Könne n Nährstof f e das Risiko f ür PE und HELLP minde rn? - Vit aminergänzungen und S alz in der S chwange rschaf t - I ngolst adt 24. 05. 2011 Sabine Föhl-Kuse AG Gestose-Frauen e.v., Issum 1 Mult if akt orie lle Erkrankung gestörte Bildung und Einnistung der Plaze nt a gest ört e Ausweit ung und Auf recht erhalt ung de s Plasmavolume ns f ührt zu Hypovolämie und Hämokonzent rat ion Störung der Durchblutung durch t hrombot ische Einflüsse mögliche immunologische Einflüsse 2 1
Problem erkennen Pat hologische Öde me Blut druckst eigerungen Prot e inurie = f rüher EPH- Gest ose 3 Ödeme phys iologis ch nach der 35./36. SSW. abends, untere Extremitäten, verschwinden nach Hochlagern der Beine pat hologisch - vor der 36. SSW. schon morgens/immer taube Hände/Kribbeln 4 2
Ödeme Erkennen pathologischer Ödeme vor allem in der Spätschwangerschaft: a) phys iologis ches! Absinken des Hb von ca. 14,0 g% auf ca. 11,0-10,5 g% (8, 5 6, 3 mmol) physiologischer Abfall, ke ine Eisenmangelanämie! b) Hämat okrit - bei Nichtschwangeren ca. 42 Vol.% - am Ende der Schwangerschaft ca. 32 35 Vol.% - bleibt aus sinken nicht adequat st eigen wieder 5 Blut drucke rhöhunge n Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes wichtige Voraussetzung für die Durchblutung und Versorgung des Kindes: HYPOVOLÄMI E = HÄMOKONZENTRATI ON : Blutdruckerhöhungen, Ziel: verbesserte Versorgung des Kindes (Erhaltungsdruck). Blut druckerhöhungen Folge einer Mangels it uat ion - (Bluthochdruck verursacht keine Plazentainsuffizienz, sondern Pl. Ins. löst Blutdruckerhöhungen aus!) 6 3
Prot e inurie Prot e inurie durch Nierenzellschäden: - längere Blutdruckerhöhung (?) oder - Nat riummange l! 7 Problem bekämpf en Pat hologische Öde me Blut druckst eigerungen Prot e inurie Verbesserungen durch Erhöhung der Nährst of f auf nahme: 8 4
Prot ein / Albumin Eiwe iß (Nahrungsprotein) Grundlage für das körpereigene Albumin hält Flüssigkeit in Blutgefäßen kontrolliert und beeinflusst kolloidosmotischen Druck zu geringe Eiweißaufnahme kann direkt zu Ödemen führen. Empfehlung: tägliche Aufnahme von 70 g auf ca. 90-100 g ab - 2. Drittel steigern (bei Mehrlingen ca. 20 g pro Kind mehr) 9 Vit amin B - Komplex Folsäure/ Met af olin, Vit. B 2, B 6 und B 1 2 wichtige Kat alysat oren zur Verwertung d. Nahrungsproteins für ungestörte Albuminsynthese (Bildung Blutvolumen) Mangel ungünstiger Einfluss auf Blutvolumen Prostazyklin-Synthese zur notwendigen Dilatation der Gefäße: Mangel ungünstiger Einfluss auf Trophoblastinvasion 10 5
Hyperhomozyst einämie (MTHFR- Mut at ion) Eiweißstoffwechsel durch Enzymmangel MTHFR gestört, Abbauprodukt Homozyst ein bleibt vermehrt in Gefäßen zurück und bildet Arteriosklerosen (30% in BRD) und Albumin wird offenbar nicht voll zur Verfügung gestellt: Zeigt sich in der S chwangerschaf t u. a. durch Ödeme! (Karpaltunnelsyndrom) 11 Vit amin B - S ubst it ut ion Posit iver Einf luss durch - Folsäure/Metafolin 400 µg mind., bis 5 mg möglich - Vit. B6 zwischen 40 und 120 mg - Vit. B12 zwischen 50 und 300 µg, je nach SS-Alter Aufnahme gut über Tag verteilen da wasserlöslich Schon vor Eintritt d. Schwangerschaft beginnen 12 6
