hinsichtlich des Lese-Schreib-Prozesses, wie etwa Anfangslaute heraushören, Innen- und Endlaute heraushören, Wörter durchgliedern (nach Silben), Laute beim Lesen zusammenziehen, Silben lesen, Sätze bzw. Texte lesen (sinnentnehmend), Automatisieren von Rechtschreibphänomenen mit Hilfe von Computerprogrammen wie "Lernwerkstatt" bzw. "Budenberg" 3. Ermittlung des Förderbedarfes im 3 und 4. Schuljahr Die Klassenlehrkraft entscheidet auch hier gemeinsam mit der LRS-Beauftragten, welche Kinder für eine zusätzliche Förderung in unserer Rechtschreib- Fördergruppe in Frage kommen. Die Eltern werden darüber informiert, welche Rechtschreibe-Fördermöglichkeiten unsere Schule dem Kind konkret bietet. Ausschlaggebend für den Förderbedarf sind die Leistungen der Kinder bei Abschreibübungen, Rechtschreibarbeiten und beim Freien Schreiben. Die LRS- 5

Beauftragte überprüft auch hier die Kinder mithilfe eines diagnostischen Rechtschreibtests. Wird bei einer Klassenarbeit im Rahmen des Nachteilausgleichs von einer Benotung abgesehen, so muss die Klassenarbeit mit einer Bemerkung versehen werden, die den Lernstand aufzeigt und möglichst zur Weiterarbeit ermutigt. Im Zeugnis wird die Benotung laut LRS-Erlass beibehalten, der Anteil des Rechtschreibens ist jedoch bei der Bildung der Note im Fach Deutsch zurückhaltend zu gewichten. In der Rubrik "Bemerkungen" wird folgender Zusatz aufgenommen: "Der Schüler/die Schülerin hat am LRS-Förderkurs teilgenommen." Bei Entscheidungen über die Versetzung dürfen Rechtschreibeleistungen nicht den Ausschlag geben gleiches gilt für die Empfehlung zur weiterführenden Schule. Förderung im 3. und 4. Schuljahr Gefördert werden die Kinder durch den/die Klassenlehrer/in, die LRS-Lehrkraft und ggf. durch außerschulische Therapiestellen. Auch im 3. und 4. Schuljahr ist es grundlegend wichtig, die Lernfreude und die Motivation zum Lesen und Schreiben zu erhalten. Die Gruppenstärke der LRS-Gruppen sollte möglichst gering sein, denn mit mehr als 10 Kindern ist eine effektive Förderung nicht möglich. Im Rahmen der Fördermaßnahmen werden folgende Materialien eingesetzt: Fit trotz LRS (AOL Verlag) Lese-Rechtschreibschwäche? Das Basistraining (Bergedorfer Verlag) Rechtschreiben 3/4 (Jandorf Verlag) 6

Arbeit mit dem Minimalgrundwortschatz für die Klassen 3 und 4 (Wörter ordnen nach: ABC, Wortarten, Silbenanzahl etc., Sätze bilden, Abschreibübungen, Lückentexte etc.) Computerprogramme "Lernwerkstatt" und "Budenberg 7