Kl. 12 LB 2: Säure-Base-Gleichgewichte

Ähnliche Dokumente
Säuren- und Basendefinition nach Arrhenius

Säuren- und Basendefinition nach Arrhenius

Themen heute: Säuren und Basen, Redoxreaktionen

CHEMIE KAPITEL 4 SÄURE- BASE. Timm Wilke. Georg- August- Universität Göttingen. Wintersemester 2013 / 2014

Säure/Base - Reaktionen. 6) Titration starker und schwacher Säuren/Basen

DEFINITIONEN REINES WASSER

Vorkurs Chemie (NF) Säuren und Basen, Puffer Ulrich Keßler

Das chemische Gleichgewicht, Massenwirkungsgesetz, Löslichkeit von Salzen in Flüssigkeiten, Löslichkeitsprodukt, Chemische Gleichgewichte, Säuren und

A B - AB K D. Elektrolytische Dissoziation. AB(aq) Stoffe, die in Lösung Ionen bilden, heißen Elektrolyte. Es gilt das Massenwirkungsgesetz

HA + B A - + HB + Säuren und Basen. Definition nach Brønsted: Eine Säure ist ein Protonen-Donor, eine Base ein Protonen-Akzeptor!

Grundwissen Chemie 9. Jahrgangsstufe G8

Säure/Base - Reaktionen. 6) Titration starker und schwacher Säuren/Basen. Elektrolytische Dissoziation. AB(aq)

Basiswissen Chemie. Vorkurs des MINTroduce-Projekts

n = V Lsg m n l mol Grundwissen 9. Klasse Chemie (NTG) Analytische Chemie Stoffmenge n Molare Masse M Molares Volumen V M Stoffmengenkonzentration c

Zusammenfassung vom

Stoffe oder Teilchen, die Protonen abgeben kånnen, werden als SÄuren bezeichnet (Protonendonatoren).

C Säure-Base-Reaktionen

Säuren und Basen. Dr. Torsten Beweries AC I - Allgemeine Chemie LAC-CH01 WS 2016/17.

Bundesrealgymnasium Imst. Chemie Klasse 7. Säuren und Basen

Zusammenfassung: Säure Base Konzept

Basiswissen Chemie. Vorkurs des MINTroduce-Projekts

Modul BCh 1.2 Praktikum Anorganische und Analytische Chemie I

Themengebiet: 1 HA + H 2 O A - + H 3 O + H 3 O + : Oxonium- oder Hydroxoniumion. Themengebiet: 2 B + H 2 O BH + + OH - OH - : Hydroxidion

Grundwissen 9.Klasse NTG 1 Grundwissen 9.Klasse NTG 1. Bsp.: Grundwissen 9.Klasse NTG 2 Grundwissen 9.Klasse NTG 2

Ionisierungsenergie und Elektronenaffinität. Bindigkeit Valenzstrichformel Molekülgeometrie

Zur Klassifizierung von Säuren und Basen eignen sich daher andere Definitionen besser. Wasser. z.b. HCl H + (aq) + Cl - (aq).

Reaktionen mit Protonenübergang: Säure Base Reaktionen

Säure - Base - Theorien

1 Grundwissenskatalog Chemie G8 SG, Inhalt der 10. Jahrgangsstufe

Säuren und Basen. 18 UE Präsenz - Selbststudium 1,3 ECTS

Säuren und Basen. Der ph-wert Zur Feststellung, ob eine Lösung sauer oder basisch ist genügt es, die Konzentration der H 3 O H 3 O + + OH -

9.1 Beschreibe Nachweismöglichkeiten für verschiedene Anionen und Kationen! (jeweils Durchführung, Beobachtung)

Sommersemester 2016 Seminar Stöchiometrie

Crashkurs Säure-Base

VI Säuren und Basen (Mortimer: Kap. 17 u 18 Atkins: Kap. 14, 15)

Die SuS erklären die Entstehung saurer Lösungen mit dem Konzept von Arrhenius als Dissoziation von Chlorwasserstoff zu Hydoniumionen und

