Isotopenmethoden für organische Schadstoffe

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Transkript:

Isotopenmethoden für organische Schadstoffe WASSER GEOTHERMIE MARKIERVERSUCHE SCHADSTOFFE FILTERTECHNIK LEBENSMITTEL NACHWACHSENDE ROHSTOFFE HYDROISOTOP GMBH Woelkestraße 9 85301 Schweitenkirchen Tel. +49 (0)8444 / 92890 Fax +49 (0)8444-928929 email info@hydroisotop.de Web: ISOTOPE GASE FESTSTOFFE ANALYTIK akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005

ISOTOPENMETHODEN FÜR ORGANISCHE SCHADSTOFFE Hintergrund Viele der am häufigsten im Grundwasser vorliegenden Kontaminanten stehen im Verdacht gesundheitsgefährdend zu sein. Schadensfälle durch organische Kontaminanten verursachen daher im privaten und öffentlichen Sektor beträchtliche Kosten. Isotopenmethoden helfen selbst bei komplexen Schadensfällen, Aussagen zu wichtigen Fragen im Zuge der notwendigen Sanierungsmaßnahmen abzuleiten. Welche Fragen werden beantwortet? Verursacher/Anzahl der Schadensfälle: Handelt es sich um eine oder mehrere Eintragsquellen? Welcher Verursacher ist für die Kontamination verantwortlich? Natural Attenuation: Findet im Untergrund ein mikrobieller Abbau statt? Sind mikrobiologische Sanierungsverfahren erfolgreich? Alter und Abbauraten: Wann fand der Eintrag statt und wie schnell werden die Kontaminanten abgebaut? Anwender Eigentümer kontaminierter Grundstücke, Ingenieurbüros, Versicherungen, Behörden, Firmen mit dem Tätigkeitsfeld Altlasten,... Einsatzbereich der Isotopenmethoden Oft handelt es sich bei Schadstofffahnen in industrialisierten Bereichen um eine Mischung unterschiedlicher Einträge. Sind mehrere Verursacher an der Kontamination beteiligt, hilft die klassische chemische Analytik zur Verursacherermittlung in der Regel nicht weiter. Jedoch liefern Isotope aussagekräftige Indizien, um Verursacher zu differenzieren und komplexe Schadensfälle zu bewerten. Aufgrund der Ineffizienz klassischer Pump & Treat Verfahren erlangt die natürliche Selbstreinigung des Grundwassers zunehmend an Bedeutung. Hier liefern Isotope wichtige Aussagen zum Vorhandensein und zur Wirksamkeit der ablaufenden Abbauvorgänge. Schadstoffspektrum Leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) Aromaten (BTEX) Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW) Polyaromaten (PAK) Phenole Cl Cl Cl Cl OH

ISOTOPENMETHODEN FÜR ORGANISCHE SCHADSTOFFE Welche Isotope untersuchen wir? Isotopen sind Atome eines Elementes mit unterschiedlicher Masse, unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften, aber gleichen chemischen Eigenschaften. Kohlenstoff z.b. besitzt zwei stabile Isotope mit den Massenzahlen 12 ( 12 C) und 13 ( 13 C). Die Bestimmung des 13 C/ 12 C-Verhältnisses an organischen Schadstoffen erfolgt durch Purge-and- Trap und GC Combustion Isotope Ratio Mass Spectroscopy (P&T-GC-C-IRMS). Dieses Verfahren ist nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 akkreditiert. Die Analytik kann durch die Isotopenverhältnisse von Wasserstoff ( 2 H/ 1 H) und Chlor ( 37 Cl/ 35 Cl) ergänzt werden. Analytische Anforderungen Die Probenahme erfolgt in der Regel durch den Auftraggeber. Behälter inkl. Stabilisierung für Wasserproben werden zur Verfügung gestellt. Die für die Analytik erforderlichen Probenmengen sind je nach Schadstoffklasse in der folgenden Tabelle aufgeführt. Mindestmenge pro Einzelkomponente: 13 Wasserproben C/ 12 Bodenproben C (µg/l) (L) (mg/kg) (kg) LCKW > 5 0,2 0,1 1-2 Aromate > 5 0,2 0,1 1-2 MKW > 5 5 0,1 1-2 Die Anforderungen für eine Analyse der stabilen Chlorisotope ( 37 Cl/ 35 Cl) an LCKW und Wasserstoffisotope ( 2 H/ 1 H) an Kohlenwasserstoffen können auf Anfrage mitgeteilt werden. Die Akkreditierung des Verfahrens für 13 C-LCKW erfolgte nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005

