Frauen-Männer-Studie 2012 der DAB Bank Männer und Frauen liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen Die DAB Bank hat zum fünften Mal das Anlageverhalten von Frauen und Männern umfassend untersucht. Für die Frauen-Männer-Studie 2012 hat die Münchner Direktbank rund 480.000 Privatanlegerdepots ausgewertet. Das Ergebnis: Männer und Frauen haben im vergangenen Jahr die gleiche Rendite erzielt. In den ersten drei DAB Bank Studien bis zum Jahr 2008 hatten immer die Frauen das bessere Händchen, bei der letzten Untersuchung für die Jahre 2009/2010 waren erstmals die Männer erfolgreicher gewesen. Die Studie beschäftigt sich mit den folgenden Fragen: Wie ist das Verhältnis von Frauen- und Männer-Depots? Wer verfügt über wie viel Geld? Wer erzielt die bessere Performance? Welche Investments tätigen Frauen und Männer? Wer verändert die Zusammensetzung des Depots häufiger? Sind Männer risikofreudiger als Frauen?
Inhalt 1. Jeder vierte Anleger ist weiblich... 3 2. Männer verfügen über mehr Geld als Frauen... 3 3. Performance: Kopf-an-Kopf-Rennen... 4 4. Depotstruktur: Männer setzen auf risikoreichere Anlagestrategie... 5 5. Transaktionen: Männer beim Trading deutlich aktiver... 6 6. Fazit: Mit verschiedenen Strategien zum gleichen Ergebnis... 7 2
1. Jeder vierte Anleger ist weiblich Seit der Gründung im Jahr 1994 machen Frauen ungefähr ein Viertel der Kunden der DAB Bank aus. Im Jahr 2001, bei Auflage der ersten Frauen-Männer-Studie, lag der Anteil der Frauendepots bei 23 %. Bis 2008 erhöhte sich der Frauen-Anteil auf 27 %. Im Jahr 2012 gehören 26 % aller DAB-Depots Frauen. Nach wie vor setzen Männer mehr als Frauen auf das Wertpapier, wenn es um den Vermögensaufbau geht. Anteil der Privatanleger bei der DAB Bank 2012 Frauen 26% Männer 74% 2. Männer verfügen über mehr Geld als Frauen Der Anteil der Frauendepots liegt bei 26 %, ihr Anteil am gesamten Geldvolumen der Depots ist allerdings niedriger. Insgesamt halten die Frauen rund 19% am gesamten Depotvolumen, Männer entsprechend 81 %. Das bedeutet: Frauen haben im Durchschnitt weniger Geld im Depot angelegt als Männer. Eine Detailanalyse zeigt, dass das einzelne Depotvolumen einer Frau in den vergangenen Jahren durchschnittlich rund 40 % geringer war im Vergleich zu den männlichen Anlegern. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass Männer laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 23 % mehr verdienen als Frauen. Eine Lücke, die seit Jahren in etwa gleich groß bleibt, obwohl immer mehr Frauen mit besseren Abschlüssen in die Berufswelt drängen. 3
3. Performance: Kopf-an-Kopf-Rennen Besonders interessant ist die Analyse der Performance der Portfolios. Wer hat im Jahr 2012 sein Geld besser angelegt: Frauen oder Männer? Um das herauszufinden, hat die DAB Bank in einer ausführlichen Analyse die Wertentwicklung der Depots von Frauen und Männern untersucht, Depotzu- und -abflüsse wurden herausgerechnet. Das Ergebnis: im volatilen Marktumfeld 2012 haben Männer und Frauen nahezu die gleiche Rendite erwirtschaftet. Beide Geschlechter erzielen eine Performance von 7,7 Prozent. Nur wenn man die zweite Nachkommastelle begutachtet, sind die Männer leicht besser als die Frauen. Bei der letzten Studie für das Jahr 2010 waren die Männer erstmals erfolgreicher gewesen als die Frauen. Diese konnten mit 14,2 % Rendite zwar immer noch einen stattlichen Gewinn einfahren, gegen die Männer reichte es jedoch nicht: die lagen mit einer Rendite von 17,2 % deutlich vorne. Betrachtet man die langfristige Performance über den Zeitraum der vergangenen vier Jahre, liegen die Frauen knapp vor den Männern. Wenn eine Frau am Jahresbeginn 2009 beispielsweise 1000 Euro angelegt hatte, erhielt sie Ende 2012 unter Berücksichtigung des Zinseszinseffektes im Mittel einen Betrag von 1275 Euro zurück. Dieser Zuwachs um 27,5% entspricht einer durchschnittlichen Jahresrendite von 6,3 %. Männer erzielten eine Gesamtperformance von 26,3 % über die letzten vier Jahre bzw. eine durchschnittliche jährliche Rendite von 6,0 %. Beide Geschlechter erreichen also eine deutlich bessere Rendite, die Sparbücher oder Tagesgeldkonten erzielen. Performance der Privatanleger bei der DAB Bank 2012 7,72% 7,66% Männer Frauen 4