(Atommassen: Ca = 40, O = 16, H = 1;

CHEMIE KAPITEL 4 SÄURE-BASE. Timm Wilke. Georg-August-Universität Göttingen. Wintersemester 2013 / 2014

Wasser. Flora und Fauna. Wichtigste chemische Verbindung in Lebewesen. Menschen benötigt mindestens 1kg H 2 O pro Tag

SÄUREN, BASEN, ph-wert

7. Chemische Reaktionen

Redoxreaktion oder Säure-Base-Reaktion?

Essigsäure färbt ph-papier rot. Natronlauge färbt ph-papier blau

AC2 ÜB12 Säuren und Basen LÖSUNGEN Seite 1 von 7

1/51. Protolysereaktion HCl + H2O + Protonenakzeptor: Ein H2O-Molekül. Protonendonator: Ein HCl-Molekül

1 Säuren und Basen. 1.1 Denitionen. 1.2 Protolyse und Autoprotolyse des Wassers

3. Säure-Base-Beziehungen

Wintersemester 2017 Seminar Stöchiometrie

Grundlagen der Chemie Säuren und Basen

0.1 Protolyse-Gleichgewichte

Grundwissen Chemie 10. Jahrgangsstufe SG

Elektrolyte. (aus: Goldenberg, SOL)

Chem. Grundlagen. ure-base Begriff. Das Protonen-Donator-Akzeptor-Konzept. Wasserstoff, Proton und Säure-Basen. Basen-Definition nach Brønsted

EinFaCh 4. Studienvorbereitung Chemie. Einstieg in Freibergs anschauliches Chemiewissen Teil 4: Säuren und Basen. tu-freiberg.de

Modul: Allgemeine Chemie

Wintersemester 2016 Seminar Stöchiometrie

ph-wert Berechnung für starke Säuren / Basen

Nachweis molekularer Stoffe. Fällungsreaktionen zum Nachweis von Ionen. GW 9 Chemie

ph-wert Berechnung für starke Säuren / Basen

ph-wert Berechnung starke Säuren z.b. HCl, HNO 3, H 2 SO 4 vollständige Dissoziation c(h 3 O + ) = c(säure)

Wiederholungen. Puffergleichung (Henderson-Hasselbalch) Ionenprodukt des Wassers. ph-wert-berechnungen. Titrationskurvenberechnung

1) Typische Eigenschaften

Fragen zum Thema chemische Reaktionen Klasse 4 1. Was gehört zu einer chemische Reaktionsgleichung? 2. Wie nennt man die Stoffe, die vor der Reaktion

7. Tag: Säuren und Basen

Einführungskurs 3. Seminar

Nachweismethoden. Analytik. Chemisches Rechnen. Orbital. Nenne und erkläre die drei Teilgebiete der Analytik.

Name: Punktzahl: von 57 Note:

Einteilung der Maßanalyse

Aufgabe 1: Geben Sie die korrespondierenden Basen zu folgenden Verbindungen an: a) H 3 PO 4 b) H 2 PO 4

Vorgehen bei der qualitativen Analyse. Nachweisreaktion. Nachweisreaktionen. molekular gebauter Stoffe

Fällungsreaktion. Flammenfärbung. Fällungsreaktion:

Anorganische-Chemie. Dr. Stefan Wuttke Butenandstr. 11, Haus E, E

10. Klasse / Infoblatt 1. Grundwissen: Periodensystem

B Chemisch Wissenwertes. Arrhénius gab 1887 Definitionen für Säuren und Laugen an, die seither öfter erneuert wurden.