VERURSACHER VON LCKW-SCHÄDEN Leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) zählen zu den Hauptverschmutzern des Grundwassers. Am verbreitetsten sind die Primärkontaminanten Tetrachlorethen (PCE) und Trichlorethen (TCE) sowie deren Abbauprodukte cis-1,2-dichlorethen (cdce) und Vinylchlorid (VC). Die Isotopensignatur der Primärkontaminanten PCE und TCE weist in der Regel für unterschiedliche LCKW- Einträge verschiedene Werte auf. Deutlich wird dies aus der unten gezeigten Häufigkeitsverteilung für mehr als 250 Fallstudien. Diese Unterschiede können bei der Zuordnung eines Verursachers zu einer Kontamination genutzt werden. 30 Erdöl, höhere Kohlenwasserstoffe PCE n= 167 TCE n= 110 25 20 Europa/Japan Leichtbenzin Häufigkeit [%] 15 Raffineriegas Flüssiggas Erdgas USA Ethin aus Carbid 10 5 0-42 bis -41-41 bis -40-40 bis -39-39 bis -38 Warum diese Unterschiede? Ethin aus Methan -38 bis -37-37 bis -36-36 bis -35-35 bis -34-34 bis -33-33 bis -32-32 bis -31-31 bis -30-30 bis -29-29 bis -28-28 bis -27-27 bis -26-26 bis -25-25 bis -24 δ 13 C-Primärsignatur-LCKW [ -VPDB] -24 bis -23-23 bis -22-22 bis -21-21 bis -20-20 bis -19-19 bis -20-18 bis -19 Chlorierte Kohlenwasserstoffe weisen je nach Herstellungsverfahren unterschiedliche Isotopensignaturen auf. Dabei erhalten die LCKW durch Unterschiede in Art und Isotopensignatur der Ausgangssubstanz den sogenannten isotopischen Fingerprint. Früheres Herstellungsverfahren bis 1980 bis 1940 bis 1980 Aktuelles Herstellungsverfahren seit 1980 Chlorolyse

VERURSACHER VON LCKW-SCHÄDEN Beispiel F-1: Zuordnung zum Schadensherd Frage: Handelt es sich um eine einheitliche PCE-Schadstofffahne ausgehend vom Gelände nahe der GWM 1 oder liegt im Bereich der GWM 4 ein weiterer PCE-Eintrag vor? Antwort: Die identischen 13 C- Isotopensignaturen im gesamten Grundwasserabstrom zeigen deutlich, dass kein weiterer PCE-Eintrag bei der GWM 4 vorliegt. Es handelt es sich um eine einheitliche PCE-Schadstofffahne ausgehend vom bekannten Schadensherd. Beispiel F-2: Abgrenzung unterschiedlicher Schäden Frage: Stehen die LCKW in Br. 1 im Zusammenhang mit dem bekannten PCE-Eintrag im Bereich der GWM 2? Antwort: Aufgrund der signifikanten Unterschiede in der 13 C-Isotopensignatur ist im Bereich von Br. 1 auf einen vom bekannten LCKW-Eintrag unabhängigen und bislang nicht lokalisierten PCE- Eintrag zu schließen. Alle hier dargestellten Beispiele beruhen auf tatsächlichen Praxisfällen, die aus Datenschutzgründen vereinfacht und anonymisiert wurden