Vit amin C und E / Energie Vit. C und E = Radikalenf änger - schützen Gefäßinnenwände - beugen Endothelschäden vor (HELLP-Syndrom) über Ernährung sichern keine Substitution Unt erkalorische Versorgung: ( Æ 2. 200 2. 600 kcal. ) - Nahrungsprotein wird an Stelle fehlender Energiequellen verbrannt - Grundlage für die Albumin- und Prostazyklin- Synthese wird massiv eingeschränkt. 13 Fet t e / Elekt rolyt e Fet t e: - künstliche Fette wg. Transfettsäuren ablehnen - Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren besonders beachten (fette Tiefseefische, Leinöl) Elekt rolyt e: - Bildung und Aufrechterhaltung Blutvolumen Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes (Viskosität) 14 7
Elekt rolyt e / S alz In Schwangerschaft Re nin- Angiot e nsin- Aldost e ron- Vorgang verstärkt: - hormonelle Veränderungen, - durch gesteigerten Bedarf an Natrium in SS (Bildung/Aufrechterhaltung Blutvolumen) soll Natriumverlust verhindern. durch Störung in Enzym vor Aldosteronsynthase stark erhöhter Bedarf möglich (CYP11B) 15 Nat riumchlorid S alze inschränkung verstärkt Ausschüttung und Ausscheidung von Aldosteron bei Schwangeren, Blutdrucksteigerungen d. Renin sowie: Extremer Stress und Zelldegeneration in der Zona Glomerulosa = Prot e inurie beeinträchtigte Nierenfunktion - nicht als eigenständige Erkrankung, sondern als Folge des Nat riummangels! Magnesium in Mengen > 300 mg tgl. verschiebt offenbar Wasser ins Gewebe und erhöht Natriumbedarf! 16 8
S alzst udie 1958 Art ikel v. Dr. Margaret Robinson (Lancet ) über S alzauf nahme i. d. S chwangerschaf t : - 2077 Frauen im Kollektiv, in der kochsalzreichen (+) Gruppe 38 Gest osen in der kochsalzarmen (-) Gruppe 97 Gest osen andere schwerwiegende Komplikationen: - vorzeitige Wehen, - vorzeitige Plazentalösung, - Blutungen in der Nachgeburtsperiode u.a. in der salzarme n Gruppe auffällig häufiger 17 S alzst udie Warum se t zt e sich die Erke nnt nis nicht durch? Missverständnis beim Lesen der Originalarbeit (immer wieder falsch zitiert!) 200 300 gr. als tägliche Salzaufnahme beschrieben. gr ist Abkürzung für Gewichtseinheit Grains (Körnche n), ( Gramm dagegen mit g! ) (1 grain = 0,0648 Gramm, 200 300 grains = 13 19 Gramm) Frauen aus der Salz+ Gruppe verzehrten ca. 13 19 Gramm Kochsalz täglich, entspricht ca. 3 4 Teelöffeln zusätzlich zu versteckten/natürlichen Nahrungssalzen. 18 9
Keine Angst vor S alz! Überangebot an Kochsalz (Nat rium) wird von gesunder Niere durch gesteigerte Ausscheidung reguliert! Auch geschädigte Nieren scheiden überschüssiges Natrium aus! bei Linksherzinsuffizienz Natriumaufnahme beschränken; bei Dialyse-PatientInnen Dialyse auf erhöhte Salzaufnahme einrichten. Bedarf gewichtsabhängig - höheres Ausgangsgewicht - Gewichtszunahme in der SS - genetische Veränderungen, z.b. Aldosteronsynthase 19 Mögliche Proble me RR-Erhöhung zu Gunsten Plasmavolumens und verbesserter Mikrozirkulation tolerabel (ca. 5 10 mmhg.) S alz- (=chlorid) e mpf indliche Me nsche n: ggf. dezente Blutdrucksteigerung (genetisch bedingt 3 mmhg) Anteil Natriumbicarbonat (Kaisernatron) erhöhen. Extrem selten: zunehmende Wassereinlagerungen ggf. falsche Salzsorte Steinsalz?? 20 10
Ent wässernde Maßnahmen? Nein! entziehen dem Körper zwangsweise Wasser. (seit 1986 Einsatz chemischer Diuretika bei Schwangerschaftsödemen kontraindiziert) Nicht ersatzweise zu entwässernden Tees raten! Haben ähnlich nachteilige Wirkung auf Blutvolumen. Einsatz von Diuretika i. d. SS nur bei Linksherzinsuffizienz oder Lungenödemen! 21 www. gest ose- f rauen. de ø 11.000 Zugriffe/Monat; Diskussionsforum ø 130 Beratungen/Monat (1995: ca. 300/Jahr) Sabine Kuse 22 11