Chemie wässriger Lösungen. Vorlesung zum Modul Chemie wässriger Lösungen

Abschlussklausur Allgemeine und Anorganische Chemie Teil 2 (Geologie, Geophysik und Mineralogie)

3.2. Aufgaben zu Säure-Base-Gleichgewichten

Säuren und Basen. Säuren sind Wasserstoffverbindungen (konstitutionelles Kriterium), die in wässriger Lösung Wasserstoffionen (H + ) liefern

Chemiebuch Elemente Lösungen zu Aufgaben aus Kapitel 13

Säuren und Basen. Definition nach Brönsted

Erkläre die Bedeutung der negativen Blindprobe. Erkläre die Bedeutung der positiven Blindprobe. Erkläre das Prinzip der Flammenfärbung.

Grundwissen 9. Klasse NTG

Das Hydroxidion ist eine starke Base; der pk B -Wert beträgt. Berechnung der Ausgangskonzentration c 0 :

Dissoziation, ph-wert und Puffer

Säuren und Basen. 2 HCl + Mg H 2 + MgCl 2

Titration von Aminosäuren, Lösung. 1. Aufnahme der Titrationskurve

Stoffverteilungsplan

Säuren und Basen nach Brönsted

Film der Einheit DA-Prinzip

Grundwissen Chemie 9. Jahrgangsstufe. Basiskonzepte

Lösung 7. Allgemeine Chemie I Herbstsemester Je nach Stärke einer Säure tritt eine vollständige oder nur eine teilweise Dissoziation auf.

Kapitel 17: Weitere Aspekt. wässriger Gleichgew. Einfluss gleicher Ionen: Gleichioniger Zusatz, Verschiebung des Gleichgewichtes nach Le-Châtelier.

Allgemeine Chemie 3.6 KINETIK

Praktikumsprotokoll. Grundlagen der Chemie Teil II SS Praktikum vom

Nachklausur zum Praktikum Allgemeine und Anorganische Chemie für Naturwissenschaftler Sommersemester 2007

Grundwissen Chemie Mittelstufe (9 MNG)

Säuren und Basen. Säure-Base- Definition n. Arrhenius

Transkript:

Kl. 12 LB 2: Säure-Base-Gleichgewichte Von welchen Vorkenntnissen gehe ich aus? Welchen Charakter hatte der vorangegangene Lernbereich? Welche Potenziale bietet dieser LB? Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 1

Löslichkeitsgleichgewichte Löslichkeit von Gasen (ggf. am Beispiel CO 2, dann Ammoniak NH 3 ) Erkunden Sie mittels Experiment das Löseverhaltens von Ammoniak in wäßriger Lösung (Demo-Exp.) Durchführung: Rundkolben mit Ammoniak gefüllt Glasrohr mit ausgezogener Spitze Wasser (mit Indikator Phenolphthalein) Beobachtungen: Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 2

Beobachtungen: Wasserspiegel im Glasrohr steigt allmählich an Wasser sprudelt heftig in den Rundkolben (Springbrunneneffekt), sobald es an der Rohrspitze ist Lösung im Kolben färbt sich pink Auswertung I (Interpretation): Offensichtlich entsteht Unterdruck Nur gegeben, wenn sich das Gas im Wasser löst Pinkfärbung durch Phenolphthalein zeigt basischen Bereich (ph > 10) an Auswertung II (Begründung): Wird durch Kapillarität und Druck der äußeren Wassersäule verursacht Ammoniak ist sehr gut in Wasser löslich Dipol, kann passive H 2 -BB eingehen Optimale Wechselwirkungen mit Wassermolekülen möglich??? Inwiefern kann Ammoniak basisch reagieren; es enthält kein Hydroxidion? Klärung des Widerspruchs durch Interpretation der Erscheinungen im Experiment: NH 3 + H 2 O X + OH - H I + + + O-H Woher? Vom Wasser? Was passiert mit dem Wasserstoffion? Wird am freien e - Paar des NH 3 gebunden. Ammoniak reagiert basisch, indem es dem Wasser ein Proton entzieht. Dadurch wird ein Hydroxidion frei! Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 3

Beschreiben Sie anhand der Reaktionsgleichung das Wesen der Reaktion.? Protonenübergang NH 3 + H 2 O NH + OH - 4 + Teilprozesse: H 2 O OH - + H + NH 3 + H + NH 4 + Protonenabgabe Protonenaufnahme Reaktion mit Protonenübergang = Protolyse Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 4