NACHWEIS DES LCKW-ABBAUS ( NATURAL ATTENUATION ) Mikrobieller Abbau Die natürliche Selbstreinigung ( Natural Attenuation ) erlangt zunehmend Bedeutung als Sanierungsalternative, da sowohl unter reduzierenden als auch oxidierenden Bedingungen ein effektiver Abbau von PCE und TCE stattfindet. Wie erfolgt die Auswertung? Isotopenfraktionierung lässt sich in den meisten Fällen mit einem Modell der Kinetik erster Ordnung beschreiben. Ein Vergleich von Messwert und Modellwert liefert dann Aussagen zum LCKW-Abbau. Mit Hilfe des Summensignaturmodells lassen sich konservative Aussagen zum Abbau chlorierter Kohlenwasserstoffe bzw. Schadstoffe treffen: 0,85 0,87 0,89 0,91 0,93 0,95 0,97 0,99-11,0-13,0 K 3 19.01.10 Σδ 13 C(PCE-VC) [ -VPDB] -15,0-17,0-19,0-21,0-23,0-25,0 ΣLCKW Kinetik 1.Ordnung ε = -91,8 ; δ¹³c(0) = -24,4 GWM 3 14.09.09 IP 7 14.09.09 P IV 14.09.09 K 3 14.09.09 GWM 3 19.01.10 IP 7 19.01.10 P IV 19.01.10 K 3 19.01.10 GWM 3 14.09.09 GWM 3 19.01.10 IP 7 14.09.09 IP 7 19.01.10 P IV 19.01.10 K 3 14.09.09 P IV 14.09.09 Molenbruch C Σ (PCE-VC)/C Σ (PCE-NCP) (Cmol/Cmol) NCP nicht-chlorierte Produkte NA Ursprüngliche Isotopensignatur: abzuleiten z.b. von Probe (Boden, Wasser, Gas) aus dem Schadensherd Fraktionierungsfaktoren: Literaturwerte Was ist Isotopenfraktionierung? Aus energetischen Gründen wird von den Mikroorganismen bevorzugt LCKW mit 12 C-Atomen abgebaut. Folge davon ist, dass sich 13 C im restlichen LCKW anreichert, während das Abbauprodukt an 13 C-Atomen abgereichert ist.

NACHWEIS DES LCKW-ABBAUS ( NATURAL ATTENUATION ) Beispiel B-1: Natural Attenuation Frage: Wird die geringe Ausdehnung der LCKW-Fahne durch einen Abbau des TCE über cdce hinaus verursacht? Antwort: Die Unterschiede zwischen den Messwerten der 13 C-Isotopensignatur und den Modellwerten, insbesondere für das Zwischenprodukt cdce, lassen auf einen weit fortgeschrittenen oxidativen Abbau des cdce zu nicht-chlorierten Produkten schließen. Die geringe Ausdehnung der LCKW-Fahne wird durch NA-Prozesse verursacht. Messwert = Modellwert: Alle festgestellten Einzelkomponenten sind Abbauprodukte des identifizierten Primärkontaminanten Messwert (Abbauprodukte) > Modellwert: Es findet eventuell ein weiterer Abbau zu nichtchlorierten, nicht-toxischen Komponenten (z.b. Ethen oder CO 2 ) statt alle anderen Fälle: Unterschiede in der Isotopensignatur sind nicht (nur) abbaubedingt; in vielen Fällen handelt es sich um unabhängige LCKW-Einträge Beispiel B-2: Enhanced Natural Attenuation Eine weitere Möglichkeit für die Auswertung ist die Berechnung der Summensignatur der δ 13 C- Werte. Bei bekannter Ausgangssignatur und geschlossener C-Bilanz ist so die Zuordnung zu einer Primärkontamination und die Einschätzung des Abbaugrades möglich. Frage: Wird durch den Einsatz von HRC ein vollständiger (reduktiver) Abbau des PCE- Schadens zu nicht-chlorierten Verbindungen erreicht? Antwort: Die Probe aus GWM 2 zeigt die von HRC unbeeinflusste Zusammensetzung und Isotopensignatur. Aus dem Σ δ 13 C-Wert von -25 für GWM 1 lässt sich schließen, dass der stimulierte Abbau nur bis zum cdce verläuft. Ein Abbau zu nicht-chlorierten Verbindungen findet nur untergeordnet statt. Alle hier dargestellten Beispiele beruhen auf tatsächlichen Praxisfällen, die aus Datenschutzgründen vereinfacht und anonymisiert wurden