4. Depotstruktur: Männer setzen auf risikoreichere Anlagestrategie Obwohl beide Geschlechter ein ähnliches Ergebnis erzielt haben, unterscheiden sich Männer und Frauen in ihrem Anlageverhalten. Um die strategische Ausrichtung der Geschlechter bei der Geldanlage näher zu beleuchten, hat die DAB Bank die genaue Zusammensetzung der Depots untersucht. Das Ergebnis der Detailauswertung: Ende 2012 haben Männer 53,3 % ihres Depotvolumens in Aktien investiert, Frauen halten mit 48,8 % einen geringeren Aktienanteil. Einzelaktien sind risikobehafteter als breit gestreute Investmentfonds, bei richtiger Auswahl versprechen Einzelaktien jedoch eine größere Rendite als Fonds. An Investmentfonds halten die Frauen wiederum einen höheren Anteil im Depot, 35,4 % gegenüber 31,6 % bei den Männern. Bei Anleihen, die als eher sichere Anlageform gelten, haben Frauen mit 11,2 % ebenfalls einen höheren Anteil als Männer, die nur 10,2 % ihres Depotvolumens in Anleihen investieren. Einen insgesamt geringen Anteil in den Depots machen spekulative Optionsscheine aus, doch der Vergleich bei dieser Asset-Klasse ist ein weiteres Indiz für das risikoreichere Anlageverhalten von Männern. Optionsscheine sind Finanztermingeschäfte, bei denen auch ein Totalverlust möglich ist. Den Risiken stehen natürlich auch entsprechende Chancen auf größere Gewinne gegenüber. Männer haben 2012 mit 0,8 % ihres Depotvolumens doppelt so stark in Optionsscheine investiert wie Frauen. Außerdem setzen beide Geschlechter auf eine positive Entwicklung des Goldpreises. Männer investieren 0,4 % ihrer Depotsumme in das Edelmetall, Frauen 0,2 %. Die DAB Bank bietet seit Ende 2010 ihren Kunden die Möglichkeit, Gold in physischer Form zu erwerben. Der aktuelle Wert des Goldbestands wird im Depot des Kunden analog den dort befindlichen Wertpapieren angezeigt. Anteil der Wertpapierarten in den Privatanlegerdepots (nach Volumen) bei der DAB Bank in % Stand: 31.12.2012 Männer Frauen Aktien 53,3 48,8 Investmentfonds 31,6 35,4 Anleihen 10,2 11,2 Zertifikate 3,2 2,8 Genussscheine 0,7 1,3 Optionsscheine 0,8 0,4 Gold 0,4 0,2 5
Ein weiteres wichtiges Indiz für das Vertrauen eines Anlegers in die Märkte und sich selbst ist der sogenannte Cash-Anteil. Damit ist das Geld im Depot gemeint, das Anleger kurzfristig nicht investieren, also als Cash im Depot parken. Ein Vergleich von 2010 und 2012 zeigt: Männer haben generell einen geringeren Cash-Anteil als Frauen, sind also immer stärker in den Märkten investiert. Im volatilen Börsenumfeld 2012 haben sowohl Männer als auch Frauen ihren Cash-Anteil in den Depots erhöht, verglichen zum Börsenjahr 2010, in dem der Markt weniger Schwankungen ausgesetzt war. Der Anteil von liquiden Geldreserven im Depot beträgt Ende 2012 bei den Männern 15,4 % bzw. 18,3 % bei den Frauen. Anteil "Cash" in den Privatanlegerdepots (nach Volumen) bei der DAB Bank in % Stand jeweils zum Jahresende 2010 2012 Männer 13,2 15,4 Frauen 16,6 18,3 6
Transaktionen: Männer beim Trading deutlich aktiver Wer Erfolg bei der Geldanlage haben will, muss sein Depot ständig im Auge behalten und den Marktentwicklungen anpassen. Neben dieser mittel- und langfristigen Strategie können Anleger gezielt traden, um auf kurzfristige Trends zu setzen. Männer waren in den vergangenen Jahren deutlich aktiver an der Börse als Frauen. 2012 führten männliche Anleger im Schnitt 6,9 Transaktionen durch, während die Frauen durchschnittlich nur 3,2 Mal in ihrem Depot Käufe bzw. Verkäufe tätigten. Anzahl durschnittlicher Depottransaktionen der Privatanleger bei der DAB Bank 2012 6,9 3,2 Männer Frauen 7
5. Fazit: Mit verschiedenen Strategien zum gleichen Ergebnis Männer haben in ihren Depots mehr Aktien und Optionsscheine, die zwar mit höheren Risiken verbunden sind als Fonds oder Anleihen, jedoch auch größere Chancen eröffnen. Mit dieser Strategie erzielten die Männer in den guten Börsenjahren 2009 und 2010 eine jeweils höhere Rendite als die Frauen. Diese setzen stärker auf Finanzprodukte mit geringem Risiko wie Fonds und Anleihen. Im ebenfalls guten, aber sehr volatilen Börsenjahr 2012 führten die unterschiedlichen Strategien der beiden Geschlechter zu einem nahezu identischen Ergebnis. In den bisherigen Studien gab es immer einen eindeutigen Gewinner. Das Ergebnis der aktuellen Studie macht deutlich, dass Männer und Frauen bei der Geldanlage mit unterschiedlichen Ansätzen gleichermaßen erfolgreich sein können genau wie im richtigen Leben auch. 8