Erweiterung des Säure- und Basebegriffs a) Charakterisieren Sie eine Säure (am Bsp. von Salzsäure) und eine Base (am Bsp. von Natriumhydroxid) auf der Grundlage der Theorie von Arrhenius. b) Vergleichen Sie die Reaktionen von Ammoniak und Natriumhydroxid mit Wasser. c) Ist das Verhalten von Säuren (am Bsp. Von Salzsäure) mit dem neuen Ansatz erklärbar? Säure Konzepte Base HCL H + + Cl - Arrhenius NaOH Na + + OH - dissoziiert in wäßriger Lösung in Wasserstoff-Ion und Säurerest-Ion HCL + H 2 O H 3 O + + Cl - Säuren geben Protonen ab; = Protonendonatoren. Erweiterung durch Brönstedt dissoziiert in wäßriger Lösung in Baserest-Ion und Hydroxid-Ion NH 3 + H 2 O NH 4 + + OH - Base nehmen Protonen auf; = Protonenakzeptoren H 2 SO 4 + 2 H 2 O 2 H 3 O + + SO 4 2- NaOH + H 2 O Na + + H 2 O + OH - HA + H 2 O 2 H 3 O + + A - allgemein B + H 2 O HB + + OH - Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 5

Übertragung auf Säure-Base-Reaktion und weitere Darstellungsformen Erklären Sie die Reaktion von Salzsäure mit Natriumhydroxid mittels Ansatz nach Brönstedt. Stellen Sie die Teilgleichungen auf, wobei Sie zunächst das Wasser vernachlässigen können. HCL (aq) + NaOH (aq) H 2 O + NaCl (aq) Teilprozesse: HCL H + + CL - OH - + H + H 2 O HCL (aq) + NaOH (aq) H 2 O + NaCl (aq) Protonenabgabe Protonenaufnahme Reaktion mit Protonenübergang = Protolyse (Das Natriumion bleibt unverändert) Reaktion mit Protonenübergang = typische Reaktion von Säuren und Basen. Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 6

Erweiterung und andere Darstellungsform: Teilprozesse: Säure 1(S1) S 1 HCL H + + CL - Base 2(B2) OH - + H + H 2 O B2 HCL (aq) + NaOH (aq) H 2 O + NaCl (aq) Protonenabgabe Säure 2(S2) S2 Protonenaufnahme Base 1(B1) B1 Protonenabgabe Protonenaufnahme Reaktionen sind in Abhängigkeit vom Reaktionspartner umkehrbar! Beschreiben Sie das Verhalten des Chloridions für den Fall der Rückreaktion. Beschreiben Sie das Verhalten des Wassers für den Fall der Rückreaktion. Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 7

Einführung der Begriffe sowie weiterer Darstellungsformen Korrespondierende Säure-Base-Paare: Säure1 Base1 + Proton (Wasserstoffion) HA1 A - 1 + H + Base2 + Proton Säure2 B2 + H + HB + Protonenabgabe und Protonenaufnahme sind (unter entsprechenden Bedingungen) umkehrbar. Es stellt sich ein chemisches Gleichgewicht ein! An einer Protolyse (Reaktion mit Protonenübergang)/Säure-Base-Reaktion sind stets zwei korrespondierende Säure-Base-Paare beteiligt. Korrespondierende Säure-Base-Paare: HA/A - // B/HB + Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 8

Autoprotolyse des Wassers Phänomen: Typische Leitfähigkeit von Wasser: Reinstwasser 5.5 10-6 S/m Trinkwasser 0.005 0.05 S/m Sehr gering, aber nicht 0!? Erklärung, indem vom Bekannten ausgegangen wird: Wasser kann in Abhängigkeit vom Reaktionspartner sowohl Protonen aufnehmen als auch abgeben. = Wasser ist Ampholyt Wasser kann mit sich selbst reagieren. Kennzeichnen Sie die korr. Sr-B-Paare. Diskutieren Sie die Lage des GGW. H + -Abgabe H 2 O + H 2 O OH - + H 3 O + S1 B2 B1 H + -Aufnahme S2 Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 9