CHARAKTERISIERUNG VON MKW-SCHÄDEN Merkmale eines MKW-Schadens Bei einem Mineralölkohlenwasserstoff (MKW)- Schaden handelt es sich um ein Gemisch unterschiedlichster Kohlenwasserstoffe, die in erster Linie aus der Erdölraffination stammen. Die jeweilige Zusammensetzung und Isotopensignatur ist charakteristisch für einen Schaden und wird daher als Fingerprint bezeichnet. Man unterscheidet u.a. folgende Produkte: Benzin Petroleum/Kerosin Heizöl/Diesel Spindelöl Motoröl Nachfolgendes GC-Spektrum zeigt z.b. wie ein Heizöl-/Diesel-Schaden von einem Motoröl-/ Schweröl-Schaden unterschieden werden kann. Was sind Biomarker? Als Biomarker werden organische Moleküle bezeichnet, welche charakteristisch für die jeweiligen Erdölprodukte sind. Da sie nur sehr schwer abgebaut werden, geben sie wichtige Hinweise auf die Herkunft und das Alter eines MKW-Schadens. Gebräuchliche Biomarker sind: Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) Diasterane Triterpene Pristan Phytan H 3 C CH 3 H 3 C CH 3 CH 3 CH 3 H C H H 3 H 3 C Diesel Pristan Motoröl Woran unterscheidet man MKW-Schäden? - Isotopenverhältnisse Mineralölkohlenwasserstoffe gleicher Herkunft weisen in der Regel ein charakteristisches Kohlenstoff-Isotopenverhältnis-( 13 C/ 12 C) auf. Somit lassen sich Kontaminationen einem gemeinsamen Verursacher zuordnen bzw. auf verschiedene Verursacher zurückführen.

ALTERSABSCHÄTZUNG VON MKW-SCHÄDEN Alterungsprozesse Bei der Freisetzung in die Umwelt sind die MKW s vielfältigsten Einflüssen ausgesetzt. Die Geschwindigkeit der Alterungsprozesse ist für die unterschiedlichen Komponenten des Vielkomponenten-Gemisches MKW sehr unterschiedlich. Die Prozesse sind zudem standortabhängig und von einer Reihe von Umweltparametern abhängig: Zusammensetzung der Ausgangsprodukte Hydrogeologie Geologie Temperatur Sauerstoffgehalt Wassergehalt Abbauzustand und Alter des Schadens Die charakteristischen Änderungen der Zusammensetzung eines Mineralölprodukts werden anhand des in nebenstehender Tabelle dargestellten schematischen Ablaufs des mikrobiellen Abbaus von MKW als Maßstab zur Altersabschätzung eines Schadensfalls eingesetzt. Wie kann das Alter quantifiziert werden? Die Altersabschätzung von MKW-Schäden kann z.b. über das n-c17/pristan-verhältnis erfolgen. Bei Mitteldestillaten in Böden nimmt das Verhältnis unter guten Abbaubedingungen über einen Zeitraum von 18-25 Jahren auf Null ab. 25 20 Christensen&Larsen 1993 n=2 Schmidt 1998 n=2509 Alter [a] 15 10 5 0 0 0,5 1 1,5 2 2,5 Verhältnis n-c17/pristan

ALTERSABSCHÄTZUNG VON MKW-SCHÄDEN Beispiel F-1: Zuordnung zu einem Verursacher über Alterseinschätzung Frage: Welcher der beiden Pächter hat den MKW- Schaden verursacht? Antwort: Aus dem n-c17/pristan- Wert lässt sich ein Alter zwischen 15-17 Jahren ableiten. Dies passt auch zu den weiteren analytischen Ergebnissen, bei denen das Fehlen der leichtflüchtigen Alkane und eines Großteils der n-alkane festgestellt wurde. Somit kann dem Schaden anhand der vorhergehenden Tabelle ein Abbaugrad 4 zugeordnet werden. Bei dem MKW-Schaden handelt es sich um eine Kontamination aus der Zeit Ende der 1980er Jahre. Verursacher der Kontamination ist der Pächter Heinz. Beispiel F-2: Abgrenzung unterschiedlicher Schäden Zuordnung zu einem Verursacher über die Isotopensignatur Frage: Wird die Dieselkontamination im Brunnen 1 durch die Tankstelle bei GWM 1 oder den undichten Heizöltank bei GWM 2 verursacht? Antwort: Aufgrund der im Rahmen der Messgenauigkeit identischen δ 13 C-Isotopensignaturen, ist im Bereich von Brunnen 1 auf einen durch die Tankstelle bei GWM 1 zurückgehenden Schaden zu schließen. Die Kontamination aus dem Heizöltank weist eine signifikant andere δ 13 C-Isotopensignaturen auf. Alle hier dargestellten Beispiele beruhen auf tatsächlichen Praxisfällen, die aus Datenschutzgründen vereinfacht und anonymisiert wurden