Diskutieren Sie die Lage des GGW. H + -Abgabe Quantifizierung ermöglicht exakte Aussagen. Da GGW, ist das MWG zugrunde zu legen. Formulieren Sie das MWG für die Autoprotolyse des Wassers. K c = cc OOOO cc (HH 3 OO + ) cc HH 2 OO cc HH 2 OO = cc OOOO cc (HH 3 OO + ) cc HH 2 OO 2 Autoprotolyse des Wassers H 2 O + H 2 O OH - + H 3 O + S1 B2 B1 H + -Aufnahme Bestimmen Sie die Konzentration reinen Wassers in mol/l und vergleichen Sie diese mit der Konzentration der Hydroniumionen im Wasser (=10-7 mol/l). Lösungsansatz: Rechnung: c = nn VV nn = mm MM c (H 2 O)= 55,6 mmmmmm/ll m = 1 kg (da 1L und Dichte 1kg/L) M = 18 g/mol >> S2 c (H 3 O + )= 10 7 mmmmmm = 0,0000001 mmmmmm/ll ll Konzentrationsänderungen der Hydroniumionen haben quasi keinen Einfluss auf die Konzentration des Wassers c(h 2 O) = konstant Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 10

Autoprotolyse des Wassers c(h 2 O) = konstant KK cc = cc OOOO cc (HH 3 OO + ) cc HH 2 OO 2 Konstanten werden zusammengefasst: KK cc cc HH 2 OO 2 = cc OOOO cc (HH 3 OO + ) H + -Abgabe H 2 O + H 2 O OH - + H 3 O + S1 B2 B1 H + -Aufnahme S2 QQ = +nn kkkk/mmmmmm KK WW = cc OOOO cc (HH 3 OO + ) Neue Konstante: Ionenprodukt des Wassers KK WW = 10 14 mmmmmm 2 /ll 2 bei 24 C, Ionenprodukt ist temperaturabhängig wie K c Begründen Sie, dass im reinen Wasser die Konzentration der Hydroniumionen c=10-7 mol/l beträgt. Bestimmen Sie die Konzentration der Hydroxidionen. Leiten Sie über die Reaktionswärme ab, wie sich das Ionenprodukt bei steigender T verhält. Nennen Sie weitere Möglichkeiten, das GGW zu beeinflussen. Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 11

H 2 O + H 2 O OH - + H 3 O + Diskussion der Beeinflussbarkeit des GGW (qualitativ) dann erst quantifizieren, wie sich das auf die Ionenverteilung auswirkt. Der ph-wert ph = -lg c (H 3 O) + Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 12

Säure und Basestärke Quantifizierung der Lage des Protolyse-GGW Aufgabe: Vergleichen Sie experimentell das Verhalten von Salzsäure und Essigsäure mit Zink. (siehe Arbeitsblatt) Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 13

Säure und Basestärke Quantifizierung der Lage des Protolyse-GGW Vergleichen Sie die Säure- bzw. Basestärke korrespondierender Säure-Base-Paare, z. B. HCL/Cl - a) stoffbezogen, halbquantitativ, mittels RGl HCL + H 2 O H 3 O + + Cl - b) durch Vergleich der Säure- und Basestärke HCL + H 2 O H 3 O + + Cl - Cl - + H 2 O HCL + OH - KK SS = cc CCCC cc (HH 3 OO + ) cc HHHHHH KK BB = cc OOOO cc (HHHHHH) cc CCCC starke Säure bildet schwache Base Schwache Säure bildet starke Base und umgekehrt und umgekehrt Vergleichen Sie - verschiedene Säure- und Basestärke korr. S-B-Paare. - die Säure- und Basestärke des Wassers. Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 14

Säure und Basestärke Quantifizierung der Lage des Protolyse-GGW KK SS = cc CCCC cc (HH 3 OO + ) cc HHHHHH KK BB = cc OOOO cc (HHHHHH) cc CCCC KK SS KK BB = cc CCCC cc (HH 3 OO + ) cc HHHHHH cc OOOO cc (HHHHHH) cc CCCC KK SS KK BB = cc HH 3 OO + cc OOOO = K W bbbbbb. pppppp + pppppp = pk W Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 15

Verhalten mehrwertiger Säuren - Qualitativ - Quantitativ Verhalten von Hydrogen- Ionen als Ampholyte (durch Vergleich deren Säureund Basestärke) vgl. Wasser Verhalten von Salzen in wässriger Lösung Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 16

Verhalten von Salzen in wässriger Lösung Salze als Katalysatoren, z. B. Kaliumnitrat, Ammoniumsulfat, wie Aluminiumchlorid Natriumhydrogencarbonat Welche Wirkung haben Salze auf den ph-wert der Medien in denen sie angewendet werden? Entwickeln Sie einen Plan, wie Sie die o.g. Frage klären können! Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 17

Verhalten von Salzen in wässriger Lösung Welche Wirkung haben Salze auf den ph-wert der Medien in denen sie angewendet werden? Entwickeln Sie einen Plan, wie Sie die o.g. Frage klären können! Erkundungsexperiment und anschließend Interpretation der Beobachtungen Aus den Kenntnissen zur Säure-Base-GGW und deren Stärke kann eine Voraussage gemacht werden! Anschließend Bestätigungsexperiment Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 18

Ionen der Salze Einfluss auf das Verhalten des Salzes in wässriger Lösung Kationen der 1. und 2. HG kleine, hoch geladene Kationen (Al 3+, Fe 3+, Zn 2+ ) Anionen (ohne H) Ampholyte kein Einfluss reagieren sauer durch die Abgabe von Protonen aus ihrer Hydrathülle (Die Atombindung im Wassermolekül wird durch das Kation so stark polarisiert, dass einzelne Protonen abgespalten werden können.) z. B. [Al(H 2 O) 6 ] 3+ + H 2 O [Al (OH)(H 2 O) 5 ] 2+ + H 3 O + reagieren basisch z.b. PO 2-4 Ausnahmen: Sehr schwache Basen pk B < 15,74 (pk B des Wassers) ohne Einfluss Schwache Basen 9 < pk B < 15,74 sehr geringer Einfluss, der vernachlässigt werden kann reagieren in Abhängigkeit ihrer pk S /pk B -Werte: pk S = pk B neutral pk S < pk B saure Reaktion pk S > pk B basische Reaktion Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 19

Anwendungsaufgaben (Säure-Base-GG) Muscheln Die Uratmosphäre der Erde enthielt im Präkambrium 16 % Kohlenstoffdioxid. Meeresorganismen, wie z. B. Muscheln und Algen, verringerten im Laufe der Zeit den Anteil des atmosphärischen Kohlenstoffdioxids, gleichzeitig nahm der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre zu. Die Algen im Meer verarbeiten große Mengen Kohlenstoffdioxid und produzieren damit Sauerstoff und Glucose. Durch diese Tätigkeit der Algen wird im engeren Umfeld Kalktuff (poröses Calciumcarbonat) als Begleiterscheinung gebildet. Kohlenstoffdioxid löst sich gut in Wasser, deshalb enthalten Gewässer physikalisch gelöstes Kohlenstoffdioxid und Kohlensäure, welche protolysiert. Durch die Protolyse der Kohlensäure bedingt, bildet sich mit den ebenfalls in Gewässern enthaltenen Calcium-Ionen das folgende Gleichgewicht aus: Ca 2+ + 2 HCO 3 - CaCO 3 + CO 2 + H 2 O Eine weitaus größere Menge an Calciumcarbonat (Kalk) wird von Meerestieren (Korallen, Muscheln) gebildet. Sie bauen mithilfe des hydrogencarbonathaltigen Wassers ihre Kalkgehäuse auf und geben dabei u. a. Kohlenstoffdioxid an die Umgebung ab. Die Muschelschale besteht vereinfachend hauptsächlich aus Kalk, dessen Kristalle mittels einer organischen, wasserunlöslichen Substanz verkittet sind. Heute ist in den kalkhaltigen Sedimenten und Gebirgen ein großer Anteil des Kohlenstoffs im Calciumcarbonat gebunden und die Atmosphäre enthält nur noch ca. 0,03 % Kohlenstoffdioxid. Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 20

Anwendungsaufgaben Muscheln 1.Erklären Sie den Beitrag der Algen zur Verminderung des Gehaltes an Kohlenstoffdioxid in der Uratmosphäre. 2.Begründen Sie mithilfe von Betrachtungen am gegebenen Gleichgewicht, dass im engeren Umfeld der Algen eine Kalktuffbildung zu beobachten ist. Ca 2+ + 2 HCO 3 - CaCO 3 + CO 2 + H 2 O Ebenso GL für alle Erklärungen zum Kalk- Kohlensäure-GGW Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 21

Zusammenfassung Säure-Base-Reaktion Redoxreaktion Protonenübergang: gleichzeitige Protonenabgabe und Protonenaufnahme Säure als Protonendonator Base als Protonenakzeptor Elektronenübergang: gleichzeitige Elektronenabgabe und Elektronenaufnahme Reduktionsmittel als Elektronendonator Oxidationsmittel als Elektronenakzeptor Korrespondierendes Säure-Base-Paar Säure Base + H + Korrespondierendes Redox-Paar RedM OxM + e - Säure-Base-Reaktion Säure 1 + Base 2 Säure 2 + Base 1 Redoxreaktion RedM 1 + OxM 2 RedM 2 + OxM 1 Protonenübergang Elektronenübergang HCl + H 2 O H 3 O + + Cl - Mg + 2 H 3 O + Mg 2+ + H 2 + 2 H 2 O Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 22

Quellen ARNOLD, K; DIETRICH, V; U.A.: Chemie Oberstufe. Allgemeine Chemie, Physikalische Chemie. Berlin: Cornelsen Verlag 2009. ALTMAYER, W.; DIETRICH, T.; U.A.: SALTERS CHEMIE. Chemical Ideas. Braunschweig: Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH 2012. Bildquellen: Folie 4: http://fachschaften.kst.ch/chemie/chicd/kap3/kap32.htm (26.02.2014) Folie 5: http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/15/thc/bindung/tc026_typchembind.vlu.html (05.03.2014) Folie 10: Chemie heute - Lehrer-CD : Materialien für den Chemieunterricht. Hannover: Schroedel 2000, S. 172. Folie 15: http://www.periodensystem.com/ (05.03.2014) Folie 16: http://www.adpic.de/lizenzfreie_bilder/fahrzeuge%20_und_%20verkehr/bus%20_und_%20bahn/eisenbahnschienen_2 4319.html (05.03.2014) http://www.bw-discount.de/contents/de/p3103_camping_outdoor_k%fcche_kochtopf_suppentopf_topf_aluminium _Alu_15_Liter.html (05.03.2014) http://www.schuelerlexikon.de/tafelwerk/710/pse/e025.htm (05.03.2014) Folie 17: http://de.wikipedia.org/wiki/datei:manganite-rhodochrosite-lth53b.jpg (05.03.2014) http://anorganik.chemie.vias.org/kaliumpermanganat.html (05.03.2014) http://www.seilnacht.com/chemie/ch_kmno4.htm (05.03.2014) Folie 31: http://www.bs-wiki.de/mediawiki/index.php?title=datei:manganometrie.png (08.03.2014) Folie 33: http://jumk.de/mein-pse/calcium.php (08.03.2014) Lehrerfortbildung Donator-Akzeptor-Konzept Folie 23